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Im Rahmen dieser Masterarbeit wird das Projekt Gesunde Schule als erfolgreicher Beitrag zur Entwicklung der Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen gesehen.
Der erste Teil widmet sich der Definition „Gesundheit“ und deren Modelle. Dem folgen der zentrale Begriff „Gesundheitskompetenz“ und seine Definitionen. Da es sich um einen eher modernen Begriff handelt, wird auch der fundierte Begriff der Gesundheitserziehung herangezogen und dargestellt. Modelle und Projekte zur Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen werden im 4. Kapitel ausführlich analysiert. Daraus ergibt sich die Grundlage für Kapitel 5, dem Projekt und Gütesiegel „Gesunde Schule OÖ“. Es folgen Ergebnisse aus den HBSC-Studien und die Erläuterung der gesundheitskompetenten Schule. Im Zentrum des empirischen Teiles steht die Forschungsfrage: „Wie muss die inhaltliche und methodische Ausrichtung der Projekte zur Erreichung des Zertifikats Gesunde Schule OÖ sein, um das Gesundheitsverhalten der Schülerinnen und Schüler nachhaltig zu beeinflussen?“ Die Ergebnisse der Leitfadeninterviews werden mit Hilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse
ausgewertet und in sechs Kategorien: Gesundheitskompetenz –
Handlungsbedarf in der Schule, Kriterien für ein gelungenes Projekt, Merkmale einer gelungenen Gesundheitskompetenz der Schülerinnen und Schüler Motivation der Lehrerin, schulische Rahmenbedingungen und aktuelle Erkenntnisse zur Pandemiezeit dargestellt. Die Autorin hebt die Kategorie „Kriterien für ein gelungenes Projekt“ als Ziel dieser Arbeit hervor. Die Ergebnisse in diesem Kapitel zeigen, dass das Projekt
Gesunde Schule funktionieren kann, wenn die sozialen Netzwerke und Akteure rund um die Schulgemeinschaft mitwirken, aber sich auch die Erziehungsberechtigten aktiv mit einbringen. Regelmäßige Methoden und Rituale im Schulalltag sowie die Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer spielen ebenfalls eine große Rolle.
Hintergrund Das Projekt „Gesunde Südstadt“ hat den Schwer-punkt Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Kommune. Es wurde im Rahmen des „Präventionsgesetzes“ (SGB V §20a) initiiert und zielt ab auf die Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit in der Stadt Nürnberg. Die Maßnahmen der kommunalen Gesundheitsförderung im Handlungsfeld Ernährung wurden durch eine externe multiperspektivische, multimethodische Prozess- und Ergebnisevaluation begleitend untersucht.
Methoden 55 Maßnahmenberichte, 8 Interviews mit Teilneh-menden sowie 3 Interviews mit Maßnahmendurchführenden wurden mit qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Eine Teilnehmendenbefragung (n = 35) mittels Fragebögen wurde quantitativ-statistisch ausgewertet.
Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen, dass die Gesundheits-
förderungsmaßnahmen durch die Teilnehmenden eine hohe
Akzeptanz erfuhren und ein ausgeprägtes Maß an Partizipation
ermöglicht wurde. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass die
Maßnahmen die interaktive sowie die funktionale Gesundheits-kompetenz förderten. Ein empirisches Pfadmodell für kommunale Gesundheitsförderungsprojekte wurde abgeleitet.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse belegen gesundheitsförderliche Effekte eines verhältnis- und verhaltensbasierten, kommunalen Ansatzes zur Gesundheitsförderung bei Teilnehmenden an Maßnahmen im Handlungsfeld Ernährung. Das Projekt „Gesunde Südstadt“ stellt einen systematischen, lebensweltrelevanten und niedrigschwelligen Ansatz der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung im kommunalen Setting dar. Methodische Einschränkungen, wie das Querschnittsdesign der Studie, werden diskutiert.
Die Stadt Aachen hat in der Neuauflage ihrer Sozialraumorientierung die Veränderungen in den Lebenswelten der Menschen in Aachen durch den sozialen Wandel erfasst, indem sie einen individuellen subjektiven und raumbezogenen Bezug dargestellt hat. Die Analysen ergeben Aufschluss über soziale Ungleichheiten, entstehende Problemverhältnisse durch fehlende Ressourcen oder zunehmender gesellschaftlicher Strukturierungsprozesse. Die Entwicklung der jungen Generation ist gefährdet, das spiegelt sich in den Datenanalysen der durchgeführten Schuleingangsuntersuchungen aus den Jahren 2010 bis 2013 wider.
Die Stadt Aachen reagierte auf die vorliegenden Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen und entwickelte im Jahr 2018 das Pilotprojekt „Gesunde Familiengrundschule“, um den Folgen von Armut präventiv zu begegnen. Um den Schwerpunkt „Gesundheit“ strukturell in den Schulen zu verankern und gesundheitsförderlich in den Alltag der Familien hineinzuwirken, soll die bereits vorhandene Öffnung der Grundschulen durch die Familiengrundschule genutzt werden. Die Handlungskonzepte sind in der kommunalen Präventionskette eingebettet, die mögliche Rahmenbedingungen für Präventionsmaßnahmen bieten kann. Einen besonderen Fokus legt der Fachbereich Kinder, Jugend und Schule der Stadt Aachen auf den dritten Baustein der Präventionskette, der bislang nicht ausreichend berücksichtigt worden ist und die Grundschulzeit anspricht. Das Projekt der Gesunden Familiengrundschule schließt eine Lücke im System und eröffnet Bildung und Teilhabemöglichkeiten auch in der Grundschulphase.
Da die verhaltenspräventiven Angebote im Schulbezug verortet sind, werden alle Kinder erreicht. Bei den Eltern stehen diejenigen im Fokus, die vermutlich nur über eine geringe Gesundheitskompetenz verfügen. Da es einen wissenschaftlich signifikanten Zusammenhang zwischen Einkommensarmut und Gesundheit gibt, wird ihnen eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Das außerschulische Bildungsprojekt der Gesunden Familiengrundschule wirkt im Lebensraum der benachteiligten Familien und ist darauf ausgelegt, gemeinsam mit den Kindern und deren Familien partizipativ gesundheitsfördernde Maßnahmen umzusetzen und ihnen somit eine alltagstaugliche Gesundheitskompetenz zu vermitteln. Die Projektziele der Gesunden Familiengrundschule spiegeln die Struktur- und Handlungsmaxime einer lebensweltorientierten Arbeit wider und zeigen den Handlungsbedarf durch die Profession der Sozialen Arbeit auf, indem sie gezielt Menschen in ihrer Lebenswelt erreicht und sie befähigt, einen gelingenden Alltag umzusetzen.