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Erwachsenwerden mit CED
(2023)
Im Laufe ihres Lebens stehen Kinder und Jugendliche mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen häufig vor besonderen Herausforderungen. Neben klinischen Symptomen, Beschwerden und Komplikationen gibt es eine Vielzahl an belastenden psychischen Stressfaktoren. Unterstützend für die Krankheitsbewältigung sind eine an die Bedürfnisse angepasste Versorgungsstruktur, ein spezifisches Behandlungsteam und eine patientenzentrierte Pflege.
Objective: The current study explored the role of maternal depressive symptoms in the intergenerational transmission of childhood maltreatment and developmental psychopathology. Based on the sensitive window hypothesis, the effects of earlier versus later maternal depression symptoms on child development were analysed.
Method: Ninety-nine mother-child dyads, 65% of which had high-risk teenage mothers, participated in a longitudinal study with three assessments in the first 18 months of the child’s life (T1–T3) and a 4th reassessment (T4) at the child’s preschool age. Using serial mediation analyses, we tested whether the relationship between the mother’s own maltreatment history (Childhood Experience of Care and Abuse Questionnaire) and the child’s psychopathological outcome at preschool age was mediated in a causal effect chain by maternal depression in the first 2 years of life, by current maternal depression (Beck Depression Inventory-II) and by current maternal child abuse potential (Child Abuse Potential Inventory). The children’s emotional problems and externalizing symptoms were assessed at preschool age by parent or teacher Strengths and Difficulties Questionnaire ratings.
Results: The results indicated that especially later maternal depression mediated the relationship between maternal childhood maltreatment and negative developmental outcomes in the next generation. The effects of maltreatment type on maternal depression were rather nonspecific. However, mental abuse affected existing risk factors more directly over time compared to physical and sexual abuse. Additionally, the impact of early life maltreatment and maternal depression on child psychopathology varied by rater. The pathway to externalizing symptoms was significant only in teacher ratings and for the pathway to emotional problems only in maternal ratings.
Conclusions: The present findings suggest that early maternal depression followed by ongoing maternal depression plays a mediating role in the intergenerational cycle of maltreatment. Therefore, in the future, interventions should be offered at an early stage, but also extend well beyond the first 2 years of a child’s life, addressing maternal depression and trauma.
Das Buch untersucht Fragen zum Thema Kindheit aus unterschiedlichen Perspektiven. Im Lebensverlauf gesehen gruppieren sich die Beiträge um vorgeburtliche und frühkindliche Entwicklung, Vorschulerziehung, die Kontexte Eltern – Familie – Schule, Gesellschaft – Recht – Kultur sowie die Fragen von Glaube und Religion.
Der vorliegende Beitrag nimmt analytisch in den Blick, wie urbane Kindheiten in der sozial- und erziehungswissenschaftlich informierten Rede über Kinder in der Stadt rationalisiert werden. Dies geschieht, indem die spezifischen Rationalisierungsweisen aus der Rede herausgearbeitet werden, welche „Kinder“ und „Stadt“ diskursiv miteinander relationieren und hierüber topologisch letztlich zwischen Utopie und Dystopie positionieren. Angeleitet von dieser diskurstopologischen Perspektive wird der Topos nach einer kurzen Einleitung zunächst als expliziter Gegenstand empirischer, sozial- und erziehungswissenschaftlicher Forschung in den Blick genommen, bevor dann wesentliche Etappen der Rede über Kinder in der Stadt in Form von chronologischen Schlaglichtern nachgezeichnet werden. Im Anschluss hieran werden die Straßenkindheit und die pädagogische Provinz als vielschichtige und zentrale Narrative dieser Rede analysiert. Schlussgedanken führen die vorliegende Analyse wieder in die Rede ein und reflektieren den Topos „Kinder in der Stadt“ als eine Art „diskursive Heterotopie“.
Die pädagogische Arbeit in den institutionell-pädagogischen Bildungseinrichtungen ist geprägt von Vielfalt und Heterogenität. Vielfalt ist ebenfalls fester Bestandteil in der Geschlechtlichkeit eines Menschen. Bereits im Kindesalter können Kinder die Gewissheit haben, dass das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht nicht mit den individuellen Empfindungen und der eigenen Gewissheit kompatibel ist. Das bedeutet, dass die Themen Geschlechtlichkeit und geschlechtliche Identität eine Rolle in der Lebenswelt der Kinder einnehmen und demnach sind sie Bestandteil in der pädagogischen Arbeit mit Kindern. Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist, die Bedarfe und Herausforderungen von Trans*Kindern und ihren Familien sichtbar zu machen und aus dieser Betrachtung pädagogische Unterstützungsprozesse für die pädagogische Fachwelt abzuleiten. Um dieses Ziel zu erreichen, werden mithilfe von fünf leitfadengestützten Interviews Daten erhoben. Die Stichprobe setzt sich aus unterschiedlichen Akteuren zum Thema Trans* im Kindesalter zusammen. Die Datenauswertung erfolgt mit der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse. Die Ergebnisse der Auswertung zeigen, dass die Trans*Kinder und ihre Familien viele herausfordernde Situationen begegnen und diese geprägt sind von Ängsten, Diskriminierungserfahrungen und negativen Erfahrungen allgemein. Es zeigt auch, dass Handlungsbedarf bei den pädagogischen Bildungsinstitutionen besteht und diese als Bildungs- und Erziehungspartner*innen in einer wichtigen Funktion agieren. Deutlich wird außerdem eine Notwendigkeit sich als pädagogische Institution zur Thematik geschlechtliche Diversität zu informieren und eine pädagogische Haltung zu erarbeiten, dass Diversität zur Normalität in den pädagogischen Einrichtungen wird.
Hintergrund: Durch die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs aber auch durch den medizinischen Fortschritt, gelten immer mehr Kinder in Deutschland als pflegebedürftig. Pflegende Eltern müssen sich täglich zahlreichen Anforderungen bei der Versorgung ihres pflegebedürftigen Kindes stellen und sind dabei höheren Belastungen ausgesetzt als Eltern mit einem gesunden Kind. Die alltägliche Pflege des Kindes kann neben der Grundpflege auch von speziellen pflegerischen Maßnahmen bestimmt sein und die Eltern sind im Pflegealltag zumeist auf sich gestellt. Obwohl pflegende Eltern insbesondere zu Beginn der Pflegebedürftigkeit einen hohen Informations- und Beratungsbedarf äußern, nimmt die Pflege als Profession bei der Beratung und Anleitung im Alltag von pflegenden Eltern eine eher untergeordnete Rolle ein. Zudem gibt es bisher nur wenig gesicherte Erkenntnisse über den pflegebezogenen Beratungsbedarf von pflegenden Eltern.
Fragestellung: Daher wurde folgende Forschungsfrage gestellt: „Welchen pflegebezogenen Beratungsbedarf haben pflegende Eltern?“
Methode: Ausgangspunkt der Untersuchung war ein phänomenologisch-hermeneutischer Forschungsansatz. Für die qualitative Erhebung des pflegebezogenen Beratungsbedarfs von pflegenden Eltern wurden teilnarrative Interviews mit sieben Müttern und einem Elternpaar (n=8) durchgeführt. Zur Auswertung wurde die inhaltlich strukturierende qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz verwendet. Diese baut auf dem hermeneutischen Erkenntnisprozess auf und ermöglicht sowohl eine induktive als auch deduktive Vorgehensweise bei der Kategorienbildung.
Ergebnisse: Es wurden sechs umfassende Themenbereiche zu pflegebezogenen Beratungsbedarfen von pflegenden Eltern herausgearbeitet. Versteckte Bedürfnisse der Eltern und deren Maß des Verstehens der Pflegebedürftigkeit, haben Einfluss auf die pflegebezogenen Beratungsbedarfe sowie die Beratungsbereitschaft der Eltern. Zudem unterscheiden die Interviewten Beratungsbedarfe, welche eher durch professionelle oder durch informelle Beratung gedeckt werden sollen.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse schließen an bisherigen Erkenntnissen an und erklären, wie pflegebezogene Beratungsbedarfe durch den Bewältigungsprozess der Eltern beeinflusst werden können. Zudem machen sie deutlich, wie die bedürfnisorientierte Pflegeberatung durch Begleitung, Empowerment sowie Wissens- und Kompetenzvermittlung dazu beitragen kann, die Bedürfnisse der Eltern zu stillen und die Bewältigung zu fördern. Aktuell kann die in Deutschland verankerte gesetzliche Pflegeberatung diesen Beratungsbedarfen der Eltern nicht in ausreichendem Maß begegnen. Um den Bedarfen von pflegenden Eltern gerecht zu werden, wäre eine bedürfnisorientierte, kontinuierliche und für alle Bedarfe jederzeit abrufbare Beratung notwendig.
BeWEGt ist eines von fünf Pilotprojekten unter dem Dach des Transfernetzwerks soziale Innovation s_inn. S_inn ist ein Verbundprojekt von EvH RWL und KatHO NRW. BeWEGt ist ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt, mit dem exemplarisch gezeigt werden konnte, was alles möglich ist, wenn schnittstellenübergreifend gemeinsam und unter Einbeziehung der Familien gearbeitet wird. BeWEGt verfolgt das Ziel, die Beratung von Familien mit einem Kind mit Beeinträchtigungen so zu verbessern, dass die Familien Zugang zu all den Hilfen und Unterstützungen, die ihnen zustehen und die sie für die Bewältigung ihres Alltags brauchen, auch tatsächlich bekommen. In zwei Städten, Bielefeld und Bonn, wurde das Vorhaben umgesetzt.
Die Studie vergleicht die sozialen Netzwerke von Kindern mit psychischen Störungen mit einer nichtklinischen parallelisierten Vergleichsgruppe (n = 75/75, männlich 69 %/69 %, Alter: 9.4/9.0 Jahre). Zudem wurden die Quantität und Struktur der sozialen Netzwerke sowie Belastungen und Ressourcen in der Patientengruppe allgemein und bei spezifischen Störungen (hyperkinetische Störung [HKS] und emotionale Störung des Kindesalters) untersucht. Die sozialen Netze wurden mit einer Revision des Sozialen Beziehungstests für Kinder (SoBeKi-R) und die psychischen Störungen über klinische Diagnosen, Child Behavior Checklist und Strengths and Difficulties Questionnaire erfasst. Die Patient_innen berichteten von insgesamt kleineren Netzwerken (AM/SD: 13.7/4.9 vs. 15.8/5.2) und signifikant geringeren sozialen Ressourcen als die Vergleichsgruppe, v. a. im außerfamiliären Bereich. Während bei emotionalen Störungen sogar von weniger sozialen Belastungen als in der Vergleichsgruppe berichtet wurde, hatten Kinder mit HKS pro Netzwerkperson tendenziell höhere Belastungswerte; externalisierende Symptome waren hingegen deutlicher mit höheren Belastungen im sozialen Netz assoziiert. Die je nach Störungsbild unterschiedlichen Ergebnisse deuten darauf hin, dass komplexe störungsspezifische Zusammenhänge zwischen den Syndromen und den berichteten Ressourcen und Belastungen im sozialen Netz bestehen.
Dass die Begleitung der geschlechtlichen Entwicklung von Kindern in Ausbildung und Studium im Bereich der Frühpädagogik wenig repräsentiert scheint, ist Gegenstand verschiedener Studien (Cremers et. al. 2020, Kubandt 2016) der letzten Jahre. Diese geringe Repräsentation zeigt sich im pädagogischen Alltag darin, dass Fachkräften in der Praxis häufig Begriffe fehlen, um Ausprägungen geschlechtlicher Diversität zu beschreiben. So stellt sich die Frage, wie Kindern, die z.B. nicht klar einer sozialen Geschlechtervorstellung zuzuordnen sind, in der frühpädagogischen Praxis unter der Prämisse responsiv-qualitativer pädagogischer Prozesse begegnet wird oder begegnet werden kann. Im Studiengang „Pädagogik der Kindheit (B.A.)“ an der Evangelischen Hochschule in Nürnberg beschäftigen wir uns in Lehre und Forschung verstärkt mit dem Themenfeld der Entwicklung der Geschlechtsidentität und der Rolle der pädagogischen Fachkraft. Dieser Artikel bildet den Theoriebezug des Forschungs- und Praxisentwicklungs-projekts „Das bin ich. Meine Kita ist bunt. Geschlechtliche Vielfalt sehen und unterstützen“. Darin geht es darum, mit Kindern, Eltern und PädagogInnen über die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen einer vorurteilslosen Entwicklung der Geschlechtsidentität in Einrichtungen der Frühpädagogik ins Gespräch zu kommen und Anforderungen an gelingende Transitions- und Coming-out-Prozesse herauszuarbeiten.
Der Beitrag beschäftigt sich in einem ersten Teil mit zentralen Begriffen zur kindlichen Transidentität, um in das Thema einzuführen. Zweitens geht er auf verschiedene diagnostische Zugangswege ein, denn nicht jede transidentitäre Entwicklung bedarf einer Diagnose. Einen weiteren Schwerpunkt stellt drittens die Gestaltung der verschiedenen Schritte im Transitionsprozess dar. Abschließend und viertens stehen das sich meist anschließende innere und äußere Coming-out des Kindes im Mittelpunkt. Der Artikel fokussiert in allen Teilen immer wieder die Frage, wie eine Begleitung durch Eltern und frühpädagogische Einrichtungen aussehen kann.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, wie bewusst Kindern ihre Geschwisterbeziehung im positiven und negativen Sinn ist, ob sie und ihre Eltern Veränderungen während der Gespräche wahrnehmen und ob sie selbst Ideen für die Weiterentwicklung der Beziehung finden und umsetzen können.
In einem ersten Teil befasst sich die Autorin mit den theoretischen Hintergründen zu Geschwisterbeziehungen, deren Stellung in der Geschichte der Psychologie und Psychotherapie und verschiedenen Aspekten aus entwicklungspsychologischer Sicht. Darüber hinaus gibt die Arbeit einen kurzen Einblick über die Bedeutung des Wissens um die Sprachentwicklung, grundlegende Punkte für gelingende Kommunikation und Gesprächstechniken für den Dialog mit Kindern.
Der zweite Teil befasst sich mit der praktischen Beschreibung der Geschwisterpaare, der Auswertung der Daten und Gespräche und abschließend mit der Zusammenfassung unter Berücksichtigung der Fragestellung. Für Leser soll hier ein Einblick in die Sicht- weisen von Geschwisterbeziehungen aus der Perspektive der jeweiligen Kinder möglich werden, welcher ein Denkanstoß für weitere Kontakte mit Kindern und Geschwistern
sein kann.