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Neue Autorität
(2017)
In der Auseinandersetzung mit den Begriffen Gewalt und Gewaltprävention und dem Wandel des Autoritätsbegriffes liegt der Schlüssel zum Verständnis der Neuen Autorität nach Haim Omer. Dieses Konzept wird in der Folge genauer beschrieben und durch schulspezifische Ansätze ergänzt. Dabei wird klar, dass eine Etablierung des Konzeptes an Schulen vom Bekenntnis zu einer bestimmten pädagogischen Haltung abhängig ist: Beziehungsgestaltung und gewaltloser Widerstand. Die Erfassung der pädagogischen Haltung als Begriff wird in einem speziellen Teil der Thesis bearbeitet, in dem auch der Frage nach ihrer Messbarkeit und Lehrbarkeit nachgegangen wird. Im Abschluss des Theorieteils wird ein österreichischer Weg der Gewaltprävention an Schulen aufgezeigt, um darin eine mögliche Vorgangsweise einer Implementierung zu beschreiben. Der Forschungsteil der Arbeit beschäftigt sich in Expert/-innen-Interviews mit der Frage nach der möglichen Implementierung des Konzeptes der Neuen Autorität an Schulen. Die Antworten von ausgewählten Lehrer/-innen einer Schule, die Neue Autorität seit einigen Jahren praktizieren, werden auf zwei Dimensionen hin untersucht und analysiert. Die Praxisrelevanz liegt im Aufzeigen einer Möglichkeit von Gewaltprävention abseits von Zwangsmaßnahmen und Sanktionen und der Antwort auf die Frage, wie eine erfolgreiche Implementierung an Schulen ermöglicht werden kann.
Emotionales Erleben durch die Sinneswahrnehmung in forschenden Lernarrangements in der Primarstufe
(2024)
Der Fokus dieser Masterarbeit liegt auf der Erforschung des emotionalen Erlebens durch Sinneswahrnehmung in forschenden Lernarrangements der Primarstufe. Unterricht ist meist kognitiv orientiert, wobei die Sinne und Emotionen meist keine Rolle spielen. Ebenso liegt der Schwerpunkt von bisherigen Forschungen in Bezug auf Emotionen im schulischen Kontext überwiegend auf den Leistungen. Aus diesem Grund wird in dieser Studie folgende Forschungsfrage untersucht: „Wie ist das emotionale Erleben der Schülerinnen und Schüler im Sachunterricht der Primarstufe, welche das Forschende Lernen durch die Beanspruchung möglichst vieler Sinne anwenden, im Vergleich zum normalen Forschenden Lernen?“
Um die Forschungsfrage beantworten zu können, wurde eine quasi-experimentelle Studie durchgeführt. Verglichen wurde das Forschende Lernen unter Einbeziehung möglichst vieler Sinne mit dem regulären Forschenden Lernen im Sachunterricht der ersten Schulstufe. In einem Mixed-Method-Design wurden quantitative und qualitative Forschungsmethoden kombiniert. Somit erfolgte zu zwei Messzeitpunkten eine Fragebogenerhebung, welche die Lernemotionen fokussierte. Zusätzlich wurden zum zweiten Messzeitpunkt fünf Interviews durchgeführt.
Die Resultate der Studie zeigen, dass Forschendes Lernen mit Einsatz der Sinne innerhalb der Stichprobe (N=25) positive Auswirkungen auf die Lernemotionen Freude, Ärger und besonders Langeweile hat. Da auch das reguläre Forschende Lernen geringe positive Effekte auf diese drei Lernemotionen zeigt, kann für die Praxis sowohl das Forschende Lernen mit Sinneswahrnehmung als auch das herkömmliche Forschende Lernen empfohlen werden.
Bei schweren Gesundheitsbeeinträchtigungen treten häufig kritische Situationen auf, die die Betroffenen, aber auch die Angehörigen und Pflegenden vor besondere Herausforderungen stellen. Dieser Band untersucht solche Situationen in der klinischen Pflege und analysiert unterschiedliche Perspektiven der Beteiligten sowie vielfältige Methoden der professionellen Pflege.
Insbesondere Familienmitglieder – Mütter, Väter, Partnerinnen, Partner, Kinder und Geschwister – wollen Einfluss nehmen können, informiert, einbezogen und beteiligt sein. Bei ihnen variieren die Problemlagen und Wünsche je nach Nähe zu den Betroffenen, nach Lebensalter, Geschlecht oder vorherigen Erfahrungen. Daher werden in diesem Band verschiedene kritische Situationen und Anforderungen analysiert. Diese beginnen vor der Geburt, z. B. bei Risikoschwangerschaften, gehen weiter über den Bereich der Pflege Frühgeborener auf neonatologischen Intensivstationen bis hin zu Situationen in der Kinderintensivpflege und zur Intensivpflege Erwachsener. In der klinischen Pflege wurden – den unterschiedlichen Problemlagen entsprechend – neue und innovative professionelle Konzepte entwickelt. Durch die Beforschung dieser Konzepte lassen sich Schlüsse über deren Eignung oder deren Weiterentwicklung ziehen.
Ein Teil der Beiträge prüft die Forschungslage über Literaturanalysen, um Erkenntnisse aus internationalen Studien vorzustellen und für die Pflege im deutschsprachigen Raum zu reflektieren sowie spezifische Forschungsbedarfe zu formulieren. Weitere Beiträge zeigen aufgrund empirischer qualitativer Studien, wie die kritischen Situationen und neu entwickelten Pflegekonzepte durch die Beteiligten wahrgenommen werden. Eine Auswertung der Beiträge durch die Herausgeberin für eine theoretische Weiterentwicklung des Feldes schließt den Band ab.
Die vorliegende Masterarbeit behandelt die Verwendung digitaler Kom- munikationsmittel zur Förderung der Kommunikation zwischen der Schule und den Eltern. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwiefern sich die Kommunikation zwischen Lehrpersonen und Erziehungsberechtigten aufgrund digitaler Kommunikationsmittel in Volksschulen im Bezirk Vöcklabruck verändert hat.
Zunächst wird ein Überblick über ausgewählte Kommunikationsmodelle gegeben. Die Arbeit beschreibt zudem unterschiedliche Ansätze der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft und beleuchtet die Auswirkungen dieser Partnerschaften auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem Elternhaus. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf digitalen Kommunikationsmitteln, wobei verschiedene Formen der digi- talen Elternkommunikation vorgestellt werden. Abschließend werden zentrale Medienkompetenzmodelle erörtert.
Das Hauptziel dieser Arbeit besteht darin, den Wandel in der Kommunikation zwischen Schule und Elternhaus zu analysieren. Die quantitativen Forschungsergebnisse basieren auf einer Online-Umfrage, die sowohl von Lehrpersonen als auch von Eltern ausgefüllt wurde.
Das Ziel dieser Masterarbeit ist es, einen neuen Zugang aus der Kindheitsforschung, den s.g. Kinderperspektivenansatz (Nentwig-Gesemann, Walther, Bakels, & Munk, 2021) und seine Methode der Kinderzeichnungen „Kinder malen ihre KiTa“, erstmals im Zuge einer explorativen Studie in der Primarstufe anzuwenden und theoretisch vor dem Hintergrund pädagogischer Qualitätsentwicklung und -sicherung zu begründen. Anhand eines qualitativen Forschungsansatzes werden Kinderzeichnungen und anschließende Interviews von Schüler:innen der ersten Klasse Volksschule analysiert und im Hinblick einer forschenden Haltung der Lehrperson, auf zentrale Erkenntnisse für die Reflexion der Unterrichtsgestaltung untersucht. Die Einzelfallstudie zeigt, dass das untersuchte Unterrichtsfeld auf Regeln und Strukturen basiert und die Aneignung von Kompetenzen dabei im Vordergrund steht. Zudem lassen sich Aspekte einer positiven Lehrer:in-Kind-Beziehung sowie einer guten Klassengemeinschaft aufweisen, welche sich durch Wertschätzung und Anerkennung auszeichnen. Im Rahmen der Untersuchung wird ersichtlich, dass die Unterrichtsstruktur frontal orientiert und mit Fokus auf die Handlungen der Lehrperson gerichtet ist.
Demnach kann bezüglich einer forschenden Haltung in der Primarstufe gesagt werden, dass sich die erprobte Methode, im Rahmen der Forschung in der ersten Klasse Volksschule, als geeignetes (Qualitäts-)Verfahren erwiesen hat.
Nutzung der rechtlichen Möglichkeiten zur alternativen Leistungsbeurteilung im Schuleingangsbereich
(2024)
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Möglichkeit zur alternativen Leistungsbeurteilung im Schuleingangsbereich. Dabei wurden Grundlagen und Voraussetzungen für die alternative Leistungsbeurteilung beachtet sowie verschiedene Formen dieser. Es wurde untersucht, inwieweit Lehrpersonen die Möglichkeit zur alternativen Leistungsbeurteilung nutzen und wie die Umsetzung dieser im Unterrichtsalltag gelingen kann. Zudem wurden Argumente aufgezeigt, welche Lehrpersonen für ihre Entscheidung der jeweiligen Beurteilungsform angeben.
Im Zuge einer qualitativen Forschung wurden zwölf Interviews mit betroffenen Lehrerinnen durchgeführt. Die gewonnenen Daten wurden mittels computergestützter Software und der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Um einen guten Querschnitt durch die betroffene Gruppe zu gewinnen, wurden Lehrerinnen ausgewählt, welche aus drei unterschiedlichen Bundesländern Österreichs und sowohl aus Stadt- als auch aus Landschulen stammen. Die Auswertung ergab deutlich, dass wenige Lehrpersonen die Möglichkeit zur alternativen Leistungsbeurteilung nutzen. Die Entscheidungsgründe für oder gegen eine alternative Leistungsbeurteilung können Hinweise darauf geben, woran die Umsetzung der rechtlichen Möglichkeit scheitert und was es braucht, um die Ausschöpfung der rechtlichen Möglichkeit voranzutreiben.
Auch in Zeiten fortschreitender Digitalisierung kommt der Fähigkeit mit der Hand schreiben zu können immer noch eine wesentliche Bedeutung zu. Vielfach zeigen sich dabei jedoch zunehmend Schwierigkeiten in der Handhabung von Stiften, im Erlernen der Schriftzeichen, sowie in einer altersadäquaten Umsetzung des Erlernten. Deshalb ist es wichtig, die dafür erforderlichen Voraussetzungen zu kennen und mögliche, der erfolgreichen Anwendung entgegenstehende Gegebenheiten wahrzunehmen, um entsprechende Schritte setzen zu können.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Rolle der Sensorischen Integration für den Bereich der Grafomotorik und beleuchtet deren Potential im Hinblick auf den Erwerb und Einsatz grafomotorischer Fähigkeiten. Die leitende Forschungsfrage lautet: „Zu welchen Ergebnissen gelangen Ergotherapeut:innen bei der Befundung von grafomotorischen Problemen hinsichtlich des Einflusses der Sensorischen Integration?“
Um die Forschungsfrage beantworten zu können, wurden sechs Ergotherapeutinnen im Rahmen von Expertinneninterviews nach ihren Erfahrungen befragt.
Die erhobenen Daten wurden mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring bearbeitet und anschließend ausgewertet.
Es hat sich gezeigt, dass dem Einfluss der Sensorischen Integration auf die grafomotorischen Fähigkeiten ein hoher Stellenwert zugeschrieben wird, wenngleich auch noch weitere Einflussfaktoren eine Rolle spielen können.
Schlüsselwörter: Sensorische Integration, Wahrnehmung, Wahrnehmungsverarbeitung, kindliche Entwicklung, Grafomotorik, Gehirnentwicklung
Diese These beginnt mit einem Blick auf die sich wandelnde Landschaft der Kreativitätsforschung und ihrer Verbindung zur Persönlichkeitsentwicklung. Es wird zwischen subjektiver und objektiver Kreativität unterschieden, wobei Kreativität als Schaffen von Neuem in beliebigen Lebensbereichen betrachtet wird. Phantasie spielt dabei eine grundlegende Rolle, und es gibt eine Unterscheidung zwischen individuellen und gesellschaftlichen kreativen Produkten. Seitz und Seitz präsentieren ein Vier-Stufen-Modell für den kreativen Prozess, der mit der Problemphase beginnt und sich durch die Suche nach Lösungen, deren Formulierung und schließlich deren Realisierung erstreckt (Seitz & Seitz, 2012).
Historisch gesehen begann das Interesse an Kreativität bereits im 19. Jahrhundert, fand jedoch erst mit Forschern wie Joy Paul Guilford einen bedeutenden Durchbruch. Die moderne Kreativitätsforschung beruht auf der Messung kreativer Fähigkeiten durch Tests, die verschiedene Aspekte wie Flüssigkeit, Flexibilität, Originalität und mehr erfassen. Europäische Studien verwenden häufig amerikanische Kreativitätstests wie den "Torrance Test of Creative Thinking“ oder ähnliche Modelle.
In der Kunsttherapie wie auch im Kunstunterricht fungiert Kreativität als fundamentaler Baustein, der maßgeblich zum Prozess des Schaffens beiträgt. Der Kunstunterricht spielt dabei eine zentrale Rolle in der Verbindung von Kunst, Bildung und der Förderung kreativen Verhaltens bei Schülerinnen und Schülern. Kreativität wird aus evolutionärer Sicht als wertvolle menschliche Ressource betrachtet, die die Sinnhaftigkeit der Welt erkunden und darstellen kann. Die Förderung von Kreativität durch spezifische Techniken und Trainingsprogramme wird ebenfalls diskutiert.
Die Arbeitshypothesen konzentrieren sich darauf, ob Kreativität messbar und förderbar ist und ob geschlechtsspezifische Unterschiede in der Kreativität bestehen. Der „Test zum Schöpferischen Denken – Zeichnerisch (TSD-Z)“ wurde als Screening-Instrument verwendet, um kreatives Potenzial zu bewerten. Die Untersuchung ergab keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Kreativität, obwohl weibliche Schülerinnen im Durchschnitt etwas bessere Leistungen erzielten. Die Ergebnisse wurden mithilfe verschiedener statistischer Analysen wie Mittelwerten, Standardabweichungen und Prozenträngen präsentiert und interpretiert.
Insgesamt zeigt der „TSD-Z“ als Test zur Grobeinschätzung von Kreativität vielversprechende Ergebnisse im pädagogischen Kontext und bietet nützliche Einblicke in das kreative Potenzial von Schülerinnen und Schülern.
Der Ton macht die Musik. So verhält es sich auch mit den Interaktions- und Kommunikationsmustern, die in der Gruppe „Musikverein“ an den Tag gelegt werden und welche maßgeblichen Einfluss auf die Qualität des gemeinschaftlichen Miteinanders haben und für eine progressive Probenarbeit tonangebend sind. Vor allem die musikalische Leitfigur ist dabei gefordert mit „wertschätzendem“ Beispiel voranzugehen. Welche Wirkung eine wertschätzende Kommunikationsweise der Kapellmeisterin auf die Probenarbeit im Musikverein hat, wurde nach dem Konzept einer mixed-methods Studie erhoben. Ermutigendes Feedback, eine konstruktive Fehlerkultur und ein respektvoller und achtsamer Umgang in der Gruppe beeinflussen die Probenarbeit positiv. Die intrinsische Motivation der Musikantinnen und Musikanten steht in engem Zusammenhang mit dem gemeinschaftlichen Zusammenhalt, welcher sich insbesondere durch gegenseitige Unterstützung und Bedürfnisrücksichtnahme, freie Meinungsäußerung, Partizipation und nicht zuletzt gemeinsames Musizieren ausdrückt und intensiviert.
Sozialarbeiterische Interventionen am Beispiel des Projekts Querbeet im Kontext von Exklusionstendenzen im urbanen Raum: Durch das Wachsen moderner Städte erhöht sich auch der Druck auf den angespannten Wohnungsmarkt. Menschen ohne festen Wohnsitz und mit Suchterkrankungen werden im urbanen Raum als abweichend markiert und aus sozialen Bezügen exkludiert. Anhand des Projekts Querbeet wird eine pflanzengestützte sozialarbeiterische Intervention dargestellt, die auf urbane Problemlagen reagiert und die Integration marginalisierter Bevölkerungsgruppen anstrebt.
Kompetenzorientierte Beratung braucht eine neue Sicherheit in der Unterscheidung von Pflege und Beratung: Sie braucht eine gut reflektierte Sicht auf die Schnittstellen. ExpertInnen in Pflegebildung und -ausbildung benötigen Grundlagenwissen für fachliches Verstehen, Expertise und Training neuer Kompetenzen. Dazu leisten die Autorinnen mit diesem Buch einen wichtigen Beitrag.
Ungleichbewertung Geflüchteter: Interventionen und Maßnahmen für eine machtkritische Soziale Arbeit
(2023)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Ungleichbewertung von Geflüchteten und Migrant*innen. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwiefern es eine Ungleichbewertung dieses Personenkreises gibt und welchen Anteil die Profession der Sozialen Arbeit daran hat.
Um sich dieser Fragestellung anzunähern, werden zunächst Basisinformationen zu Migration und Flucht herausgearbeitet und eine Theorie zu komplexen Migrationssystemen betrachtet. Die Arbeit wirft einen analytischen Blick auf die Thematik der Ungleichbewertung und stellt dar, welche Kategorien und Exklusionsstrategien Anwendung finden. Des Weiteren werden die daraus resultierenden Folgen für Betroffene beleuchtet. Die kritische Betrachtung der Sozialen Arbeit beinhaltet deren Tätigkeitsfelder im Bereich Migration und zeigt auf, dass Soziale Arbeit als Erfüllungs- & Exklusionsgehilf*in des Staates tätig ist. Außerdem werden der Zwiespalt der Professionsangehörigen zwischen dem Doppel- und Tripelmandat sowie das politische Verständnis von Sozialer Arbeit als Menschenrechtsprofession thematisiert. Abschließend werden machtkritische Interventionen und Maßnahmen für die Soziale Arbeit herausgearbeitet.
Im Fazit wird deutlich, dass es eine Ungleichbewertung von Geflüchteten und Migrant*innen abhängig von Herkunft, Bildungsniveau und Fluchtursache gibt. Die Soziale Arbeit ist an dem ausgrenzenden System und den darin enthaltenen Mechanismen beteiligt. Damit die Profession der Sozialen Arbeit ihrer Selbstbezeichnung als Menschenrechtsprofession gerecht wird, bedarf es einer (Re)Politisierung, Solidarisierung und Organisierung der Sozialarbeiter*innen.
Ausbildungssupervision ist ein wertvoller Bestandteil der Praxisbegleitung in Studiengängen der Sozialen Arbeit und darüber hinaus. Befinden sich Supervisand und Supervisor räumlich weit voneinander entfernt, ist das Internet meist die einzige Möglichkeit, die supervisorische Begleitung sicher zu stellen. Der Autor zeigt Wege auf, wie dies mit Hilfe von E-Mail und Internettelefonie gelingen kann, evaluiert die Verfahren und gewinnt so wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung Internet basierter Supervision.
Hochschulen als Akteure im Bereich der tertiären Bildung stehen für hoch qualifizierende Ausbildung und die Vorbereitung zur Übernahme höherer beruflicher Positionen. Damit einher geht der Anspruch und die Erwartung an Hochschulen, wissens- und forschungsbasierte Grundlagen zu legen, technologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen bearbeiten und Lösungsansätze entwickeln zu können. Die Lösungsansätze erstrecken sich auf einem Kontinuum von Ideen für Verbesserungen, Neuerungen, Inventionen bis hin zu Innovationen. Während sich die Rolle der Hochschulen in den ersten Etappen des Kontinuums auf die Kernbereiche der Lehre und Forschung bezieht, sind Innovationen stärker dem Bereich Transfer oder Third Mission zuzuordnen. Hierauf verweist auch die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in ihrem Positionspapier Die Hochschulen als zentrale Akteure in Wissenschaft und Gesellschaft (2018) und verbindet den Begriff des Transfers mit Impulsen für Innovationen (vgl. HRK 2018: 2).
Ausgehend von dem vereinfachten Begriff der Innovation als etwas Neuem/Neuartigem gilt es die Frage zu beantworten, wie verlässt sie, die Innovation, das gesellschaftliche Teilsystem Hochschule und wird zum Bestandteil gesellschaftlicher Strukturen und Prozesse. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff »soziale Innovationen« bietet sich vor dem Hintergrund einer quantitativ stärker natur-, ingenieur- und lebenswissenschaftlich besetzten Hochschullandschaft an. Darüber hinaus gilt es, die Leitplanken einer Innovationskultur zu diskutieren, die von wissenschafts- und forschungspolitischen Prämissen geprägt sind und den Rahmen der Ermöglichungs- oder Verhinderungsstrukturen für soziale Innovationen bilden.
Die Grundlage einer funktionierenden Kita sollte ein wertschätzendes, einfühlsames und den Bedürfnissen des Kindes gegenüberstehendes Team sein, das die individuelle Entwicklung jedes einzelnen Kindes im Blick und Freude an der Arbeit in der Gruppe hat. In ganz Deutschland fehlen Fachkräfte für eine kindgerechte Betreuung. Doch was braucht es, um diese Grundlage zu schaffen?
Die "Reckahner Reflexionen" formulieren Leitlinien im pädagogischen Handeln, die Fachkräfte in der Analyse konkreter Situationen unterstützen. Es wird zwischen unzulässigen und zulässigen ethischen Handlungen unterschieden, die aus den jeweiligen Beobachtungen abgeleitet wurden.
Folgender Artikel möchte den Fokus auf das Verhalten von Fachkräften im Umgang mit einem kleinen Jungen legen, wie es in der Praxis oft unreflektiert geschehen kann. Nach einem einführenden Fallbeispiel, wird anhand der "Reckahner Reflexionen" die pädagogische Beziehung analysiert, seelische Verletzungen und Kinderrechte betrachtet und auf Präventionsmaßnahmen eingegangen.
Perspektivklärungsgruppen der stationären Kinder- und Jugendhilfe müssen sowohl eine tragfähige Einschätzung für den weiteren Lebensweg der Kinder und Jugendlichen entwickeln, Krisen bewältigen als auch zum Gelingen der kindlichen Entwicklung beitragen. In dieser Studie wurden Einschätzungen zu gegenwärtigen Voraussetzungen für die Arbeit in diesen Gruppen, den Prozess der Perspektivklärung und der Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen aus Sicht der Mitarbeiter*innen gewonnen. Es zeigte sich Nachbesserungsbedarf im Umgang mit psychisch und sexuell auffällig geltendem Verhalten der Kinder und in der Vernetzung der am Hilfesystem Beteiligten. Zudem wurde offensichtlich, dass Kinder und Jugendliche am Prozess der Perspektivklärung nicht ausreichend beteiligt sind. Veränderungen im Sinne der Kinder und Jugendlichen, aber auch der Fachkräfte sollten angestrebt werden.
Die folgende Arbeit setzt sich mit einem bislang nur randläufig behandelten und tabuisierten Thema auseinander: Sexuellen Grenzverletzungen unter (altersgleichen) Kindern und Jugendlichen. Auch wenn die Thematik in den letzten Jahren zumindest im Fachdiskurs mehr beleuchtet wurde, stellt sich die Autorin in dieser Arbeit die Frage, inwiefern sich Pädagog*innen der Praxis im Umgang mit sexuellen Grenzverletzungen unter Kindern und Jugendlichen sicher bzw. unsicher fühlen. In der Auswertung der von ihr geführten Interviews kann sie Rückschlüsse auf das aktuelle Un-/Sicherheitsgefühl von Pädagog*innen der Kinder- und Jugendhilfe ziehen und auf den dazugehörigen Handlungsbedarf in der Sozialen Arbeit hinweisen.
Die Menschen in Deutschland leben immer länger: Welche Herausforderungen resultieren daraus für Individuum und Gesellschaft? Der teilweise stark emotionalisierten Diskussion setzen die AutorInnen wissenschaftliche und anwendungsorientierte Beiträge entgegen, indem sie neben Herausforderungen auch Chancen und Potenziale in den Blick nehmen.
Anhand von Beispielen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich stellen die AutorInnen individuelle und gesellschaftliche Herausforderungen dar, die mit einer alternden Gesellschaft verbunden sind. Als Querschnittthemen fungieren dabei die demographische Alterung und die Forderung nach gesellschaftlicher Teilhabe sowie die u.a. daraus ableitbaren Herausforderungen, die für die Aufgabenbereiche des Sozial- und Gesundheitswesens und der Theologie in Deutschland mit den Substantiven ‚weniger, älter, bunter, dementer‘ pointiert beschrieben werden können. Diese Entwicklung bringt eine Vielfalt an Lebenslagen im Alter und damit auch neue individuelle Bedarfslagen mit sich. Der von Tews konstatierte Strukturwandel des Alter(n)s erfordert passgenaue und ebenen-übergreifende Anpassungsleistungen der Gesellschaft (Paradigma der Inklusion). Darüber hinaus kommt es verstärkt zu neuen Aushandlungen des Verhältnisses der Generationen untereinander, was darauf verweist, dass die Perspektiven mittlerer und jüngerer Generationen, ihre legitimen Ansprüche und Möglichkeiten zur Teilhabe und einer selbstbestimmten Lebensgestaltung in einer alternden Gesellschaft zu berücksichtigen sind. Das Thema unter dem Blickwinkel der Herausforderungen zu behandeln heißt, nicht nur die Probleme, sondern auch die Chancen, Potenziale und Ressourcen in den Blick zu nehmen. Der Themenbereich ist auch von großer fachlicher Relevanz für die Tätigkeitsfelder des Sozial- und Gesundheitswesens und der Theologie. Der teilweise stark normativ aufgeladene gesellschaftspolitische Diskurs rund um den sogenannten demographischen Wandel, macht eine Versachlichung der Thematik unter wissenschaftlichen und anwendungsorientierten Gesichtspunkten notwendig. Hierzu leistet das Buch einen Beitrag leisten.
Wie hat sich das Kind in Bezug auf die 5 motorischen Fähigkeiten in den letzten 10 Jahren verändert?
(2024)
Die Masterarbeit hat sich mit einer zentralen Frage beschäftigt, die lautet „Wie hat sich das Kind in Bezug auf die 5 motorischen Fähigkeiten in den letzten 10 Jahren verändert?“ Momentan werden die Meinungen immer lauter, dass der Gesundheitszustand (physische und psychische Entwicklung) der heutigen heranreifenden Kinder immer mehr in eine bedenkliche Richtung abdriftet. Seit jüngster Vergangenheit können die Wissenschaft und Ärzte bezugnehmend auf die Gesundheit der Kinder einen kritischen Standpunkt mit klarer Meinung vertreten. Im Rahmen der Forschungsfrage ist eine qualitative-empirische Studie an einer Schule mit Lehrpersonen bzw. Lernamtsstudenten*innen durchgeführt worden, unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung der motorischen Fähigkeiten der letzten 10 Jahren. Eine Aktionsforschung hat für die qualitative Empirie unterstützend mitgewirkt. Die vorliegende Arbeit möchte mittels problemzentriertem Interviewleitfaden eine qualitative Datenerhebung durchführen und durch ein anschließendes Auswertungsverfahren nachvollziehbare Aufschlüsse über das Thema aufdecken, damit Lehrer*innen Handlungsmuster und Orientierung in Bezug auf die Wichtigkeit der 5 motorischen Fähigkeiten neu in Erfahrung bringen können. Insgesamt haben sich 4 Interviewpartner*innen für eine qualitative Auseinandersetzung bereit erklärt Ein signifikantes Gespür um den Stellenwert einer fundamentalen Ausbildung der motorischen Fähigkeiten soll erreicht werden. Die empirische Arbeit der Interviews und der Aktionsforschung bauen auf literarischer Ebene mit Bezug des aktuellen Forschungsstandes auf und sorgen für eine Ausgangsbasis, damit auf einem hintergründigen Knowhow aufgebaut werden kann. Die Arbeit besitzt ein Potential für diejenigen Lehrpersonen, die sich der Wichtigkeit der motorischen Entwicklung annehmen und mit Begeisterung auf Schüler*innen einwirken möchten, insbesondere im Sportunterricht. Dadurch ist die Arbeit von Relevanz für eine passende Begleitung für Schüler*innen im Volkschulbereich.