Filtern
Erscheinungsjahr
- 2008 (1)
Dokumenttyp
- Bachelor Thesis (1)
Sprache
- Deutsch (1)
Volltext vorhanden
- ja (1)
Gehört zur Bibliographie
- nein (1)
Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, ob bei Kindern mit besonderen Fähigkeiten in Mathematik fachspezifische Merkmale im hohen Maß erkennbar sind. Die hypothetische Antwort auf die Forschungsfrage lautet: Kinder, die von der Lehrperson oder durch die mathematischen Untertests eines Intelligenztests als besonders befähigt angesehen werden, weisen diese Merkmale im hohen Ausmaß auf.
Da Ziel der Erkennung der besonderen Fähigkeiten eine optimal auf das Kind zugeschnittene Förderung darstellen soll, wird zudem sehr ausführlich auf mögliche Maßnahmen eingegangen. Drei besonders befähigte Kinder in Mathematik wurden eineinhalb Monate speziell gefördert. Datenausschnitte dieser Förderstunden und Beschreibungen der Kinder fanden folglich ergänzend Eingang in diese Arbeit.
Die Arbeit teilt sich in zwei Teile.
Im ersten Teil wird auf besondere Fähigkeiten im Allgemeinen eingegangen. Themenbezogene Begriffe werden definiert und ausgewählte Intelligenz- und Begabungsmodelle vorgestellt.
Als relativ junger und viel versprechender Wissenschaftszweig wird den Erkenntnissen der Neurobiologie im Zusammenhang mit der Intelligenz ein eigenes Kapitel gewidmet.
Allgemeine Diagnoseverfahren, welche kritisch betrachtet werden, und Fördermaßnahmen werden sehr umfassend beschrieben.
Durch Gespräche mit einer Psychologin und einer Angestellten des oberösterreichischen Kompetenzzentrums für Begabtenförderung, einer Schulpsychologin in der Beratungsstelle in Wels und dem Betreuer der Mathematikgruppe bei der Talentewoche in St. Florian gelang ein guter Einblick in die Begabtenförderung.
Aktuelle Projekte des Landes Oberösterreich und österreichweite Schulversuche auf diesem Gebiet sollen einen Praxisbezug herstellen und die Aktualität dieser Thematik unterstreichen.
Neben der Diagnose und den Fördermaßnahmen ist es von Bedeutung, etwaige Probleme und Verhaltensauffälligkeiten eines hochbegabten Kindes zu kennen und zu verstehen.
Das Kapitel über das erwartungswidrige Verhalten soll andere Persönlichkeitsbereiche als die kognitive Begabung anschneiden und ein umfassendes Gesamtbild ermöglichen.
Im zweiten Teil wird auf die Spezifik der Mathematik im Bereich der Hochbegabung näher eingegangen. Einer Definition der Mathematik folgt eine Betrachtung der unterschiedlichen allgemeinen Modelle im Hinblick auf die Mathematik, ehe ein Überblick der unterschiedlichen Merkmale von Kindern mit besonderen Fähigkeiten in Mathematik erfolgt. Die einzelnen Persönlichkeitscharakteristika, ebenso wie das Vorgehen bei Problemen können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein und werden im darauf folgenden Kapitel behandelt.
Anschließend werden spezielle Mathematikmodelle näher vorgestellt. Danach wird auf die Möglichkeiten der Erkennung mathematischer Hochbegabung und deren Problematik näher eingegangen.
Zur Hypothesenüberprüfung wurden die Indikatorenaufgaben von Käpnick gewählt. Die Entscheidung für dieses Messinstrument war die Zugänglichkeit und die Möglichkeit eines einfachen Einsatzes in der Klasse als Gruppentest.
Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen die Hypothese großteils. Ergänzend wurde auf die praktischen und konkreten Maßnahmen, welche auf die Diagnose folgen sollen, eingegangen.
Die Erkennung und die optimale Förderung hochbegabter Kinder spielt für mich als Grundschullehrerin eine zentrale Rolle. Sie ist für eine positive Entwicklung und die psychische Gesundheit dieser Heranwachsenden von Bedeutung.
Warum und wie Diagnose und Förderung von allgemeiner, beziehungsweise mathematischer Hochbegabung, in der Grundschule geschehen soll, möchte ich in dieser Bachelorarbeit näher erläutern.