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Wie wird Gesundheit in eine messbare Größe verwandelt? Basierend auf empirischen Untersuchungen werden wir die Quantifizierung von Gesundheit in zwei verschiedenen Bereichen analysieren: Diet- und Mood-Tracking. Aus der Perspektive der Ökonomie der Konventionen (Économie des Conventions, EC) betrachtet, investieren Selbstvermesser_innen hier in neue Formen und Messungen der Äquivalenz, wobei sich ihnen drei bedeutende Hindernisse stellen: die Ungenauigkeit des Messens, die sperrige Materialität von Objekten und alltäglichen Praktiken sowie das unscharfe Verhältnis von alltäglichem Tun und Quantifizierung. Einerseits streben Selbstvermesser_innen nach der Herstellung eines praktischen Konsenses, wie eine „genaue“ Messung aussehen sollte bzw. in welchen Fällen Ungenauigkeiten nicht toleriert werden können. Auf der anderen Seite stützen sich Selbstvermesser_innen auf je feldspezifische Kriterien für eine angemessene Genauigkeit, je nachdem, wie sie ihre Vermessungspraktiken in den Alltag integrieren. In der EC kommt Objekten konzeptionell eine zentrale Rolle zu, indem sie kompetente Alltagsakteure bei ihren Koordinationsbemühungen sowie bei der Bewältigung normativer und ethischer Fragen unterstützen. Wir schlagen eine Sichtweise vor, in der Technologien wie Sensoren, mHealth-Anwendungen und Smartphones als intermediäre Objekte in variierenden Engagements und Aushandlungsprozessen in den Alltag des Selbstvermessens eingebunden werden. In beiden genannten Feldern der Selbstvermessung entsteht so eine ganz eigene Konfiguration von Messungen, Objekten, Widerständen und Engagements, welche die gegenwärtigen Konventionen von Gesundheit schwer fassbar und fragmentiert und damit für Gesundheitsorganisationen, politische Entscheidungsträger_innen und Nutzer_innen gleichermaßen unverfügbar machen.
How is doing health transformed into a measurable entity? Based on empirical research, we will analyze relevant aspects of quantifying health in two distinct fields: diet and mood-tracking. From the perspective of the economics of convention, self-trackers within these fields are investing in new forms and measures of equivalence for how health can be measured and handled. In doing so, they are confronting three main obstacles: the inaccuracy of measuring, the cumbersome materiality of objects and everyday practice, and the fuzzy relation of everyday doings and measuring. On the one hand, self-trackers are striving for practical consent over what an “accurate” measuring looks like and in what cases inaccuracy can respectively not be tolerated. On the other hand, self-trackers draw on varying criteria for adequate accuracy depending on how they practically integrate their tracking practices into everyday life. In the economics of convention, objects are granted a vital role, supporting competent everyday actors in their coordination efforts as well as tackling normative and ethical issues. We suggest that technologies such as sensors, mHealth applications, and smartphones are involved in everyday practices as intermediate objects in varying engagements and negotiation processes. In both fields of self-tracking, quite a unique configuration of measuring, objects, resistiveness, and engagements (Thévenot 2002, 2014) emerges, making present conventions of health evasive and fragmented, and still quite unavailable to health organizations, policy makers, and users alike.