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Die Leistung Angehöriger in der Versorgung kranker Menschen ist ein wesentlicher Anteil im Gesundheitswesen. Insgesamt werden in Deutschland 92% der pflegebedürftigen Menschen von Angehörigen gepflegt. Dennoch hat die Pflege palliativer Patienten im häuslichen Umfeld auch Konsequenzen für ihr eigenes Wohlbefinden und die Gesundheit. Sie sind viel stärker in das palliative Geschehen involviert und haben nur wenig Gelegenheit der Belastung zu entkommen. Dazu benötigen sie Entlastungsmöglichkeiten durch ambulante palliative Dienste, Selbstmanagementstrategien und eine Stärkung der Dependenzpflegekompetenz. Die Rolle pflegender Angehöriger muss in der Gesundheitsversorgung gesellschaftlich und politisch anerkannt werden, denn diese leisten einen großen Beitrag in der Versorgung ambulanter Palliativpatienten.
Zur Bearbeitung der palliativen ambulanten Situation dienen folgende Forschungsfragen: Welche Veränderung trägt die palliative Versorgung für pflegende Angehörige, im Hinblick auf die Dependenzpflege, mit sich? Welche Unterstützungsmöglichkeiten benötigen pflegende Angehörige im Rahmen von palliativen ambulanten Diensten? Inwiefern kommt es zur Steigerung der Lebensqualität von pflegenden Angehörigen im ambulanten palliativen Setting? Ziel ist es aufzuzeigen, dass die Lebensqualität von pflegenden Angehörigen im ambulanten, palliativen Setting steigt.
Hintergrund: Das Tragen von Einmalhandschuhen ist ein Automatismus in vielen pflegerischen Handlungen. Obwohl es Indikationen gibt, wann Handschuhe zum Einsatz kommen sollen, werden sie gehäuft in Situationen getragen, in denen sie nicht indiziert sind. Da pflegerische Interaktionen eine wechselseitige Beziehung darstellen, stellt sich die Frage aus welchen emotionalen Gründen Pflegefachkräfte zu Handschuhen greifen und wie sich dies auf die pflegebedürftige Person auswirkt.
Ziel: Ziel dieser Qualifikationsarbeit ist es, die Emotionen, die beim Tragen von Einmalhandschuhen bei Pflegefachkräften und den zu pflegenden Personen auftreten, aufzuzeigen. Die daraus entstehende Veränderung in der Pflegebeziehung wird analysiert.
Methode: Es wird eine systematische Literaturrecherche mittels nationaler und internationaler Fachdatenbanken durchgeführt. Dabei werden acht Studien eingeschlossen, deren Güte bewertet wird. In der abschließenden Diskussion werden die Ergebnisse kritisch beleuchtet.
Ergebnis: Die Literaturrecherche hat aufgezeigt, dass das häufige Tragen von Einmalhandschuhen sich durch die Emotionen und die Sozialisation der Pflegefachkräfte erklärt. Bei den pflegebedürftigen Personen entstehen Emotionen, die die Beziehung zwischen der Pflegefachkraft und der pflegebedürftigen Person beeinflusst.
Schlussfolgerung: Um nachhaltig eine positive Veränderung in der Pflegebeziehung zu erreichen, müssen Pflegefachkräfte im richtigen Umgang mit Handschuhen geschult werden. Ihre verschwiegenen Emotionen müssen enttabuisiert und durch Schulung und Aufklärung entmystifiziert werden. Die Gefühlswelt der pflegebedürftigen Person und die Veränderungen in der Pflegebeziehung müssen in den pflegewissenschaftlichen Fokus rücken, damit auf beiden Seiten eine vertrauensvolle Beziehung möglich ist.
Zusammenfassung
Hintergrund
Die palliative Sedierung ist eine Therapieoption am Lebensende, die unter medizinischen, pflegerischen und ethischen Gesichtspunkten in der Regel als sog. „Ultima Ratio“ diskutiert wird. Sie soll unerträgliches Leid im Rahmen therapierefraktärer Symptome lindern und ein würdevolles Sterben ermöglichen.
Ziel
Ziel dieser Arbeit ist es, Belastungsfaktoren professionell Pflegender zu identifizieren und Möglichkeiten einer Bewältigung sowohl durch Pflegende selbst aber auch durch Änderungen von Rahmenbedingungen aufzeigen zu können.
Methode
Es wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Medline/PubMed, Livivo und PsycINFO durchgeführt. Die ausgewertete Literatur umfasst einen Zeitraum von fünfzehn Jahren. Die relevanten Studien wurden mittels spezifischer Bewertungsmodelle auf ihre Qualität geprüft.
Theoretischer Rahmen
Das Interaktionsmodell von Imogene King dient als theoretischer Bezugsrahmen, um die Erkenntnisse dieser Arbeit auf pflegewissenschaftlicher Basis beurteilen und diskutieren zu können.
Ergebnisse
Fehlende Richtlinien, unzureichendes Wissen, Rollenkonflikte und ethische Dilemmata konnten als belastende Faktoren eruiert werden. Verbindliche Richtlinien, die Partizipation an Entscheidungsprozessen sowie eine Förderung multidisziplinärer Zusammenarbeit können Belastungen reduzieren.
Fazit
Das Literaturreview identifiziert und bestätigt bereits vorhandene Erkenntnisse. Dennoch ist weitere Forschung in diesem Handlungsfeld notwendig, um weitere entlastende Ansätze für die Bewältigung der täglichen Arbeit mit palliativ sedierten Patienten und deren Angehörigen zu finden und eine multidisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern.
Mechanische Herzunterstützungssysteme haben sich in den vergangenen Jahren infolge der steigenden Anzahl an Patient_innen mit fortgeschrittener chronischer Herzinsuffizienz, dem Mangel an Spenderorganen und der technischen Weiterentwicklung der Systeme als Alternative zur Herztransplantation etabliert. Die Zahl der Betroffenen, die mehrere Jahre mit einem solchen Herzunterstützungssystem leben, steigt stetig an. Zu der Frage, wie die Betroffenen in Deutschland die system- und therapiebedingten Einschränkungen erleben und welche Strategien zur Bewältigung sie entwickeln, liegt bislang nur eine geringe Anzahl an Forschungsergebnissen vor.
Um diese Frage im internationalen Kontext zu beantworten, erfolgte eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken MEDLINE, CINAHL, Cochrane Library, PsycINFO und CareLit. Es konnten 18 relevante qualitative Forschungsarbeiten identifiziert werden, die unter dem theoretischen Rahmen des ‚Illness Constellation Modell‘ von Morse und Johnson analysiert wurden.
Die Ergebnisse der Analyse weisen bei der untersuchten Patientengruppe auf einen phasenhaften Verlauf des Krankheitserlebens hin, der mit dem ‚Illness Constellation Modell‘ adäquat beschrieben werden kann. Einzelne Phasen weisen jedoch auch signifikante Unterschiede auf. Die Gründe liegen in der langen Krankheitsbiografie und den fortdauernden Einschränkungen des Herzunterstützungssystems.
Auf Grundlage dieser Ergebnisse ist es empfehlenswert, die Perspektive der Betroffenen, und zwingend auch die ihrer Bezugspersonen, bei der Entwicklung von multidisziplinären Versorgungskonzepten in adäquater Weise zu berücksichtigen.
Das palliative Setting aus pflegerischer Perspektive –
Einflüsse, Erleben und Bewältigung
Abstract/ Zusammenfassung
Hintergrund: Im Palliative Care Bereich betreuen Pflegekräfte Menschen mit einer weit fortgeschrittenen, nicht mehr heilbaren Erkrankung. Neben Symptomkontrollen und der Linderung von Beschwerden kommen ihnen vielfältige psycho-soziale Aufgaben zu, die für sie selbst psychisch und physisch belastend sein können.
Zielsetzung: Diese Qualifikationsarbeit geht den Fragen nach, welche Einflüsse auf Palliative Care Pflegekräfte einwirken, wie diese erlebt werden und ob es Bewältigungsstrategien gibt, die ein zufriedenes Arbeiten in diesem Setting ermöglichen können.
Methoden: Nach orientierender und systematischer Literaturrecherche und Analyse mittels allgemeiner wie spezifischer Instrumente zu den Gütekriterien werden neun quantitative, vier qualitative, vier Mixed-Method-Studien, zwei systematische Reviews, eine Übersichtsarbeit aus den Anfängen dieses Arbeitsfeldes sowie eine S3-Leitlinie aus der Palliativmedizin zu Ergebnisermittlung aufgenommen. Als theoretischer Rahmen wird das transaktionale Stressmodell nach Lazarus genutzt.
Ergebnisse: Pflegekräfte sind Belastungsfaktoren ausgesetzt, die einerseits aus dem Arbeitsfeld direkt entstehen, sich andererseits auch in Abhängigkeit von persönlichen Variablen unterschiedlich auswirken. Es gibt Belastungssymptome, aber auch sehr unterschiedliche Bewältigungsstrategien, die situations- und emotionsfokussiert sein können.
Schlussfolgerung: Palliative Care Pflegekräfte nutzen unterschiedliche Bewältigungsstrategien, um die belastende Arbeit im täglichen Umgang mit Sterben und Tod leisten zu können. Es zeigt sich, dass sowohl unterstützende Arbeitsstrukturen als auch die persönlichen Einstellungen entscheidend für die Gesunderhaltung der Pflegenden sind und der Fokus darauf auch für andere Settings oder Mitarbeitergruppen von Bedeutung sein kann.
In Deutschland sind über 4 Millionen Menschen als pflegende Angehörige tätig. Kaum wahrgenommen wird dabei die Gruppe der Kinder und Jugendlichen, die pflegerische Hilfen für Angehörige leisten, da diese weitgehend im Verborgenen handeln. Die Prävalenz wird hierzulande auf rund 230 000 Fälle geschätzt. Das Stillschweigen über die eigene Situation führt zu einem unzureichenden Zugang zu
Unterstützungsangeboten. Zudem werden massive Einschränkungen in der Lebensgestaltung von pflegenden Angehörigen im Kindes- und Jugendalter beschrieben.
Die vorliegende Literaturstudie geht folgenden Forschungsfragen nach:
1. Welche Hilfen leisten pflegende Kinder und Jugendliche?
2. Welche Beweggründe und Wünsche äußern sie?
3. Lässt sich ihre Lebenssituation mit der Theorie des systemischen Gleichgewichts nach Friedemann (2010) erklären und in den Zielen und Prozessdimensionen des menschlichen Systems darstellen?
Die Übernahme pflegerischer Hilfen durch die Kinder stellt oft die einzige Möglichkeit dar ein Pflegearrangement zu
schaffen, das es ermöglicht, die Familie zusammenzuhalten. Sowohl positive als auch negative Auswirkungen werden beschrieben.
Familienbezogene Ansätze gelten als das vorherrschende Paradigma zur Unterstützung der Betroffenen. Es fehlt jedoch
an einem öffentlichen Bewusstsein und an Hilfsprogrammen für die Zielgruppe.
Das Modell „familien und umweltbezogene Pflege“ von Friedemann (2010) stellt sich als besonders geeignet heraus,
einen sachlichen und theoriegeleiteten Zugang zur Lebenssituation der Familien zu finden, sowie Interventionen zu planen und zu evaluieren.
Hintergrund. Die adoleszente idiopathische Skoliose ist aufgrund ihrer allgemeinen Prävalenz von 0,47 bis 5,2% von gesellschaftlicher Relevanz. Eine Therapieoption stellen Operationen (fusionierende Spondylodesen) dar, die vielseitigen Auswirkungen auf Betroffene (Patient*innen/Angehörige) haben können. Neuere Therapieansätze sind „nicht versteifende“, bewegungserhaltende Operationstechniken, wie bspw. die Dynamische Skoliosekorrektur (DSK; Vertebral Body Tethering (VBT) und Anterior Scoliosis Corretion (ASC) gelten weitestgehend als Synonyme). Es existiert keinerlei Literatur bzgl. des Erlebens von durch DSK Betroffenen.
Ziele. Das Ziel der empirischen Studie war die Beantwortung von drei Forschungsfragen: Wie erleben von DSK betroffene Familien prä-, intra- und postoperative Phasen vor dem Hintergrund der lebensverändernden Operation? Welche Formen von Bewältigung oder Unterstützung ergeben sich im Kontext der Beantwortung der ersten Frage? Welche Relevanz für die Pflege ergibt sich im Kontext der Beantwortung der ersten beiden Fragen?
Studiendesign/Methoden. Es wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, um das Krankheitserleben von Patient*innen und Bezugspersonen hinsichtlich operationsbedürftiger Skoliosen zu identifizieren (berücksichtigt wurden 26 Forschungsarbeiten). Darüber hinaus wurde das Illness Constellation Model nach Morse & Johnson (1991) als theoretischer Bezugsrahmen genutzt, um ein vorläufiges Kategoriensystem für die Studie zu erstellen. Im Zeitraum vom 20.02.2020 bis zum 30.04.2020 wurden sechs episodische Experteninterviews (Einzel-, Paar- und Familieninterviews) mit neun Familienangehörigen von Patient*innen, die zu diesem Zeitpunkt stationär nach einer DSK in einer deutschen Klinik behandelt wurden, geführt. Die vollständig transkribierten Interviews wurden mit der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring mittels eines Kodierleitfadens analysiert.
Ergebnisse. Es konnten fünf Hauptkategorien mit insgesamt zwölf Unterkategorien identifiziert werden. Zu Beginn des Krankheitsprozesses empfanden Angehörige eine Überwältigung, die mit Schuldgefühlen, mangelnden Informationen hinsichtlich Therapieoptionen und belastenden Aspekten der Entscheidungsfindung einherging. Während des Höhepunktes im Krankheitsprozess erlebten die Angehörigen ein hohes Maß an Verantwortung. Intra- und postoperativ wurden lange Wartephasen und das Erscheinungsbild der Patient*innen mit negativen Emotionen assoziiert. Mit der Umorientierung innerhalb des Krankheitsprozesses wurde der Stellenwert der Pflegenden deutlich, da bspw. ein professionelles individuelles Eingehen auf Patient*innen als hilfreich empfunden wurde. Bei insgesamter retrospektiver Betrachtung konnten einige
hilfreiche Unterstützungen festgestellt werden, so etwa Handlungen des betreuenden Teams und die räumliche Nähe der Angehörigen zur Patientin/zum Patienten. Dennoch wurde ein hoher Bedarf an Unterstützung und Bewältigung erkannt, der sich insb. im Wunsch nach mehr Informationen – auch durch Austausch mit Betroffenen – zeigte.
Schlussfolgerung. Anhand der Ergebnisse der Studie lassen sich Implikationen ableiten, die insgesamt auf die Verbesserung des Betreuungsprozesses der von DSK betroffenen Familien abzielen, die verschiedenste Belastungen erleben. Da der Unterstützungsbedarf ein facettenreiches Spektrum umfasst, gilt es, einzelne Maßnahmen zu etablieren, die eben diese vielseitigen Bereiche abdecken.
Neue technische Innovationen in der Altenpflege, wie sie der Bereich der Emotionalen Robotik darstellt, stellen pflegerische und ethische Herausforderungen an Pflegende und erfordern eine Auseinandersetzung mit der Thematik. Innerhalb dieser Arbeit wird aufgezeigt, welche Einstellung/Haltung professionell Pflegende zum Einsatz von emotionaler Robotik in der Pflege von dementiell erkrankten Menschen haben. Es wurde untersucht, welche Faktoren die Haltung beeinflussen, welchen Stellenwert ethische Überlegungen haben und welches Modell eine Orientierungshilfe für einen verantwortlichen und professionell reflektierten Umgang mit diesen neuen Technologien bietet.
Hintergrund und Zielsetzung: In allen Altersgruppen steigt die Inanspruchnahme von Intensivtherapie am Lebensende. Jeder zehnte Mensch in Deutschland verstirbt auf einer Intensivstation. In der Diskussion um eine Überversorgung am Lebensende gewinnen palliative Ansätze an Bedeutung, die Selbstbestimmung und Lebensqualität betonen. Ziel dieser konzeptionellen Arbeit war die Entwicklung evidence-basierter Interventionen zur Implementierung praxisnaher palliativer Ansätze im intensivstationären Setting. Methodik: Eine erste systematische Literaturrecherche nach relevanten Übersichtsarbeiten erfolgte in den Datenbanken MEDLINE und CINAHL. Die Suchstrategie wurde auf systematische Reviews, Metaanalysen, Metasynthesen, Integrative Reviews und Scoping Reviews begrenzt. 32 Übersichtsarbeiten konnten in die erste Analyse eingeschlossen werden. Als theoretischer Hintergrund für die Literaturanalyse diente der i-PARiHS-Bezugsrahmen, in dessen drei Kernelementen Innovation, Rezipienten und Kontext, Wissens- und Forschungsdefizite kategorisiert wurden. Dergestalt entwickelte Domänen und Leitfragen dienten als Ansatz für die Suchstrategie der zweiten systematischen Literaturrecherche in den gleichen Datenbanken. Bei der breit angelegte Suchstrategie wurden Studien mit quantitativen und qualitativen Design, systematische Reviews, Metaanalysen und Praxisleitlinien berücksichtigt. Zur Auswertung und als Grundlage für die konzeptionellen Überlegungen wurden insgesamt 40 Studien inkludiert. Ergebnisse: Auf Grundlage der zweistufigen Literaturrecherche und den Kernelementen des i-PARiHS-Bezugsrahmens konnte eine praxisnahe Konzeption entwickelt werden, die evidence-basierte Ansätze zur Förderung einer familienzentrierten Kultur, Innovationen zu End-of-life Decisions, Umsetzung von Therapielimitationen und pflegerischen Interventionen von Comfort Care umfasst. In die Gesamtkonzeption wurden acht palliative Interventionen aufgenommen, die als geeignet zur Integration in den intensivstationären Kontext erachtet werden. Zum Abschluss der konzeptionellen Empfehlungen findet auch das vierte Kernelement Facilitation Beachtung, vor dessen Hintergrund eine strukturierte Einbindung von Pflegenden erläutert wird. Diskussion: Neben organisatorischen und strukturellen Faktoren beeinflussen vor allem individuelle und kulturelle Faktoren die Implementierung palliativer Ansätze auf der Intensivstation. Einstellungen, Werte und Überzeugungen der handelnden Personen sind von entscheidender Bedeutung. Die verstärkte Einbindung von Intensivpflegenden in den Entscheidungsprozess kann Übertherapie am Lebensende reduzieren und ‚Moral Distress‘ vermeiden. Die Integration palliativ geschulter Pflegender zur Begleitung und Unterstützung kann die Implementierung der vorgestellten Konzeption begünstigen. Fazit: Vor dem Hintergrund der Entwicklungen in der intensivmedizinischen und -pflegerischen Versorgung ist die Integration palliativer Ansätze geboten. Der i-PARiHS-Bezugsrahmen stellt ein geeignetes Implementierungsmodell zur Auswahl einer auf Evidence beruhender palliativer Interventionen dar, innerhalb dessen Rezipienten und Kontext eine angemessene Berücksichtigung finden.
Trotz fehlender Evidenz hinsichtlich des Nutzens von Aktivitätsbeschränkung bei Risikoschwangeren zur Prävention von Frühgeburten und nachgewiesenen negativen Auswirkungen wird diese – als häufigste Therapiemaßnahme – weiterhin von Ärzten verordnet. Die vorliegende Bachelor Thesis stellt anhand einer Analyse von 22 ausgewählten Forschungsarbeiten heraus, dass von Bettruhe Betroffene (Schwangere, Partner und weitere Familienmitglieder) eine Vielzahl von unterschiedlichen Emotionen und Reaktionen erleben. Es sind ambivalente Auswirkungen hinsichtlich bestehender Beziehungen des sozialen Umfeldes der Schwangeren auszumachen. Das Erleben der von Bettruhe Betroffenen ist im Kontext des theoretischen Bezugsrahmens, dem „Modell der Adaption“ nach Callista Roy, zusammenfassend dargestellt. Auf der Grundlage des Erlebens können verschiedene Aufgaben, Funktionen und Eigenschaften Pflegender ausgemacht werden, die allesamt auf die Unterstützung der von Bettruhe Betroffenen abzielen.