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Forschendes Lernen : Chancen und Herausforderungen für Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler
(2021)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Forschendes Lernen und geht auf die Bedeutung der Chancen und Herausforderungen dieser Lernform ein. Aktuell ist diese Form von Lernen an Österreichs Schulen noch nicht häufig vertreten und von der Gesellschaft nur wenig anerkannt. Schule ist da, um aus den Kindern selbstbestimmte und würdige Menschen zu machen
und genau an diesem Punkt kommen wir Lehrpersonen zum Einsatz. Kinder besuchen von etwa sechs bis zehn Jahren die Grundschule. Gerade in Zeiten nach den Lockdowns, inklusive Homeschooling merkt man im Klassenverband, wie sich die sozialen Kontakte und täglichen Rituale positiv auf die Kinder und deren Entwicklung auswirken. Nicht nur fachliches Wissen gehört gelernt, viel wichtiger ist das Emotionale und Soziale, welches in der Schule gelernt werden muss und im Schulalltag automatisch eingebunden wird. Hier bieten sich offene Lernformen an, Dinge aus dem schulischen Kontext, mit Dingen aus dem sozialemotionalen Kontext zu vereinbaren. Dem Thema dieser Arbeit, Forschendes Lernen – Chancen und Herausforderungen für Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler, wird in Theorie und Empirie nachgegangen. Zur Beantwortung wurde eine qualitative Untersuchung mit drei Personen, welche mit dem Forschenden Lernen Erfahrung haben, durchgeführt. Der erste Teil dieser Masterarbeit gibt einen theoretischen Überblick über Offene Lernformen. Im empirischen Teil werden das Untersuchungsdesign und die Forschungsmethode dargestellt und die Ergebnisse der drei Interviews offengelegt und diskutiert. Die zentralen Ergebnisse zeigen, dass die theoretischen Fakten mit den Tatsachen aus dem empirischen Teil der Masterarbeit übereinstimmen und werden dadurch bestätigt. Der Umstand, dass das Gebiet Forschendes Lernen breit gefächert ist, zeigt sich auch in der Literatur, welche sich dadurch ausschließlich auf, von mir für Wichtig empfundene Teile, bezieht.
Die vorliegende Arbeit untersucht, sowohl aus bildungstheoretischer als auch aus bildungspraktischer Perspektive die Umsetzung eines inklusiven Schulsys-tems, welche theoretisch analysiert und empirisch veranschaulicht wird. In den vergangenen 20 Jahren ist die Diskussion um eine inklusive Pädagogik mit dem Ziel, jedem einzelnen Kind in seiner Individualität gerecht zu werden, in den bildungspolitischen Mittelpunkt gerückt. Im Rahmen dieser Untersuchung galt es herauszufinden, welche anthropologischen, teleologischen und metho-dologischen Voraussetzungen es für ein inklusives Schulsystem braucht. Die Relevanz dieser Arbeit kann darin gesehen werden, dass Lehrpersonen in hete-rogenen Klassen vor die Herausforderung gestellt sind, jedem Kind seine Bil-dungsgerechtigkeit zu ermöglichen. Die theoretischen Erkenntnisse zeigen, dass jene Voraussetzungen mit ihren pädagogischen Gegensätzen kein „Ent-weder-oder“, sondern vielmehr ein „Sowohl-als-auch“-Handeln der Lehrperson fordern. Von der wesentlichen Annahme geleitet, dass der Wert Inklusion unmittelbar mit dem Wert Selektion in einem positiven Spannungsverhältnis steht und jede übermäßige Orientierung an nur einem Wert zu einer Entwertung führt, erfolgt eine empirische Konkretisierung. Der empirische Teil dieser Arbeit verfolgt das Ziel, das konzipierte Werte- und Entwicklungsquadrat eines inklusiven Schulsystems empirisch zu belegen, sowie die utopische Vorstellung eines sui generis inklusiven Schulsystems zu veranschaulichen. Dafür wurde eine Beobachtungsstudie im schulpädagogischen Feld in einer ersten Inklusionsklasse einer Volksschule durchgeführt. Die Führung eines Beobachtungsprotokolls stellt die Grundlage für die Beschreibung, die persönliche Reflexion und die Lektüre von fünf Fallvignetten dar. Die Resultate der Beobachtungsstudie zeigen, dass auch in einem „inklusiv geführten“ Klassenraum Entwertungen beobachtbar sind. Zudem wird deutlich, dass Lehrpersonen einerseits um die Tugendhaftigkeit eines inklusiven Schulsystems bemüht sind, andererseits kann die Verwirklichung nicht immer gelingen, da es ständig zu schulalltäglichen selektierenden Situationen kommt.
Die vorliegende Arbeit untersucht die didaktische Umsetzung des Offenen Unterrichts im Schriftspracherwerb sowohl aus bildungstheoretischer als auch aus bildungspraktischer Perspektive. Offener Unterricht und dessen Umsetzung in der Grundschule waren bildungspolitisch in den letzten drei Jahrzehnten ein vieldiskutiertes Thema in Österreich. Im Rahmen dieser wissenschaftlichen Untersuchung steht die Frage im Mittelpunkt, welchen Beitrag Offener Unterricht im Erstlese- und Erstschreibprozess aus bildungstheoretischer Perspektive leisten kann und welche subjektiven Theorien Lehrpersonen zu diesem Thema haben. Diese Fragestellung ist insofern relevant, als Lehrpersonen in heterogenen Klassen vor die Herausforderung gestellt sind, jedem Kind individuell gerecht zu werden. Die theoretischen Zusammenschau aktueller Studien zeigt, dass der Offene Unterricht sowohl der Lehrperson als auch den Schüler:innen neue Rollen zuweist. Während die Lehrperson das Planungsmonopol kontinuierlich abgibt, überträgt sie gleichzeitig den Schüler:innen mehr Verantwortung durch Selbst- und Mitbestimmung (Peschel, 2016, S. 167ff). In dieser Untersuchung wird das Ziel verfolgt, die subjektiven Theorien der jeweiligen Lehrperson zu Möglichkeiten und Grenzen des Offenen
Unterrichts im Kontext des Schriftspracherwerbs als spezifischer Unterrichtszeitraum herauszufiltern. Hierfür wurden Experteninterviews mit drei Lehrpersonen durchgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass mithilfe der offenen Lernsituation einerseits laut Beobachtungen der befragten Experten die Schüler:innen motivierter, konzentrierter und selbstständig agieren und anderseits die Lehrperson freigespielt wird, sich intensiv mit einzelnen Schüler:innen und deren individuellen Bedürfnissen auseinanderzusetzen.