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Schlagworte
Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, inwiefern die Handlungssicherheit von Lehrerinnen und Lehrern bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung durch Sachinformationen gesteigert werden kann. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine Evaluationsforschung in Form einer Online-Erhebung mittels Fragebogen durchgeführt. Dabei wurden Lehrpersonen aus drei Gruppen zu ihrer Handlungssicherheit bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung befragt. Während Gruppe 1 und Gruppe 2 den Folder „Kinderschutz – Ein Leitfaden für Pädagog*innen“ in der Schule zur Verfügung haben sowie Gruppe 1 zusätzlich an einer Fortbildung zum Thema Gewalt an Kindern teilgenommen hat, bildet Gruppe 3 die Kontrollgruppe, die weder den Folder zur Verfügung noch eine Fortbildung absolviert hat. Die Ergebnis-se zeigen, dass je mehr Sachinformationen die Lehrerinnen und Lehrer erhalten haben, desto handlungssicherer sind sie im Umgang bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung. Hoch signifikant sind vor allem der Effekt der Teilnahme an der Fortbildung zum Thema Gewalt an Kindern sowie die Zusammenarbeit mit einer Kinderschutzorganisation wie zum Beispiel die Kinder- und Jugendhilfe, die Kinder- und Jugendanwaltschaft oder das Kinderschutzzentrum. Die Ergebnisse der Studie liefern somit relevante Implikationen für die Praxis.
Diese schrifliche Arbeit soll die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass Menschen mit kognitiver Behinderung Sexualität zusteht und eine Negierung dessen zu erheblichen sexuellen Verhaltensauffälligkeiten führen kann. Sexuelle Bildung ist eine lebenslange Aufgabe, die keinen Menschen ausnimmt (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaf und Forschung [BMBWF], 2018; Ortland, 2008). Unabhängig davon, welche Herausforderungen Sexuelle Bildung mit sich bringt, handelt es sich dabei um einen wesentlichen Faktor des menschlichen Entwicklungsprozesses, welcher nicht ignoriert werden darf (BMBWF, 2018). Das Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, inwiefern Schüler*innen mit erhöhtem sonderpädagogischen Förderbedarf mit Themen der Sexuellen Bildung vertraut sind und welche Zusammenhänge für Inhalte Sexueller Bildung verantwortlich sind. Zur Datengewinnung werden Interviews von Jugendlichen mit kognitiver Behinderung und ein Interview mit einer Lehrerin von Jugendlichen mit Behinderung herangezogen und mithilfe der Grounded Theory Methodologie (GTM) zirkulär analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Schüler*innen für Inhalte Sexueller Bildung interessieren und Sexualität eine große Rolle in ihrem Leben spielt. Es gibt zahlreiche Begleiterscheinungen, welche für Inhalte Sexueller Bildung relevant sind. Eine Implikation wäre, Sexuelle Bildung in allen Schulen in Österreich mehr zu integrieren. Dafür ist es unabdingbar, im Curriculum von angehenden Lehrer*innen Sexuelle Bildung bewusster einfließen zu lassen und qualitative Fortbildungen zum Thema Sexualität anzubieten.