Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Köln
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Die Thesis beschäftigt sich mit der Identität von drei Frauen aus der ehemaligen Sowjetunion in Bezug auf die Bedeutung des Deutschseins.
Mithilfe von Interviews zeigt sie auf wie sich die Bedeutung des Deutschseins im Laufe der Zeit als sie noch in der Sowjetunion lebten bis jetzt, mit ihrem Leben in Deutschland, entwickelt hat.
Diese Arbeit untersucht auf Anfrage des Netzwerks von Menschen mit Armutserfahrung NRW „Experten in eigener Sache“ die Verbreitung von Sozialpässen in Nordrhein-Westfalen (vermittelt durch den Sozial-Wissenschaftsladen). Während in einem ersten Schritt theoretische Grundfragen rund um Armut und Teilhabe geklärt und unterschiedliche Typen von Sozialpässen theoretisch hergeleitet werden, wird anschließend auf Grundlage dieser Typologie in einer strukturierten Recherche die empirische Verbreitung von Sozial-pässen in Nordrhein-Westfalen erhoben. Die Ergebnisse dieser Recherche werden übersichtlich tabellarisch dargestellt und mithilfe eines Mapping-Verfahrens visualisiert. Die daraus folgenden Schlüsse wurden dem Netzwerk „Experten in eigener Sache“ vorgestellt und mit diesem diskutiert. Die Ergebnisse dieser Studie sollen in Zusammenarbeit mit den „Experten in eigener Sache“ in einer Broschüre gebündelt und zur politischen Arbeit genutzt werden. Die hier vorliegende Untersuchung von Sozialpässen und ihrer typischen Ausprägungen in Nordrhein-Westfalen stellt die erste ihrer Art dar und mit der empirischen Erhe-bung von Sozialpasstypen hat sie die Grundlage für eine weitere Erforschung von kommunaler Teilhabeförderung gelegt.
Hintergrund: Seit dem Pflegeberufegesetz von 2019 sind die Organisation, Gestaltung und Steuerung des Pflegeprozesses eine vorbehaltene Tätigkeit (PflBG § 4, Absatz 1, Satz 3). Für die pflegeprozessbezogenen Kompetenzen sind in der Pflegeausbildungs- und Prüfungsverordnung 1000 Stunden Unterricht vorgesehen, was fast der Hälfte der theoretischen Ausbildung entspricht. Verglichen mit den vorherigen Verordnungen stellt dies mengenmäßig und inhaltlich eine völlig neue Rahmenbedingung dar.
Zielsetzung: Diese Arbeit geht der Frage nach, wie Pflegelehrende diese Herausforderung angehen. Es sollen Erkenntnisse gewonnen werden, wo sie diesbezüglich stehen. Denn es wird vermutet, dass Schulen sich bereits auf den Weg gemacht haben, dass aber auch Ideen gesucht werden, wie die Entwicklung von Pflegeprozesskompetenz gestaltet werden kann.
Methoden: Im theoretischen Rahmen werden zentrale Begriffe, die mit dem Thema der Entwicklung von Pflegeprozesskompetenz in Verbindung stehen, dargestellt. Darauf baut die explorierende Forschungsfrage auf, die qualitativ bearbeitet wird. Die Datengewinnung erfolgt in zwei Gruppendiskussionen, die mit der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse ausgewertet werden.
Ergebnisse: Lehrende an Pflegeschulen orientieren sich bei der Entwicklung von Pflegeprozesskompetenz an der Wissens- und Anwendungsebene. Dabei zeigt sich, dass die Orientierung am Pflegeprozess und die Kompetenzentwicklung noch kein durchgängiges Prinzip in der Pflegeausbildung darstellen. Die wahrgenommene Praxisferne bei den Auszubildenden lenkt den Blick auf die Arbeitsprozesse, die mit dem Pflegeprozess in Verbindung stehen, so aber nicht erkannt werden.
Schlussfolgerungen: Es braucht umfassende Konzepte, in die alle an der Entwicklung von Pflegeprozesskompetenz Beteiligten involviert sind. Schließlich geht es darum, die Qualität der pflegerischen Versorgung zu sichern, indem Absolvent*innen in der Lage sind, die vorbehaltende Tätigkeit auszuführen.
In deutschen Krankenhäusern stellt das Delir ein deutlich unterschätztes Problem dar, obwohl viele Patienten jährlich daran erkranken. Folgeschäden wie Demenz, lange Krankenhausaufenthalte und eine hohe Mortalitätsrate sind mögliche Folgen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen nach einem operativen Eingriff. Das Delir führt zu einer hohen Arbeitsbelastung und bringt Pflegende häufig an ihre Grenzen. Dabei könnten Pflegende eine zentrale Rolle bei der Prävention einnehmen.
In dieser Qualifikationsarbeit wird aufgezeigt, welche pflegerischen Präventionsmöglichkeiten in der Literatur beschrieben werden und wie pflegerische Interventionen bei einem Delir im operativen Kontext gestaltet werden sollten. Dabei wird die Hypothese aufgestellt, dass die Ausgestaltung nach dem Konzept „Pflege“ von Betty Neuman (1998) erfolgen kann.
Die Daten wurden durch eine systematische Literaturrecherche gewonnen, die deutsch- und englischsprachige Quellen einschlossen. Diese wurde in Leitlinien-Datenbanken sowie in den Datenbanken Pubmed, CINHAL und Cochrane Library durchgeführt. Nach Durchsicht von 103 Quellen und einer kritischen Beurteilung mittels der von Behrens und Langer (2004) beschriebenen Kriterien konnten schließlich 16 Publikationen in die Analyse eingeschlossen werden. Dabei handelt es sich um vier Leitlinien, fünf Reviews, eine Dissertation, zwei RCTs, zwei non-RCTs und zwei Interventionsstudien.
Die Ergebnisse lassen sich in drei Präventionstypologien einteilen. Die primäre Prävention dient dabei der Gesundheitserhaltung, die durch Stressprävention und Risikoreduktion erlangt wird. Als Risikofaktoren des postoperativen Delirs werden prädisponierende und präzipitierende Faktoren eruiert. Zur primären Prävention werden in den vorliegenden Studien die Risikofaktoren Schlafstörung, Schmerzen, Immobilität, Mangelernährung, kognitive und sensorische Störung sowie Komplikationen interveniert. In der sekundären Prävention geht es um die Früherkennung mit Hilfe eines Assessmentinstruments sowie um die Symptombehandlung. Der tertiären Prävention lässt sich die Stressbewältigung nach einem postoperativen Delir zuordnen. Ein weiterer Aspekt in der gesamten Prävention nimmt die Schulung ein.
Nach Analyse der inkludierten Publikationen kann festgehalten werden, dass die Möglichkeit für eine erfolgreiche Prävention des postoperativen Delirs besteht. Bei der Anwendung von fünf Komponenten-Maßnahmen konnte eine Reduktion der Häufigkeit, Schwere und Dauer des postoperativen Delirs ermittelt werden. Viele der unter den Komponenten angegebenen Maßnahmen können im Stationsalltag gut angewendet und um weitere Maßnahmen ergänzt werden, um durch Optimierung den bestmöglichen Erfolg der Risikoreduktion zu gewährleisten. Neben dem systematischen Einsatz von Assessmentinstrumenten wird auf Grundlage der Daten die pflegerische Intervention spezifischer Delir-Reaktionen empfohlen. Ein Forschungsbedarf wurde insbesondere für den Bereich der tertiären Prävention festgestellt.
['for:schen] ist der Forschungsbericht der katho. Er erscheint alle zwei Jahre – im Wechsel mit dem Bericht der Hochschulleitung EINBLICK – und berichtet über die Forschungsaktivitäten in den Fachbereichen sowie in den Forschungsinstituten und -schwerpunkten. Die Publikation enthält zahlreiche Grafiken zur Forschung an der Hochschule sowie eine umfangreiche Publikationsliste als gesondertes Online-PDF.
Der Text geht dem Zusammenhang von Verschwörungsnarrativen und Krisen- und Kontrollverlusterfahrungen nach. Dabei werden unter Berücksichtigung (sozial-)psychologischer und gesellschaftstheoretischer Debatten Facetten der gegenwärtigen Gesellschaft rekonstruiert, die als Bedingungen sowohl der Dominanz des narzisstischen Sozialcharakters als auch seiner Krisenanfälligkeit gelten können. Die aus der Krise des Narzissmus resultierende psychische Disposition wird mittels des psychoanalytischen Konzepts der Mentalisierung beleuchtet. Einsichtig wird auf diesem Wege, dass der Rückgriff auf Verschwörungsnarrative aus Krisen- und Kontrollverlusterfahrungen resultiert, die psychische Regressionsprozesse auszulösen vermögen. In politiktheoretischer Perspektive republikanischer Prägung wird abschließend diskutiert, inwiefern die im politischen Handeln gründende Erfahrung von Freiheit nicht allein diesen Regressionsprozessen, sondern darüber hinaus dem narzisstischen Sozialcharakter diametral entgegensteht. Daher, so die abschließende Überlegung, bietet gerade die politische Theorie Arendts erste, zugleich überzeugende Antworten auf die Herausforderungen der Gegenwart.
Der Beitrag hat die Herausforderungen zum Gegenstand, vor denen Mütter in der Wissenschaft während und vor der COVID-19-Pandemie stehen, insbesondere in Bezug auf die Vereinbarkeit von Mutterschaft und beruflichen Verpflichtungen. Die Autorinnen teilen ihre Erfahrungen mit der plötzlichen Umstellung auf Home-Office, der Organisation von Online-Lehre und Forschung sowie den damit verbundenen Schwierigkeiten bei der parallelen Betreuung von Kindern während Schließzeiten von Betreuungseinrichtungen. Die Auswirkungen der Pandemie auf die bereits bestehenden Herausforderungen der Vereinbarkeit dieser Bereiche werden beleuchtet, einschließlich der emotionalen und organisatorischen Belastungen im beruflichen und privaten Umfeld. Der Bericht hebt die Bedeutung eines gemeinsamen kollegialen (Selbst)Coachings hervor, das den Autorinnen als Ressource diente, um ihre Promotionsprojekte voranzutreiben und sich gegenseitig zu unterstützen.
Inwieweit ist die katholische Kirche bereit und in der Lage, ihr Leitbild einer oft idealisierten, von bürgerlichen Traditionen geprägten Ehe und Familie - angesichts einer in vielen Gesellschaften zunehmend autonomen Lebensgestaltung - neu zu bedenken? Dazu werden unterschiedliche Positionen aus der katholischen und der evangelischen Kirche präsentiert, dabei ein differenzierter Blick über die verwickelte Sachlage geworfen und die Begründungszusammenhänge theologisch erläutert. Um die dazu divergierenden kirchlichen Lehren und Aussagen entsprechend und besser zu verorten, werden als Grundlage ein Überblick über den gesellschaftlichen Kontext, den rechtlichen Status gleichgeschlechtlicher Paare in unterschiedlichen Ländern sowie historische Entwicklungslinien der Wahrnehmung und des Umgangs mit gleichgeschlechtlichen Paaren gegeben. Die Verfasserin sieht eine Analogie zwischen dem vorherrschenden, erweiterten Familienbegriff, der der Pluralität der heutigen Ehe- und Familienformen Rechnung trägt und der die "auf der Basis von Fürsorge, Verantwortung und Bindung zusammenstehende Gemeinschaft" (S. 55) umfasst, und der nicht auf Blutsverwandtschaft, sondern auf den Glauben gründenden "Familie Gottes".
"Sehr genau wird hier der Entwicklungsprozess in der Auseinandersetzung mit dem Thema gleichgeschlechtlicher Paare in Vorbereitung, Verlauf und Abschlussdokumentation der Bischofssynode 2014/2015 beschrieben." (Gutachten zur Bachelorarbeit)
Auf dem konkreten Hintergrund der Stellungnahmen betroffener Homosexueller drängt sich eine kritische Würdigung des nachsynodalen Schreibens "Amoris Laetitia" auf sowie der Beschreibung der pastoralen Herausforderungen und Wege.
Die Schlussreflexion "Weder Generalverbot noch Freifahrtschein" führt das Dilemma der katholischen Kirche in ihrer Einstellung zu gleichgeschlechtlichen Paaren vor Augen (die Diffamierung Homosexueller wird zwar von Papst Franziskus als "schwere Sünde" angeprangert (91f), "doch verhindert eine nach wie vor naturrechtliche Argumentation die wirkliche Akzeptanz einer solchen Lebensform" (Gutachten zur Bachelorarbeit)).
Die Frage der Einstellung zu homosexuellen Paaren stellt sich weltkirchlich auf vielen Ebenen: Nicht nur die kulturell verschärfte Diskriminierung von Homosexuellen in Afrika und anderen Teilen der Welt führt zu anderen Positionen; auch innerkirchliche und kulturelle Spannungen zwischen dem Westen, dem Kurienkardinal Robert Sarah "westlichen Kolonialismus" vorwirft und den afrikanischen Bischöfen führten dazu, dass die Familiensynode nicht über einen Verzicht auf eine Verurteilung von Homosexuellen und einer Mahnung zu einem respektvollen Umgang mit den Betroffenen hinausging.
Im deutschsprachigen Raum gab es bislang kein Messinstrument zur Erfassung der Organisationskultur in Wohndiensten für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen.
Das durch die Studentinnen Anna-Maria Behrendt, Claudia Hagedorn und Sandra Knoblich 2018-2019 durchgeführte Forschungsprojekt zur Messung der Organisationskultur in Wohndiensten der Behindertenhilfe untersuchte die grundsätzliche Eignung des Instrumentes und beschäftigte sich unter anderem mit der Übersetzung, Analyse und Bewertung. Nach der Feststellung der Eignung der Group Home Culture Scale im deutschsprachigen Raum formulierten die Forscherinnen anhand der Ergebnisse der ersten Testphase in Nordrhein- Westfalen Modifikationsbedarfe, welche in folgende Versionen der deutschen Variante des Instrumentes eingearbeitet werden sollten. Auf diese Weise sollten zudem einige der identifizierten Grenzen des Instrumentes mittels der Modifikationen verringert und sich mit auftretenden Effekten und Einflüssen durch den Einsatz des Instrumentes auseinandergesetzt werden.
Die in der vorliegenden Masterthesis dargelegte Forschung knüpfte an das 2018-2019 durchgeführte Forschungsprojekt an und widmete sich vertiefenden Analysen zur Weiterentwicklung und Optimierung der Group Home Culture Scale mit dem Ziel, das Instrument insofern zu modifizieren, dass es auf ein breites Wohnspektrum in der Praxis in Deutschland anwendbar ist. In einer Nacherhebung im Frühling 2020 wurden dazu personelle und strukturelle (Rahmen-)Bedingungen der damals teilgenommen Wohngruppen erneut erhoben.
Unter spezifischen Fragestellungen wurden anschließend voraussetzende Strukturen und (Rahmen-)Bedingungen ermittelt, Einflüsse auf die Wohngruppenkultur untersucht und Anwendungsempfehlungen für den praktischen Einsatz entwickelt, die leitende und unterstützende Mitarbeitende der sozialen Wohndienste bei der Anwendung und Selbsteinschätzung der eigenen Wohngruppenkultur Orientierung und Unterstützung bieten sollen.
Im Austausch mit den australischen Entwicklern der GHCS, Lincoln Humphreys und Christine Bigby vom Disability Research Center der LaTrobe University of Melbourne und in Begleitung und Kooperation durch das Institut für Teilhabeforschung in Münster und dem zugehörigen Forschungsprojekt „Unterstützte Teilhabe Evaluieren“ ist eine überarbeitete Version, die Wohngruppenkulturskala (heute zu finden als Teamkultur-Skala für Wohndienste) entstanden, deren generierte Informationen von sozialen Organisationen genutzt werden können, um Entscheidungen darüber zu treffen, ob Interventionen zur Veränderung oder Erhaltung von Kulturen bestimmter Wohngruppen/ Wohndienste notwendig sind, mit dem Ziel die Lebensqualität der Bewohnenden und Arbeitspraxis der betreuenden Mitarbeitenden zu verbessern.
Erziehungsberatung wird in diesem Beitrag als Hilfe zur Erziehung skizziert, die vorwiegend verstehende Zugänge zu ihren Adressat*innen nutzt. Dabei wird die verstehende Seite der Beratung (Hilfe) mit der einschätzenden/beurteilenden Seite (Kontrolle) in Verbindung gebracht und Fragen hinsichtlich der Möglichkeiten sozialpädagogischer Professionalität aufgeworfen.
Die vorliegende Forschungsstudie untersucht die Auswirkungen von systemischer Beratung und Therapie auf die Bindungssicherheit von Grundschulkindern im Praxisfeld der Erziehungs- und Familienberatung. Dabei wurde speziell der Fragestellung nachgegangen, ob und inwiefern Bindungsrepräsentationen von verhaltensauffälligen Kindern sich nach erfolgter Familienberatung verändern. Dazu wurde in einer Erziehungsberatungsstelle eine Stichprobe von N = 61 Kindern im Grundschulalter untersucht, die wegen Verhaltensauffälligkeiten angemeldet wurden (Ein-Gruppen-Design; Prä-Post-Post-Messung). Zentraler Bestandteil der Intervention waren die Eltern bzw. die Familie des Kindes. In der Studie wurden neben der Bindung der Kinder (GEV-B) auch deren Verhaltensauffälligkeiten und Kompetenzen (CBCL) erfasst. Außerdem wurden die Bindungsrepräsentation der Mutter (AAP) und deren Erziehungsverhalten (DEAPQ-EL-GS) erhoben. Die Ergebnisse zeigen, dass sich bei rund einem Drittel der Stichprobe Bindung nach der Intervention neu strukturierte. Dabei ließen sich Wechsel in Richtung größerer Bindungssicherheit im Vergleich zu unsicherer Bindung signifikant nachweisen. Ebenfalls ergaben sich eine hochsignifikante Reduktion der kindlichen Verhaltensauffälligkeiten sowie eine deutliche Abnahme von inkonsistentem Elternverhalten bei den Müttern.
Mit einem neuen, über Nordrhein-Westfalen hinaus einzigartigen Qualifikationsbaustein im Bachelorstudium Sozialer Arbeit greift die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) die seit Jahren gewachsenen Anforderungen im Feld der Hilfen zur Erziehung und im Kinderschutz auf: Studierende werden zur Vorbereitung ihres Praxissemesters in einer standortübergreifenden digitalen Summerschool auf die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen eines dialogischen und ganzheitlichen Kinderschutzes qualifiziert und sensibilisiert. Zentral bei diesem innovativen Format sind drei Elemente: Eine interdisziplinäre Fallbearbeitung zu Beginn, fachliche Vertiefungsangebote in Workshopform im Zentrum und eine enge Verknüpfung mit Praktiker*innen freier und öffentlicher Träger sowie Care-Leaver*innen im Transferteil der Summerschool.
Studies using transcranial magnetic stimulation with simultaneous electroencephalography (TMS-EEG) revealed an imbalance between cortical excitation and inhibition (E/I) in the dorsolateral prefrontal cortex (DLPFC) in depression. As adolescence is a developmental period with an increase in depression prevalence and profound neural changes, it is crucial to study the relationship between depression and cortical excitability in adolescence. We aimed to investigate the cortical excitability of the DLPFC in adolescents with depression and a dependency of the TMS-evoked potential N100 on the depression severity. 36 clinical patients (12–18 years of age; 21 females) with a major depressive episode were assessed twice in a longitudinal design: shortly after admission (T0) and after six weeks of intervention (T1). GABA-B-mediated cortical inhibition in the left and right DLPFC, as assessed by the N100, was recorded with EEG. Significantly higher depression scores were reported at T0 compared to T1 (p < 0.001). N100 amplitudes were significantly increased (i.e., more negative) at T0 compared to T1 (p = 0.03). No significant hemispheric difference was found in the N100 component. The correlation between the difference in depression severity and the difference in N100 amplitudes (T0–T1) obtained during stimulation of the left DLPFC did not remain significant after correction for testing in both hemispheres. Higher N100 amplitudes during a state of greater depression severity are suggestive of an E/I imbalance in the DLPFC in adolescents with an acute depressive episode. The N100 reduction potentially reflects a normalization of DLPFC over inhibition in association with decreased depressive symptomatology, indicating severity dependency.
Die Gruppe der Incels ist, vor allem in feministischen Diskursen, von zunehmendem Interesse. Diese primär im digitalen Raum agierende Gruppierung ist von einem hohen Maß an Misogynie, Hass und Gewaltideen geprägt.
In der Studie werden die Vorstellungen von Geschlechtlichkeiten innerhalb der Incel-Community in den Blick genommen, und es wird analysiert, wie diese Vorstellungen konstruiert werden. Hierfür wurde die Plattform incels.is durch quantitative und qualitative Methoden hinsichtlich der Kommunikation und Argumentation untersucht. In der Analyse wurden dabei alle Beiträge von Gründung des Forums im November 2017 bis zum 01.03.2023 berücksichtigt.
Aus der Analyse ergibt sich, dass Incels über die Beschreibung und Abwertung von Frauen ihre Vorstellungen von Männlichkeit konstruieren. Während Frauen und ihr Charakter nahezu ständig Thema sind, wird nur selten explizit über Männer gesprochen. Frauen werden in der Bewegung als “das Andere” konstruiert, woraus auf das Selbstbild der Incels geschlossen werden kann. Zu betonen ist zusätzlich, dass innerhalb der Community Unterschiede bei der Beschreibung von Männern gemacht werden, die sich in einer Differenzierung zwischen Chads und Incels, zwischen Ideal und Abweichung zeigen. Insgesamt ist das Forum durchzogen von verschiedensten Formen der Diskriminierung, wie etwa Rassismus, Ableismus, Queerfeindlichkeit und Sexismus. Diese Diskriminierungsformen sind häufig intersektional verwoben und dienen der Bewegung zur Selbsterhöhung durch Abgrenzung.
Durch den demografischen Wandel, eine ungleiche ökonomische Situation der Länder und Lust an Abenteuern migrieren immer mehr Menschen aus ihren Heimatländern und suchen neue Arbeit und eine neue Heimat. Es migrieren Familien, beide Eltern, der Vater oder die Mutter. Sie verlassen das Land, es bleiben Kinder zurück, die versorgt werden müssen. Die Betreuung und Versorgung erfolgt meistens durch die eigene engere oder weitere Familie oder durch dritte Personen, wie Freudinnen der Mutter oder die Nachbarschaft. Die Arbeit erfolgt in vielen Sektoren, sehr beliebt ist die Arbeit in der Pflege und im Haushalt, die meistens durch Frauen geleistet wird. Als moderne Form der Migration ist die transnationale Migration, auch Pendelmigration genannt. Sie verläuft meistens in einem Rotationssystem.In meiner Arbeit habe ich die Care Migration aus Osteuropa untersucht , so wie die Auswirkung auf den eigenen familären Kontext.Besonders hat mich die Problematik der verlassenen Kinder und ihrer Familien beschäftigt und die Folgen der Migration auf weiteres Leben der Kinder.
Das Burnoutsyndrom ist nicht zuletzt über eine gesteigerte Medienpräsenz auch unter Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen bekannt. Die Arbeit bietet einen Überblick über Erscheinungsformen, Verlauf und Präventionsmöglichkeiten und knüpft am Beispiel der Jugendhilfe an der Praxis an. Das Phänomen des Coolout hingegen ist weit weniger Praktikerinnen und Praktikern ein Begriff, worüber jedoch keine Aussage über die Relevanz des Themas getroffen kann. Anhand von Beispielen wird deutlich, dass sich das Coolout, welches bisher eher in der Pflege erforscht und festgestellt wurde, auch in der Sozialen Arbeit niederschlägt. Die Arbeit stellt die beiden Phänomene vergleichend gegenüber und bietet Anknüpfungspunkte für weitere Forschungen.
Im Rahmen der Professionalisierungsdebatte in der Sozialen Arbeit wird in jüngerer Zeit zunehmend die Frage nach der Rolle der Hochschulausbildung bei der Entwicklung von Professionalität von zukünftigen Sozialarbeiter*innen diskutiert (vgl. Harmsen 2014, S. 5). Dabei werden das Verhältnis Hochschule – Professionalität (vgl. ebd.), Hochschule als intermediärer Ort zwischen Forschung und Praxis (vgl. Domes 2017), die Rahmen- und Studienbedingungen (vgl. Becker-Lenz et al. 2012) oder Modulhandbücher (vgl. Ebert 2011) analysiert, um Aufschluss über die Kriterien für eine gelingende Professionalitätsentwicklung während des Studiums zu erhalten. Die Lehrenden als die Personen, die vermittelnd zwischen in Gremien vereinbarten Lehrinhalten und den Studierenden agieren, kommen dabei nicht zu Wort. Dies ist erstaunlich, denn die in den genannten empirischen Untersuchungen verwendeten Begriffe wie ‚professionelle Identität‘ (Harmsen 2014) und ‚Professioneller Habitus‘ (Becker-Lenz/Müller 2009; Ebert 2012) zeigen deutlich, wie stark Professionalität in der Sozialen Arbeit mit der sie innehabenden Person verbunden ist. So ist also davon auszugehen, dass auch das Professionsverständnis der Lehrenden fest mit ihrer Person verbunden ist und so seinen Ausdruck in der Lehre findet. Einerseits durch die Funktion der Dozent*innen als Vorbild und Modell (Ebert 2012, S. 286 ff.), andererseits durch die individuelle Ausgestaltung der vereinbarten Lehrinhalte. Die vorliegende Arbeit untersucht deshalb sowohl das Professionsverständnis einiger Lehrender der Fachwissenschaft Soziale Arbeit an der KatHO NRW, Abteilung Aachen, als auch ihre Vorstellungen von Lehrinhalten und ihrer Umsetzung im Hochschulalltag und entwickelt daraus Perspektiven für die Weiterentwicklung der Hochschullehre in Studiengängen der Sozialen Arbeit.
Neue technische Innovationen in der Altenpflege, wie sie der Bereich der Emotionalen Robotik darstellt, stellen pflegerische und ethische Herausforderungen an Pflegende und erfordern eine Auseinandersetzung mit der Thematik. Innerhalb dieser Arbeit wird aufgezeigt, welche Einstellung/Haltung professionell Pflegende zum Einsatz von emotionaler Robotik in der Pflege von dementiell erkrankten Menschen haben. Es wurde untersucht, welche Faktoren die Haltung beeinflussen, welchen Stellenwert ethische Überlegungen haben und welches Modell eine Orientierungshilfe für einen verantwortlichen und professionell reflektierten Umgang mit diesen neuen Technologien bietet.
Auf der Grundlage der Erhebung der emotionalen Herausforderungen von Auszubildenden während der Pflegepraxis von Claudia Winter aus dem Jahr 2019 wurde in der vorliegenden Arbeit zur Erhebung der emotionalen Herausforderungen der Pflegepraxis, welche von Auszubildenden an Pflegepädagog/-innen herangetragen werden, ein Perspektivenwechsel vorgenommen. Dies diente zum einen der Identifikation von blinden Flecken seitens der Pflegepädagog/-innen für das Ausbildungserleben von Auszubildenden der Pflege und zum anderen der Konkretisierung des Verbes „herangetragen“ des Arbeitstitels. Fokussiert wurde hierbei die grundständige Beschreibung der pädagogischen Situation eines erbetenen Beratungsgespräches an Pflegebildungseinrichtungen, basierend auf dem Situationsverständnis nach Kaiser. Die hieraus resultierenden Ergebnisse leisten einen pflegepädagogischen Beitrag zur Stärkung des beruflichen Selbstverständnisses der Auszubildenden als auch der Pflegepädagog/-innen selbst und stellt die pädagogische Beratung als essenzielle Säule der grundständigen Pflegeausbildung dar. Die pädagogische Beratungsaufgabe von Pflegepädagog/-innen wurde normativ als auch pflegedidaktisch kritisch hinterfragt und zeigt Novellierungsbedarfe der Schul- und Berufspolitik auf. Diesbezüglich wurden weiterführende Forschungsfragen formuliert.
Die ausgewiesene Handlungsempfehlung für Pflegepädagog/-innen zur Führung eines erbetenen Beratungsgespräches als pädagogische Interventionen zur Persönlichkeitsstärkung von Auszubildenden kann als Leitfaden der pädagogischen Arbeit mit Auszubildenden im Rahmen der Praxisbegleitung am Lernort Pflegeschule sowie am Lernort Pflegepraxis verstanden werden.
Crisis der Pflegepädagogik
(2014)
Der Text stellt die Antrittsvorlesung des Autoren als Professor für Pflegepädagogik am Fachbereich Gesundheitswesen der Katholischen Hochschule NRW, Köln, dar, die er am 10.12.2014 gehalten hat. Im Sinne von Vorklärungen wird zunächst die Pflegepädagogik als Handlungsfeld und als wissenschaftliche Disziplin betrachtet. Im Hauptteil werden zwei Problembereiche benannt, die zu einer Crisis der Pflegepädagogik führen können. Zum einen wird die Problematik einer dem Vermessbarkeits- und Verwertungsgedanken folgenden Kompetenzorientierung argumentativ entfaltet. Zum anderen wird die Gefahr der Eliminierung des Pädagogischen aus der (Pflege-) Pädagogik begründet. Sie besteht durch die Konjunktur einer Bildungsforschung, die nicht auf zentralen erziehungswissenschaftlichen Begriffen gründet (Erziehung, Bildung, Didaktik), sondern auf kategorisierbare und inferenzstatistisch berechenbare Beobachtungen von Unterrichtswirklichkeit. Die Gefahr besteht darüber hinaus durch die Konjunktur einer wissenschaftlichen Betrachtung von Lehr-Lern-Prozessen, die diese als Ausdruck physisch-körperlicher Prozesse versteht. Im Fazit mahnt der Autor eine bewusste und kritische Auseinandersetzung mit diesen Problembereichen an, damit die Pflegepädagogik am Ende der Crisis nicht zur Gehilfin einer sogenannten Pflegeindustrie wird.