Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Köln
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Die Stadt Aachen hat in der Neuauflage ihrer Sozialraumorientierung die Veränderungen in den Lebenswelten der Menschen in Aachen durch den sozialen Wandel erfasst, indem sie einen individuellen subjektiven und raumbezogenen Bezug dargestellt hat. Die Analysen ergeben Aufschluss über soziale Ungleichheiten, entstehende Problemverhältnisse durch fehlende Ressourcen oder zunehmender gesellschaftlicher Strukturierungsprozesse. Die Entwicklung der jungen Generation ist gefährdet, das spiegelt sich in den Datenanalysen der durchgeführten Schuleingangsuntersuchungen aus den Jahren 2010 bis 2013 wider.
Die Stadt Aachen reagierte auf die vorliegenden Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen und entwickelte im Jahr 2018 das Pilotprojekt „Gesunde Familiengrundschule“, um den Folgen von Armut präventiv zu begegnen. Um den Schwerpunkt „Gesundheit“ strukturell in den Schulen zu verankern und gesundheitsförderlich in den Alltag der Familien hineinzuwirken, soll die bereits vorhandene Öffnung der Grundschulen durch die Familiengrundschule genutzt werden. Die Handlungskonzepte sind in der kommunalen Präventionskette eingebettet, die mögliche Rahmenbedingungen für Präventionsmaßnahmen bieten kann. Einen besonderen Fokus legt der Fachbereich Kinder, Jugend und Schule der Stadt Aachen auf den dritten Baustein der Präventionskette, der bislang nicht ausreichend berücksichtigt worden ist und die Grundschulzeit anspricht. Das Projekt der Gesunden Familiengrundschule schließt eine Lücke im System und eröffnet Bildung und Teilhabemöglichkeiten auch in der Grundschulphase.
Da die verhaltenspräventiven Angebote im Schulbezug verortet sind, werden alle Kinder erreicht. Bei den Eltern stehen diejenigen im Fokus, die vermutlich nur über eine geringe Gesundheitskompetenz verfügen. Da es einen wissenschaftlich signifikanten Zusammenhang zwischen Einkommensarmut und Gesundheit gibt, wird ihnen eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Das außerschulische Bildungsprojekt der Gesunden Familiengrundschule wirkt im Lebensraum der benachteiligten Familien und ist darauf ausgelegt, gemeinsam mit den Kindern und deren Familien partizipativ gesundheitsfördernde Maßnahmen umzusetzen und ihnen somit eine alltagstaugliche Gesundheitskompetenz zu vermitteln. Die Projektziele der Gesunden Familiengrundschule spiegeln die Struktur- und Handlungsmaxime einer lebensweltorientierten Arbeit wider und zeigen den Handlungsbedarf durch die Profession der Sozialen Arbeit auf, indem sie gezielt Menschen in ihrer Lebenswelt erreicht und sie befähigt, einen gelingenden Alltag umzusetzen.
Hintergrund: LGBTQI* Personen erleben in Deutschland aufgrund einer ungeklärten rechtlichen Situation sowie bestehender Vorurteile nach wie vor diskriminierende Strukturen. Besonders der Weg zum eigenen Kind ist von Hürden geprägt. Ausschluss von Kinderwunschbehandlungen und der lange Weg einer Stiefkindadoption sind einige der Hürden, welche Regenbogenfamilien begegnen.
Ziel: Diese Arbeit möchte zur Sichtbarkeit von Regenbogenfamilien im Gesundheitswesen beitragen, und eine Reflexion und ein Umdenken bei Angehörigen des Gesundheitswesens anregen. Auch möchte diese Arbeit einen Teil dazu beitragen, die bestehende Forschungslücke zu schließen, die Wünsche und die Erfahrungen von Regenbogenfamilien im Gesundheitswesen zu erheben, und Ideen für erste Umsetzungen der Wünsche von Regenbogenfamilien im Gesundheitswesen zu präsentieren.
Methode: In der vorliegenden Forschungsarbeit wurde ein qualitativer Forschungsansatz mit der Grounded Theory Methodologie gewählt. Es wurden Paarinterviews als Leitfadeninterviews geführt.
Ergebnisse: Regenbogenfamilien wünschen sich mehr Sichtbarkeit ihrer Familienform. Dazu gehören Abbildungen und Ansprache in Informationsmaterialen sowie Vorbereitungskursen in Wort, Bild und Schrift. Spezielle Angebote, welche die Bedürfnisse von Regenbogenfamilien aufgreifen und auf diese eingehen können, werden von der Mehrheit der Befragten gewünscht. Besonders die Ansprache und die Kommunikation zwischen Angehörigen des Gesundheitswesens und den Paaren wird von allen Befragten als Hürde erlebt. Dabei wird der Wunsch nach reflektierter Ansprache der nicht genetischen Eltern betont sowie der Wunsch nach Akzeptanz der Familienkonstellation in Haltung und Sprache. Ein besonderer Wunsch besteht im Zugang zu Kinderwunschbehandlungen. Vor allem wird die Gleichstellung von Regenbogenfamilien hinsichtlich von Reproduktionsmedizin und damit verbundenen Kosten sowie der rechtlichen Absicherung genannt.
Schlussfolgerung: Nach wie vor begegnen Regenbogenfamilien versteckten und offenen Vorurteilen und Diskriminierungen im Gesundheitssystem. Diese basieren zum größten Teil auf einem heteronormativen Denken, das sich aus dem herrschenden System ergibt. Um diesem zu begegnen und gelebte Diversität aufzubauen und Diskriminierung abzubauen, sind Aufklärung, Bildung und Umdenken notwendig. Die Integration der Thematik sowie der Darstellung von Diversität von Familienformen durch Fallarbeit in den Ausbildungen der Pflegeberufe sowie der Hebammen kann einen Ansatz bieten. Die Auszubildenden können als Multiplikator*innen wirken.
Teilhabeforschung hat den Anspruch, die Forschung zu und mit benachteiligten Personenkreisen, insbesondere Menschen mit Beeinträchtigungen, neu auszurichten. Im Institut für Teilhabeforschung der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho NRW) setzen sich Vertreter_innen unterschiedlicher Disziplinen teilhabeorientiert mit den Lebenssituationen von Menschen mit Behinderung und/oder Menschen im Alter auseinander.
Der bereits seit 2010 gegründete Forschungsschwerpunkt bildete die Basis für das 2016 gegründete Institut für Teilhabeforschung. Das Institut vereinigt zwei Forschungsfelder: die Forschung zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung, die aufgrund der heilpädagogischen Studiengänge einen Schwerpunkt in der Abteilung Münster hat, und die Forschung zur Teilhabe im Alter, zu der sich Wissenschaftler_innen aus den vier Abteilungen Aachen, Paderborn, Köln und Münster zusammengefunden haben.
Die Zusammenführung und Zusammenarbeit dieser Forschungsfelder liegen aus folgenden Gründen nahe:
- Die Zielgruppen überschneiden sich (am häufigsten werden Beeinträchtigungen im Alter erworben; Menschen mit lebensbegleitender Behinderung altern).
- Konzepte der selbstbestimmten Teilhabe haben als Leitidee für die Unterstützung der Lebensführung in beiden Feldern an Bedeutung gewonnen.
- Beide Felder können sich in Bezug auf Forschungsthemen, Konzepte und Theorien sowie Forschungsmethoden gegenseitig befruchten.
- In der Praxis kooperieren Unterstützungsstrukturen in beiden Feldern zunehmend in denselben Sozialräumen.
Ausgehend von den vielfältigen Forschungsaktivitäten im Institut entstand ein Diskurs darüber, was Teilhabeorientierung in der Forschung ausmacht. Die vorliegende Schrift ist das Ergebnis dieses Diskussionsprozesses. Ihr Ziel ist es,
- zu spezifizieren, wie das Institut Teilhabe versteht;
- herauszuarbeiten, was unseres Erachtens Teilhabeforschung auszeichnet;
- den Ansatz der Teilhabeforschung für die Forschungsfelder Behinderung und Alter
fruchtbar zu machen.
In dieser Schrift wird zum einen das Verständnis von Teilhabeforschung aus der Perspektive des Instituts dargelegt. Die verschiedenen Blickwinkel auf Teilhabe, die mit einer interdisziplinären Arbeitsweise einhergehen, werden zusammengeführt, verortet und dadurch geschärft. Zum anderen möchte sich das Institut im Diskurs zur Teilhabeforschung richtunggebend positionieren. Teilhabeforschung zu entwickeln ist ein Prozess, den das Institut sowohl inhaltlich als auch methodisch weiter mitgestalten möchte. Für die Personenkreise, die die Forschenden in den Fokus nehmen, sollen Veränderungen der gesellschaftlichen Wirklichkeit durch Grundlagen, wie anwendungsbezogene Forschung angebahnt werden. Die Lebenswirklichkeiten von Menschen mit Behinderung und Menschen im Alter nebst ihrer Zugehörigen sollen verstärkt in den Blick genommen werden. Zudem sollen diese Personenkreise stärker am gesamten Forschungsprozess beteiligt werden.
Die vorliegende Schrift behandelt
- die derzeitige gesellschaftliche Einbettung des Teilhabediskurses,
- die disziplinären Auffassungen und Zugänge zum Teilhabebegriff,
- das Verständnis von Teilhabe des Instituts für Teilhabeforschung,
- Ziele, Fragen und Aufgaben der Teilhabeforschung,
- Merkmale der Forschungsmethodik und
- die Institutionalisierung des Instituts für Teilhabeforschung.
Eine chronische Erkrankung kann nicht nur aus biomedizinischer Sicht, sondern auch aus weiteren Blickwinkeln betrachtet werden. Dabei stellen auch die Eindrücke der Erkrankten selbst eine Betrachtungsweise dar. Bei diesen Vorstellungen, den subjektiven Krankheitstheorien, handelt es sich um Alltagskonstruktionen der Betroffenen zu unterschiedlichen Aspekten der Krankheit.
In dieser Bachelor-Thesis sollen die subjektiven Krankheitstheorien von Kindern und Jugendlichen untersucht werden, die unter der Erkrankung Muskeldystrophie ‚Typ Duchenne‘ leiden, einer erblich bedingten, progredienten Muskelschwunderkrankung, die fast ausschließlich Jungen betrifft. Dabei sollen die Fragen beantwortet werden, welche subjektiven Krankheitstheorien die Betroffenen ausbilden, welche Faktoren sie zu beeinflussen scheinen und in welchen Situationen sie zutage treten. Die Darstellung der Krankheitstheorien orientiert sich hierbei an der Theorie ‚Illness Representations‘ von Diefenbach und Leventhal (1996).
Zur Datenerhebung wurde ein qualitatives, leitfadengestütztes Experteninterview mit einer Pflegemutter von vier Jungen geführt, die unter der Erkrankung Muskeldystrophie ‚Typ Duchenne‘ litten bzw. immer noch leiden. Nach der Transkription wurden die Daten mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet.
Auf der Grundlage der erhobenen Daten kann eine Vielzahl unterschiedlich komplexer und elaborierter subjektiver Krankheitstheorien identifiziert werden. So wird zunächst deutlich, dass sich die Betroffenen mit dem biomedizinischen Krankheitskonzept der Erkrankung identifizierten. Darüber hinaus können genetische Vererbungsmechanismen als Vorstellung zur Krankheitsursache herausgestellt werden. Es zeigt sich ferner ein transparenter und pragmatischer Umgang mit den Folgen der Erkrankung, welcher unter anderem auch von Humor und Sarkasmus geprägt war. Angesichts der Progredienz und der Verringerung der Lebenserwartung wird ersichtlich, dass die Betroffenen ein intensives Leben führen wollten und elaborierte Vorstellungen vom eigenen Tod besaßen. Außerdem geht hervor, dass zwei Betroffene vermutlich aufgrund ihrer Krankheitstheorien eine nicht-invasive Beatmung ablehnten. Als Einflussfaktoren können neben der Pflegemutter selbst vor allem religiöse Überzeugungen bestimmt werden. Schließlich seien die subjektiven Krankheitstheorien oftmals dann kommuniziert worden, wenn eine krankheitsbedingte Verschlechterung oder eine Beobachtung dessen stattfand.
Pädagogische Möglichkeiten und Grenzen der Lehrbarkeit von Ethik bei Auszubildenden in der Pflege
(2020)
Hintergrund: Die Relevanz ethisch-moralischer Kompetenz wird in der Pflegepraxis generell als hoch eingeschätzt. Sie kann nicht nur zur Reflexion befähigen, sondern auch zum Perspektivwechsel. Letzteres scheint im Pflegealltag von besonderer Bedeutung zu sein, denn Empathie wird von Pflegekräften erwartet. Wenn dieses Moralverhalten nicht gezeigt wird, suchen Viele die Schuld in der schulischen Erziehung. Dabei kann die Frage aufkommen, ob Ethik überhaupt gelehrt werden kann und wenn ja, wie. Ziel: Das Ziel dieser Bachelorthesis ist es darzustellen, welche Möglichkeiten sich der Pflegepädagogik bei der Vermittlung von Ethik bieten und mit welchen Grenzen und Problemen sie konfrontiert ist. Theoretischer Rahmen: Nach einer definitorischen Klärung der Begriffe Moral, Ethik und ethische Kompetenz wird das Stufenmodell der pflege-ethischen Kompetenz nach Körtner vorgestellt. Methodik: Es fand eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed/MEDLINE, CareLit, Pedocs/FIS Bildung und Psyndex statt, die unter Berücksichtigung der Ein- und Ausschlusskriterien zu einer Literaturauswahl von 35 inkludierten Quellen (davon 16 Studien) führte. Ergebnisse: Die Relevanz von Ethik in der Pflegeausbildung erfährt durch das PflBRefG an Zugewinn. Darüber hinaus sind 3 Lernebenen (kognitiv, affektiv, praktisch) pflegeethischer Bildung zu unterschieden. Ethik als Reflexionstheorie kann gelehrt und gelernt werden, jedoch stößt die Pädagogik bei der Vermittlung von Moral an Grenzen. Zudem gibt es eine Vielzahl hemmender oder fördernder Faktoren, die Einfluss auf den Erwerb ethischer Kompetenz nehmen können. Verschiedene Unterrichtsmethoden können für unterschiedliche ethische Teilkompetenzen geeignet sein. Conclusio: Pflegeethische Kompetenz soll in der Ausbildung eingeleitet und im Berufsleben verdichtet werden. Die Pflegepraxis benötigt ethische Fort- und Weiterbildungen und die Pflegepädagogik braucht ethikdidaktische Aus-, Fort- und Weiterbildungen für einen gelingenden Ethikunterricht.
In dieser Arbeit wird ein pflegedidaktisch begründetes Konzept für die Praxisbegleitung in der Pflegeausbildung aufgezeigt. Dazu werden zunächst die normativen Grundlagen, auf der Basis des Pflegeberufegesetzes aufgezeigt und der bestehende Fachdiskurs zur Praxisbegleitung skizziert. Darauf aufbauend werden die gewählten pflegedidaktischen Bezugsrahmen der Subjektorientierung und subjektiven Theorien aufgezeigt sowie ihre Passung für das Konzept vorgestellt. Abschließend erfolgt eine Darlegung von möglichen Methoden, die diesen Gedankengängen folgen und die für die Praxisbegleitung geeignet sind.
Pflegende Angehörige sind aufgrund komplexer Anforderungen in ihrer Lebenssituation stark belastet (Nowossadeck et al., 2016). Um sie zu stärken und die häuslichen Versorgungsarrangements zu stabilisieren, ist es notwendig, Bewältigungsangebote zu schaffen (Gräßel & Behrndt, 2016). Soziale Unterstützung kann Einfluss von Stressoren abmildern und den Umgang mit Belastungen und Krisen erleichtern. Angebote der Selbsthilfe können dazu dienen, individuelle Lösungsmöglichkeiten als Antwort für die Herausforderungen zu entwickeln (Preiß, 2010). Dabei können auch Online-Angebote eine tragende Rolle spielen. Das Projekt OSHI-PA entwickelt in einem partizipativen Ansatz eine Online-Plattform in Form einer App als Instrument der Online-Selbsthilfe für pflegende Angehörige.
Die wissenschaftliche Begleitung überprüft grundlegende Aspekte, welche für die Konzeptentwicklung des Instruments von Bedeutung sind. Es werden die Lebenssituation der Zielgruppe sowie ihre Anforderungen an ein Online-Instrument, die sich sowohl auf technische Voraussetzungen als auch auf die inhaltliche Gestaltung des Instruments beziehen, eruiert. Die Evaluation fokussiert den partizipatorischen Ansatz der Entwicklung des Instruments. Grundlegendes erkenntnisleitendes Interesse ist die Identifikation der Wünsche und Bedarfe der pflegenden Angehörigen hinsichtlich der Gestaltung, des Aufbaus sowie der Inhalte und Funktionen eines Online-Tools.
Methodik Zur Beantwortung der Fragestellungen wird ein Methodenmix aus qualitativen und quantitativen Verfahren gewählt, die inhaltlich aufeinander aufbauend durchgeführt werden. In sechs Arbeitspaketen werden Fokusgruppeninterviews mit pflegenden Angehörigen, standardisierte Befragungen und Inhaltsanalysen des Instruments sowohl über analoge als auch digitale Wege durchgeführt. Den theoretischen Bezugsrahmen für die Evaluation stellt der partizipatorische Ansatz dar, wobei in jedem Evaluationsschritt die Mitgestaltung und -bestimmung durch Vertretende der Zielgruppe beachtet wird.
Pflegende Angehörige stellen sich in ihrem Alltag vielen Herausforderungen, bei denen sie Austausch, Information und Unterstützung wünschen. Von einer nutzungsfreundlichen Online-Plattform erhoffen sie sich hierzu einen zeit- und ortsungebundenen Kontakt zu Gleichgesinnten und Expert_innen, im Sinne eines „Tor zur Welt“. Im Rahmen des Projektes wird die App in.kontakt entwickelt. Diese erweist sich in weiten Bereichen als nutzungsfreundlich und wird von den Nutzer_innen als ein hilfreiches Instrument für die eigene Situation wahrgenommen. Der technische Entwicklungsprozess erweist sich allerdings als zeitintensiver und herausfordernder als ursprünglich geplant, wodurch sich die Implementierungsphase zeitlich länger erstreckt. Unabhängig hiervon begründet die App in.kontakt als Instrument der Online-Selbsthilfe für die pflegenden Angehörigen aus Anwendungsperspektive einen persönlichen Nutzen. Dennoch lassen sich auch nutzungsbezogene Zugangsbarrieren identifizieren, die unter anderem aus fehlender Offenheit gegenüber neuen Kommunikationsstrukturen und einem generational verändertem Kommunikationsverhalten resultieren.
Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass es gelungen ist, in drei Jahren eine App partizipativ zu entwickeln. Aufgrund des teilhabeorientierten Ansatzes wird die Betroffenenperspektive maßgeblich in den Entwicklungsprozess eingebunden und hat somit die Gestaltung der App mitbestimmt. Die App in.kontakt erreicht bisher noch nicht vollumfänglich die Zielgruppe, stellt allerdings eine nachhaltige, zukunftsweisende Möglichkeit in der onlinebasierten Selbsthilfe dar. Darüber hinaus eröffnet sie stärker digital orientierten Zielgruppen einen neuen Zugang zur Selbsthilfe. Des Weiteren bietet sie die Chance der anhaltenden Verknüpfung und konsequenten Nutzung digitaler und realer Wege bestehender Selbsthilfeangebote und schafft damit differenzierte Zugänge zu heterogenen Nutzer_innengruppen.
Obwohl das deutsche Gesundheitswesen durch die Covid-19-Pandemie nicht an seine Kapazitäts- und Belastungsgrenzen gekommen ist, was vielfach befürchtet wurde, erlebt die Mehrzahl der Pflegekräfte die Arbeit auf der Intensivstation zu dieser Zeit als eine absolute Ausnahmesituation. Das ist das zentrale Ergebnis der Befragung von Pflegekräften auf Intensivstationen während der Covid-19-Pandemie. Da zum Zeitpunkt der Online-Umfrage nicht klar ist, wie viele Covid-19-Patienten*innen auf
Intensivstationen zu behandeln sein werden, ist die Arbeit dort mit Ängsten und Sorgen verbunden. Angst, sich selbst oder nahe Angehörige zu infizieren, aber auch Sorge, einer potenziell großen Anzahl an Patienten*innen pflegerisch und medizinisch nicht gerecht zu werden, da die Pflege- und Behandlungskapazitäten nicht ausreichen könnten. Dieses psychische Belastungserleben haben Intensivpflegende, die Covid-19-Patienten*innen betreuen und solche, die keine Covid-19-Erkrankte versorgen, gleichermaßen.
Die von der Politik geforderte Maßnahme, mehr Intensivbetten und Beatmungsgeräte in den Kliniken bereitzuhalten, verspricht der Bevölkerung eine trügerische Sicherheit. Das zeigen die Antworten der
Teilnehmer*innen deutlich. Die Anzahl an Pflegekräften mit
Intensiverfahrung, die nötig sind, um kritisch kranke Patienten*innen, die in diesen Betten behandelt werden zu betreuen und entsprechende Beatmungsgeräte zu bedienen, kann nicht in gleichem Umfang gesteigert werden, wie die Summe der Betten und Geräte. Ein Versorgungsdefizit der
Patienten*innen ist die logische Folge.
Ein weiteres Ergebnis der Intensivpflegebefragung ist, dass die Arbeit auf der Intensivstation während der Covid-19-Pandemie Erwartungen auf veränderte berufliche Rahmenbedingungen bei den Pflegekräften weckt. Dabei ist es den Intensivpflegenden wichtiger, bessere Arbeits-bedingungen und eine bessere personelle Ausstattung zu bekommen, die nötig sind, um eine sichere Patienten*innenversorgung zu gewährleisten, als ein höheres Gehalt für sich persönlich zu erhalten. Arbeitgeber*innen, Tarifparteien und politisch Verantwortliche sind aufgefordert, sich mit diesen Erwartungen auseinanderzusetzen.
Hintergrund: Das Tragen von Einmalhandschuhen ist ein Automatismus in vielen pflegerischen Handlungen. Obwohl es Indikationen gibt, wann Handschuhe zum Einsatz kommen sollen, werden sie gehäuft in Situationen getragen, in denen sie nicht indiziert sind. Da pflegerische Interaktionen eine wechselseitige Beziehung darstellen, stellt sich die Frage aus welchen emotionalen Gründen Pflegefachkräfte zu Handschuhen greifen und wie sich dies auf die pflegebedürftige Person auswirkt.
Ziel: Ziel dieser Qualifikationsarbeit ist es, die Emotionen, die beim Tragen von Einmalhandschuhen bei Pflegefachkräften und den zu pflegenden Personen auftreten, aufzuzeigen. Die daraus entstehende Veränderung in der Pflegebeziehung wird analysiert.
Methode: Es wird eine systematische Literaturrecherche mittels nationaler und internationaler Fachdatenbanken durchgeführt. Dabei werden acht Studien eingeschlossen, deren Güte bewertet wird. In der abschließenden Diskussion werden die Ergebnisse kritisch beleuchtet.
Ergebnis: Die Literaturrecherche hat aufgezeigt, dass das häufige Tragen von Einmalhandschuhen sich durch die Emotionen und die Sozialisation der Pflegefachkräfte erklärt. Bei den pflegebedürftigen Personen entstehen Emotionen, die die Beziehung zwischen der Pflegefachkraft und der pflegebedürftigen Person beeinflusst.
Schlussfolgerung: Um nachhaltig eine positive Veränderung in der Pflegebeziehung zu erreichen, müssen Pflegefachkräfte im richtigen Umgang mit Handschuhen geschult werden. Ihre verschwiegenen Emotionen müssen enttabuisiert und durch Schulung und Aufklärung entmystifiziert werden. Die Gefühlswelt der pflegebedürftigen Person und die Veränderungen in der Pflegebeziehung müssen in den pflegewissenschaftlichen Fokus rücken, damit auf beiden Seiten eine vertrauensvolle Beziehung möglich ist.
Im deutschsprachigen Raum gab es bislang kein Messinstrument zur Erfassung der Organisationskultur in Wohndiensten für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen.
Das durch die Studentinnen Anna-Maria Behrendt, Claudia Hagedorn und Sandra Knoblich 2018-2019 durchgeführte Forschungsprojekt zur Messung der Organisationskultur in Wohndiensten der Behindertenhilfe untersuchte die grundsätzliche Eignung des Instrumentes und beschäftigte sich unter anderem mit der Übersetzung, Analyse und Bewertung. Nach der Feststellung der Eignung der Group Home Culture Scale im deutschsprachigen Raum formulierten die Forscherinnen anhand der Ergebnisse der ersten Testphase in Nordrhein- Westfalen Modifikationsbedarfe, welche in folgende Versionen der deutschen Variante des Instrumentes eingearbeitet werden sollten. Auf diese Weise sollten zudem einige der identifizierten Grenzen des Instrumentes mittels der Modifikationen verringert und sich mit auftretenden Effekten und Einflüssen durch den Einsatz des Instrumentes auseinandergesetzt werden.
Die in der vorliegenden Masterthesis dargelegte Forschung knüpfte an das 2018-2019 durchgeführte Forschungsprojekt an und widmete sich vertiefenden Analysen zur Weiterentwicklung und Optimierung der Group Home Culture Scale mit dem Ziel, das Instrument insofern zu modifizieren, dass es auf ein breites Wohnspektrum in der Praxis in Deutschland anwendbar ist. In einer Nacherhebung im Frühling 2020 wurden dazu personelle und strukturelle (Rahmen-)Bedingungen der damals teilgenommen Wohngruppen erneut erhoben.
Unter spezifischen Fragestellungen wurden anschließend voraussetzende Strukturen und (Rahmen-)Bedingungen ermittelt, Einflüsse auf die Wohngruppenkultur untersucht und Anwendungsempfehlungen für den praktischen Einsatz entwickelt, die leitende und unterstützende Mitarbeitende der sozialen Wohndienste bei der Anwendung und Selbsteinschätzung der eigenen Wohngruppenkultur Orientierung und Unterstützung bieten sollen.
Im Austausch mit den australischen Entwicklern der GHCS, Lincoln Humphreys und Christine Bigby vom Disability Research Center der LaTrobe University of Melbourne und in Begleitung und Kooperation durch das Institut für Teilhabeforschung in Münster und dem zugehörigen Forschungsprojekt „Unterstützte Teilhabe Evaluieren“ ist eine überarbeitete Version, die Wohngruppenkulturskala (heute zu finden als Teamkultur-Skala für Wohndienste) entstanden, deren generierte Informationen von sozialen Organisationen genutzt werden können, um Entscheidungen darüber zu treffen, ob Interventionen zur Veränderung oder Erhaltung von Kulturen bestimmter Wohngruppen/ Wohndienste notwendig sind, mit dem Ziel die Lebensqualität der Bewohnenden und Arbeitspraxis der betreuenden Mitarbeitenden zu verbessern.
In der Pflege besteht seit vielen Jahrzehnten der Wunsch, einen eigenständigen Tätigkeitsbereich zu formulieren und festzuschreiben. Hieran ist die Vorstellung geknüpft, diesen Aufgabenbereich durch ein normatives Dokument zu regeln und zu schützen. Die Grundlage für die Festschreibung vorbehaltener Tätigkeiten bildet zunächst eine einheitliche Vorstellung über den Gegenstands- und Aufgabenbereich der Pflege. Diese liegt jedoch bislang nicht vor (vgl. Bartholomeyczik, 2013, S. 117).
Mit der Verabschiedung des Pflegeberufegesetzes (PflBG) am 17.07.2017 wurden nun erstmals der Pflege vorbehaltene Aufgaben in ein Gesetz geschrieben.
Der Frage, wie der Diskurs um die Einführung der Pflegebedarfsanalyse als vorbehaltene Aufgabe der Pflege geführt wurde, wird in dieser Masterarbeit nachgegangen.
Exemplarisch, anhand der Vorbehaltsaufgabe der Pflegebedarfsanalyse (vgl. § 4 Abs. 2, 1), wird der Diskursverlauf in der Zeitschrift Die Schwester - Der Pfleger, in der Zeit von 1995-2017 untersucht.
Methodisch stützt sich die Analyse auf das Konzept der Kritischen Diskursanalyse (KDA) nach Siegfried Jäger. Hierdurch werden die, dem Diskurs immanenten, Machtwirkungen und Wissensbestände (vgl. Jäger, 2015, S. 39) aufgedeckt. Die Methode der KDA wurde um das von Wolfgang Hoops entfaltete Konzept der "Pflege als Performance. Zum Darstellungsproblem des Pflegerischen“ (Hoops, 2014) erweitert.
Die Untersuchung zeigt, dass der Diskurs um die Einführung der Pflegebedarfsanalyse als vorbehaltene Aufgabe der Pflege in der Zeitschrift Die Schwester - Der Pflege nicht unmittelbar geführt wurde. Dennoch verdeutlicht die Analyse Veränderungen im Zusammenhang mit der Vorstellung über den Pflegeprozess und über die Aufgaben von Pflegenden. Das Existieren eines pflegerischen Kollektivsymbolsystems wurde ebenso aufgedeckt wie die zunehmende Aufspaltung der Pflegenden in Expert*innen und einfache Pflegenden und der Wunsch nach Abgrenzung von anderen Akteur*innen im Gesundheitssystem.
Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass Pflege auf der Suche nach einer eigenen Identität und nach eigenen Ausdrucksformen ist. Hierbei versucht die Pflege sich dem naturwissenschaftlich und neoliberal-geprägten Regeln des Diskurses zu unterwerfen, um wahrgenommen zu werden. Diese Unterwerfung zwingt die Pflege in das Dilemma den Bestandteil des Pflegerischen zu leugnen, der nicht beschreib- und messbar ist. Dies wird durch den Wunsch als Profession anerkannt zu werden, befeuert.
Um sich die gesellschaftliche Anerkennung zu sichern und der Steuerung durch andere Akteur*innen zu entziehen, sucht die Pflege nach Formen der Abgrenzung und findet diese scheinbar in der normativen Festschreibung von Vorbehaltsaufgaben.
Die COVID-19-Pandemie hat seit Anfang des Jahres 2020 erhebliche Auswirkungen auf das alltägliche Leben eines*r jeden. Im Verlauf der Pandemie wurden von politischen Akteur*innen multiple Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verabschiedet, die den Alltag stark verändern. Zu Beginn der Pandemie wurden die Kräfte gebündelt, um die Ausbreitung des Virus zu verringern. Elektive medizinische Maßnahmen wurden nach Möglichkeit aufgeschoben (Osterloh 2020) und Ressourcen zur Bekämpfung des Virus verschoben. Verschiedenste Studien zum neuartigen SARS-CoV-2-Virus wurden erstellt, um es bestmöglich zu erforschen.
Dazu wie sich aber diese Entwicklungen auf die Menschheit und deren psychische Konstitution auswirken, konnten erst im Verlauf der Pandemie Untersuchungen angestellt werden. Offen blieb, wie sich die Maßnahmen auf bestimmte Bevölkerungsgruppen auswirken. So stellte sich die Frage, wie Menschen, die bereits vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie psychisch erkrankt waren, die Pandemie inklusive ihrer Folgen wahrnehmen und welche Auswirkungen diese auf sie haben.
Aus dieser Leerstelle heraus entwickelte sich das Forschungsinteresse für die folgenden Untersuchung.
Die nachfolgende schriftliche Ausarbeitung orientiert sich an der zeitlichen Abfolge der unternommenen Forschungsschritte. So werden zuerst das Forschungsinteresse und die Forschungsfrage definiert, um den Grundstein der Forschungsarbeit zu legen. Es folgen die Einordnung und Definitionen für das Forschungsprojekt unentbehrlichen Begriffe. Das Verständnis von psychischer Erkrankung wird erläutert und ebenso das der Teilhabe, welches sich an dem Capability Approach nach Sen und Nussbaum orientiert. Zur Einführung in das Thema der COVID-19-Pandemie wird ein Überblick über die in Deutschland relevanten Entwicklungen in zeitlicher Abfolge gegeben. Es folgt eine Übersicht der bislang erhaltenen medizinisch wesentlichen Erkenntnisse zum SARS-CoV-2-Virus. Darauffolgend erfolgt die Erhebung des aktuellen Forschungsstands. Es wird unterschieden zwischen den Auswirkungen einer Krisensituation auf die Gesamtbevölkerung und den bislang bekannten Folgen der COVID-19-Pandemie auf die Allgemeinbevölkerung. Dabei lassen sich soziologische und wirtschaftliche von psychologischen Konsequenzen abgrenzen. Anschließend werden die Auswirkungen der Pandemie auf Menschen mit psychischen Vorerkrankungen eruiert.
Zur Nachvollziehbarkeit des Forschungsprozesses wird das Forschungsdesign der Studie erläutert. Dazu wird kurz auf die Grundlagen qualitativer Sozialforschung eingegangen und die gewählte Interviewform beschrieben. Der beforschte Personenkreis wird definiert und auch forschungsethisch relevante Aspekte werden thematisiert. Die Auswertung der erhobenen Daten erfolgt mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse und wird schrittweise erläutert.
Darauffolgend werden die Ergebnisse der Untersuchung dargelegt. Die Erläuterung dieser orientiert sich an dem während der Inhaltsanalyse erstellten Kodesystems, welches in Anlage 3 abgebildet ist. Es wird unterschieden zwischen den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Befragten und auf die Hilfesysteme, in welchen sie sich bewegen. Auch werden die von den interviewten Personen artikulierten Bedarfe dargestellt.
Zur Validierung der erstellten Ergebnisse erfolgt die Interpretation dieser anhand des zuvor erhobenen Forschungsstands. Dabei wird differenziert in die Auswirkungen auf die Befragten, auf die Hilfesysteme und auf die Teilhabe der interviewten Personen.
Abschließend erfolgt eine Schlussbetrachtung, welche einerseits eine Zusammenfassung darbietet, sowie die Grenzen und erlebten Widersprüche der Forschungsarbeit kontextualisiert und andererseits einen Ausblick liefert.
Die gesamte Forschungsarbeit ist vor dem Hintergrund kontinuierlicher Veränderungen und neuer Erkenntnisse zum SARS-CoV-2-Virus und der COVID-19-Pandemie zu betrachten. Die dargelegten Betrachtungen stützen sich auf die bis zum 01.10.2020 publizierten Erkenntnisse.
Die veröffentlichte Masterthesis beschäftigt sich mit dem Beitrag des beruflichen Selbstverständnisses von Fachkräften zur Arbeits- und Berufsförderung zur teilhabeförderlichen Ausgestaltung des Arbeitslebens in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbMs). In den WfbMs arbeiten sowohl Heilerziehungspfleger/innen oder andere Fachkräfte mit einer pflegerisch/pädagogischen Ausbildung als auch ausgebildete Gesell/innen, Meister/innen oder Facharbeiter/innen handwerklicher Berufe. Letztere haben ihren Ursprungsberuf im Handwerk und nennen sich Fachkräfte zur Arbeits- und Berufsförderung (FABs). FABs stellen die größere Gruppe der Mitarbeiter/innen in WfbMs dar. Obwohl es ihre primäre Aufgabe ist, die in WfbMs tätigen Menschen zu qualifizieren, zu unterstützen und anzuleiten, sind sie keine aus der Pflege oder Pädagogik stammenden Fachkräfte. Bislang wurde sich in empirischen Forschungen nicht der Frage gewidmet, ob und inwieweit der handwerkliche Berufshintergrund der FABs und das damit verbundene Berufsverständnis einen Beitrag für eine teilhabeförderliche Ausgestaltung des Arbeitslebens in WfbMs leistet. Auch in der Literatur ist die aktuelle Wissenslage zu diesem Thema begrenzt. An dieser Stelle setzt die Thesis mit der folgenden Forschungsfrage an:
Welchen Beitrag leistet das berufliche Selbstverständnis von FABs mit handwerklichem Berufshintergrund zur teilhabeförderlichen Ausgestaltung des Arbeitslebens in WfbMs?
Anhand einer systematischen Literaturrecherche und einer qualitativen Forschung von fünf leitfadengestützter Interviews mit FABs wird auf diese Frage innerhalb der Thesis eine Antwort im Rahmen der Möglichkeiten gegeben. Innerhalb des theoretischen Zugangs (Teil I) wird ein offenes Verständnis von Teilhabe am Arbeitsleben erarbeitet, welches sich vor allem durch sinnvolle Tätigkeiten auszeichnet. Zudem wird das berufliche Selbstverständnis theoretisch umrahmt. Auf der Grundlage einer anthropologischen Reflexionsebene auf das Handwerk wird erarbeitet, dass ein potenzieller Beitrag des beruflichen Selbstverständnisses denkbar ist. Innerhalb des empirischen Zugangs (Teil II) konnten induktiv Ober- und Unterkategoiren gebildet werden. Hier ist vor allem ein kompliziertes Geflecht aus Gelingens- und Hinderungsfaktoren zu nennen, welche 11 generierte Beiträge des beruflichen Hintergrunds zur teilhabeförderlichen Ausgestaltung des Arbeitslebens beeinflussen. Zudem stellten sich Gelingensvoraussetzungen und Hindernisse als relevant dar, die einen Beitrag erst möglich oder nicht möglich machen.