Evangelische Hochschule Nürnberg
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Einleitung:
Ordnung und Unordnung ist in unserer Gesellschaft ein wichtiges Thema, dies zeigt sich auch an der Vielzahl an Sprichwörtern darüber. Beispielsweise "Ordnung ist das halbe Leben", "Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen", "Lerne Ordnung, übe sie, sie erspart dir Zeit und Müh´".
Beim Messie-Syndrom handelt es sich aber nicht nur um Unordnung in der Wohnung oder im Haus, sondern um eine pathologische Unordnung.
In den Medien wird das Messie-Syndrom häufig im Zusammenhang mit vermüllten Wohnungen und Menschen, die nicht mehr selber
aufräumen können, dargestellt. Es gibt hierzu auch verschiedene TV-Formate, beispielsweise "Das Messie-Team - Start in ein neues Leben" auf RTL2 oder "Raus aus dem Messie-Chaos, rein ins Leben: Nadja Castrup räumt auf" auf Kabel eins.
Ob es sich bei den Menschen um echte Messies handelt, oder sich die Menschen nur für das Fernsehen und das Geld als solche ausgeben, ist in jedem Fall zu hinterfragen. Außerdem gibt es bei der diesjährigen Europawahl eine "Messie-Partei". Gegründet wurde diese von Michael Schröter mit dem Ziel, die Krankheit als solche anzuerkennen und
den Betroffenen die richtigen Hilfsmaßnahmen zur Seite zu stellen.
Durch die Darstellung in den Medien hat die Gesellschaft viele Vorurteile gegenüber Messies,sodass sich diese sehr schämen und aus Angst vor Stigmatisierung keine Hilfe holen.
Deshalb ist es wichtig, die Betroffenen und die Gesellschaft über die Krankheit "Messie-Syndrom" zu informieren. Die Akzeptanz in der Gesellschaft steigt dadurch und für die betroffenen Personen sinkt die Hemmschwelle, Hilfsangebote aufzusuchen.
Die Forschungsfrage dieser Thesis lautet, wie können Sozialpädagogen mit Betroffenen des Messie-Syndroms am besten umgehen, welche Voraussetzungen sollten Institutionen erfüllen, um die Hemmschwelle so gering wie möglich zu halten und wie kann auch dem sozialen Umfeld von Betroffenen geholfen werden.
Um diese Fragen zu beantworten, wird zuerst auf die Theorie des Messie-Syndroms eingegangen. Hierbei sind unter anderem die unterschiedlichen Arten des Syndroms, die Komorbiditäten (Nebenerkrankungen), die ätiologischen Faktoren und die Heilerfolge bzw. die Rückfälle wichtig.
Außerdem ist ein kurzer Exkurs noch Teil der Thesis, bei dem es um das pathologische Horten von Tieren geht.
Im zweiten Teil der Arbeit wird die Theorie auf die Praxis übertragen. Hier werden zuerst die Institutionen in Nürnberg beleuchtet, sowie die allgemeinen Angebote, welche Betroffene annehmen können.
Danach werden Ziele formuliert, hier wird neben den Zielen der Einrichtung auch kurz auf die Ziele der Gesellschaft eingegangen.
Der dritte Abschnitt des praktischen Teils sind die Handlungsansätze. Hier wird dargestellt, wie Einrichtungen mit Betroffenen, sowie dem nahen und weiteren sozialen Umfeld umgehen sollte, um die Ziele bestmöglich zu erreichen. Beim Umgang mit dem Betroffenen wird auf
die Gesprächsführung, das Vorgehen bei einer Entrümpelung und die Grundhaltung eingegangen.
Für das nahe Umfeld ist meistens vor allem die Psychoedukation von
Bedeutung, sowie Informationen, welche Rechte und Pflichten
man als Mieter hat und welche Risiken sich abbilden, wie beispielsweise der Wohnungsverlust.
Auch bei dem weiteren sozialen Umfeld ist die Psychoedukation, sowie die Aufklärung über das Mietrecht wichtig. Danach geht es auf die Ebene der Institutionen, was innerhalb der Einrichtung wichtig ist, um Betroffenen bestmöglich zu helfen. Hier wird auf die Verwendung des Messie-House-Index eingegangen und auf grundsätzliche
Rahmenbedingungen der Einrichtungen.
Der letzte Punkt beschreibt die Evaluationsmethoden, mit welchen der Prozess mit einem Klienten reflektiert werden kann.
Es wird zusätzlich kurz die Selbstevaluation innerhalb der Einrichtung beschrieben.
Das Interesse an diesem Thema wurde durch eine ehrenamtliche Tätigkeit geweckt. In dieser wird mit einer Betroffenen gearbeitet, die unter dem Syndrom leidet. Ihr wird geholfen, die Wohnung nach und nach aufzuräumen. Die Klientin besucht auch eine Therapie, um die persönlichen Gründe des Messie-Syndroms zu erfahren und
Rückfälle zu vermeiden.
Der Begriff "Messie-Syndrom" und damit verbunden der Ausdruck
"Messie" ist einer, der schnell stigmatisierend wirkt. Aufgrund der Verwendung in der Fachliteratur wird er dennoch in dieser Thesis verwendet. Er soll keineswegs stigmatisierend gemeint sein.
In dieser Arbeit wird das generische Maskulinum verwendet, in welchem das weibliche und alle weiteren Geschlechter inbegriffen sind. Mit der Verwendung wird die Gleichstellung aller Geschlechter nicht in Frage gestellt, sie soll lediglich zur besseren Lesbarkeit beitragen.
Aus der Einleitung:
In einem ersten Schritt dieser Arbeit soll erst einmal Dietrich Bonhoeffer als Person im Kontext seiner Zeit vorgestellt werden, denn ohne ihn als Menschen ein wenig zu kennen, werden wir auch seine Gedanken und seine Theologie nicht verstehen und nachvollziehen können.
In einem zweiten Teil möchte ich genau die Zeit, in der Bonhoeffer gelebt und gewirkt hat, in groben Zügen skizzieren unter den Gesichtspunkten, die für Bonhoeffers Vortrag „Die Kirche vor der Judenfrage“ eine wichtige Bedeutung haben.
Nach der Betrachtung einiger weiterer Entwicklungen in den Folgemonaten des Vortrages soll dann der Sprung ins Heute vollzogen werden, der noch einmal explizit den zweiten Teil der Forschungsfrage aufgreifen wird.
Aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland, wie der Technisierung und Verstädterung, wird verstärkt eine Entfremdung der Heranwachsenden von der Natur wahrgenommen. Dies hat unter anderem ein schwindendes Bewusstsein für die natürlichen Zusammenhänge zwischen Mensch und Umwelt im Alltag zur Folge.
Diesen Entwicklungen möchte die vorliegende Arbeit entgegensteuern, indem sie einen Beitrag dazu leistet, die Natur als schützenswert anzuerkennen und sie entsprechend nachhaltig zu behandeln. Dabei nimmt sie den Lebensraum Wald in den Fokus.
Das Ziel der Arbeit ist es, ein waldpädagogisches Seminarkonzept für Mittelschüler*innen der fünften und sechsten Jahrgangsstufen zu entwickeln, welches an Jugendbildungsstätten angewendet werden kann.
Zu Beginn werden die theoretischen Grundlagen der Waldpädagogik herausgearbeitet (Kapitel 2) sowie die Bedeutung des Waldes als Entwicklungsraum für Heranwachsende beleuchtet (Kapitel 3). Im vierten Kapitel werden typische Merkmale sowie Besonder- heiten der Zielgruppe beschrieben. Mit Hilfe dieser Kenntnisse wird in Kapitel 5 das Seminarkonzept für Jugendbildungsstätten nach dem Modell der fünf Bereiche des methodischen Handelns in der Sozialen Arbeit von Hiltrud von Spiegel ausgearbeitet (Spiegel, 2018, S. 105- 106).
Die Zielsetzungen des Seminars umfassen sowohl den Beziehungsaufbau der Schüler*innen zum Wald, als auch das Erfahren des Waldes als etwas Schützenswertes aufgrund seiner Bedeutung für das menschliche Leben. Darüber hinaus soll die Möglichkeit geschaffen werden, die Teilnehmenden in ihrer Gestaltungskompetenz hinsichtlich des vorausschauenden Denkens und Handelns zu fördern.
Diese Ziele werden mit bestimmten Grundsätzen, wie der Lebenswelt- und Handlungsorientierung, sowie mit unterschiedlichen Arbeitsformen, beispielsweise der Spielpädagogik sowie Landart, verfolgt. Der Seminarablauf basiert auf fünf waldbezogenen Modulen sowie einer Einstiegs- und Abschlusseinheit. Die thematischen Schwerpunkte umfassen den Lebensraum Wald, die Tiere und den Rohstoff Holz.
In dieser Arbeit wird ein Seminarkonzept entwickelt, welches der Naturentfremdung entgegenwirken und für ein nachhaltiges Handeln im Umgang mit dem Wald anregen soll. Dabei trägt die Arbeit dazu bei, sowohl auf die Notwendigkeit des Umwelt- und Klimaschutzes aufmerksam zu machen als auch gleichzeitig für nachhaltige Entwicklung unseres Lebensraums zu sensibilisieren.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage nach etwaigen politischen Wirkweisen der Profession Sozialer Arbeit. Untersucht werden soll, ob der Sozialen Arbeit aufgrund ihrer professionellen Prinzipien und Ziele, eine politische Verantwortung zukommt. Im ersten Teil wird das Berufsbild Soziale Arbeit näher dargestellt. Durch eine Annäherung an das Selbstverständnis und die Inhalte der Profession werden politische Dimensionen theoretisch diskutiert. Der zweite Teil der Arbeit beschreibt die aktuelle internationale und nationale Situation geflüchteter Menschen mit besonderem Bezug auf Bayern und analysiert das Wirken der Sozialen Arbeit in diesem Bereich. Abschlie-ßend wird die Notwendigkeit politischer Einflussnahme der Sozialarbeit in der Flüchtlingsthematik in Relation zu professionellen Prinzipien gestellt sowie Zukunftsperspektiven erarbeitet. Ziel ist es, eine politische Verantwortung nachzuweisen, bei der die Basis nicht die altruistische Einstellung Einzelner, sondern der Bezug auf Leitbilder und Prinzipien ist.
Die vorliegende Bachelor-Arbeit stellt die aktuelle Situation von Menschen mit geistiger Behinderung in Bezug auf die Themenbereiche „Liebe, Beziehung und Partnerschaft“ dar. Ausgehend von theoretischen Grundlagen folgt ein konzeptioneller Teil, in dem ein Seminarangebot für Erwachsene mit geistiger Behinderung entworfen wird. Die Arbeit beruht auf der Annahme, dass Liebe, Beziehung und Partnerschaft Themen sind, die Erwachsene mit geistiger Behinderung genauso wie Menschen ohne Behinderung elementar betreffen und beschäftigen. Das entstehende Seminarangebot soll Menschen mit Behinderung dabei unterstützen, zentrale Informationen über den eigenen Körper, den Körper des anderen Geschlechts, Sexualität, Hygiene und Verhütung zu erlangen. Gleichermaßen ist es Ziel des Seminars, dass die Teilnehmer sich selbst besser kennenlernen und dadurch merken, was sie sich von einer Beziehung wünschen, wer möglicherweise zu ihnen passt und welche Erwartungen ein potenzieller Partner möglicherweise hat. Ergänzend wird darauf eingegangen, was Liebe, Beziehung und Partnerschaft voneinander unterscheidet, wie Beziehungen funktionieren und wie Schwierigkeiten und Konflikte beseitigt werden können. Um sich dem Themenkomplex anzunähern, werden zuerst zentrale Begriffe wie Liebe, Beziehung, Partnerschaft und geistige Behinderung näher bestimmt und erklärt. Es folgt eine Situationsanalyse, die den Forschungsstand der Beziehungssituation von Menschen mit geistiger Behinderung beschreibt. Darauf aufbauend erläutert die Arbeit, welche Bedeutung Beziehungen für den Menschen haben und welche Unterschiede gegebenenfalls in der Bedeutung von Beziehung für Erwachsene mit geistiger Behinderung bestehen. Anschließend wird die Lebenssituation von Erwachsenen mit geistiger Behinderung beschrieben und aus dieser Lebenswirklichkeit resultierend werden Ansatzpunkte abgeleitet, die eine beziehungsfreundliche Umgebung für diese Zielgruppe fördern, schaffen und erhalten könnten. Schließlich befasst sich diese Arbeit mit den Grundlagen der Sexualpädagogik: Sie geht darauf ein, wie sich die Sexualpädagogik entwickelt hat und welche speziellen Methoden und Formen sich bei der Fort- und Weiterbildung von Erwachsenen mit geistiger Behinderung als erfolgreich und nützlich erwiesen haben. Der erste Teil dieser Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der theoretischen Überlegungen. Im zweiten Teil der Arbeit wird nun ein Seminar zum Thema „Ich und Du. Liebe, Beziehung und Partnerschaft“ für Erwachsene mit geistiger Behinderung entwickelt. Dazu werden zuerst die Ziele der folgenden konzeptionellen Überlegungen dargestellt und organisatorische Rahmenbedingungen erörtert. Danach wird die Zielgruppe beschrieben und darauf eingegangen, wie eine teilnehmerorientierte Durchführung umgesetzt werden kann und welche Teilnehmerzahl bei einer geschlechtsheterogenen Gruppe geeignet ist. Dann wird die Rolle der Gruppenleitung erläutert und schließlich das Seminarkonzept selbst, mit den universalen Bausteinen des Kurses und der Darstellung der Gruppensitzungen vorgestellt. Exemplarisch wird ein Seminartag mit zwei Einheiten ausführlich dargestellt. Abschließende Betrachtungen, ein Ausblick und Schlussgedanke runden die Arbeit inhaltlich ab.
Die fehlende Erlaubnis für Drogenkonsumräume in Bayern stellt vor allem für die Konsumenten illegaler Drogen ein großes Problem dar. Während viele Parteien sich für die Einrichtung solcher Räume aussprechen, argumentiert die CSU mit eher wenig überzeugenden Aussagen dagegen. Das Festhalten an der bisherigen Drogenpolitik, welche geprägt ist von einer starken Repression, scheint für die Christdemokraten in Bayern von großer Bedeutung. Allein durch die Ergebnisse bereits durchgeführter Studien und die Aufklärung über das Wesen von Drogenkonsumräumen, kann die Argumentation der CSU jedoch schnell entkräftet werden. Ziel der Befürworter von Drogen-konsumräumen ist es, der Partei zu vermitteln, dass Drogenabhängige vorrangig krank und nicht kriminell sind und ihnen deshalb die Hilfe in Form dieser Räume mehr als zusteht. Am Ende zeigt sich, dass nichts gegen ein Pilotprojekt in zwei bayerischen Städten, welches wissenschaftlich begleitet wird, sprechen würde. Auf die Zustimmung der CSU hierfür wird jedoch noch gewartet.
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über aktuelle Daten und Hintergründe von Zwangs-maßnahmen in der Psychiatrie. Das Ziel dieser Arbeit ist es, alternative Maßnahmen darzule-gen, die im Alltag einer psychiatrischen Station eingesetzt werden können.
Mittels systematischer Literaturrecherche werden fünf praktikable und präventive Alternativen beschrieben. Die Ergebnisse zeigen, dass durch drei evidenzbasierte Studien die Anwendung von Zwangsmaßnahmen reduziert werden konnten und diese somit praktikable Alternativen darstellen. Die beiden anderen Studien beschreiben, durch Interviews mit psychiatrieerfahre-nen Patienten, Empfehlungen als Prävention eskalierender Situationen und Zwangsmaßnah-men in psychiatrischen Einheiten.
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem Thema Political Correctness vor dem Hintergrund der Frage auseinander, was für diese und was gegen diese spricht.
Dabei wird von der Definition der Political Correctness als nicht-diskriminierender Sprachgebrauch ausgegangen.
So fällt auf, dass auf dem ersten Blick recht viele Argumente gegen einen solchen Sprachgebrauch sprechen. Das wichtigste Argument aus Sicht der Gegner*innen ist dabei, die Einschränkung und Bedrohung der freien Meinungsäußerung durch den nicht-diskriminierenden Sprachgebrauch.
Doch kann ein Großteil der Argumente durch die Befürworter*innen eines solchen Sprachgebrauchs entkräftet werden. Sie argumentieren hingegen vor allem damit, dass durch eine diskriminierungsfreie Sprache Personen, die Minderheiten angehören oder aus sonstigen Gründen diskriminiert werden, zumindest nicht mehr auf sprachlicher Ebene aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Dabei verweisen sie auch darauf, dass eine diskriminierende Sprache sich auf Betroffene stark psychisch und auch physisch nachteilig auswirkt.
Letztendlich hängt die Einordnung eines Großteils der Argumente vor allem an der Definition der Political Correctness sowie an der Ausführung derselben – also wie weitgehend und in welcher Art ein nicht-diskriminierender Sprachgebrauch durchgesetzt wird.
Diese Arbeit widmet sich der für den Bereich der frühkindlichen Bildung und Erziehung stark anwachsenden Zielgruppe der geflüchteten Kinder und ihren Familien.
Es werden konzeptionelle Überlegungen zur Eingewöhnung und somit zur Integration von Asylbewerberkindern in Kindertagesstätten angestellt.
Die zentrale Fragestellung der Arbeit ist, wie die Eingewöhnung von Asylbewerberkindern und ihren Familien in
Kindertagesstätten gelingen kann.
Als theoretischer Hintergrund zur Entwicklung der konzeptionellen Überlegungen, werden die Forschungsergebnisse zur Lebenssituation geflüchteter Familien in Deutschland herangezogen. Die Bedingungen im Herkunftsland und die der Flucht beeinflussen darüber hinaus die Situation der Asylbewerberkinder.
Um nachvollziehen zu können, welchen seelischen Belastungen Kinder mit Fluchthintergrund ausgesetzt sind und welchen Einfluss diese auf die kindliche Entwicklung sowie auf die Eingewöhnung in einer Kita nehmen, wird der Stand der Forschung zur seelischen Gesundheit und zum Krankheitsbild der Posttraumatischen Belastungsstörung berücksichtigt. Theoretische Erkenntnisse für die Eingewöhnung liefern insbesondere die Transitionsforschung und die wissenschaftlich überprüften und in der pädagogischen Praxis verbreiteten Eingewöhnungsmodelle.
Die konzeptionellen Überlegungen zur Eingewöhnung von Asylbewerberkindern knüpfen an dem Berliner und dem Münchner Eingewöhnungsmodell an, die entsprechend der Bedürfnisse der Zielgruppe verändert und erweitert werden. Die Eingewöhnung wird in verschiedene Phasen untergliedert, wobei die Trennungsphase als besonders sensible Phase ausführlich beschrieben wird.
Die Eingewöhnung von Kindern mit Fluchthintergrund kann gelingen, wenn die pädagogischen Fachkräfte über das beschriebene Fachwissen und über die entsprechende Methodenkompetenz in der Gestaltung von Transitionen verfügen und die Eingewöhnung flexibel und situativ auf die Bedürfnisse der Klientel abstimmen.
In dieser Bachelorarbeit wird die Fragestellung erörtert, wie sich die Identität bei
Jugendlichen mit Migrationshintergrund entwickelt und wie sie durch ein Konzept mit
theaterpädagogischen Elementen gefördert werden kann. Dafür werden zuerst
grundlegende, entwicklungspsychologische Merkmale der Jugend und die Entwicklung der
Identität beschrieben. Im Besonderen wird das Verständnis von Identität nach Erikson und
Marcia betrachtet. Diese Erkenntnisse verdeutlichen die Bedeutung der Erkundung der
eigenen Identität. Um der Fragestellung näher zu kommen, werden im darauffolgenden Teil
diese Erkenntnisse auf Jugendlichen mit Migrationshintergrund übertragen. Im Fokus
stehen vor allem die Erkundung und Entwicklung einer kulturellen Identität als besondere
Aufgabe dieser Gruppe. Von einem trans- und interkulturellen Kulturverständnis ausgehend
werden der Entstehungsprozess, die Chancen einer transkulturellen Identität und die
Risiken durch Diskriminierung dargestellt.
Interkulturelle Kompetenzen umfassen ein breites Spektrum an Fähigkeiten und
unterstützen bei der Erkundung der kulturellen Identität. Eine kritische Betrachtung hilft die
Anwendungsmöglichkeiten für ein Konzept zu erörtern. Für den Erwerb von
interkultureller Kompetenz ist die Methode der Theaterpädagogik hilfreich. Die
ästhetischen Erfahrungsprozesse in der Theaterpädagogik sind für die Selbstfindung
förderlich, wobei ein erfahrener und kompetenter Spielleiter in der Arbeit mit Jugendlichen
Voraussetzung ist.
Aus diesen Erkenntnissen wird ein Konzept im Zusammenhang des Weihnachtsfestes mit
theaterpädagogischen Elementen entwickelt. Es kann in vielen Bereichen der Jugendhilfe
eingesetzt werden und ist für Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund angedacht.
Die kulturelle Identität wird in diesem Konzept gefördert und interkulturelle Kompetenz
erworben. In 19 Einheiten á 90 Minuten inklusive Aufführung und Nachtreffen werden
viele Spiele gespielt, ein Theaterstück entwickelt und sich mit interkulturellen
Fragestellungen auseinandergesetzt. Die Teilnehmer sollen dabei über ihre kulturelle
Identität nachdenken und neues erfahren, sowie Anregungen für ihren Alltag mitnehmen
können.