Evangelische Hochschule Nürnberg
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Die Zunahme pflegewissenschaftlicher Studiengänge ermöglicht es immer mehr Pflegenden, sich zu akademisieren und Kompetenzen im wissenschaftlichen Arbeiten zu erlernen. Trotz der Zunahme an Studienangeboten in den letzten Jahren in Deutschland, stellt akademisiertes Pflegepersonal, welches in der direkten Patientenversorgung tätig ist, weiterhin eine Seltenheit dar. Dabei ist längst bekannt, dass Pflege nicht nur ineffizient, sondern auch gefährlich sein kann, beruht sie nicht auf aktueller Evidenz. Der Begriff des Evidence-based Nursings (EBN) gewinnt an immer größerer Bedeutung und muss Einzug in die Pflegepraxis finden.
Das Forschungsprojekt untersucht die Effektivität eines EBN-Trainings unter Pflegenden einer urologischen Akutstation und ermittelt, wie sich die Einstellung und das Wissen der Teilnehmenden gegenüber EBN durch die Teilnahme am Training verändern. Bei dem Design handelt es sich um einen Mixed-Method-Ansatz. Dazu wurde ein skalierter Fragebogen aus zwei validierten Instrumenten zusammengefügt, mündliche Befragungen durchgeführt und Gedächtnisprotokolle genutzt. Im Rahmen einer Prätest-Posttest-Befragung wurde der aktuelle Wissensstand der Pflegenden sowie ihre Haltung gegenüber der Nutzung aktueller Forschungsergebnisse in der Pflegepraxis ermittelt. Zwischen den beiden Erhebungsphasen fand ein EBN-Training statt, welches sich in drei Sitzungen gliederte.
Bei den Ergebnissen zeigten sich sowohl vor als auch nach der Durchführung des Trainings eine hohe Bereitschaft und Offenheit der Pflegenden, neue Forschungserkenntnisse in der Praxis zu nutzen. Die tatsächliche Umsetzung von Forschungserkenntnissen in der Praxis veränderte sich durch das EBN-Training nicht. Eine deutliche Zunahme konnte dagegen im Austausch der Pflegenden untereinander und der selbstständigen Recherche nach Literatur beobachtet werden. Auch äußerten alle Teilnehmenden nach dem Training, den Begriff EBN zu kennen oder zu verstehen. Nach der Teilnahme am EBN-Training gaben jedoch mehr Pflegende als zuvor an, durch ihre beruflichen Aufgaben keine Zeit für das Lesen wissenschaftlicher Literatur zu haben und wenig Unterstützung durch ihre Vorgesetzten zu erhalten.
Durch diese Arbeit konnte gezeigt werden, dass im Team eine große Bereitschaft herrscht, die Praxis weiterzuentwickeln und neue Erkenntnisse in die praktische Arbeit einfließen zu lassen. Jedoch liegen auch viele Faktoren vor, welche die Implementierung einer evidenzbasierten Praxis behindern wie mangelnde zeitliche Ressourcen, fehlende Unterstützungsangebote und unzureichendes Wissen. Nachdem die Pflegenden zum ersten Mal mit dem EBN-Prozess in Berührung gekommen sind, herrscht auch nach dem Projekt noch eine gewisse Unsicherheit. Weitere Workshops und regelmäßige Treffen werden zukünftig nötig sein, um EBN langfristig in den Pflegealltag zu integrieren.
Vielen Studien und Berichten zufolge, findet im Setting der Pflege Gewalt statt. Gründe dafür werden in den organisatorischen Strukturen vermutet. Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege finden sich in dem zunehmenden Spannungsverhältnis ebenfalls wieder.
Diese Arbeit widmet sich dem Blickwinkel, der Gefühlswelt und den Strategien der Auszubildenden, die sie erfahren, wenn Gewalt in der Pflegepraxis erlebt wird.
Dazu wurde in einem Unterricht mit Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege ein theaterpädagogisch geprägter Unterricht zum Thema Gewalt in der Pflege durchgeführt und aus den Portfolioeintragungen Aussagen zu Gewalterleben aus der Pflegepraxis herausgestellt.
Die Befragten finden zu einem überwiegenden Teil Gewalt in der Pflege wieder. Die Ansprüche, die an die Auszubildenden gestellt werden, laufen der vorgefundenen Praxisrealität
zuwider. Zudem erfahren sie als zusätzliche Komponente in einem hierarchisch geprägten Umfeld eine untergeordnete Stellung, in der sie unausweichlich Gefühle der Überforderung erfahren und Überlebensstrategien zur erfolgreichen Absolvierung der Ausbildung entwickeln und an-wenden. Diese haben unterschiedliche Ausprägungsmerkmale und Tendenzen.
Auf dieser Grundlage ist es empfehlenswert, über den Ausbildungszweig hinweg das Thema Gewalt in der Pflege gesellschaftlich und politisch in den Blickpunkt zu nehmen. Auch Fort- und Weiterbildungsbestrebungen müssen vermehrt angestrengt werden. Letztlich müssen die Strukturen verändert werden, um Bedingungen einer humanen Zusammenarbeit an und mit Schutzbefohlenen generieren zu können.
[Aus der Einleitung S.2f.]
Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht die Untersuchung der Rahmenlehrpläne der Fach-kommission nach §53 PflBG im Hinblick auf darin enthaltene Möglichkeiten zur Anbahnung kritischer Lern- und Bildungsprozesse, welche ihren Ausgangspunkt in der reflexiven Auseinandersetzung mit Phänomenen und Bedingungen des Pflegeberufes, allen voran der Pflegepraxis, in der generalistischen Pflegeausbildung zur/m Pflegefachfrau/-mann haben können.
Als Grundlage dieser Analyse, also anhand welcher Themen dies im Rahmen der theoretischen Ausbildung zum Gegenstand von Bildungsprozessen werden kann, wurden seitens des Verfassers bewusst die Rahmenlehrpläne der Fachkommission nach §53 Pflegeberufegesetz und keine länderspezifische Ausarbeitung gewählt. Damit sollen die Möglichkeiten und Chancen der Rahmenlehrpläne der Fachkommission nach §53 PflBG hinsichtlich bildungsimmanenter Inhalte und das Motiv der Kommission, durch die Pflegeausbildung die Persönlichkeitsentwicklung der zukünftigen Pflegefachkräfte zu fördern, betont werden.
Eine ausführliche Auseinandersetzung mit deren Berufs- und Pflegeverständnis, sowie den didaktisch-pädagogischen Grundsätzen, insbesondere dem zugrunde liegenden Lehr-, Lern- und Bildungsverständnis, erfolgt im Kapitel zwei dieser Arbeit.
Soviel vorweg: Die Subjektorientierung sowohl in Bezug auf Lernende, Lehrende und zu pflegende Menschen stellt ein zentrales Anliegen dar. Im letzten Kapitel dieser Arbeit erfolgt dementsprechend eine knappe kritische Auseinandersetzung mit der länderspezifischen Ausarbeitung des bayerischen Lehrplans für Pflegeberufe des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB).
Patientenedukationsprogramme zur Förderung des Selbst- und Symptommanagements bei Krebserkrankten
(2021)
Hintergrund: Gezielte Patientenedukation zur Förderung von Selbstmanagement
rückt immer mehr in den Fokus des Gesundheitssystems, auch in Deutschland.
Viele chronische Erkrankungen weisen hier bereits gute Programme auf, wie z. B. bei Diabetes mellitus Typ I und II. Vor dem Hintergrund der stetig steigenden Inzidenz von Krebsdiagnosen weltweit und häufig auftretender Symptome während einer Krebsbehandlung, verdeutlicht sich auch hier die Notwendigkeit von Patientenedukationsprogrammen zur Förderung des Selbst-management bei Symptomen.
Ziel: Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, geeignete Patientenedukationsprogramme für
Menschen mit einer Krebserkrankung aus vorhandener Literatur zu analysieren und
vorzustellen. Es soll eine Empfehlung für die pflegerische Praxis beschrieben und
Ansätze für weitere Forschung geschaffen werden.
Methode: Es wurde eine systematische Literaturrecherche im Zeitraum von Okt 2020
bis Dez 2020 in den Datenbanken CINAHL, PubMed, Cochrane Library, Springer
sowie Google Scholar durchgeführt. Hierbei wurden Studien zu unterschiedlichen
Patientenedukationsprogrammen mit ganzheitlichem Symptomfokus gefunden und
anhand entsprechender Qualitätskriterien bewertet.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 16 Studien identifiziert und in die Beantwortung der
Forschungsfrage aufgenommen werden. In allen Studien wird der positive Einfluss von
Patientenedukation auf das Selbst- und Symptommanagement der Betroffenen und
deren Angehörigen betont. Aus der aktiven Zusammenarbeit mit dem Edukationsteam
können Betroffene krankheits- und/ oder therapiebedingte Symptome besser
einschätzen und verstehen. Jedoch zeigt die vorhandene Literatur auch, dass eine
individuelle Anpassung der Edukationsmaßnahmen eine entscheidende Rolle spielt.
Schlussfolgerung: Patientenedukation zeigt positive Auswirkungen innerhalb einer
Krebserkrankung und möglichen Symptomen. Sie sollte daher auch in Deutschland
ein fester Bestandteil der Krebstherapie und im Gesundheitssystem grundlegend
etabliert sein. Dennoch sollte zukünftig mehr Forschung hinsichtlich Effektivität von
Patientenedukationsprogrammen und geeigneter Bewertungskriterien durchgeführt
werden, um die Qualität der Krebsbehandlung und Pflegeberatung voranzutreiben.