Evangelische Hochschule Nürnberg
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Die generalistische Pflegeausbildung löst bei vielen Altenpfleger*innen sowie Gesundheits- und (Kinder)Krankenpfleger*innen emotionalen Widerstand aus, weil sie mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten in ihrem Pflegehandeln wahrnehmen und den Verlust ihrer Berufsidentität befürchten. Zunächst werden nach der Problematisierung der ablehnenden Haltung Pflegender mögliche Folgen für die berufliche Identitätsfindung Auszubildender herausgearbeitet sowie der Bezug zum ICN-Ethikkodex für Pflegende und somit zu einer menschenwürdigen Pflege hergestellt. Diesem Beitrag liegt die Annahme zugrunde, dass pflegerische Arbeit einen gemeinsamen Kern hat, über den Auszubildende ein gemeinsames Pflegeverständnis entwickeln können, um folglich als „Generalist*innen“ generationen- und settingübergreifend paritätisch zusammenzuarbeiten. Ausgehend von empirischen Untersuchungsergebnissen zu emotionalen Herausforderungen Auszubildender wird dann ein persönlichkeitsstärkendes Praxisbegleitungskonzept vorgestellt, mit dem Auszubildende durch die gemeinsame Arbeit an emotional belastenden Themen identitätsprägende Verständnis- und Solidaritätserfahrungen sammeln können.
Lernen mit Video-Tutorials
(2020)
Lernmethodische Kompetenz
(2020)
Familienzentren
(2020)
An Orten der Erinnerungsarbeit stehen neben den Opfern des Nationalsozialismus zuweilen auch Täterinnen und Täter im Fokus der Auseinandersetzung. Dies gilt insbesondere für sogenannte „Täterorte“, an denen diese sich in besonderer Weise inszenierten. Zur Frage, welche Prozesse während der Auseinandersetzung mit Täterschaft bei Lernenden ablaufen, wurden bislang ausschließlich Meinungen von Expertinnen und Experten zusammengetragen. Empirische Befunde fehlen jedoch. Reagierend auf dieses Desiderat hat der Autor empirisch die Lern- und Bildungsprozesse von Schulklassen bei Geländebegehungen auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg untersucht. Die Ergebnisse beruhen auf Gruppendiskussionen, die mit der dokumentarischen Methode ausgewertet wurden. Es zeigt sich, dass Jugendliche dazu tendieren, die Selbstinszenierung der Nationalsozialisten affirmativ zu übernehmen und dabei zum Teil sogar Anerkennung gegenüber den Täterinnen und Täter zu entwickeln. Jedoch zeigen sich im Material ebenfalls Prozesse der Distanzierung sowie Aspekte einer Lernumgebung, die der Distanzierung von Täterinnen und Tätern förderlich sein kann. Diese Ergebnisse werden diskutiert und Vorschläge für die didaktische Arbeit formuliert.
Alleinstehende Frauen mit Kinderwunsch befinden sich im Spannungsfeld zwischen ihrem Kinderwunsch, soziokulturell bedingten Prokrastinationseffekten (welche für Frauen mit Kinderwunsch aufgrund der starken Altersabhängigkeit der weiblichen Fertilität einen deutlich höheren Handlungsdruck erzeugen als für Männer), dem vorhandenen Angebot reproduktionsmedizinischer Möglichkeiten und der gesellschaftspolitischen Diskussion darüber, wie Familie zu gestalten und zu leben ist. Über die Lebenssituation, die Beweggründe und die Alltagserfahrungen von Frauen, die eine Solo-Mutterschaft umgesetzt haben, wissen wir bisher nur wenig und es liegen kaum Studien dazu vor. In dem Beitrag werden die Rahmenbedingungen für die Umsetzung eines Kinderwunsches als Singlefrau in Deutschland beschrieben und zentrale Aspekte der gesellschaftlichen Debatte zur Solo-Mutterschaft aufgezeigt. Anschließend wird an Hand einer aktuellen qualitativ-empirischen Studie dargestellt, wie Solo-Mütter die gesellschaftliche Debatte über ihre Familienform in Deutschland erleben, wie sie damit umgehen und welche Veränderungen sie sich wünschen.