Evangelische Hochschule Nürnberg
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[Auszug aus der Einleitung]
Obdachlosigkeit ist ein Nischenthema in der wissenschaftlichen Literatur und es finden sich daher keine gängigen Konzepte und Modelle, die speziell ihre Entstehung aus der Mittelschicht heraus erklären. Deshalb soll zunächst ein kurzer Überblick über den bisherigen Forschungsstand gegeben werden. Zunächst wird die Frage nach der aktuellen und der prognostizierten Abstiegsgefährdung der deutschen Mittelschicht thematisiert (Kapitel 2). Anschließend findet der Forschungsstand zur Entstehung von Obdachlosigkeit Betrachtung. Eine zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse soll insbesondere die Frage beantworten, welche Faktoren dabei für die Entstehung von Obdachlosigkeit bei Mittelschichtsangehörigen von Relevanz sind (Kapitel 3). Im Anschluss hieran (Kapitel 4) wird das methodische Vorgehen in Bezug auf die Datenerhebung und -verarbeitung der Fallstudie erläutert. Danach findet eine Auswertung des Interviews statt, wobei sowohl Interviewführung und -verlauf wie auch die inhaltlichen Erkenntnisse Erwähnung finden. Letztgenannte Erkenntnisse werden dann mit den theoretischen Schlussfolgerungen aus Kapitel 3 verglichen (Kapitel 5). Im Fazit dieser Arbeit werden die wichtigsten Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst.
Wie in Kapitel 3.4.1 noch ausgeführt wird, beschäftigt sich die vorliegende Fallstudie vor allem mit dem Problem der Entstehung von Obdachlosigkeit bei Männern, da sich diese Thematik in Bezug auf Frauen anders darstellt. Deshalb wird in dieser Arbeit die Form des generischen Maskulinums verwendet.
1. Wie erleben junge Erwachsene mit hohem Unterstützungsbedarf den Übergang von der Schulzeit ins Erwachsenenleben im Hinblick auf die Verwirklichung eines selbstbestimmten Lebensentwurfs?
2. Wird die Konduktive Förderung bei der Entwicklung von relevanten Kompetenzen und Fähigkeiten im Transitionsprozess, als hilfreich empfunden?
Um diesen Forschungsfragen nachzugehen gliedert sich diese Arbeit in sechs Kapitel. Nach der Einführung zum Thema mit beruflichen und persönlichen Hintergründen (Kapitel 1) werden im Folgenden wesentliche Begriffe, wie die sich im gesellschaftlichen Kontext ändernde Bedeutung von Behinderung und Selbstbestimmung im 20. Jahrhundert bis hin zum aktuellen Verständnis von Teilhabe und Inklusion in den Blick genommen.
Der Fokus liegt dabei insbesondere auf Menschen mit komplexen Behinderungen, welche einen hohen Unterstützungsbedarf begründen können (Kapitel 2). In diesem Zusammenhang wird zudem auf Leistungen zur Teilhabe im Bundesteilhabegesetz (BTHG) und die Forderungen der UN - Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) eingegangen.
Schließlich werden theoretische Bezüge und die Bedeutung von Transitionsprozessen erläutert und der Frage nach Selbstbestimmung und strukturellen und sozialen Abhängigkeiten nachge-gangen. Darauffolgend werden im Kapitel 3 die Entwicklung und anthropologisch-philoso-phische Grundlagen der Konduktiven Förderung sowie die Forschung und ihre Entwicklung in Deutschland vorgestellt und einige Aspekte ihrer kritischen Betrachtung reflektiert. Es folgt die Beschreibung der Forschung im Kapitel 4 mit der Begründung der Forschungs-methode, Beschreibung der Datenerhebung sowie ethische und methodische Aspekte der Durchführung von Interviews mit Menschen mit Behinderung.
Im Kapitel 5 werden die erhobenen Daten analysiert und im Kapitel 6 schließlich die Ergebnisse zusammengefasst und ein Ausblick sowie aus den Ergebnissen hergeleitete Ansätze für weitere mögliche Forschungsvorhaben formuliert.
[Aus der Einleitung, S. 5f.]
Einsatz, der bleibt?
(2021)
Diese Arbeit befasst sich mit der Forschungsfrage, wie der Landesbund für
Vogelschutz e.V. (LBV) BFDler:innen erfolgreich binden kann, sodass sie sich
im Anschluss an ihren BFD weiterhin ehrenamtlich im Verein engagieren.
Da die Forschungsfrage durch die vorhandene Literatur nicht beantwortet wer-
den konnte, wurden Mitarbeiter:innen der je zwei erfolgreichsten und erfolglo-
sesten BFD-Einsatzstellen des LBV in leitfadengestützten Interviews befragt
und somit eigene Daten erhoben.
Die qualitative Studie zeigt, dass es Faktoren gibt, welche für die Bindung
relevant sind. Diese sind: Attraktive und verantwortungsvolle Aufgaben, ein
Arbeitsumfeld in einem stabilen Team und soziale Kontakte zu anderen Eh-
renamtlichen des Vereins. Nach dem BFD ist es zudem wichtig, dass Aufgaben
für Ehrenamtliche vorhanden sind und den BFDler:innen gegenüber aktiv be-
worben werden.
In einer dynamischen Geschäftswelt stehen Unternehmen vor Herausforderungen, die traditionelle Managementansätze nicht adäquat bewältigen können. Dies hat in den letzten Jahren das Aufkommen von Konzepten wie New Work, agiles Management und Selbstorganisation gefördert.
Diese Masterarbeit erforscht die Anwendung der Soziokratie in Sozial- und Verwaltungsorganisationen und untersucht, ob sie die Prinzipien von New Work, Agilität und evolutionären Organisationen (nach Laloux) umsetzen kann, da sie ebenfalls auf Prinzipien wie Kreisstrukturen, Gleichwertigkeit und transparenten Entscheidungsprozessen basiert.
Dazu wurden in einer explorativen Studie qualitative Interviews mit Mitarbeitenden in diesen Organisationen geführt und herausgearbeitet, welche Potenziale und welche Hürden dabei sichtbar werden.
Die Auswertung zeigte, dass durchaus Verbesserungen auf Mitarbeiter_innen- und Organisationsebene zu verzeichnen sind. Dennoch agieren große Sozialorganisationen und die öffentliche Verwaltung unter erschwerten Bedingungen, da sie durch die externe Finanzierung mit Ressourcenmangel und traditionell recht starren Strukturen zu kämpfen haben. Da Selbstorganisation von Führungskräften und Mitarbeitenden ein entsprechendes Mindset erfordert, müssen diese Organisationen einen tiefgreifenden Kulturwandel vollziehen, welcher viel Zeit und Ressourcen erfordert. Die Soziokratie kann zwar als evolutionäre Organisationsform gesehen werden, braucht aber scheinbar noch weitere Tools, um in der Praxis von Sozialunternehmen und Verwaltung funktionieren zu können.
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem soziologischen Phänomen der „Systemsprenger“, das in der Kinder- und Jugendhilfe in den letzten Jahren an Relevanz gewonnen hat und durch den medialen Einfluss auch gesellschaftliche Bedeutung erlangte.
Der Bachelorarbeit wurde die Forschungsfrage zu Grunde gelegt, ob es einen progressiveren Umgang mit systemprüfenden Heranwachsenden im System der Kinder- und Jugendhilfe benötigt. Um eine kritische Auseinandersetzung mit dem Phänomen und sozialpädagogische Interventionsmöglichkeiten zu evaluieren, wurden leitfadengestützte Expert:inneninterviews mit Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe geführt. Anhand der Kategorisierung, Auswertung und Interpretation der Interviews konnten Ergebnisse generiert werden, die der Beantwortung der Forschungsfrage dienlich waren. Des weiteren wurden anhand der literarischen Fundierung im Theorieteil der wissenschaftlichen Arbeit inhaltliche Aspekte repräsentiert und in ihrer Relevanz für die vorliegende Thematik dargelegt. Anhand der erlangten Erkenntnisse aus den durchgeführten Expert:inneninterviews und der literarischen Fundierung konnte konkludiert werden, dass der Umgang mit systemprüfenden Kindern und Jugendlichen hinsichtlich seiner Aktualität und Angemessenheit reformbedürftig ist. Basierend auf den Kenntnissen, die im Rahmen der Bachelorarbeit gewonnen werden konnten, bedeutet dies, dass es neue Konzepte, progressivere Methoden und diverse Interventionsmaßnahmen zur Betreuung von Heranwachsenden mit systemprüfendem Verhalten benötigt.
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über aktuelle Daten und Hintergründe von Zwangs-maßnahmen in der Psychiatrie. Das Ziel dieser Arbeit ist es, alternative Maßnahmen darzule-gen, die im Alltag einer psychiatrischen Station eingesetzt werden können.
Mittels systematischer Literaturrecherche werden fünf praktikable und präventive Alternativen beschrieben. Die Ergebnisse zeigen, dass durch drei evidenzbasierte Studien die Anwendung von Zwangsmaßnahmen reduziert werden konnten und diese somit praktikable Alternativen darstellen. Die beiden anderen Studien beschreiben, durch Interviews mit psychiatrieerfahre-nen Patienten, Empfehlungen als Prävention eskalierender Situationen und Zwangsmaßnah-men in psychiatrischen Einheiten.
Hintergrund: Aufgrund des demographischen Wandels sowie medizinischen und lebens- weltlichen Fortschritten steht die Gesellschaft vor der Herausforderung, für die zuneh- mende Bevölkerungsgruppe der alten und hochaltrigen Menschen „Versorgungs- und
Pflegekonzepte“ (BMBF, 2021) zu entwickeln. In diesem Kontext werden auch präventive
Ansätze diskutiert. Ein Angebot, welches national sowie international bereits erprobt und
punktuell in die Gesundheitsversorgung etabliert wurde, ist das Konzept der präventiven
Hausbesuche für Seniorinnen und Senioren. Auch das Seniorenamt der Stadt Bayreuth bietet eine solche Beratungsleistung in Form eines Modellvorhabens an.
Forschungsfrage / Zielsetzung: Im Auftrag des Seniorenamts Bayreuth sollte das Modell- projekt „präventive Hausbesuche für Seniorinnen und Senioren“ aus der Perspektive der Beratungsnehmer/-innen evaluiert werden. Im Fokus standen deren subjektives Erleben
und damit einhergehenden Veränderungen von Verhalten und Einstellungen.
Methodik: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein qualitatives Forschungsdesign
gewählt und Seniorinnen und Senioren (n = 5) aus dem Stadtgebiet Bayreuth mit leitfaden- gestützten Interviews befragt, welche im Jahr 2022 einen präventiven Hausbesuch erhielten. Die Auswertung des Interviewmaterials erfolgte regelgeleitet nach Kuckartz in Form einer inhaltlich–strukturierenden Inhaltsanalyse mit induktiver sowie deduktiver Kategorienbildung.
Ergebnisse: Unabhängig von den jeweiligen Beratungsinhalten erlebten alle befragten Senio- rinnen und Senioren die präventiven Hausbesuche als positiv und hilfreich.
Neben Veränderungen des subjektiven Erlebens und Verhaltens zeigte sich bei den Senio- rinnen und Senioren eine Verbesserung der Selbstwirksamkeit und Handlungskompetenz. Weiterhin konnten latent vorhandene, nur indirekt geäußerte Bedarfe und Beratungsanlässe herausgearbeitet werden.
Schlussfolgerung: Wie bereits aus der nationalen und internationalen Forschungsliteratur hervorgeht, stellt die Perspektive der beratenen Seniorinnen und Senioren einen zentralen Aspekt in der Diskussion um die Qualität und Zielsetzung von präventiven Hausbesuchen dar. Mit Hilfe der durchgeführten Interviews konnte die Sichtweise und Wahrnehmung der Klientinnen und Klienten dargestellt werden. Die Ergebnisse können nun Ausgangspunkt für weitere wissenschaftliche Begleitforschung und somit für evidenzbasierte Veränderungs- prozesse innerhalb des Modelprojekts in Bayreuth sein.
Die seit März 2020 bestehende Coronapandemie und die damit einhergehenden Schutz-
maßnahmen vor dem neuartigen Coronavirus stellen die Gesellschaft vor große Heraus- forderungen. Diese Herausforderungen lassen sich auch im Kontext Hochschule wahr- nehmen. Erste Forschungsergebnisse zum Thema „Studieren während der Coronapandemie“ deuten bereits auf die Auswirkungen der umgesetzten Maßnahmen hin.
Innerhalb der vorliegenden Arbeit werden Studierende der Evangelischen Hochschule Nürn- berg anhand von Interviews zu ihrem Bildungserleben während der Coronasemester befragt. Als theoretische Rahmung hierzu werden der Forschungsarbeit Grundlagen zu den Themen Lernen, Bildung und Online-Lehre in Deutschland vorangestellt. Aufgrund der krisenhaften Situation werden Aspekte von Resilienz thematisiert und ein Einblick in die bereits vorhandenen Forschungsergebnisse zum Studieren während der Coronasemester gegeben. Die erhobenen Daten wurden mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring analysiert und anschließend innerhalb der Arbeit diskutiert.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, wie bewusst Kindern ihre Geschwisterbeziehung im positiven und negativen Sinn ist, ob sie und ihre Eltern Veränderungen während der Gespräche wahrnehmen und ob sie selbst Ideen für die Weiterentwicklung der Beziehung finden und umsetzen können.
In einem ersten Teil befasst sich die Autorin mit den theoretischen Hintergründen zu Geschwisterbeziehungen, deren Stellung in der Geschichte der Psychologie und Psychotherapie und verschiedenen Aspekten aus entwicklungspsychologischer Sicht. Darüber hinaus gibt die Arbeit einen kurzen Einblick über die Bedeutung des Wissens um die Sprachentwicklung, grundlegende Punkte für gelingende Kommunikation und Gesprächstechniken für den Dialog mit Kindern.
Der zweite Teil befasst sich mit der praktischen Beschreibung der Geschwisterpaare, der Auswertung der Daten und Gespräche und abschließend mit der Zusammenfassung unter Berücksichtigung der Fragestellung. Für Leser soll hier ein Einblick in die Sicht- weisen von Geschwisterbeziehungen aus der Perspektive der jeweiligen Kinder möglich werden, welcher ein Denkanstoß für weitere Kontakte mit Kindern und Geschwistern
sein kann.
Die pädagogische Arbeit in den institutionell-pädagogischen Bildungseinrichtungen ist geprägt von Vielfalt und Heterogenität. Vielfalt ist ebenfalls fester Bestandteil in der Geschlechtlichkeit eines Menschen. Bereits im Kindesalter können Kinder die Gewissheit haben, dass das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht nicht mit den individuellen Empfindungen und der eigenen Gewissheit kompatibel ist. Das bedeutet, dass die Themen Geschlechtlichkeit und geschlechtliche Identität eine Rolle in der Lebenswelt der Kinder einnehmen und demnach sind sie Bestandteil in der pädagogischen Arbeit mit Kindern. Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist, die Bedarfe und Herausforderungen von Trans*Kindern und ihren Familien sichtbar zu machen und aus dieser Betrachtung pädagogische Unterstützungsprozesse für die pädagogische Fachwelt abzuleiten. Um dieses Ziel zu erreichen, werden mithilfe von fünf leitfadengestützten Interviews Daten erhoben. Die Stichprobe setzt sich aus unterschiedlichen Akteuren zum Thema Trans* im Kindesalter zusammen. Die Datenauswertung erfolgt mit der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse. Die Ergebnisse der Auswertung zeigen, dass die Trans*Kinder und ihre Familien viele herausfordernde Situationen begegnen und diese geprägt sind von Ängsten, Diskriminierungserfahrungen und negativen Erfahrungen allgemein. Es zeigt auch, dass Handlungsbedarf bei den pädagogischen Bildungsinstitutionen besteht und diese als Bildungs- und Erziehungspartner*innen in einer wichtigen Funktion agieren. Deutlich wird außerdem eine Notwendigkeit sich als pädagogische Institution zur Thematik geschlechtliche Diversität zu informieren und eine pädagogische Haltung zu erarbeiten, dass Diversität zur Normalität in den pädagogischen Einrichtungen wird.