Evangelische Hochschule Nürnberg
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Durch die Einführung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) wird im Arbeitsfeld der Eingliederungshilfe verstärkt über die Wirkungen der Angebote und Maßnahmen diskutiert. Im Rahmen dieses Beitrags wird die Rolle von Wirkungsmodellen in dieser Debatte geklärt. Es wird aus einem aktuellen Projekt berichtet, in dem Wirkungsmodelle für den Berufsbildungsbereich (BBB) und die teilstationäre Tagesbetreuung für erwachsene Menschen mit Behinderung nach dem Erwerbsleben (T-ENE) entwickelt wurden. Hierbei wurde geprüft, ob, und unter welchen Bedingungen, die Möglichkeit besteht, sogenannte 'Ankerwirkungsmodelle‘ zu generieren, also Wirkungsmodelle zu beschreiben, die eine Allgemeingültigkeit für bestimmte Arbeitsbereiche in der Eingliederungshilfe besitzen. Weiterhin wird diskutiert, welchen Nutzen und Vorteile die Entwicklung von Wirkungsmodellen hat und welchen Beitrag sie zur Wirkungsdebatte in der Eingliederungshilfe leisten können.
Ergebnisse von Evaluationen und Wirkungsanalysen sollten so aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden, dass Fachkräfte in den zu untersuchenden Projekten daraus Rückschlüsse und Konsequenzen für die eigene Arbeit ableiten können. Vielversprechend erscheint hier der Aufbau von regelmäßig aktualisierbaren Auswertungs-Dashboards, mit deren Hilfe Fachkräfte Daten selbständig analysieren können.
Im Beitrag wird dargestellt, warum Dashboard-Lösungen im Rahmen von Evaluationen und Wirkungsanalysen sinnvoll sind und wie bei der Erstellung sinnvollerweise vorgegangen werden sollte.
Anhand konkreter Beispiele wird die Umsetzung in der Praxis dargestellt, um am Schluss darauf aufbauend künftige Herausforderungen zu formulieren.
Die neuen pflegefachlichen und pflegepädagogischen Standards der generalistischen Rahmenlehrpläne fordern Lehrende bei der curricularen Ausgestaltung heraus. An ausgewählten Narrativen werden dadurch entstehende curriculare Verhinderungsmuster skizziert. Gleichzeitig lässt sich aus diesen Mustern heraus eine erfahrungsbasierte Anregung zur gemeinsamen curricularen Haltungsarbeit von Lehrenden formulieren.
Die generalistischen Rahmenpläne fordern Lehrende und Anleitende dazu auf, Lernsituationen zu entwickeln, in denen Auszubildende emotionale Erlebnisse aus der Pflegepraxis reflexiv bearbeiten. Basierend auf empirischen Ergebnissen wird ein Konzept vorgestellt, das in sechs Lerneinheiten exemplarische Gestaltungsmöglichkeiten subjektiv bedeutsamer Lernprozesse aufzeigt, damit Erlebnisse zu Erfahrungen werden.
Im Sommersemester 2020 startete der fünfte Durchgang des Masterstudiengangs Angewandte Bildungswissenschaften an der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EVHN), der als festen Bestandteil die drei Methodenkurse der Grundausbildung des Ruth Cohn Institute for TCI international (RCI) beinhaltet. Margit Ostertag ist Professorin an der EVHN und Lehrbeauftragte für Themenzentrierte Interaktion (TZI) am RCI. Sie untersucht, wie sich im Kontext Hochschule mit Hilfe der TZI entwicklungsförderliche Bildungs- und »Gedeihräume« gestalten lassen. Der Begriff »Gedeihraum« steht in der TZI für die Idee inneren Wachstums. Es zeigt sich, dass hier Bildungsprozesse möglich werden, in denen persönliche Entwicklung und wissenschaftliche Auseinandersetzung miteinander verbunden sind. So können von diesem Beitrag auch Anregungen für Lehrende an anderen Hochschulen ausgehen.
Themenzentrierte Interaktion und Positive Psychologie im Dialog. Eine Perspektivenerweiterung
(2020)
Trotz ihrer gemeinsamen Wurzeln in der humanistischen Psychologie haben Themenzentrierte Interaktion (TZI) und Positive Psychologie in Theorie und Praxis aktuell wenig bis keine Berührungspunkte. Die TZI hat sich stark in pädagogische Konzepte hinein entwickelt, während die Positive Psychologie deutlich wissenschaftlich-empirisch orientiert ist und forscht. Mögliche Verbindungslinien aufzugreifen und weiterzuentwickeln eröffnet für beide Seiten eine Erweiterung der Perspektiven. So kann die TZI in Verbindung mit der Positiven Psychologie ihr breites Handlungsrepertoire um empirisch beforschte Interventionen ergänzen, während die Positive Psychologie ihren auf das Erleben und Verhalten des einzelnen Individuums konzentrierten Blick um ehtisch und politisch-gesellschaftliche Aspekte erweitern kann. Erste Denkansätze dazu werden hier entwickelt.
Diese im Jahr 2017 durchgeführte Studie untersuchte zum einen, welchen Stellenwert die nicht-ärztliche psychosoziale Beratung bei Kinderwunsch in der Reproduktionsmedizin aktuell einnimmt. Zum anderen erfasste sie Implementierungs-empfehlungen der reproduktions-medizinischen Fachkräfte für eine behandlungsunabhängige psychosoziale Beratung bei Kinderwunsch. Dabei wurde festgestellt, dass der psychosozialen Kinderwunschberatung unter den Fachkräften der Reproduktionsmedizin eine besondere Relevanz beigemessen wird, aber auch Unsicherheiten hinsichtlich ihrer Inhalte und Abläufe bestehen. Entlang der Studienergebnisse werden in dem Beitrag die Ein-stellungen und Empfehlungen der reproduktionsmedizinischen Fachkräfte beschrieben und entsprechende Handlungsempfehlungen daraus abgeleitet.
This paper deals with the disclosure of subaltern thinking in current German-language textbooks for religious education. For the hermeneutical framing of this analysis, the approach of a postcolonial reading is particularly profitable. Obvious hierarchical relationships from clearly up and down can consequently be made visible and their presumed self-evidence unmasked. Even hidden hegemonic forms of expression can be uncovered in this way. With regard to current theology and religious education racism and misogyny, environmental degradation and sexual exploitation are attitudes that have already and almost as amatter of course been taken up critically. They are pedagogically reflected and attempted to overcome by using counter-models such as cultural diversity, equal rights, sustainability and sexual self-determination.In exciting contrast to this there are still nowadays textbooks used with remnants of exactly such formats of colonial thoughts. We argue that decolonising schoolbooks can be a useful part of decolonising the religious education curriculum. The schoolbook analysis carried out for this purpose is structured by four leading categories: Anthropological assumptions (1), religious classifications and interpretations (2), conceptions of culture and its hybridity (3) and finally the relationship to creation and environment (4). Textbooks from primary, secondary and vocational schools were examined.