Evangelische Hochschule Nürnberg
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Profession in der Krise!?
(2021)
Die Festlegung Sozialer Arbeit als Profession ist bis heute kontrovers. Trotz einer andauernden Debatte setzte sich bisher kein Terminus einer einheitlichen Bestimmung als Profession durch.
Die Herausforderungen, die die aktuelle Corona-Krise mit sich bringen, stellt die Profession nochmals mehr auf den Prüfstand. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Diskurs um die Professionalisierung, unter anderem vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Corona-Krise auf die Soziale Arbeit.
Auf Basis eines systematischen Literaturreviews wird die Forschungsfrage am Beispiel der Kinder- und Jugendhilfe bearbeitet. Hierfür werden sowohl Fachliteratur als auch Studien-ergebnisse aus den Jahren 2020 und 2021 herangezogen. Es lässt sich das Resultat vermerken, dass die Corona-Pandemie einen Einfluss auf die Adressat*innen der Sozialen Arbeit sowie auf ihre Profession hat. Elementar bringt die Corona-Krise Verwerfungen in der Sozialen Arbeit hervor, die sich durch Deprofessionalisierungstendenzen zeigen. Die Forschungslage demonstriert aber auch positive Tendenzen, durch die Aktivierung der Potenziale und Handlungsmöglichkeiten.
In der vorliegenden Arbeit wird herausgestellt, welche Stressoren in der Berufswelt und spe-
ziell in der Pflege existieren und welche Stressfolgen diese hinterlassen können. In Anlehnung an das transaktionale Stressmodell von Richard Lazarus werden die körperlichen, kognitiven, emotionalen und behavioralen Stressreaktionen und -folgen näher beleuchtet. Es wird aufge- zeigt, welche Faktoren bei der Stressbewertung und -bewältigung eine Rolle spielen und wel- che Maßnahmen angewandt werden können, um Stress kurz- bzw. langfristig zu meistern. Als eine Methode der Stressbewältigung wurde Achtsamkeit ausgewählt und beschrieben. Die Arbeit orientiert sich an dem MBSR-Programm von Jon Kabat-Zinn, da dieses Achtsamskeits- programm durch mehrere englischsprachigen Studien wissenschaftlich untersucht wurde. Langfristige Achtsamkeitspraxis bewirkt positive Veränderungen im Gehirn. Das Gehirn ist der Ausgangspunkt für Stressreaktionen. Es bewertet innerhalb kürzester Zeit die Situation. An diesem Punkt setzt Achtsamkeit an und hilft, Einstellungen und Verhaltensweisen zu ändern
und trägt somit zu einer verbesserten Stressbewältigung in der Pflege bei.
Eine große Anzahl von geflüchteten Menschen erfährt vor, während und nach der Flucht
Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung. Diese Faktoren haben einen großen Einfluss auf ihre Gesundheit und ihr Leben. Die vulnerable Gruppe der geflüchteten Menschen mit besonderem Schutzbedarf ist besonders anfällig eine psychische Erkrankung zu entwickeln.
Es wird eine umfassende Literaturrecherche zum Thema medizinische und psychosoziale Versorgungsstrukturen und Resilienz für geflüchtete Menschen mit besonderem Schutzbedarf durchgeführt.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu beantworten, ob die deutschen Versorgungsstrukturen den Bedürfnissen und Besonderheiten von geflüchteten Menschen mit besonderem Schutzbedarf gewachsen sind und welchen Zugang diese dazu haben. Resilienz ist ein Konzept, das beim Verständnis und der Förderung von Gesundheit und Traumabewältigung helfen kann. Es wird geklärt, welche Rolle Resilienz im Umgang mit der neuen Lebenssituation, dem Integrationsprozess und bei der Gesundheitsförderung dieser vulnerablen Gruppe spielt.
Die medizinischen und psychosozialen Versorgungsstrukturen in der Bundesrepublik Deutschland sind nicht auf die speziellen Bedürfnisse der geflüchteten Menschen mit besonderen Schutzbedarf ausgelegt. Der Zugang ist durch strukturelle Gegebenheiten erschwert und das Konzept der Resilienz findet wenig Berücksichtigung im Integrations-prozess und in der praktischen Arbeit.
Obwohl sich die Literatur meist mit männlichen Sexualstraftätern befasst, zeigen, unter anderen, Studien, dass auch Frauen Sexualdelikte begehen. Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit weiblichen Sexualstraftätern und sexuellen Präferenzstörungen bei Frauen.
Daraus ergeben sich folgende zwei Forschungsfragen: 1. Welche Sexualdelikte werden durch Frauen begangen? und 2. Von welchen Paraphilien sind Frauen betroffen?
Um diese Forschungsfragen zu beantworten, wurde als Methode ein Literatur-Review gewählt und durchgeführt. Mittels Sichten von Datenbanken konnten insgesamt acht Studien beschrieben und bewertet werden.
Die wichtigsten Forschungsergebnisse haben ergeben, dass weibliche Sexualstraftäter eine heterogene Gruppe darstellen und sich mittels verschiedener Tathergänge vor allem an Kindern vergehen. Weiterhin konnte festgestellt werden, dass der Masochismus und der Voyeurismus vergleichsweise häufig bei Frauen vorkommen.
In der Sozialen Arbeit ist es insofern von Bedeutung, zwischen männlichen und weiblichen Sexualstraftäterinnen zu unterscheiden. Aufgrund dieser Arbeit wird schließlich empfohlen, die Aufklärungsarbeit hinsichtlich Paraphilien zu erweiterten und zukünftige Forschung auch auf den Zu-sammenhang zwischen Sexualdelinquenzen und Paraphilien zu lenken.
Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, welche Bedeutung die Lehrer- und die Schüler-persönlichkeit für den Lernerfolg der Schüler haben.
Ziel ist es Persönlichkeitsbereiche auszumachen, die einen wesentlichen Einfluss auf den Lernerfolg der Schüler zeigen und inwiefern diese den Lernerfolg beeinflussen.
Zum einen seitens der Lehrperson, zum anderen seitens der Schüler. Zudem wird untersucht, inwieweit auf diese Persönlichkeitsbereiche Einfluss genommen werden kann.
Die Kultusministerkonferenz stellt die Anforderung an Lehrpersonen, die Schüler im Lernprozess individuell zu unterstützen und zu fördern, um ihre Potenziale entfalten zu können.
Die Persönlichkeit hat einen wesentlichen Einfluss auf den Lernerfolg der Schüler. Durch zielgerichtete Interventionen kann auf Persönlichkeitsbereiche Einfluss genommen werden und der Lernprozess und somit der Lernerfolg positiv beeinflusst werden.
Zeit für Beziehungen?!
(2021)
Diese Bachelor-Thesis widmet sich der Frage, inwiefern die gesellschaftliche
Beschleunigung im Zusammenhang mit der Empathiebereitschaft sowie der Qualität
zwischenmenschlicher Beziehungen steht. Hierfür wurden insbesondere aus Rosas
Kritischer Theorie der Moderne (Rosa, 2019; 2020), seinem Konzept der
Beschleunigung (Rosa, 2016) und primär psychologischer Forschung
Zusammenhangshypothesen abgeleitet. Im Rahmen einer quantitativen
Querschnittsanalyse wurden Daten von 244 überwiegend junger Erwachsener (v. a.
Studentinnen) zwischen 18 und 61 Jahren erhoben. Anhand dieser wurden mittels
Korrelations- und Regressionsanalysen die Hypothesen getestet. Dabei ergab sich
insgesamt eine starke, signifikante Relation zwischen dem Beschleunigungsdruck und
dem Empfinden von chronischem Stress (r = .678; p = .000). Zudem fanden sich
zwischen dem Beschleunigungsdruck und der Empathiebereitschaft negative,
signifikante Assoziationen (r = -.264, p = .000). Außerdem kohärierte der
Beschleunigungsdruck negativ und signifikant mit der Beziehungsqualität (r = -.180, p =
.002), wobei diese Befunde differenziert betrachtet werden sollten. Darüber hinaus
wurden die Zusammenhänge des Beschleunigungsdrucks mit der Empathiebereitschaft
sowie mit der Beziehungsqualität jeweils vollständig über den chronischen Stress
mediiert.
Diese Befunde werden im Rahmen des aktuellen Theorie- und Forschungsdiskurses
interpretiert, mögliche weitere Einflussfaktoren diskutiert und hinsichtlich ihrer
Implikationen insbesondere für die Soziale Arbeit sowie für die weitere Forschung
kontextualisiert. Als maßgeblichste Schlussfolgerungen lassen sich erstens die
Notwendigkeit festhalten, die Folgen und Antriebe des Beschleunigungsdrucks (etwa
Leistungsdruck, Zeitdruck, Konkurrenzdruck und Druck durch soziale Medien) in ihren
strukturellen und kulturellen Bedingungen zu verstehen. Zweitens ergibt sich gerade im
Kontext aktueller neoliberaler Entwicklungen sowie insbesondere aufgrund der hohen
Relevanz dieses Themas – individuell wie gesellschaftlich - die Obliegenheit, die Qualität
zwischenmenschlicher Beziehungen wieder stärker ins Zentrum des professionellen
ebenso wie gesellschaftlichen Diskurses einzubringen.
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über Depressionen im höheren Lebensalter
und deren Prävention in Bezug auf die Soziale Arbeit. Die Forschungsfrage dazu lautet:
Wie können SozialarbeiterInnen im Umgang mit Personen mit Altersdepression auf
primär-, sekundär- und tertiärpräventiver Ebene ansetzen? Es wird zunächst eine
theoretische Einführung zum Thema Altern und Gesundheit gegeben. Danach folgt die
theoretische Darstellung der Depression im höheren Lebensalter als ein pathologischer
Aspekt des Alterns. Im empirischen Teil der Arbeit werden eine Sozialpädagogin, die bei
einem gerontopsychiatrischen Fachdienst tätig ist und eine hochaltrige Seniorin, die
unter einer Altersdepression gelitten hat, anhand zweier leitfadengestützter Interviews
befragt. Die geführten Interviews werden anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach
Mayring ausgewertet. Daraus resultiert ein Kategoriensystem mit 13 Oberkategorien und
jeweiligen Unterkategorien. Inhaltlich gliedert sich das Kategoriensystem in die Bereiche
Risikofaktoren, Schutzfaktoren, Umgang mit der Erkrankung, Interventionsmöglichkeiten
und Angebote der Sozialen Arbeit. In der abschließenden Diskussion werden sechs
Handlungsempfehlungen für die Soziale Arbeit aus den Interviews abgeleitet und
beschrieben.
Schlüsselwörter: Altersdepression - Soziale Arbeit - Prävention
[Aus Fazit und Schlussfolgerungen, S. 40]
In dieser Arbeit galt es zu prüfen, inwiefern sich eine Pflegekammer und der bayerische Sonderweg in Form der Vereinigung der Pflegenden in Bayern ähneln beziehungsweise unterscheiden und inwieweit die beiden Institutionen die Professionalisierung der Pflege vorantreiben beziehungsweise auf Basis ihrer spezifischen Merkmale vorantreiben können.
„Profession“ ist ein sehr weit gefasster Begriff und je nach Autor sehr weit oder eng definiert.
In dieser Arbeit wurden anhand der an Hesse angelehnten Merkmale geprüft, welche Kriterien von der Pflege als Profession bereits erfüllt werden und bei welchen Merkmalen eine Kammer oder die VdPB zur Merkmalserfüllung beitragen.
Insgesamt lässt sich sagen, dass beide Institutionen die Professionalisierung der Pflege voranbringen wollen.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie sich Armut bei
Kindern aus Hartz-IV-Familien zeigt.
Dabei wird zunächst in einem rechtlichen Kapitel die Grundsicherung für Arbeitssuchende in Bezug auf Familien und auch Begriffe wie Familie und Hartz-IV-Familie erläutert.
Im Anschluss wird betrachtet, wie viele Kinder aktuell (Stand Juni 2020) im SGB-II-Bezug leben und wie sich ihre Lebens- und Familiensituation darstellt.
Zur Beantwortung der Fragestellung werden mehrere Studien, unter anderem vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) sowie dem Paritätischen Wohlfahrtsverband näher in Betracht genommen. Diese untersuchen die Unterversorgungslagen von Kindern aus Hartz-IV-Familien in verschiedenen Lebensbereichen.
So konnte in dieser Arbeit festgestellt werden, dass Kinder im SGB-IIBezug im Bereich der Grundversorgung nur leichte Unterschiede im Vergleich zu Kindern aus gesicherten Einkommensverhältnissen aufweisen. Jedoch treten in den Bereichen der sozialen und kulturellen Teilhabe, der Finanzen und bei höherwertigen Konsumgütern größere Unterversorgungslagen auf. Hier kann man eindeutige Defizite bei Kindern im SGB-II-Bezug feststellen.
Rechtsextremismus gilt in Deutschland nach wie vor als Dauerthema. Er lässt sich in unterschiedlichster Ausprägung im Alltag wiederfinden und betrifft die gesamte Gesellschaft.
Um der Problematik aktiv zu begegnen, wurden im Laufe der letzten Jahrzehnte Institutionen und Initiativen gegründet, welche sich für Toleranz und Vielfalt und gegen Menschenfeindlichkeit einsetzen.
Neben der Politik steht auch die Soziale Arbeit in der Verantwortung, Menschen insbesondere Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu einer gesellschaftsfähigen Persönlichkeit zu unterstützen. Da sich über die Jahre hinweg die von der Politik verabschiedeten Bundes-programme sowohl inhaltlich als auch methodisch verändert haben, stellt sich die Frage, wie es aktuell um den Stand der Prävention von Rechtsextremismus bei Kindern und Jugendlichen im Kontext Sozialer Arbeit steht. Die vorliegende Arbeit beschränkt sich hierbei auf das Bundesland Bayern.
Mit Hilfe leitfadengestützter Experteninterviews ist es der Autorin gelungen, sich dieser Frage anzunähern und Perspektiven der Handlungs- und Leitungsebene zu verknüpfen. Bezogen auf die Forschungsfrage lässt sich sagen, dass in dem Arbeitsfeld ein großes Engagement vorliegt, die Arbeit jedoch durch äußere Rahmenbedingungen, wie unsichere Finanzierung und prekäre Arbeitsverhältnisse erschwert wird. Obwohl sich Fachkräfte dieser Thematik mit viel Herzblut widmen, können Defizite im Kompetenzprofil festgestellt werden. Es liegt demnach an den Hochschulen und den Einrichtungen, den Kompetenzerwerb und die Entwicklung einer politischen Grundhaltung bei (angehenden) Fachkräften in Aus- und Fortbildung gezielt zu unterstützen.