Evangelische Hochschule Nürnberg
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Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage welche Bedürfnisse Kunden bzw. Kun-
dinnen und Patienten bzw. Patientinnen in der Physiotherapie haben. Des Weiteren geht die
Forschungsarbeit der Frage nach, ob es einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Patien-
tentypen und deren Wünsche gibt. Dazu wurden sechs (ehemalige) Patienten und Patientinnen
im Rahmen eines qualitativen Interviews befragt. Die Auswertung erfolgt mittels einer quali-
tativen Inhaltsanalyse mit einem Kategoriensystem. Die Analyse ergab, dass für jeden Typen
andere Verhaltensweisen von Seiten der Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen emp-
fehlenswert sind. Des Weiteren konnte jeder bzw. jede Befragte unterschiedlichste Anregun-
gen und Hinweise zur Verbesserung und/oder zur Neuentwicklung von Angeboten und Leis-
tungen geben. Im letzten Teil der Arbeit werden Empfehlungen zur Umsetzung von verschie-
denen Vorschlägen in einer physiotherapeutischen Praxis gegeben. Die Schwerpunkte liegen
hierbei in den Bereichen: patienten- bzw. kundenorientierte Neugestaltung von Gruppenange-
boten, Verbesserung der Informationsvermittlung und Vorschläge zu weiteren kunden- bzw.
patientenorientierten Angeboten.
Erleben von Parkinson aus der Perspektive pflegender Angehöriger: eine systematische Literaturarbeit
(2015)
In der vorliegenden Arbeit soll mit der Methode eines "Systematic Review“ eine Übersicht über die aktuelle Studienlage zum Erleben von Parkinson aus Sicht pflegender Angehöriger gegeben werden. Parkinson stellt als häufigste degenerative neurologische Erkrankung die betroffenen Personen und die Gesundheitssysteme vor große Herausforderungen. Angehörige spielen bei der Übernahme der häuslichen Pflege, die im Laufe der Erkrankung komplexer wird, eine große Rolle. Um sie bedarfsgerecht und bedürfnisorientiert emotional und strukturell unterstützen zu können, muss zunächst nach ihrem Erleben gefragt werden. Es wurde eine Recherche in den Datenbanken CINAHL und PubMed sowie auf der Homepage der European Parkinson´s Disease Association durchgeführt. Insgesamt wurden sieben Studien als methodisch passend und inhaltlich relevant eingestuft. Diese wurden bewertet und zusammengefasst. Vier wichtige Themen waren hierbei „Erleben von Verlust“, „Erleben von Belastung“, „Erleben von Entlastung“ und „Erleben von Ungewissheit“. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit aktuellen Forschungen zu chronischen Erkrankungen und Angehörigenberatung und lassen Raum für weiterführende Fragestellungen.
Einleitung:
Die Erlebnispädagogik ist seit einigen Jahren in den verschiedensten Anwendungsbereichen der Pädagogik auf dem Vormarsch. Sowohl für Schulklassen als auch im betrieblichen Kontext, für Hochschulen und die Erwachsenenbildung als auch für die Soziale Arbeit und für viele weitere Bereiche wurden Konzeptionen erstellt, in welchen erlebnispädagogische Methoden Anwendung finden. Die Erlebnispädagogik konnte sich gegen verstärkte Kritik am Ende des 20. Jh. durchsetzen, sie sei nur eine "Tarzanpädagogik" und würde nur den Abenteuerdurst der Pädagogen und Pädagoginnen stillen.
Ernstzunehmendere Anfragen betrafen hauptsächlich die Wirksamkeit der Erlebnispädagogik, die naturnahen Erlebnisse hätten zu wenig mit der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen zu tun und seien nicht alltagstauglich". Aber inzwischen gibt es eine Reihe von empirischen Forschungen, die sich mit der Wirksamkeit der Erlebnispädagogik befassen.
Die Theorie der Erlebnispädagogik stützt sich auf Erkenntnisse der Neurowissenschaften, und ihre philosophischen und pädagogischen Wurzeln reichen zurück bis zu Rousseau, Thoreau und Pestalozzi.
An den Reflexionsmethoden, welche den Transfer von den Eindrücken hin zu einer Erkenntnis unterstützen, wird unentwegt gearbeitet, um sie zu optimieren und um die Erlebnisse pädagogisch fruchtbar zu machen.
Als eine Pädagogik, die aus der Praxis entstanden ist, steht sie somit inzwischen auf einem breiten wissenschaftlichen Fundament. Jedoch kann auf diesem Fundament ganz verschieden gebaut werden, es gibt verschiedene Definitionen von Erlebnispädagogik,verschiedene Schulen und bestimmte Abgrenzungen zu manchen Konzepten. Nicht zuletzt beschäftigt sich der derzeitige Diskurs mit der Frage, ob Erlebnispädagogik nur eine Methode, ein Verfahren oder ein Teilbereich der Pädagogik sei. Insofern wird genau zu fragen sein, was nun wirklich unter Erlebnispädagogik verstanden werden kann.
In welchen Auswüchsen der Erlebnispädagogik trifft die Diffamierung als "Tarzanpädagogik" vielleicht doch zu? Welchem Konzept der Erlebnispädagogik liegt das christliche Menschenbild am nächsten? Könnte dort eine Brücke zur Gemeindepädagogik gebaut werden, über welche ein Austausch an Methoden, Inhalt und Pädagogen stattfinden könnte? Es gibt bereits einige erlebnispädagogische Angebote im christlichen Bereich. Besonders in der Kinder- und Jugendarbeit wird schon seit einigen Jahren die Erlebnispädagogik ins Methodenrepertoire aufgenommen. In Jüngerschaftsschulen, auf Freizeiten und besonders in Gruppenfindungs-phasen oder Visionssuchen werden Methoden der Erlebnispädagogik schon fröhlich angewendet. Dabei wird in der christlichen Literatur sowohl die Erlebnispädagogik von ihren Ursprüngen und ihrem pädagogischen Selbstverständnis her erklärt, außerdem werden Bezüge zum christlichen Menschenbild, biblischen Bezugsstellen und Anknüpfungspunkte für christliche Verkündigung hergestellt. Aber ich möchte in dieser Arbeit noch einmal grundsätzlicher am pädagogischen Grundkonzept der Erlebnispädagogik Maß nehmen und dieses mit der Gemeindepädagogik in Beziehung bringen. Ich möchte herausfinden, ob lediglich die Methode Erlebnispädagogik für den Zweck Gemeinde genutzt werden kann oder ob sie als pädagogisches Gesamtkonzept Einzug in die Gemeindepädagogik finden kann.
Die Frage, ob Erlebnispädagogik sich als Methode, Verfahren oder Teilbereich der Pädagogik versteht, ist insofern richtungsweisend über ihre Anwendung.
In meinem persönlichen Umfeld ist mir die Aussage eines Angestellten einer erlebnis-pädagogischen Organisation begegnet, dass manche Pädagogen und Pädagoginnen die Erlebnispädagogik selbst schon wie eine Religion zelebrieren würden. Die Anhäufung von sinnstiftenden Erfahrungen wird zum Selbstzweck und zur Messlatte eines erfüllten Lebens. Auf diesem Hintergrund muss natürlich die Erlebnispädagogik kritisch auf ihr Selbstverständnis und ihre philosophischen Wurzeln befragt werden. Ich werde in der vorliegenden Arbeit daher die Erlebnispädagogik in ihrer derzeitigen Gestalt mitsamt ihren Wurzeln skizzieren, einen Überblick über ihre Methodik, Wirksamkeit und verschiedenen Bereiche gewinnen, um sie in die Diskussion mit den Dimensionen kirchlichen Handelns zu bringen. Diese Diskussion soll zeigen, inwiefern Erlebnispädagogik grundsätzlich auch in der Gemeinde vorkommen kann und soll.
Im letzten Punkt meiner Arbeit möchte ich dann ein konkretes Anwendungsbeispiel von Erlebnispädagogik im Kontext Gemeinde genauer entwickeln.
Meine Forschungsfrage lautet daher: Inwiefern lassen sich das erlebnispädagogische Gesamtkonzept sowie seine Methoden und Anwendungen für die Gemeindepädagogik fruchtbar machen?
Die vorliegende Arbeit befasst sich inhaltlich mit der Thematik der Prävention und der Essstörungen anhand der Ausstellung „Klang meines Körpers – Kreative Wege aus der Ess-Störung“.
Zuerst werden einige grundlegende Begriffe zum Thema der Ausstellung in Bezug auf Prä-vention und Essstörung definiert und sich damit auseinandergesetzt. Anschließend wird sich detailliert mit der Ausstellung an sich beschäftigt und es werden diesbezüglich alle Inhalte und Ausstellungsteile des Mädchen- und Jungenmoduls näher beschreiben. Zudem wird die Ausstellung unter Einbeziehung ihrer Ziele den entsprechenden Präventionsformen und -maßnahmen zugeordnet. Im Anschluss werden die Vorgehensweise der Analyse und Analy-sekriterien erläutert, wobei es sich um eine qualitative Forschung anhand von explorativen Interviews mit den Multiplikatoren der Ausstellung handelt. In diesem Zusammenhang werden die Methode, die Auswahl der Interviewpartner, die Begründung des Leitfadens sowie die Durchführung und Auswertung der Interviews verdeutlicht. Danach folgt die Interpretati-on der Interviews, die in Empfehlungen für die Praxis resultiert.
Das Ziel dieser Arbeit ist es die Forschungsfrage: „Wie bewerten Multiplikatoren den Einsatz der Ausstellung 'Klang meines Körpers – Kreative Wege aus der Ess-Störung' und welche Empfehlungen lassen sich daraus für die Praxis ableiten?“ zu beantworten. Als Ergebnis sollen praxisorientierte Empfehlungen für die Arbeit mit der Ausstellung aufgezeigt werden. Abschließend wird erörtert, ob die Ausstellung ihre Ziele und den Präventionsgedanken dahinter erfüllt.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Themenfeld Berufsanfang in der Sozia-
len Arbeit und den spezifischen Herausforderungen, mit denen sich Fachkräfte in die-
sem Arbeitsfeld konfrontiert sehen. Junge Sozialarbeiter erwerben in den ersten
Berufsjahren zentrale Fähigkeiten und Kompetenzen, welche sie für einen gelingenden
Umgang mit den Anforderungen der Tätigkeit benötigen. Gemeinsam mit einer
tragfähigen beruflichen Identität bilden sie die Grundausstattung für das fachliche Han-
deln einer Fachkraft. Diese Überlegungen sind Inhalt des ersten theoretischen Teils der
Arbeit und bilden, zusammen mit einem theoretischen Überblick über das Themenfeld
der Supervision, die Grundlage für den dritten Teil.
Ausgehend von den grundlegenden Ausführungen wird ein Unterstützungsbedarf der
jungen Fachkräfte in den ersten Berufsjahren erkennbar, dem mit einem passenden
Angebot begegnet werden soll. Als Anregung dafür können die im dritten Teil der Ar-
beit vorgestellten konzeptionellen Überlegungen zu einem Supervisionsangebot für
Berufsanfänger verstanden werden. Das Modellangebot soll junge Sozialarbeiter von
Anfang an auf fachlicher sowie gesundheitlicher (psychischer und körperlicher) Ebene
stärken, indem es sie in ihrer Professionalisierung unterstützt.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der besonderen Lebenssituation von Fami-lien mit einem autistischen Kind und Unterstützungsmöglichkeiten durch die Soziale Arbeit. Ziel ist es, durch die Beschreibung der Situation der Familien, ihre besonderen Bedürfnisse deutlich zu machen und zu zeigen, vor welchen möglichen Herausforde-rungen sie stehen können. Durch die Ermittlung dieser besonderen Situation werden daraufhin relevante Unterstützungsmöglichkeiten dargestellt. Die Fragestellungen wer-den durch die Auswertung aktueller Fachliteratur und die intensive Beschäftigung mit verschiedenen Angeboten der Sozialen Arbeit beantwortet.
Das Ergebnis zeigt, dass Autismus viele verschiedene Erscheinungsformen hat und je-des Kind individuelle Besonderheiten in den Hauptbereichen „zwischenmenschliche Interaktion“, „Kommunikation“ und „stereotype Verhaltensweisen“ aufweist. Im Laufe der Arbeit wird zudem deutlich, dass Familien mit einem autistischen Kind und ihre einzelnen Mitglieder vor vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen stehen. Das Lernen und die Förderung des Kindes nehmen viel Zeit und Aufmerksamkeit ein, wo-durch die eigenen Bedürfnisse der Eltern und Geschwister oftmals zurückgestellt wer-den. Dies kann unter bestimmten Voraussetzungen zu Belastungen und Überforderung führen. Daher bedarf es an passenden Förderungs- und Unterstützungsmöglichkeiten, um die Familien zu stärken und zu entlasten. Zum einen ist die Therapie und Förderung des Kindes mit Autismus selbst eine wichtige Grundlage, um die Familien in ihrem Zu-sammenleben zu stärken. Dazu gehört, neben der Entwicklung sozialer Fertigkeiten durch verhaltenstherapeutische Ansätze, ebenso die Beratung der Eltern. Zum Anderen haben Angebote, welche einen Teil der Verantwortung von den Familien nehmen, eine große Bedeutung. Hierzu gehören z.B. Familienentlastende Dienste oder der Einsatz einer Schulbegleitung. Zudem liegt vor allem im sozialen Netzwerk eine wichtige Res-source zur Bewältigung, welche zugleich großen Unterstützungsbedarf hat. Daher ist die Stärkung des sozialen Netzes ein wichtiger Teil von Beratungsprozessen und Selbsthilfe spielt im Zusammenhang von Bewältigungsprozessen eine enorme Rolle.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Trümmerfrauen nach Ende des zweiten Weltkrieges, deren Umgang mit der damals bestehenden existentiellen Not in deutschen Großstädten und
deren Bearbeitungs- und Handlungsstrukturen. Hintergrund hierfür bildet die Tatsache, dass Zeitzeugen aus dieser Zeit immer weniger werden. Erfahrungen und Erlebnisse werden
deshalb für nachfolgende Generationen erfahrbar gemacht.
Auf Grundlage der Theorie von Resilienz bzw. der Resilienzfaktoren, als auch des geschichtlichen Kontextes der Trümmerfrauen, wurden fünf qualitative Interviews mit den
Kindern der Trümmerfrauen durchgeführt.
Die Auswertung der Interviews zeigt, dass Trümmerfrauen wesentliche Aspekte der Widerstandsfähigkeit
und somit resilientes Verhalten aufweisen.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Trümmerfrauen nach Ende des zweiten Weltkrieges,
deren Umgang mit der damals bestehenden existentiellen Not in deutschen Großstädten und
deren Bearbeitungs- und Handlungsstrukturen.
Hintergrund hierfür bildet die Tatsache, dass Zeitzeugen aus dieser Zeit immer weniger werden. Erfahrungen und Erlebnisse werden deshalb für nachfolgende Generationen erfahrbar gemacht.
Auf Grundlage der Theorie von Resilienz bzw. der Resilienzfaktoren, als auch des
geschichtlichen Kontextes der Trümmerfrauen, wurden fünf qualitative Interviews mit den Kindern der Trümmerfrauen durchgeführt.
Die Auswertung der Interviews zeigt, dass Trümmerfrauen wesentliche Aspekte der Wider-
standsfähigkeit und somit resilientes Verhalten aufweisen.
Wie kann Ambiguitätstoleranz im Bezug auf Differenzerfahrungen in der Pflegeausbildung
durch das ästhetische Feld der Literatur gefördert werden? Welche Erfahrungen machen
Schüler1 und Lehrer mit der Umsetzung ästhetischer Bildung in der Pflegeausbildung? Das
sind die Fragen, deren Beantwortung in dieser Bachelor-Abschlussarbeit nachgegangen
wird. Anfangs werden die Begrifflichkeiten Ambiguität und Ambiguitätstoleranz definiert.
Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass Menschen in einer Welt voller Widersprüchlichkei-
ten und Mehrdeutigkeiten leben. Wissensbestände ändern sich so schnell, dass von einem
Menschen verlangt wird, flexibel und dennoch adäquat zu reagieren. Im Anschluss werden
genau diese Anforderungen in Zusammenhang mit der Gesundheits- und Krankenpflege-
ausbildung gebracht. Auch dort erleben Schüler Ambiguitäten sowohl in Situationen als auch
in der Kommunikation und Interaktion mit Menschen. Eine gewisse Ambiguitätstoleranz wäre
hier von Nutzen, um in bestimmten Lebenslagen sicher und handlungskompetent reagieren
zu können.
Ziel dieser Bachelor-Abschlussarbeit ist deshalb die Erstellung eines Unterrichtskonzeptes,
welches zur Förderung der Ambiguitätstoleranz beitragen kann. Dabei wird auf das Konzept
der ästhetischen Bildung zurückgegriffen. Das ästhetische Feld der Literatur soll hier exem-
plarisch näher beschrieben und in die Praxis umgesetzt werden. Durch kreative Schreibpro-
zesse und der damit verbundenen Schreib- und Vortragsform Poetry Slam sollen Schüler
Erlebnisse und Erfahrungen aus ihrem Pflegealltag aufgreifen, reflektieren und verarbeiten.
Zudem lernen sie durch diese Methode die Vielfältigkeit von Ausdrucks- und Kommunika-
tionsmöglichkeiten durch Texte kennen. Die Umsetzung des Unterrichtskonzeptes erfolgt im
Rahmen einer fünftägigen Projektwoche an einer Berufsfachschule für Krankenpflege. Um
eine Überprüfung der Fragestellung vornehmen zu können, wird den Schülern im Anschluss
an diese Projektwoche ein Evaluationsbogen zur Rückmeldung ausgehändigt. Das Ergebnis
zeigt, dass durch die intensive Auseinandersetzung mit einer Thematik aus der Pflege ein
Perspektivenwechsel bei den Schülern erreicht werden kann. Bei der ästhetischen Bildung
steht der Schaffensprozess im Mittelpunkt: Das bedeutet, dass eine innere Auseinanderset-
zung mit einem Gegenstand stattfindet. Dies setzt natürlich das Öffnen und Einlassen auf
diese Art der Unterrichtsmethode voraus. So kann ein Lehrinstitut Anregungen geben, eine
Toleranz gegenüber Ambiguitäten zu entwickeln. Dennoch liegt es beim Schüler selbst, ob er
sich auf die Methode der ästhetischen Bildung einlassen und einen Profit daraus ziehen
kann.
Die vorliegende Bachelor-Arbeit beschäftigt sich mit der Konzeption eines Elternkurses für hörgeschädigte Väter und Mütter. Sie entstand in der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderschutzbund (DKSB) Kreisverband Nürnberg e.V.
Für hilfesuchende Eltern gibt es überall zahlreiche Möglichkeiten, durch Bücher, Kurse oder andere Bildungsangebote Unterstützung zu erhalten. Für hörgeschädigte Elternteile sind diese aber viel zu oft nicht zugänglich, da sie entweder auf die Lautsprache fixiert oder sehr komplex verfasst sind. Außerdem werden in keinen Angeboten die besonderen Voraussetzungen thematisiert, die hörgeschädigte Elternteile in die Erziehung mitbringen.
Daher sollen in der folgenden Arbeit Überlegungen angestellt werden, wie ein Kursmodell für Hörbeeinträchtigte aussehen könnte, das auf dem Aufbau, den Zielen und Ideen von Starke Eltern – Starke Kinder® des DKSB basiert, sich methodisch aber an die Anforderungen der Kommunikation von und mit Gehörlosen orientiert.
Ähnlich wie im bereits bestehenden Konzept, soll den Elterntrainern, die einen solchen Kurs halten, eine Art Leitfaden bzw. Orientierungshilfe an die Hand gegeben werden, mithilfe derer sie befähigt werden, die Einheiten und ihre Methoden auch an die Bedürfnisse und Themen von gehörlosen und schwerhörigen Menschen anzupassen.
Dazu soll das Kapitel „theoretische Grundlagen“ zuerst einen Überblick über die Thematik verschaffen. Hier werden im ersten Teil die Begriffe „Inklusion“ und „Integration“ definiert und in einer Gegenüberstellung der Pros und Kontras ermittelt, weshalb ein gesonderter Elternkurs für hörgeschädigte Menschen sinnvoll ist.
Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Grundlagen für die Arbeit mit Menschen, die von einer Hörbeeinträchtigung betroffen sind. Dazu werden einige Begrifflichkeiten von verschiedenen Blickwinkeln aus beleuchtet und näher erläutert. Im Anschluss folgt eine Übersicht über den Gegenstand und die Ziele der Hörgeschädigtenpädagogik, die für die Kursarbeit ebenfalls wichtige Grundlagen bilden. Abschließend wird die richtige Kommunikation mit Hörgeschädigten thematisiert. Diese beinhaltet den praktischen Umgang, die korrekte Körperhaltung, sowie Sprechweise und weitere Aspekte, die wichtig für eine gelingende Interaktion zwischen hörenden und hörbeeinträchtigten Menschen sind.
Nachdem ein Grundverständnis für die Thematik geschaffen wurde, werden die konzeptionellen Überlegungen in Kapitel drei zunächst durch die Analyse der gesellschaftlichen und institutionellen Rahmenbedingungen eingeleitet. Hier werden Zahlen über Hörschädigung zusammengetragen und die Lebensrealität von hörbehinderten Menschen erläutert. Daran schließt sich die Betrachtung der durch den DKSB gegebenen institutionellen Rahmenbedingungen an.
Bevor daraufhin die Übertragung des Konzeptes von Starke Eltern – Starke Kinder® auf einen Kurs für Gehörlose geschehen kann, wird zuvor noch ein Überblick über Kursaufbau und -inhalte gegeben. Nachfolgend werden Zielgruppe, Ziele, Inhalte und Methoden an die besonderen Anforderungen der neuen Konzeption angepasst.
Schlussendlich erfolgt eine Stellungnahme zu Schwierigkeiten in der Umsetzung von Elternkursen für hörgeschädigte Teilnehmer und Teilnehmerinnen und ein kurzes Fazit über die Wichtigkeit einer Neukonzeptionierung.
Im Anhang befinden sich zuletzt vier beispielhaft ausgearbeitete Kurseinheiten und Arbeitsblätter, sowie ergänzende Materialien zum besseren Verständnis der Arbeit.