Evangelische Hochschule Nürnberg
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Hintergrund: Im Jahr 2014 wurden insgesamt ca. 476.000 neue Krebserkrankungen in Deutschland diagnostiziert. Der Bedarf an Beratung, Nachsorge und Begleitung ab dem Zeitpunkt der Diagnosestellung ist ein wichtiger Grundstein für die weitere Behandlung. Pflegekräfte nehmen hier eine zentrale Rolle ein. Die sogenannten „Onkolotsen“ begleiten die Betroffenen von Beginn an und klären über die Therapiegestaltung, Nebenwirkungen, Ängste und Sorgen auf. Die psychosozialen Bedürfnisse werden erfasst und die Lebensqualität durch erhalten und erkennen von Ressourcen positiv beeinflusst. Das System der „Onkolotsen“ ist ein kontinuierlicher Prozess und wird an die Lebensumstände, Einschränkungen in der Lebensqualität durch Symptomlast der Erkrankung angepasst.
Ziel: Anhand verfügbarer Literatur zeigt dieses integrative Literaturreview den Einfluss von „Onkolotsen“ auf Erwachsene mit neu diagnostizierter Krebserkrankung auf.
Methodik: Es wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed, CINAHL, Cochrane Library und Springer Link durchgeführt. Die Recherche fand ab 30. September 2019 bis 20. November 2019 statt. Die Suchstrategie wurde mit Hilfe eines Flussdiagrammes veranschaulicht. Die Ergebnisse werden zusammengefasst dargestellt.
Ergebnisse: Fünf passende Studien wurden beurteilt und die Ergebnisse in dieser Arbeit zusammengefasst. Durch alle einbezogenen Studien wurde deutlich, dass Onkolotsen einen Einfluss auf die Lebensqualität, Zufriedenheit mit der Versorgung und auf die Belastung, Angst und Depression haben. Der positive Effekt auf viele Ebenen im Gesundheitswesen wurde deutlich. Die Kostenstrukturen, Beratungsplanungen und die Nebenwirkungen können besser kalkuliert und gesteuert werden.
Schlussfolgerung: Die Einführung eines „Onkolostensystemes“ in Deutschland wäre wichtig und sinnvoll. Der Umfang der Tätigkeit und die Ausbildung sollte gut geplant und strukturiert eingeführt werden. Es profitieren nicht nur die Betroffenen und deren Angehörige. Alle Personen und Institutionen, die ab der Krebsdiagnose involviert sind, erfahren einen entlastenden und positiven Effekt.
Einflüsse der Muttersprache eines Kindes auf die Beziehungsqualität zur pädagogischen Fachkraft
(2020)
Der frühe Fremdsprachenerwerb und somit die bilingualen Kindertageseinrichtungen etablieren sich immer mehr. Doch wie wird Kleinkindern, die gerade erst einmal sprechen lernen, eine neue Sprache vermittelt? Wie kann eine Fachkraft, die eine andere Sprache spricht, überhaupt eine Beziehung zu einem Kind aufbauen? Und wie stehen im Allgemeinen die Sprache und die Bindung bzw. Beziehung zwischen einem Kind und dem erwachsenen Gegenüber in Verbindung?
Bei dieser Studie handelt es sich um eine empirische Untersuchung der Einflüsse der Muttersprache eines Kindes auf die Beziehungsqualität zur pädagogischen Fachkraft.
Die Forschungsfrage wurde anhand folgender Hypothesen analysiert:
1. Kinder haben eine engere Beziehung zu Fachkräften mit dem gleichen Sprachhintergrund.
2. Fachkräfte haben eine engere Beziehung zu Kindern mit dem gleichen Sprachhintergrund.
Für die Erhebung der Daten wurden insgesamt neun deutsch- und englischsprachige pädagogische Fach- und Ergänzungskräfte einer bilingualen (deutsch – englisch) Kindertageseinrichtung zu 36 Kindern im Alter von ein bis dreieinhalb Jahre mittels eines Fragenbogens befragt.
Der massive Ausbau an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren bedeutet eine Steigerung in den Jahren 2006 bis 2019 um rund 7.600 Einrichtungen, was zwischen 300 und 1.000 Neugründungen pro Jahr entspricht. Zwischen 2014 und 2019 befinden sich bereits 818.000 Kinder unter drei Jahren in einer Kindertagesbetreuung (Autorengruppe Bildungs-berichterstattung, 2020, S. 81ff). Der steigende Bedarf auf solch einen Betreuungsplatz ist zurückzuführen auf den seit 2013 bestehenden Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz. Der Eindruck, dass der Blick weitgehend auf den quantitativen Ausbau von Kinderkrippen anstatt auf die Betreuungsqualität in den Einrichtungen gerichtet ist, verstärkt sich zudem in den letzten Jahren zunehmend (Becker-Stoll et al., 2015, S. 9).
Häufig wird von einer unzureichenden Qualität in der Betreuung der Jüngsten berichtet, was zum einen daran liegt, dass „Lehrinhalte zur Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern in der Ausbildung der Fachkräfte nach wie vor nicht das Gewicht und die Bedeutung [haben], die ihnen zukommen müsste“ (Becker-Stoll et al., 2015, S. 9). Weiterhin wurden Fort- und Weiterbildungen nicht ausreichend um Inhalte erweitert, welche insbesondere auf die Betreuung von Kindern unter drei Jahren abgestimmt sind. Dies hat zur Folge, dass in vielen Einrichtungen nicht die Betreuungsqualität geleistet werden kann, die den Grundbedürfnissen der Kinder gerecht wird (Becker-Stoll et al., 2015, S. 9). Im Bezug auf die Befriedigung dieser kindlichen Bedürfnisse stellt gerade die Eingewöhnungsphase zu Beginn eines Krippenjahres eine verantwortungsvolle Aufgabe dar. Deren immens hohen Anforderungen sind pädagogische Fachkräfte häufig nicht gewachsen, um eine erfolgreiche Begleitung des Eingewöhnungsprozesses gewährleisten zu können. Da aber genau diese Phase die Grundlage eines jeden kindlichen Entwicklungs- und Bildungsprozesses in der Einrichtung ist, stellt sie ein unverzichtbares Qualitätsmerkmal pädagogischer Arbeit dar, wofür Fachkräfte ein geschultes Bewusstsein entwickeln müssen (Dreyer, 2017, S. 7).
Wie können die ersten Tage der Eingewöhnung von Kindern in eine Kinderkrippe möglichst responsiv und qualitativ hochwertig gestaltet werden? Dieser Artikel möchte dieser Frage ausgehend von der Klärung zentraler Bedürfnisse eines Kindes während seines Eingewöhnungsprozesses nachgehen. Grundlage hierfür bildet eine Analyse dieser kindlichen Bedürfnisse anhand verschiedener Entwicklungsaufgaben und –themen, abgeleitet aus kindlichen Entwicklungsschritten der einzelnen Entwicklungsbereiche zentraler Befunde. Zusätzlich werden die kindlichen Äußerungen dieser Bedürfnisse anhand einzelner Feinzeichen aufgeschlüsselt, wodurch die Perspektive des Kindes von pädagogischen Fachkräften differenzierter wahrgenommen, verstanden und sein Bedürfnis demnach auch angemessen befriedigt werden kann.
Der Fokus liegt in der gesamten Arbeit auf Kindern im zweiten Lebensjahr, da sich „die größte Nachfrage nach Krippenplätzen […] aufgrund der Elternzeit in das zweite Lebensjahr der Kinder verschoben [hat]. Die meisten Eltern suchen [so] einen Betreuungsplatz für ihr zwölf oder 14 Monate altes Kind“ (Becker-Stoll & Wertfein, 2020, S. 578).
Die theoretischen Ausführungen dieses Artikels bieten Anregungen für die pädagogische Arbeit in Kinderkrippen und sind als fachliche Grundlage für die Gestaltung von Eingewöhnungsprozessen zu betrachten. Sie münden in die Darstellung des ausgearbeiteten Qualitätsstandards am Ende des Artikels, welcher Anregungen für eine individuelle Anpassung der Eingewöhnung an Kinder im zweiten Lebensjahr bieten soll.
In der Eingliederungsvereinbarung müssen Vermittlungsfach-kräfte den Grundsatz „Fördern und Fordern“ konkretisieren, indem sie dort Leistungen des Jobcenters und Pflichten der Arbeitsuchenden festhalten. Die schriftliche Form dient aus ihrer Sicht vor allem der Dokumentation und der Transparenz.
Dabei nehmen Informationen zu möglichen Kürzungen des Arbeitslosengeldes II bei unzureichender Pflichterfüllung viel Raum ein. Unter anderem deshalb ist die Eingliederungsvereinbarung nach Meinung der Vermittlungsfachkräfte zu lang und insbesondere für Arbeitsuchende mit geringen Deutsch-kenntnissen schwer verständlich.
Arbeitsuchende bewerten ihr Jobcenter besser, wenn es aus ihrer Sicht die festgelegten Leistungen umsetzt. Gleiches gilt, wenn sie dort eine feste Ansprechperson haben und ausführliche Gespräche zu ihrer Situation führen können.
Auch Vermittlungsfachkräfte halten Beratungsgespräche für wichtig, um Vertrauen aufzubauen und die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit zu schaffen. Dabei spielt die Eingliederungsvereinbarung eine eher nachgeordnete Rolle.
In ihrer gegenwärtigen Form sind Eingliederungsvereinbarungen aus Sicht der Vermittlungsfachkräfte nicht jederzeit und nicht für alle erwerbsfähigen Leistungsberechtigten gleichermaßen sinnvoll.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den alten, oftmals vergessenen Mitgliedern unserer Gesellschaft. Der demografische Wandel führt in den kommenden Jahren zu einem Anstieg der Hochbetagten und rückt ihre Gruppe so immer mehr in den Fokus der Sozialen Arbeit.
Da Generationenbeziehungen nicht mehr im gleichen Umfang wie früher gelebt werden, fehlen oftmals Ansprache und soziale Kontakte. Gerade der Umzug in ein Heim kann als Risikofaktor für Einsamkeit genannt werden. Die Hochbetagten leben häufig in sozial isolierten Verhältnissen in Seniorenwohnanlagen. Physische und mentale Einschränkungen stellen für sie Barrieren der sozialen und kulturellen Teilhabe dar. Alleinsein und Einsamkeit sind Folgen, die sich daraus ergeben.
Um das hohe Alter in einem neuen, positiven Licht zu sehen, wird auf das Thema Inklusion eingegangen. Hier wird gezeigt, dass ein erweiterter Inklusionsbegriff Chancen birgt, neben schon beachteten Zielgruppen wie beispielsweise Menschen mit Behinderung, auch die Generation der Hochbetagten in den Blick zu nehmen. Das in dieser Arbeit entwickelte Angebot nutzt das Medium der Musik, um Jung und Alt miteinander in Kontakt treten zu lassen. Es wird beschrieben wie diese dabei wirken und welche Bedeutung ihr besonders im hohen Alter zugeschrieben werden kann.
Musik bietet den idealen Ansatzpunkt, um in die jeweiligen Lebenswelten der Kinder und Alten einzutauchen. Durch das Zusammenkommen und gemeinsame Erleben von Musik kann Soziale Arbeit dazu beitragen, Einsamkeit alter Menschen in Pflegeeinrichtungen entgegenzuwirken und Generationen miteinander zu verbinden.
Einsatz, der bleibt?
(2021)
Diese Arbeit befasst sich mit der Forschungsfrage, wie der Landesbund für
Vogelschutz e.V. (LBV) BFDler:innen erfolgreich binden kann, sodass sie sich
im Anschluss an ihren BFD weiterhin ehrenamtlich im Verein engagieren.
Da die Forschungsfrage durch die vorhandene Literatur nicht beantwortet wer-
den konnte, wurden Mitarbeiter:innen der je zwei erfolgreichsten und erfolglo-
sesten BFD-Einsatzstellen des LBV in leitfadengestützten Interviews befragt
und somit eigene Daten erhoben.
Die qualitative Studie zeigt, dass es Faktoren gibt, welche für die Bindung
relevant sind. Diese sind: Attraktive und verantwortungsvolle Aufgaben, ein
Arbeitsumfeld in einem stabilen Team und soziale Kontakte zu anderen Eh-
renamtlichen des Vereins. Nach dem BFD ist es zudem wichtig, dass Aufgaben
für Ehrenamtliche vorhanden sind und den BFDler:innen gegenüber aktiv be-
worben werden.
Die Idee einer „ELSI-Übergabe“, also einer Übergabe der vorläufigen Ergebnisse der projektbegleitenden und integrierten Bearbeitung von ethischen, rechtlichen und sozialen Implikationen (ELSI), stellt in der hier vorliegenden Form eine Neuheit dar. Die Idee zur Zusammenstellung solch einer Übergabe ergab sich aus den Anliegen des gesamten Projektteams von PowerGrasp und vor dem Hintergrund der Sach- und Verfahrenslogik des zugrundeliegenden Förderungskontextes und -ablaufs.
Elterliche Trennungen
(2019)
Elternschaft heute - eine Gestaltungsaufgabe : Mütter und Väter zwischen Wunsch und Wirklichkeit
(2015)
Beim Übergang zur Elternschaft erfahren vorher nahezu egalitäre Beziehungen häufig einen Traditionalisierungsschub und die Mütter übernehmen hauptsächlich die Fürsorgeaufgaben.
Es besteht häufig eine Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit hinsichtlich der Arbeitsteilung. Vor allem Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern, aber auch eine geschlechterungerechte Sozialpolitik und vorherrschende Leitbilder konstituieren die Arbeitsteilung zuungunsten der Mütter.
Die Einführung des Elterngeldes stellte einen Ansatz dar, die partnerschaftliche Aufteilung der Familienarbeit zu fördern, aber dieses Ziel wurde bisher nicht erreicht. Die Unzufriedenheit mit der Aufgabenteilung führt aber auch zu einer Abnahme der Partnerschaftsqualität.
Die Gestaltung von Elternschaft und Familienleben ist heute insgesamt komplex und anspruchsvoll. Zeitkonflikte, die häufig aufgrund beruflicher Verpflichtungen entstehen, setzen die Eltern ebenso unter Druck wie der Anspruch einer kompetenten und verantworteten Elternschaft.
Familie muss immer wieder neu hergestellt werden, und benötigt Zeit und weitere Ressourcen, die oftmals nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind. Dem gesellschaftlichen Wandel sind noch keine hinreichenden strukturellen Veränderungen gefolgt.
Um die Rahmenbedingungen für Elternschaft zu verbessern sind aber politische Neuerungen notwendig. Zudem können die Eltern in Form von Familien- und Elternbildungsangeboten unterstützt werden.
Der Beitrag beinhaltet aktuelle Daten zur Familiengründung mit reproduktionsmedizinischer Assistenz und stellt die am häufigsten angewandten reproduktionsmedizinischen Verfahren dazu vor. Des Weiteren werden entlang einer aktuellen Studie die Herausforderungen erläutert, welche sich für Eltern und Familien mit einer reproduktionsmedizinischen Familiengründungsgeschichte ergeben können. Dabei wird auch auf die Unterstützungsbedarfe von Eltern eingegangen und Handlungsempfehlungen für die Praxis werden aufgezeigt.
Diese Thesis behandelt verschiedene Aspekte des Themas ‚Embodiment-basiertes-Arbeiten als sozialpädagogische Fachkraft‘. Es wird auf die Bedeutung des Körpers im Laufe der Geschichte bis hin zur Gegenwart dargestellt und die aktuelle Bewegungs- und Gesundheitssituation in Deutschland beleuchtet. Die Embodiment-Perspektive, die die Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche in den Mittelpunkt stellt, wird aus dem theoretischen Blickwinkel hinsichtlich Funktionsmechanismen und neurobiologischer Grundlagen beschrieben. Außerdem werden drei Möglichkeiten des Praxistransfers – das Basis-Embodiment, das Zürcher Ressourcen Modell und die Embodied Communication –
vorgestellt und ein Grundlagenverständnis für Soziale Arbeit und die Anforderungen in diesem Tätigkeitsbereich geschaffen. Um den Bezug zwischen Embodiment und Soziale
Arbeit zu schaffen, wird eine Praxisforschung zur Positionierung dieses Ansatzes im sozialen Bereich durchgeführt. Abschließend werden Einsatzmöglichkeiten von Embodiment im Arbeitsalltag einer sozialpädagogischen Fachkraft beschrieben und ein Fazit zu dem Gesamtthema gezogen.
Die praktische Pflegeausbildung stellt Auszubildende vor emotionale Herausforderungen, denn wer alte, kranke und sterbende Menschen pflegt, wird konfrontiert mit Krisen- und Konfliktsituationen, die zwar grundsätzlich zum Leben gehören, aber von Auszubildenden nicht unbedingt wahrgenommen werden, solange sie nicht selbst betroffen sind. So erleben sie oft zum ersten Mal die ‚andere Seite‘ des Lebens, die verbunden ist mit Leid, Krankheit, Sterben und Tod sowie mit Gefühlen wie Verzweiflung, Angst und Trauer. Die aus entsprechenden Erlebnissen entstehenden Erfahrungen prägen beruflich und persönlich, wodurch sie einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert in der Pflegeausbildung und darüber hinaus im Leben Auszubildender einnehmen. Wie die praktische Ausbildung von vielen Auszubildenden erlebt wird und welche Folgen dieses Erleben für die Identitätsentwicklung haben kann, lässt sich am Beispiel von Collagen illustrieren, die angehende Praxisanleitende zum Erleben der Ausbildungssituation während einer Gruppenwerkstatt anfertigten und die anschließend ausgewertet wurden.
Titel: Empfehlungen zum Einsatz professioneller Dolmetscher im Gesundheitswesen
Eine systematische Literaturstudie
Ziel: Darstellung, wie die Hinzuziehung professioneller Dolmetscher von Patienten
und Pflegekräften empfunden wird und Entwicklung von Empfehlungen für deren Einsatz im Gesundheitswesen.
Hintergrund: Sprachbarrieren im Gesundheitswesen führen zu einer schlechteren
medizinischen Versorgung fremdsprachiger Patienten. Quantitative Studien zeigen, dass professionelle Dolmetscher hierbei Abhilfe schaffen können. Jedoch gibt es keine Übersichtsarbeiten, wie der Einsatz professioneller Dolmetscher von Patienten und Pflegekräften empfunden wird.
Methodik: Durchführung einer systematischen Literaturrecherche in vier Datenbanken und Auswahl von sechs Studien.
Die Auswertung der Studienergebnisse folgt den Empfehlungen von Panfil (2011) und Polit, Tatano Beck & Hungler (2010). Aus den Ergebnissen wurden Empfehlungen für den Einsatz professioneller Dolmetscher entwickelt.
Ergebnisse: Fünf Hauptkategorien wurden identifiziert: Professionelle Dolmetscher als Hilfe, Geforderte Charakteristika des professionellen Dolmetschers, Bevorzugte Form des Dolmetschens, Professionelle Dolmetscher als Problem und Verbesserungsvorschläge. Professionelle Dolmetscher sind hilfreich bei der Sprachvermittlung und als Begleitung im Gesundheitswesen. In manchen Situationen sind sie unverzichtbar. Sie verbessern die Qualität der Versorgung und vermitteln den Patienten ein Gefühl von Sicherheit. Gute Sprach-kompetenzen und professionelles Verhalten sind notwendig, das gleiche Geschlecht, die gleiche Religion, Herkunft und Kultur sind gewünscht. In sensiblen Situationen wird gerne auf Telefondolmetscher zurückgegriffen. Generell wird ein professioneller Dolmetscher vor Ort bevorzugt. Doch stellen sie auch ein Hindernis dar, wenn Unsicherheit bezüglich der korrekten Übersetzung entsteht, der Einsatz zeitaufwändig ist und Unwohlsein bei sensiblen Themen aufkommt. Als Verbesserungsvorschläge werden Schulungen für Pflegekräfte und professionelle Dolmetscher genannt.
Fazit: Trotz bestehender Schwierigkeiten mit professionellen Dolmetschern, werden diese als hilfreich, teils als unverzichtbar erachtet. Angesichts steigender Asylbewerberzahlen im Jahr 2015 sollte deshalb in einen Ausbau von Dolmetscherdiensten im Gesundheitswesen investiert werden.
Das normative Ziel allen Lernens zum Nationalsozialismus lautet „Nie wieder!“ Dies gilt auch für die sogenannte Gedenkstättenpädagogik an historischen Orten, wie beispielsweise KZ-Gedenkstätten. Neben solchen „Orten der Opfer“ werden auch sogenannte „Täterorte“ besucht, wie das ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, auf dem sich die Täter selbst feierten. Gegenüber „Täterorten“ werden von Seite historisch-politscher Bildung jedoch auch Vorbehalte geäußert: Unter anderem wird vermutet, dass die Inszenierung dieser Orte auf die Besuchenden nicht nur wünschenswerte Effekte habe.
Eine empirische Studie hat daher das Lernen am ehemaligen Reichsparteitagsgelände untersucht. Es wurden 36 Gruppendiskussionen mit insgesamt 206 Schülerinnen und Schülern geführt und mit der dokumentarischen Methode ausgewertet.
Im Text werden die Ergebnisse dieser Untersuchung zusammengefasst und erste Antworten auf die Frage gegeben, welche Herausforderungen sich für das Lernen an sogenannten „Täterorten“ auf dieser empirischen Grundlage zeigen. Außerdem werden erste Vorschläge dafür formuliert, wie diesen Herausforderungen begegnet werden könnte.
Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage, inwiefern sich die Corona-Pandemie auf die externe Kommunikation und die dafür relevanten Bereiche bei der Spendenakquise von NPOs ausgewirkt hat.
Weiterhin wird diese Momentaufnahme dazu genutzt, um Aussagen über die Effizienz der einzelnen Kommunikationskanäle zu treffen und allgemeine Faktoren zu bestimmen, die die externe Kommunikation der Spendenakquise verbessern können.
Beantwortet wird diese Frage durch zwei Methoden der empirischen Forschung, zum einen durch eine Recherche, bei der bereits vorhandene Studien und Literatur herangezogen wird, zum anderen durch die Evaluation einer quantitativen Befragung. Durch eine Online-Befragung konnten 82 NPOs aus der Bundesrepublik Deutschland zu ihrer aktuellen Arbeit in der Spendenakquise befragt werden. Die Auswertung der hierbei erhobenen Daten erfolgte mithilfe der deskriptiven Statistiken.
Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Krisenzeit vor allem einen Rückgang der Kommunikation über den persönlichen Kontakt verursacht und NPOs deutlich weniger auf Veranstaltungen/Feste/Events und die „Face-to-Face“-Spendenakquise setzen. Dies versucht man mit digitalen Kanälen, wie beispielsweise digitalen Veranstaltungen, Online-Meetings und Videokonferenzen, auszugleichen. Es lässt sich erkennen, dass diese digitalen Wege der Kommunikation mit Vernetzungspartner*innen und Spender*innen zwar gewisse Vorteile wie Unabhängigkeit oder geringere Bereitstellungskosten mit sich bringen, sie aber noch nicht in der Lage sind, den persönlichen Kontakt und Offline-Veranstaltungen innerhalb der Spendenakquise wirksam abzulösen. Auf der einen Seite kann man feststellen, dass sich die Krisenzeit eher negativ auf für die Spendenakquise relevante Bereiche wie Vernetzung und öffentliche Präsenz auswirkt, auf der anderen Seite wird dies jedoch durch eine gestiegene Spendenbereitschaft der privaten Bevölkerung ausgeglichen.
Entlassungsmanagement aus Nutzerperspektive mit dem Fokus auf die Medikation: eine Literaturstudie
(2019)
Hintergrund: Das Entlassungsmanagement von PatientInnen hinsichtlich einer effektiven Medikamentenversorgung gewinnt im klinischen Bereich zunehmend an Bedeutung. Auch im deutschsprachigen Raum rücken das Entlassungsmanagement und die dazugehörige Medikamentenversorgung in den Fokus und sind Ausdruck der Bestrebungen, PatientInnen gemäß ihren Bedürfnissen und dem Bedarf entsprechend zu unterstützen, sodass die Versorgung im und nach dem Krankenhausaufenthalt gewährleistet wird. Neben den Erfahrungen und Sichtweisen des professionellen Gesundheitspersonals ist die Perspektive der PatientInnen für die Forschung verstärkt von Interesse.
Ziel: Das Ziel dieser Arbeit ist die Identifikation der aktuellen Studienlage zu den Erfahrungen von Entlassungsmanagement im Krankenhaus mit dem Fokus auf die Medikation aus Sicht der PatientInnen.
Methode: Für die Bearbeitung der Zielsetzung wurde eine systematische Literaturübersicht durchgeführt. Die systematische Literaturrecherche erfolgte in drei Datenbanken. Nach vorab festgelegten Kriterien wurden geeignete Studien ausgewählt und zentrale Ergebnisse extrahiert.
Ergebnisse: Die systematische Literaturrecherche in drei Datenbanken identifizierte insgesamt 820 Titel.
Fünf Studien wurden in das Systematic Review eingeschlossen. Diese wurden bewertet und zusammengefasst.
Fünf bedeutende Themen wurden ermittelt: Information und Aufklärung, Medikamentenliste, Zusammenarbeit der Beteiligten, Vernachlässigung der Patientensicherheit sowie Patientenbezogene Barrieren und Lösungsstrategien.
Schlussfolgerungen: Diese Arbeit bietet einen wichtigen Einblick in die Erfahrungen und Sichtweisen der PatientInnen hinsichtlich des Entlassungsmanagements mit dem Fokus auf die Medikamentenversorgung bei der Entlassung aus dem Krankenhaus ins häusliche Setting.
Alle identifizierten Arbeiten zu diesem Thema zeigen Probleme im Entlassungsmanagement im Hinblick auf die Medikation auf. Zukünftige Praxis und Forschung sollten, unter Berücksichtigung der Sichtweise von PatientInnen, Wege entwickeln den Entlassungsprozess zu unter-stützen und zu verbessern.
Organisationen sind wichtige Intermediäre in modernen ausdifferenzierten und pluralen Gesellschaften. In ihnen und durch sie werden ein Großteil der Entscheidungen verfertigt. Das betrifft nicht zuletzt Organisationen des Gesundheitssektors. Durch Digitalisierung und Vernetzung werden solche organisationalen Prozesse erneut und in erheblichem Maße herausgefordert, was auch die Organisationsethik zu Rekonzeptualisierungen zwingt. Der Artikel skizziert einige Grundprobleme einer der Digitalisierung angemessenen Organisationsethik.
Der demografische Wandel ist ein aktuelles Thema und bringt viele Herausforderungen mit sich. Eine davon ist die stetige Steigerung der Anzahl an chronischen Erkrankungen, sowie Multimorbidität, was unter anderem durch die veränderte Altersstruktur verursacht wird. Be-sonders stechen die Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervor. Viele theoretische und gesetzliche Gegebenheiten, die zur Verbesserung des Gesundheitsverhaltens der Bevölkerung dienen, sind bereits vorhanden und werden in dieser Forschungsarbeit erläutert.
Die folgende Abhandlung verfolgt das Ziel, am Waldkrankenhaus St. Marien gGmbH in Erlangen ein Beratungskonzept für internistische Disziplinen zu entwickeln, welches auf Basis der Kundenorientierung entsteht. Durch die Befragung von internen und externen Kunden soll der Standpunkt der Mitarbeiter und der Patienten erfasst werden. Im Rahmen einer Arbeitsgruppe wird ein Beratungskonzept kreiert, was beispielhaft für kardiologische Patienten umgesetzt worden ist.
Das erarbeitete Konzept wird im Anschluss vorgestellt, mit dessen Hilfe ein kundenorientiertes Beratungsangebot für das WKH Erlangen und dessen Patienten zur Verfügung steht. Im Ausblick wird die Möglichkeit beschrieben, das Konzept auf andere Disziplinen zu erweitern.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage welche Bedürfnisse Kunden bzw. Kun-
dinnen und Patienten bzw. Patientinnen in der Physiotherapie haben. Des Weiteren geht die
Forschungsarbeit der Frage nach, ob es einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Patien-
tentypen und deren Wünsche gibt. Dazu wurden sechs (ehemalige) Patienten und Patientinnen
im Rahmen eines qualitativen Interviews befragt. Die Auswertung erfolgt mittels einer quali-
tativen Inhaltsanalyse mit einem Kategoriensystem. Die Analyse ergab, dass für jeden Typen
andere Verhaltensweisen von Seiten der Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen emp-
fehlenswert sind. Des Weiteren konnte jeder bzw. jede Befragte unterschiedlichste Anregun-
gen und Hinweise zur Verbesserung und/oder zur Neuentwicklung von Angeboten und Leis-
tungen geben. Im letzten Teil der Arbeit werden Empfehlungen zur Umsetzung von verschie-
denen Vorschlägen in einer physiotherapeutischen Praxis gegeben. Die Schwerpunkte liegen
hierbei in den Bereichen: patienten- bzw. kundenorientierte Neugestaltung von Gruppenange-
boten, Verbesserung der Informationsvermittlung und Vorschläge zu weiteren kunden- bzw.
patientenorientierten Angeboten.