Evangelische Hochschule Nürnberg
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Eingliederungsvereinbarungen als öffentlich-rechtliche Verträge zwischen Arbeitsuchenden und ihrem Jobcenter bzw. ihrer Arbeitsagentur sollen den Eingliederungsprozess in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt begleitend unterstützen, indem sie Transparenz und gegenseitige Verbindlich-keit herstellen. In der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) enthalten Eingliederungsverein-barungen das Vermittlungsziel, die Bemühungen des oft arbeitslosen Leistungsberechtigten, die Leistungen des Jobcenters und eine Rechtsfolgenbelehrung. Diese klärt darüber auf, wie stark das Arbeitslosengeld II gekürzt wird, wenn die vereinbarten Bemühungen nicht erbracht und nachge-wiesen werden.
Welche Rolle schreiben Arbeitsvermittlerinnen und Arbeitsvermittler in den Jobcentern der Ein-gliederungsvereinbarung und ihren Bestandteilen im Beratungs- und Vermittlungsprozess zu? Der vorliegende Forschungsbericht geht dieser Frage anhand einer Online-Befragung nach. Die Befra-gung ist ein Teil der Begleitforschung innerhalb eines größeren IAB-Forschungsprojekts zu Wirkun-gen und Wirkmechanismen der Eingliederungsvereinbarung. Es zeigt sich: Arbeitsvermittlerinnen und Arbeitsvermittler sehen die Eingliederungsvereinbarung eher im Kontext des Prinzips „För-dern und Fordern“ verankert. Sie gehen weniger davon aus, dass Eingliederungsvereinbarungen den Eingliederungsprozess in den Arbeitsmarkt positiv beeinflussen. Kritischer beurteilen sie den Umfang von Eingliederungsvereinbarungen und ihre mangelnde Verständlichkeit für die Leis-tungsberechtigten. Das Instrument wird zudem nicht für alle Leistungsberechtigten gleicherma-ßen als sinnvoll eingeschätzt.
Verstehen und verstanden werden - Professionelle Haltung im Umgang mit Eltern in Kindertagesstätten
(2019)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Konzepten und Ansätzen der professionellen Haltung von pädagogischen Fachkräften in Kindertagesstätten, speziell im Umgang mit Eltern. Während sich diese im Gruppenalltag weitestgehend durchsetzen konnte, ist sie
gegenwärtig – wie der Bereich selbst – in der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft oft entwicklungsbedürftig.
Um die professionelle Haltung auf ihre Anwendung in der Kooperation mit Eltern hin zu untersuchen, wird zunächst der fachliche Konsens zur Erziehungs- und Bildungspartnerschaft dargestellt, sowie grundlegende Theorien im Bereich der Kommunikation, durch welche diese sich letztlich immer vollzieht.
Hieraus ergeben sich bereits Gestaltungsmöglichkeiten und Präventivmaßnahmen, sowie die Verantwortung der Fachkraft für die aktive und positive Steuerung dieser Zusammenarbeit.
Aus dieser Perspektive wird anschließend das Themenfeld der professionellen Haltung dargestellt, als Basis, aus der sich gelingende, fachliche Interaktion und Beziehungsge-staltung ergibt und mit der sich auch wachsende Ansprüche und Herausforderungen be-wältigen lassen. Es werden Komponenten und Einflussfaktoren dargelegt, prägende Leitsätze, sowie die Art und Notwendigkeit einer bewussten Gestaltung und kritischen Selbstreflexion.
Für die notwendige praktische Auseinandersetzung werden abschließend Methoden auf-gezeigt, mit denen sich pädagogische Fachkräfte ihre professionelle Haltung bewusst machen und konstruktiv weiterentwickeln können.
Verliert die Kinder- und Jugendarbeit den Anschluss an die (digitale) Lebenswelt ihrer Zielgruppen?
(2016)
Die demografische Entwicklung in Deutschland führt dazu, dass immer mehr ältere Menschen in Pflegeheimen leben und dort auch versterben. Wichtige Akteur_innen bei der Palliativ-versorgung in Pflegeheimen sind Pflegefachkräfte. Die Qualität der Versorgung von Sterbenden in Pflegeheimen hängt von ihrer Qualifikation ab. Der Zugang zu Weiterbildungsangeboten für Palliativversorgung ist wegen mangelnder Ressourcen erschwert.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Frage zu beantworten, wie Pflegefachkräften in Pflegeheimen in Erlangen und Erlangen-Höchstadt durch Nutzung vorhandener Strukturen und Ressourcen der Zugang zu Qualifikation in Palliativversorgung erleichtert und damit die Versorgungsqualität von Sterbenden in Pflegeheimen verbessert werden kann.
Hierzu wurde mithilfe einer SWOT Analyse ein Konzept zur Durchführung von Schulungen entwickelt.
Wesentliche Grundideen des Konzeptes sind die Schulung kostenfrei für die Teilnehmenden und deren Arbeitgeber durchzuführen und sie nach der Schulung in ihren Pflegeheimen durch kollegiale Praxisbegleitung zu unterstützen, das Gelernte umzusetzen. Dazu werden Ressourcen im bereits vorhandenen Netzwerk der Spezialisierten Palliativversorgung in Erlangen und Erlangen-Höchstadt genutzt und eine Stiftung zur Finanzierung gewonnen.
Durch die Kooperation der Spezialisierten Palliativversorgung in regionalen Netzwerken können vorhandene Ressourcen zur Durchführung von Schulungen nutzbar gemacht werden. Dadurch kann der Zugang zu Weiterbildungsangeboten für Pflegefachkräfte in Pflegeheimen verbessert werden.
Gesellschaft und Gesetzgeber müssen intensiver an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Pflegeheimen arbeiten.
Unwohlsein und Wohlbefinden
(2021)
Ausgangspunkt meiner Arbeit ist das geistige Wohlergehen. Da diese sogenannte mental health durch mental disorder / illness gestört werden kann, ist es, in Fürsorge um unsere Nächsten, die verantwortungsvolle Aufgabe zum Wohl der Patient*innen Theologie und Medizin in Einklang zu bringen und im Angesicht der Leidtragenden einen Austausch herzustellen. Da gerade in der Auseinandersetzung zu diesem Thema aus neutestamentlicher Sicht Ausarbeitungen hierzu fehlen, möchte ich auf die Rolle der Patient*innen eingehen.
Des Weiteren ist zu bemerken, dass Theologie, Spiritualität und geistiges Wohlbefinden in einer Beziehung zueinander stehen. Einerseits stellt die Debatte über Dämonen, Jesu Beziehung zu seiner Umwelt dar, andererseits aber lenkt sie den Fokus auch auf den Bereich der mental health. Es geht in meiner Beschäftigung und Auseinandersetzung mit den Dämonenaustreibungen Jesu nicht darum, zu überlegen, welche psychische Störung den in den synoptischen Evangelien vorkommenden Symptomen der Kranken zugeordnet werden könnte, sondern vielmehr liegt es in meinem Interesse, den Fokus auf das Leid der Patient*innen allgemein und speziell in psychotherapeutischer Behandlung zu lenken.
Anwendungsgebiete Jesu Wundertätigkeit können anhand der synoptischen Evangelien beim Exorzismus in Kapernaum und der Heilung des besessenen Geraseners gezeigt werden. Ein herausragendes Beispiel für die Rolle einer Patientin ist die Heilung der blutenden Frau. Diese Erzählung macht deutlich, inwieweit die Hilfsbedürftige selbst zu ihrer Rettung beitragen kann und welche Wirkkraft vom Glauben ausgeht. Ausgehend von diesen ausgewählten Erzählungen in den synoptischen Erzählungen kann ein Dialog über Unwohlsein und Wohlbefinden geführt werden.
Bei meiner Literatursuche und Lektüre der Fachliteratur fiel mir auf, dass der Schwerpunkt der Veröffentlichungen zur mental health-Debatte in Verbindung mit der Psychotherapie oder überhaupt eine Herangehensweise hinsichtlich des Neuen Testaments vor allem in den USA liegt. Im deutschsprachigen Raum ist es schwierig, die Psychotherapie bzw. das Fachgebiet der Psychiatrie und die neutestamentliche Wissenschaft an sich an einen Tisch zu bringen. Ansätze eines fächerübergreifenden Dialogs können in der Arbeit zum Schluss angeregt werden. Die wichtigsten Kriterien der gegenseitigen Wertschätzung zum Wohle der Patient*innen im Sinne der Wahrnehmung der Perspektive der Betroffenen sollen dabei auch nicht übergangen werden. Mit dem Verweis auf die unterschiedlichen Ansichten der Disziplinen sollen die verschiedenen Perspektiven eröffnet und als Bereicherung empfunden werden.
Im Weiteren gehe ich auf die Inklusion von Patient*innen mit psychischen Störungen in die Gesellschaft ein, die als Aufgabe einer christlichen Gemeinschaft gefördert werden sollte. Kriterien und Strategien für einen gewinnbringenden Umgang und Austausch mit Patient*innen, Seelsorgenden und Psychotherapeut*innen können ansatzweise dargestellt werden. Wünschenswert ist eine noch bessere Vernetzung der beiden Disziplinen der Theologie und der Psychotherapie, da das Wohlbefinden der Betroffenen das gemeinsame Ziel sein sollte.
Ein Streitpunkt der Debatte zwischen dem Gebiet der Psychotherapie bzw. der Psychiatrie und der Theologie ist die Annahme seitens der medizinischen Fachrichtung, dass psychische Störungen nur psychologische Auslöser haben können. An dieser Stelle kann es gewinnbringend sein, den Blick für andere Wirklichkeitsvorstellungen und Einflüsse, speziell auf das geistige Wohlsein, zu öffnen und somit eine differenzierte Perspektive der Patient*innen und die Situation zu erhalten.
Meine vorliegende Arbeit geht von den Begriffen der Krankheit bzw. des psychischen Unwohlseins / mental disorder und der Gesundheit bzw. des mentalen Wohlbefindens / mental health aus und lenkt dann den Blick auf die Heilungsgeschichten und Exorzismen Jesu im Neuen Testament. Davon ausgehend stellt sich die Frage nach den Merkmalen Jeus Ansatzes hinsichtlich einer Therapie als einen Beitrag zum Umgang mit mental disorder / illness im Religions-unterricht bei Kindern und Jugendlichen.
Die daraus entstandenen Erkenntnisse können für die schulische Religionspädagogik vor dem Hintergrund der Corona-Krise hinsichtlich der Ansätze aus dem Neuen Testament für den Religionsunterricht und die Schulseelsorge genutzt werden und somit zu einer besseren Krisenbewältigung beitragen, da auch Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche durch die Krise auch psychisch stark belastet sind. Ein interdisziplinärer Dialog zwischen Religionspsychologie, Religionspädagogik und Psychotherapie soll ebenfalls ansatzweise bedacht und angeregt werden. Generell stellt sich aus den Erkenntnissen des ersten Teils meiner Arbeit dann im zweiten Schritt die Frage, inwieweit die Ansätze des Umgangs Jesu in den neutestamentlichen Überlieferungen zu mental illness einen Beitrag zum Umgang mit psychischem Unwohlsein im Religionsunterricht leisten können. Abschließend gehe ich auf den Ansatz eines inklusiven Religionsunterrichts ein.
Als Textgrundlage dienen die im Literaturverzeichnis aufgelisteten Quellen, der griechische Text des Nestle-Alands der 28. Auflage sowie die Septuaginta. Ebenso verwende ich eine Bibelübersetzung nach Martin Luther sowie die Septuaginta in deutscher Übersetzung, wobei diese nicht jedes Mal in der Fußnote erwähnt werden. Da bei den zu bearbeitenden Textstellen keine für die Themenstellung zentralen textkritischen Probleme vorkommen, habe ich auf eine detaillierte Textkritik innerhalb meiner Arbeit verzichtet.
Das Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung konzeptioneller Überlegungen für die Beratung schwangerer Crystal Meth-Konsumentinnen. Unter Betrachtung der Gesprächsführungsmethode des Motivational Interviewings, der motivierenden Gesprächsführung, werden Überlegungen angestellt, wie die schwangeren Drogenkonsumentinnen zum Beenden ihres Konsums und somit zu einer Veränderung ihres Verhaltens motiviert werden können.
Um konzeptionelle Überlegungen zu dieser Thematik anstellen zu können, werden die theoretischen Grundlagen zur Droge Crystal Meth sowie die besonderen Umstände einer schwangeren Drogenkonsumentin betrachtet. Auf Basis der theoretischen Betrachtung des Motivational Interviewings werden im konzeptionellen Teil der Arbeit, orientiert am methodischen Handeln nach Hiltrud von Spiegel, Ziele sowie Handlungs- und Evaluationsmöglichkeiten entwickelt. Als exemplarisch betrachtete Einrichtung dient Lilith e.V., eine Suchtberatungsstelle für Frauen in Nürnberg, auf deren Rahmenbedingungen die konzeptionellen Überlegungen aufbauen.
Unter Beachtung der besonderen Situation schwangerer Crystal Meth-Konsumentinnen, welche genderspezifische Eigenschaften der Sucht aufweisen, wozu beispielsweise Traumata und Gewalterfahrungen zählen, werden spezielle Überlegungen angestellt. Die Beratung muss für diese spezielle Zielgruppe angemessen sein, dennoch steht aber auch der Schutz des Kindeswohl des Ungeborenen im Mittelpunkt.
Aufgrund der nachgewiesenen Wirkung des Motivational Interviewings erweist sich diese Methode für die Zielgruppe grundsätzlich geeignet. Als von besonderer Bedeutung stellt sich der wertschätzende Umgang mit den Klientinnen als Grundlage heraus, um das Ziel der Motivation zur Veränderung des Verhaltens und somit Abstinenz hervorrufen zu können. Dennoch zeigt diese Arbeit auch die Grenzen der wirksamen Methode auf.
Unternehmensethik (UE)
(2022)
Ungleichbewertung Geflüchteter: Interventionen und Maßnahmen für eine machtkritische Soziale Arbeit
(2023)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Ungleichbewertung von Geflüchteten und Migrant*innen. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwiefern es eine Ungleichbewertung dieses Personenkreises gibt und welchen Anteil die Profession der Sozialen Arbeit daran hat.
Um sich dieser Fragestellung anzunähern, werden zunächst Basisinformationen zu Migration und Flucht herausgearbeitet und eine Theorie zu komplexen Migrationssystemen betrachtet. Die Arbeit wirft einen analytischen Blick auf die Thematik der Ungleichbewertung und stellt dar, welche Kategorien und Exklusionsstrategien Anwendung finden. Des Weiteren werden die daraus resultierenden Folgen für Betroffene beleuchtet. Die kritische Betrachtung der Sozialen Arbeit beinhaltet deren Tätigkeitsfelder im Bereich Migration und zeigt auf, dass Soziale Arbeit als Erfüllungs- & Exklusionsgehilf*in des Staates tätig ist. Außerdem werden der Zwiespalt der Professionsangehörigen zwischen dem Doppel- und Tripelmandat sowie das politische Verständnis von Sozialer Arbeit als Menschenrechtsprofession thematisiert. Abschließend werden machtkritische Interventionen und Maßnahmen für die Soziale Arbeit herausgearbeitet.
Im Fazit wird deutlich, dass es eine Ungleichbewertung von Geflüchteten und Migrant*innen abhängig von Herkunft, Bildungsniveau und Fluchtursache gibt. Die Soziale Arbeit ist an dem ausgrenzenden System und den darin enthaltenen Mechanismen beteiligt. Damit die Profession der Sozialen Arbeit ihrer Selbstbezeichnung als Menschenrechtsprofession gerecht wird, bedarf es einer (Re)Politisierung, Solidarisierung und Organisierung der Sozialarbeiter*innen.
Das Lebensende alter Menschen wird in Deutschland zusehends institutionalisiert und
Altenpflegeheime werden immer mehr zu Orten des Sterbens. Dies stellt Einrichtungen,
ihre Träger, u.a. die Diakonie, und darin agierende Professionen, u.a. die Soziale Arbeit,
vor die Aufgabe, dem Ideal würdevollen Sterbens gerecht zu werden. Persönliche, soziale
und gesellschaftliche Umstände beeinflussen das Sterben alter Menschen, deren
Würde, auch und gerade im Angesicht von Pflegebedürftigkeit, Abhängigkeit und einem
Lebensende in Altenpflegeheimen, zu achten und zu wahren ist. Eine an den ganzheitlichen
Bedürfnissen der Sterbenden sowie den christlichen Prämissen der Barmherzigkeit,
Solidarität und Nächstenliebe orientierte diakonische Abschiedskultur eröffnet dabei
einen Raum für würdevolles Sterben. Die Profession der Sozialen Arbeit ist im Rahmen
ihrer umfassenden Kompetenzen auf vielfältige Weise fähig, diese Kultur abschiedlichen
Lebens aktiv mitzugestalten. Sie übernimmt Aufgaben des Beratens, Befähigens und
Begleitens und füllt als Brückenbauerin die Räume des „Dazwischen“, die sich am Übergang
von Leben und Tod sowie im Zusammenwirken verschiedener Beteiligter im Umfeld
der Sterbenden und der Institution ergeben. Durch ihr ganzheitliches bedürfnis- und
ressourcenorientiertes Handeln vermag sie in einer von Abschiedlichkeit geprägten
Wirklichkeit, das Lebensende eines Menschen positiv zu beeinflussen und zu einem
würdevollen Sterbeerleben beizutragen.
Karl-Hermann Rechberg untersucht erstmals im Rahmen einer empirischen Rekonstruktion von Orientierungen bei Schülerinnen und Schülern am ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg das Lernen an sogenannten „Täterorten“. Das Nürnberger Gelände zeichnet sich insbesondere durch eine starke Selbstinszenierung der Täter aus. Der Autor beschreibt sowohl das Lernpotenzial pädagogisch geführter Rundgänge über solche Orte, als auch die Risiken von Annäherungsprozessen gegenüber den Tätern. Deutlich werden die Herausforderungen für den Erziehungsauftrag von Schule und Gedenkstättenpädagogik.
Im Rahmen einer qualitativen Studie entwickelten Kramer et al. (2009) eine Typologie des Schülerhabitus, die an die Arbeiten von Bourdieu anknüpft und auf die Analyse der Reproduktion sozialer Ungleichheit im Bildungsbereich abzielt.In quantitativen Untersuchungen blieb dieser Ansatz bislang jedoch weitgehend unberücksichtigt. Mit dem vorliegenden Beitrag versuchen wir eine Verbindung herzustellen und formulieren mithilfe von Daten des Nationalen Bildungspanels einen Vorschlag für eine quantitative Abbildung des Schülerhabituskonzepts. In einer Reihe von Latent-Class-Analysen mit ausgewählten Variablen zeigte sich, dass es sowohl formal geeignete als auch inhaltlich sinnvoll interpretierbare Lösungen gibt, die verschiedene Schülerhabitustypen beschreiben und zudem Zusammenhänge mit weiteren ungleichheitsrelevanten Merkmalen aufweisen. Daneben werden aber auch die Grenzen einer solchen Analytik deutlich, die sich aus der anspruchsvollen Hintergrundtheorie und der Breite der Indikatoren ergibt.
Wasser wird häufig als die Grundlage allen Lebens bezeichnet und ist so ein essenzieller Bestandteil der Gesundheit. Bisherige Übersichtsarbeiten über das Ernährungsverhalten von Pflegekräften beinhalten häufig Ernährung und Trinkverhalten. Mit der zugrunde liegenden Arbeit wurde der explizite Fokus auf das Trinkverhalten von Pflegekräften gelegt, um herauszufinden, welche Ursachen dieses positiv wie auch negativ beeinflussen.
Ziel der Arbeit ist, die positiven Auswirkungen von Bewegung auf die bipolare affektive Störung herauszuarbeiten und dabei den Stellenwert der Bewegung in der heilpädagogischen Praxis zu erhöhen.
Bipolare affektive Störungen sind Störungen, die unterschiedliche Einschränkungen in den beruflichen und sozialen Alltag bringen, welche nicht ausschließlich die Betroffenen selbst, sondern auch die Familie und das soziale Umfeld beeinträchtigen. Gehören Kinder zu den Angehörigen, kann dies ebenfalls Einfluss auf deren Weiterentwicklung nehmen. Umgekehrt empfinden die Betroffenen die Vorurteile und soziale Isolation häufig belastender als die Erkrankung selbst.
So kann die Arbeit ein Versuch sein, durch die Darstellung der positiven Auswirkungen von körperlicher Aktivität auf die gesamte Person, die Betroffenen zur Bewegung zu motivieren.
Sie kann die Chance bieten, ihr Handlungsrepertoire zu erweitern. Das wiederrum kann die Selbstwirksamkeit fördern, wodurch sich ein Gefühl von Zugehörigkeit und Anerkennung und dadurch auch Annahme und Akzeptanz entwickelt.
Zudem kann sie einen Beitrag dazu leisten, Menschen, die von einer bipolaren affektiven Störung betroffen sind, deren Familien und ihr soziales Umfeld aufzuklären, zusammenzu-bringen und zu verbinden.
[Aus Kap. 1.2, S. 8f.]
Treatment thresholds and minimal clinically important effect sizes of antiosteoporotic medication
(2022)
Background
Patient decisions to take preventative treatments for osteoporosis depend on their perceptions of fracture risk, medication effect sizes (ES) of benefits and harms. However, physicians and lay persons may have differing perceptions of risks and medication efficacy. Both tend to overestimate medication benefits. This study surveyed at what risk physicians would prescribe and lay persons would be willing to take bisphosphonates, the minimum ES both groups do demand and the physicians estimates of the actual benefit of bisphosphonates.
Design
Cross-sectional online questionnaire survey.
Methods
Respondents were confronted with a case vignette with an osteoporotic patient (10-year femoral fracture risk: 32%). They were asked at what threshold of 10-year-risk of femoral neck fracture they would prescribe or take a drug. They were asked for the minimum ES (absolute risk reduction, ARR) they demand from bisphosphonates to prescribe or take them. Physicians were asked to provide their estimate of the actual ARR of bisphosphonates.
Results
114 physicians and 140 lay persons answered (convenience sample/snowball distribution). The 10-year-risk threshold of lay persons (Mdnlay = 60%) willing to take medication was twice as high as the physicians’ threshold (Mdnphy = 30%) to prescribe it (p < .001). The median minimum ARR physicians demanded for bisphosphonates prescription was 17%, whereas lay persons demanded 22% (p < .001). Physicians estimated the actual ARR of bisphosphonates to be 12%. This estimated effect size was below their own minimum threshold for prescription.
Conclusions
Lay persons tolerate a higher fracture risk and demand a larger benefit of antiosteoporotic medication for fracture prevention than physicians. Physicians demand higher minimum benefits than their own estimates which in turn are above the benefit evidence suggests. Physicians should be more familiar with ES of antiosteoporotic drugs concerning patient outcomes and actively advise lay persons before preventive treatment decisions are taken.
Transplantation
(2021)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Übergang von der Kindertagesstätte in
die Grundschule.
Die Arbeit fokussiert dabei die Perspektive der Kinder im Transitionsprozess.
Es wird unter anderem auf den von Griebel und Niesel entwickelten Transitionsansatz
und die damit in Verbindung stehenden Theorien eingegangen.
Außerdem wird die Entwicklung der im Übergang befindlichen Kinder näher erläutert
und das Konstrukt Schulfähigkeit beleuchtet. Auf Grundlage dessen stellt sich die Frage:
Wie „kindfähig“ ist die Grundschule überhaupt? Eine Fragestellung, der im Diskussionsteil nachgegangen wird.
Es kann in Bezug auf die Diskussionsfrage festgehalten werden, dass die Kindfähigkeit
einer Institution zum einen mit der individuellen Förderung des Kindes und zum andern mit Kooperationsbemühungen seitens der aufnehmenden und abgebenden pädagogischen Einrichtungen einhergeht.
Die pädagogische Arbeit in den institutionell-pädagogischen Bildungseinrichtungen ist geprägt von Vielfalt und Heterogenität. Vielfalt ist ebenfalls fester Bestandteil in der Geschlechtlichkeit eines Menschen. Bereits im Kindesalter können Kinder die Gewissheit haben, dass das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht nicht mit den individuellen Empfindungen und der eigenen Gewissheit kompatibel ist. Das bedeutet, dass die Themen Geschlechtlichkeit und geschlechtliche Identität eine Rolle in der Lebenswelt der Kinder einnehmen und demnach sind sie Bestandteil in der pädagogischen Arbeit mit Kindern. Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist, die Bedarfe und Herausforderungen von Trans*Kindern und ihren Familien sichtbar zu machen und aus dieser Betrachtung pädagogische Unterstützungsprozesse für die pädagogische Fachwelt abzuleiten. Um dieses Ziel zu erreichen, werden mithilfe von fünf leitfadengestützten Interviews Daten erhoben. Die Stichprobe setzt sich aus unterschiedlichen Akteuren zum Thema Trans* im Kindesalter zusammen. Die Datenauswertung erfolgt mit der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse. Die Ergebnisse der Auswertung zeigen, dass die Trans*Kinder und ihre Familien viele herausfordernde Situationen begegnen und diese geprägt sind von Ängsten, Diskriminierungserfahrungen und negativen Erfahrungen allgemein. Es zeigt auch, dass Handlungsbedarf bei den pädagogischen Bildungsinstitutionen besteht und diese als Bildungs- und Erziehungspartner*innen in einer wichtigen Funktion agieren. Deutlich wird außerdem eine Notwendigkeit sich als pädagogische Institution zur Thematik geschlechtliche Diversität zu informieren und eine pädagogische Haltung zu erarbeiten, dass Diversität zur Normalität in den pädagogischen Einrichtungen wird.