Evangelische Hochschule Nürnberg
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Ergebnisse von Evaluationen und Wirkungsanalysen sollten so aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden, dass Fachkräfte in den zu untersuchenden Projekten daraus Rückschlüsse und Konsequenzen für die eigene Arbeit ableiten können. Vielversprechend erscheint hier der Aufbau von regelmäßig aktualisierbaren Auswertungs-Dashboards, mit deren Hilfe Fachkräfte Daten selbständig analysieren können.
Im Beitrag wird dargestellt, warum Dashboard-Lösungen im Rahmen von Evaluationen und Wirkungsanalysen sinnvoll sind und wie bei der Erstellung sinnvollerweise vorgegangen werden sollte.
Anhand konkreter Beispiele wird die Umsetzung in der Praxis dargestellt, um am Schluss darauf aufbauend künftige Herausforderungen zu formulieren.
Das Thema Gewaltprävention ist von großer Aktualität und Relevanz.
Für junge Flüchtlinge ist dabei v.a. die Entwicklung und Förderung ihrer persönlichen Situation
von großer Bedeutung. Die Beschleunigung des Asylverfahrens und die schnelle
Klärung des Aufenthaltsstatus nimmt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle ein, was sich u.a. in den erhöhten Effektstärken bei erteilter Aufenthaltserlaubnis gegenüber Duldung und Gestattung zeigt.
Neben den vielen Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation von UM, die positive Wirkung auf das Gewaltpotenzial haben können, sollte der Fokus von beteiligten Akteuren
in der Arbeit mit UM auch auf Maßnahmen zur Gewaltprävention gelegt werden. Die Effektstärke, die in der pädagogischen Arbeit mit umF vorliegen, übertreffen dabei sogar das Niveau, das die Jugendhilfe in der Arbeit mit einheimischen Jugendlichen erreicht.
Gewaltprävention kann zwar keine Patentlösungen für jede individuelle
Lebensbiografie bieten, dennoch gehen zahlreiche Nutzen mit ihr einher.
In erster Linie profitieren die Jugendlichen. Ihnen bietet sich die Chance auf eine positive Entwicklung, z.B. durch die gezielte Förderung sozialer Verhaltensweisen. Diese verschaffen ihnen Vorteile im Berufsleben und bauen Probleme im Alltag ab.
Außerdem ergibt sich ein Nutzen für die gesamte Gesellschaft. Mit Hilfe der Gewaltprävention kann die Verhinderung von Straftaten erreicht werden.
Dies hat positive Auswirkungen auf die Anzahl der Straffälligen, die vom Staat versorgt werden müssen, sowie die Anzahl der geschädigten Opfer, die von der Gewalt betroffen sind.
Die Gesellschaft profitiert im Endeffekt von einem gestärkten Sicherheitsgefühl.
Trotz der vielen Maßnahmen zur Gewaltprävention werden Aggression und Gewalt voraussichtlich bestehen bleiben, weil die natürliche Veranlagung im Menschen weiterhin existiert und nicht alle Menschen mit Angeboten erreicht werden können
Themenzentrierte Interaktion und Positive Psychologie im Dialog. Eine Perspektivenerweiterung
(2020)
Trotz ihrer gemeinsamen Wurzeln in der humanistischen Psychologie haben Themenzentrierte Interaktion (TZI) und Positive Psychologie in Theorie und Praxis aktuell wenig bis keine Berührungspunkte. Die TZI hat sich stark in pädagogische Konzepte hinein entwickelt, während die Positive Psychologie deutlich wissenschaftlich-empirisch orientiert ist und forscht. Mögliche Verbindungslinien aufzugreifen und weiterzuentwickeln eröffnet für beide Seiten eine Erweiterung der Perspektiven. So kann die TZI in Verbindung mit der Positiven Psychologie ihr breites Handlungsrepertoire um empirisch beforschte Interventionen ergänzen, während die Positive Psychologie ihren auf das Erleben und Verhalten des einzelnen Individuums konzentrierten Blick um ehtisch und politisch-gesellschaftliche Aspekte erweitern kann. Erste Denkansätze dazu werden hier entwickelt.
Im Sommersemester 2020 startete der fünfte Durchgang des Masterstudiengangs Angewandte Bildungswissenschaften an der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EVHN), der als festen Bestandteil die drei Methodenkurse der Grundausbildung des Ruth Cohn Institute for TCI international (RCI) beinhaltet. Margit Ostertag ist Professorin an der EVHN und Lehrbeauftragte für Themenzentrierte Interaktion (TZI) am RCI. Sie untersucht, wie sich im Kontext Hochschule mit Hilfe der TZI entwicklungsförderliche Bildungs- und »Gedeihräume« gestalten lassen. Der Begriff »Gedeihraum« steht in der TZI für die Idee inneren Wachstums. Es zeigt sich, dass hier Bildungsprozesse möglich werden, in denen persönliche Entwicklung und wissenschaftliche Auseinandersetzung miteinander verbunden sind. So können von diesem Beitrag auch Anregungen für Lehrende an anderen Hochschulen ausgehen.
Der Blick auf die sich immer mehr ausweitenden pränataldiagnostischen Verfahren zeigt, wie selbstverständlich der medizinische Fortschritt das Leben der heute werdenden Eltern bestimmt.
Die scheinbare Leichtigkeit, Einfluss auf die Gesundheit des ungeborenen „Wunschkindes“ nehmen zu können, wird meist erst auf den zweiten Blick getrübt, nämlich dann, wenn sich die Gewissheit um das Wohl des Kindes nicht bestätigt. Immer mehr werdende Eltern müssen sich aufgrund des medizinischen Fortschritts mit der relativ sicheren pränataldiagnostischen Nachweisbarkeit der chromosomalen Abweichung Down-Syndrom (Richter-Kuhlmann, 2012, S. A1459) auseinandersetzen. In 90% aller Fälle wird die Entscheidung gegen die Fortsetzung der Schwangerschaft und für einen Abbruch getroffen (Hey, 2012, S. 12).
Warum aber „entscheiden“ sich so viele Paare gegen ein Kind mit Down-Syndrom, obwohl gerade dieser Personengruppe aufgrund vorherrschender Fördermöglichkeiten ein so breites Entwicklungsspektrum gegenübersteht?
Welche Konsequenzen ergeben sich für Betroffene aus dem medizinischen Fortschritt nach einem unerwarteten embryonalen positiven Down-Syndrom Befund?
Welche Chancen, aber auch welche Risiken birgt die Pränataldiagnostik in diesem Kontext? Und aus welchen Gründen scheint für die Mehrheit der betroffenen Paare ein Abbruch der Schwangerschaft die einzige Alternative zu sein?
Die vorliegende Thesis beschäftigt sich, basierend auf der Befindlichkeit und den primären Bedürfnissen von Paaren nach Erhalt der pränataldiagnostischen Diagnose Down-Syndrom, mit möglichen, die Entscheidungssituation betreffenden beeinflussenden Faktoren und zeigt sowohl die Notwendigkeit als auch die Umsetzung und die Konsequenzen einer ergänzenden psychosozialen Beratung im Rahmen der Schwangerschaftskonfliktberatung auf, um Paaren sowohl in der Entscheidungsfindung als auch danach eine begleitende Stütze sein zu können.
Ein Aquarium in der Aula einer Schule, ein Hund im Kindergarten oder das Meerschweinchen im Altenheim – die positive Wirkung von Tieren auf Menschen ist seit langem bekannt und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.Die wissenschaftlichen Forschungen und Erkenntnisse haben sich in Deutschland in den letzten 30 Jahren um ein Vielfaches erhöht.
Immer mehr soziale Institutionen nutzen das Tier als Medium zu pädagogischen, therapeutischen und psychologischen Zwecken.
In Kindertageseinrichtungen werden Tiere eingesetzt, um die Entwicklung der Heranwachsenden in den unterschiedlichsten Bereichen zu fördern und zu unterstützen. Durch die enge Beziehung, die zwischen Tieren und Menschen möglich ist, wirken Tiere besonders auf den sozial emotionalen Bereich der kindlichen Entwicklung.
Doch wie ist es möglich, dass Menschen und Tiere Beziehungen aufbauen und welche Wirkung hat dies tatsächlich auf die Entwicklung von Kindern? Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, dass ein Tier als Medium eingesetzt werden kann?
Das Ziel dieser Arbeit ist es, diese Fragen zu beantworten, die Grundlagen der Tiergestützten Intervention aufzuzeigen und ver-schiedene Konzepte zum Einsatz eines Sozialhundes in Kindertages-einrichtungen vorzustellen.
Die Arbeit beginnt mit der begrifflichen Klärung und den Grundlagen der Tiergestützten Intervention. Hierbei werden die Entstehung und die unterschiedlichen Formen aufgezeigt. Anschließend werden verschiedene Erklärungsmodelle der Mensch-Tier-Beziehung dargestellt. Im Folgenden werden die Voraussetzungen für das Tier und den Hundebesitzer, die rechtlichen Grundlagen, die potenziellen Risiken, die hygienischen Voraussetzungen und die organisatorischen und institutionellen Grundlagen zum professionellen Einsatz eines Hundes geklärt.
Wie der professionelle Einsatz in der Praxis umgesetzt werden kann, wird anhand verschiedener Konzepte dargestellt. Bevor die Wirkung eines Hundes auf die verschiedenen Entwicklungsbereiche von Kindern beschrieben wird, werden die Bereiche der frühkindlichen Entwicklung erläutert.
Grundlage folgender Ausführungen bilden aktuelle Forschungen zum Thema der Kooperation von Schulen und Praxisstätten in der Ausbildung frühpädagogischer Fachkräfte, der Kompetenzorientierung in ihrer Qualifizierung sowie die Grundlagen für kompetenzorientierte Weiterbildung von Mentorinnen am Lernort Praxis.
Bildung als Selbstbildung
(2020)
Die Institution Hochschule unterliegt starken Veränderungen: Politische und gesellschaftliche Anforderungen an die Studierenden werden höher, damit sie eine lebenswerte Zukunft mitgestalten können.
Im Jahr 2015 hat die Weltgemeinschaft die Agenda 2030 verabschiedet. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung mit ihren 169 Unterzielen sind das Kernstück der Agenda 2030. Die Sustainable Development Goals (SDGs) sollen bis 2030 global und von allen UNO-Mitgliedstaaten erreicht werden, um die drängenden Herausforderungen der Welt gemeinsam zu lösen. Dies umfasst ökonomische, ökologische und soziale Entwicklungsaspekte. Die Studierenden benötigen daher zukunftsgerechte Schlüsselqualifikationen wie beispielsweise Selbstständigkeit, Flexibilität und Kommunikationsfähigkeit, um den zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen in einer Welt, in der Gewissheit nicht gewiss ist, gerecht zu werden. Welche Konsequenzen dies für die Lehre hat, soll der folgende Beitrag aufzeigen.
Die vorliegende Masterarbeit unternimmt einen ersten umfassenden Versuch, die Themen- zentrierte Interaktion (TZI) und Resonanzpädagogik systematisch zu verbinden.
Die Resonanzpädagogik fußt auf der soziologischen Resonanztheorie von Hartmut Rosa. Bereits Bayer und Ostertag (2019, 2022a) haben die inhaltliche Verwandtschaft und erste Verbindungslinien der beiden Ansätze nach Ruth C. Cohn (TZI) und Rosa (Resonanz) herausgestellt.
Die TZI zeigt sich in der vorliegenden Arbeit als geeignete systematische Erweiterung der Resonanzpädagogik. Dabei wird deutlich, dass die Ansätze nicht nur inhaltlich gleiche Anliegen verfolgen, sondern auch strukturell verwandte Alternativen vorschlagen. Die TZI
kann dabei helfen, das Anliegen der Resonanzpädagogik systematisch anzuwenden. Aus der Synthese der beiden zeichnen sich in dieser Arbeit Konturen einer Themenzentrierten Resonanzpädagogik ab
[Einleitung]
In ihrer theoretischen Auseinandersetzung mit Macht in der Sozialen Arbeit bietet Silvia Staub-Bernasconi Bewertungs- und Handlungswissen an, mit deren Hilfe Voraussetzungen und Bedingungen von Machtstrukturen kritisch reflektiert werden können. Offen verweist sie dabei auf Bourdieu, Popitz, Focault und Marx u.a. Bei näherer Betrachtung sind in Staub-Bernasconis Betrachtungen allerdings Parallelen zu Gedanken von Norbert Elias zu erkennen. Am augenscheinlichsten wird das bei dem Thema Machtquellen. Sie verweist hier auf Klaus Wolf, der für seine Analyse von Machtprozessen in der Heimerziehung Norbert Elias Ansatz als Fundament nutzt. Beide Theorien sehen in Macht einen zentralen Bestandteil von sozialen Beziehungen.
Macht eröffnet und verschließt Handlungsspielräume. Häufig wird ihre Wirkung gar nicht als Macht wahrgenommen, sondern als viel eher als Sicherheit oder Schutz. Im Alltag sind es vielmehr die negativen Seiten, die dann als Macht bezeichnet werden.
In dieser Arbeit werden beide Seiten betrachtet. Dabei geht es um die Reflexion der eigenen Handlungsspielräume. Macht, wird gezeigt, kann auch die Chance sein, zu einem humaneren Miteinander beizutragen. Sozialarbeiter*innen als auch Adressat*innen der Sozialen Arbeit wird gängigerweise eher Ohnmacht als Macht zugerechnet. Das Bild krassen Ungenügens und sozialer Unterlegenheit haben beide Gruppen in ihr Selbstbild aufgenommen. Ein Muster, das als ‚erlernten Hilflosigkeit‘ bekannt ist.
Eine Auseinandersetzung mit dem Thema zeigt: Das Bild ist sozio-strukturell erzeugt. Wolfs Studie zeigt auf, dass Klient*innen und Sozialarbeiter*innen sehr wohl über Machtquellen verfügen und diese ihre Wirkung im Negativen wie im Positiven entfalten. Es wird beleuchtet, welche Quellen das im speziellen sind. In der Folge wird eine ethische Legitimationspflicht für den Einsatz von Macht begründet.
Inwiefern kann die Soziale Arbeit von Norbert Elias macht-theoretischen Ansatz profitieren? Das ist die Frage mit der sich diese Arbeit beschäftigt. Als gedankliche Leiter der Arbeit dient der transformative Dreischritt nach Silvia Staub-Bernasconi. Eine Methode, mit der Theoriewissen in Handlungswissen umgewandelt werden kann. Für einen Einblick in die theoretischen Erkenntnisse von Staub-Bernasconi und Elias, werden diese zuerst als Grundlagen erklärt.
Durch szenisches Spiel zur personalen Kompetenz im Umgang mit demenziell erkrankten Menschen.
(2021)
Einleitung:
„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ Dies waren einst die berühmten Worte von Herrn Henry Ford im 19. Jahrhundert. Mit anderen Worten, wer sich nicht mit neuen Dingen beschäftigt, entwickelt sich nicht weiter. Henry Ford war zu seiner Zeit ein Pionier der Industrie, der die Arbeitsabläufe am Fließband effizient auf ein Optimum reduzierte. Das war die damalige Geburtsstunde der Massenproduktion (vgl. Juchem, 2013).
Was hat aber nun Fortschritt, Optimierung der Arbeitsabläufe und Massenproduktion mit Pflegepädagogik gemeinsam?
In dieser Arbeit wird die personale Kompetenz Auszubildender im Umgang mit demenziell erkrankten Personen beleuchtet und pädagogisch im Setting des szenischen Spiels eingebettet. In der Pflegeausbildung werden Auszubildenden nicht nur ‚Hard Skills‘ vermittelt, wie fachliche Fertigkeiten, sondern auch die sogenannten ‚Soft Skills‘. Soft Skills sind unter anderem personale, soziale und kommunikative Kompetenzen. Anhand dieser Soft Skills im Rahmen der Ausbildung wird die auszubildende Person in seiner Persönlichkeitsentwicklung gefördert (Erpenbeck et al. 2017).
Diese Arbeit setzt den Fokus auf die personale Kompetenz in der Pflegeausbildung und deren Möglichkeiten zur Entwicklung und zur Förderung. Durch die Untersuchung der Narrativen, anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring, werden die daraus resultierenden Herausforderungen von Auszubildenden im Umgang mit demenziell erkrankten Menschen sichtbar und der Leser erhält einen Einblick in reale Situationen des Pflegealltags.
Es offenbaren sich Handlungsräume und Arbeitsabläufe im Umgang mit demenziell erkrankten Menschen. Die Narrative bieten dazu auch die elementare Gelegenheit, die Erlebniswelt Auszubildender zu verstehen. Wie man erkennen kann, befasst sich diese Arbeit mit dem Fortschritt der Auszubildenden und deren Arbeitsabläufe.
Wo ist aber nun die „Massenproduktion“ einzuordnen? Im Hinblick auf die oben genannten Soft Skills wird die personale Kompetenz Auszubildender untersucht. Es wird der Forschungsfrage nachgegangen, wie Auszubildende personale Kompetenz im Umgang mit demenziell erkrankten Personen erlangen können. In gewisser Weise bedient sich das szenische Spiel an der Massentauglichkeit. Durch diesen pflegedidaktischen Ansatz können subjektive und emotional komplexe Themen in der Gruppe oder in der Klasse viabel gemacht werden. Das szenische Spiel bietet durch ihren pflegedidaktischen Ansatz die besten Voraussetzungen, um die subjektive Erlebniswelt Auszubildender nach außen zu kehren und mit ihnen an ihrer Haltung zu arbeiten.
Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem derzeitigen Forschungsstand der Autismus-Spektrum-Störungen (ASS).
Zunächst werden die Begrifflichkeit der ASS und deren historischer Hintergrund näher beleuchtet. Anschließend zeigt die Arbeit auf, welche Kernsymptome die Störungen aus dem autistischen Spektrum charakterisieren, wie diese nach der ICD-10 sowie dem DSM-5 klas-sifiziert werden und wie häufig sie in der Bevölkerung vorkommen. Sie stellt ferner deren möglichen Ursachen und Begleiterscheinungen ausführlich dar und informiert über den diagnostischen Prozess.
Auf Grundlage verschiedener Theoriezugänge werden im dritten Kapitel dieser Arbeit konkrete konzeptionelle Bausteine aufgeführt, die im Umgang mit autistischen Kindern im Kindergarten zur Maximierung ihrer Lebensqualität und Teilhabe beitragen können.
Die einzelnen Aspekte stellen Handlungsempfehlungen für die Fachkräfte in den Kindergärten dar, in denen Kinder mit Autismus betreut und gefördert werden.
Vorausgehend wird die Theorie der Konzeptionsentwicklung in sozialen Organisationen kurz beleuchtet und eine Bedarfsanalyse als Basis für die Entwicklung der konzeptionellen Ele-mente durchgeführt. Ferner wird auch das Ziel, das mit dieser Arbeit verfolgt wird, eingehend erläutert.
Ausgehend von der dialektischen Verschränkung der Diskurse um Inklusion und Raum wird das von Jürgen Habermas als konstitutiv für das Inklusionsparadigma postulierte Theorem der „Einbeziehung des Anderen“ als Herausforderung für die räumliche Organisation und Strukturierung von Bildungslandschaften beschrieben. Insofern schärft der folgende Beitrag den Blick für die „utopischen Überschüsse“ der Produktion und Aneignung inklusiver und heterogenitätssensibler Bildungsräume.
Im Sozialgesetzbuch VIII (Kinder- und Jugendhilfe) wird die Norm formuliert, dass die Jugendarbeit bzw. die Jugendverbände „nicht irgendeine Partizipation“ (Sturzenhecker 2014: 225 f.) ermöglichen sollen, sondern eine Beteiligung, die bewusst auf die Übernahme von Verantwortung für sich und andere zielt. Während die Rolle der Jugendverbände als demokratiebildende und -stabilisierende Akteure theoretisch hinreichend reflektiert und konzeptionell fest in den Leitbildern und Programmatiken verankert ist, ist das Wissen über die Realität demokratischer Prozesse in der Jugendverbandsarbeit und deren Bedeutung für die politische Mündigkeit junger Menschen vergleichsweise überschaubar.
Diesbezügliche Studien fokussieren entweder auf die tatsächliche demokratische Organisationsstruktur (vgl. Riekmann 2012) oder thematisieren die positive Wirkung der Jugendverbandsarbeit im Hinblick auf außerverbandliche politische Aktivität (vgl. Landesjugendring Nordrhein-Westfalen 2010: 31). Argumentiert wird dabei häufig aus der Perspektive der Erwachsenen(organisation), die Sichtweise der Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen bleibt dagegen in der Regel unberücksichtigt. Angesichts der viel zitierten Krise der Demokratie sind die Erfahrungen mit demokratischen Entscheidungs- und Teilhabeprozessen im Jugendverband aber sowohl für die jungen Menschen als den zukünftigen demokratischen Akteuren als auch für die Zukunft der Demokratie als Staatsform selbst von entscheidender Bedeutung (vgl. Bergsdorf 2017). Es stellt sich daher die Frage, ob der durch die Jugendverbände selbst behauptete Anspruch, „Werkstätten der Demokratie“ (Deutscher Bundesjugendring 2004) zu sein, der Realität gerecht wird (vgl. Sturzenhecker 2014).
Auch wenn die Bundesrepublik Deutschland im Demokratieindex der Economist Intelli- gence Unit (vgl. Kekic 2007) als vollständige und stabile Demokratie geführt wird, (vgl. The Economist 2022) zeigen sich in unserer Gesellschaft in den letzten Jahren doch auch nicht zu unterschätzende demokratiegefährdende und/oder demokratiefeindliche Tendenzen (vgl. Zick/Küpper 2021). Diese lassen sich z.B. am Phänomen der Politikverdrossenheit bestimmter Risikogruppen festmachen (vgl. Bertelsmann-Stiftung 2017, 2020), aber auch am Erstarken extremer politischer Gewalt (vgl. BMI 2021) sowie der Zunahme antisemitischer Straftaten (vgl. BMI 2017) bzw. der Verbreitung rassistischer Vorurteile (vgl. DeZIM 2022). Vor diesem Hintergrund wird – schon seit längerem – auch in der Sozialen Arbeit die Förderung von Demokratie als professionelle Aufgabe verstanden (vgl. Geisen u.a. 2013; Mührel/Birgmeier 2013; Köttig/Röh 2019). Gesellschaftliche Teilhabe, Inklusionsvermitt- lung und Exklusionsvermeidung sind dabei schon immer gesellschaftspolitischer Auftrag der Sozialen Arbeit, was insbesondere im professionstheoretischen Selbstverständnis der Sozialen Arbeit als Menschenrechtsprofession zum Ausdruck kommt (vgl. Staub-Bernasconi 2019).
[Fragestellung und weiteres Vorgehen]
Basierend auf der rechtlichen Verpflichtung der Bundesrepublik, digitale Teilhabe umzusetzen, sowie unter Berücksichtigung des aktuellen Forschungstands, ergibt sich die Motivation, diese empirische Arbeit zu verfassen. Zeitlich nach Rechtsteiner wird die Fragestellung, inwiefern Menschen mit einer psychischen Erkrankung/Behinderung via Internet- und Mediennutzung gesellschaftlich teilhaben, weiterführend bearbeitet. Der Vergleich hierbei ist besonders interessant. Hat sich etwas im Nutzungsverhalten geändert? Benutzt die Zielgruppe das Internet? Falls ja, aus welchen Gründen und mit welchen Endgeräten? Gibt es dabei Schwierigkeiten? Wie verhält es sich mit der Akzeptanz der Klienten gegenüber Assistenz-Apps?
Im Folgenden wird kurz das weitere Vorgehen beschrieben. Zunächst wird auf die positiven und negativen Aspekte der Internet- und Mediennutzung eingegangen – technische Assistenz mitinbegriffen. Die „MindCare-App“ wird vorgestellt. Es folgt die Methodik. Außerdem werden die Grenzen der eigenen Forschung untersucht: Wie hätte die Erhebung noch reibungsloser und vorteilhafter stattfinden können? Darauf folgen die eigenen Ergebnisse, inklusive des Vergleichs mit Rechtsteiner. Danach wird die Zielgruppe mit der deutschen Gesamtbevölkerung in Beziehung gesetzt. Zuletzt wird Stellung zu den Ausgangsfragen bezogen.
Seit Beginn der sogenannten Corona-Krise diskutieren sowohl die Soziologie wie auch die Ethik sehr intensiv über Themen (gesellschaftlicher Zusammenhalt, Ungleichheit, Gerechtigkeit), die an entscheidenden Stellen nur mittelbar mit der Krise selbst zu tun haben, die jedoch in dieser, wie unter einem Brennglas, in verschärfter Form zutage treten. Aus unserer Perspektive spricht vieles dafür, diese Brennglassituation auch dahingehend zu nutzen, sich mit diesen über das Aktuelle hinausweisenden Themen intensiv auseinanderzusetzen. Gleichzeitig, und dies stellt den direktesten Anlass für das Folgende dar, haben wir diese Auseinandersetzung als ein Ge-spräch, als einen Dialog zwischen Ethik, Theologie und Soziologie angelegt, der, ausgehend von einer auf die aktuelle Situation bezogenen Diagnose, versucht, disziplinübergreifende Gemein-samkeiten wie auch disziplinspezifische Unterschiede auszuloten, um die Grenzen des eigenen Soziolekts (Zima) zu überschreiten und im Rahmen einer dialogischen Situation eine belastbare gemeinsame Perspektive zu entwickeln. Vielleicht lässt sich die Situation der Pandemie auch als eine Grenzsituation im Jasper‘schen Sinne verstehen, in der „nichts Festes da ist, kein unbe-zweifelbares Absolutes, kein Halt, der jeder Erfahrung und jedem Denken standhielte“ (Jaspers 1922, S. 229). Warum möglicherweise kein Halt da ist – und was stattdessen vorherrscht –, darauf bieten Soziologie, Theologie und Ethik sicherlich unterschiedliche aber, so denken wir, kommensurable Antworten.
NachhaltigERleben?!
(2019)
In Anbetracht aktueller Nachhaltigkeitsdiskussionen erscheint es auch für Erlebnispäda-
gog*innen unumgänglich, sich mit den professionellen Handlungsmöglichkeiten im Hin-
blick auf Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Bei der vorliegenden Bachelor-Thesis han-
delt es sich daher um eine Literaturarbeit, die der Frage nachgeht, inwiefern die Vermitt-
lung nachhaltiger Werte in der erlebnispädagogischen Arbeit mit jungen Erwachsenen im
Kontext der ökonomisch-ökologischen Doppelkrise ein sinnvolles und wirksames Instru-
ment und Handlungsfeld Sozialer Arbeit darstellt. Damit soll die Idee des Tripelmandats
Sozialer Arbeit in die sonst eher praxisorientierte Erlebnispädagogik übertragen werden.
Abgesehen von der Einleitung beseht die Arbeit aus drei Teilen: Zuerst wird tiefergehend
auf die ökonomischen, ökologischen und sozialen Probleme eingegangen, die durch mo-
derne Lebensstile und eine Wirtschaftsweise mit unhinterfragter Wachstumsideologie
entstehen.
Der darauffolgende Teil stellt dar, warum ein Wertewandel die Grundvoraussetzung für
nachhaltigeres Leben ist. Neben einer Erklärung und Definition dazugehöriger Theorie-
aspekte wird der Frage nachgegangen, inwiefern dieser Prozess aus der Perspektive So-
zialer Arbeit beeinflusst werden kann.
Auf die bisherigen Erkenntnisse aufbauend, findet die Beantwortung der Forschungsfrage
im letzten Teil der Arbeit statt: Um herauszuarbeiten, inwiefern erlebnispädagogisches
Arbeiten mit jungen Erwachsenen eine geeignete Methode zur Vermittlung nachhaltiger
Werte ist, wird zunächst die Entstehungsgeschichte der Erlebnispädagogik angerissen so-
wie aufgezeigt, wie groß das Feld erlebnispädagogischer Ansätze inzwischen ist. Darauf-
hin werden die Potentiale für die Vermittlung nachhaltiger Werte dargestellt und den
Grenzen der erlebnispädagogischen Arbeit gegenübergestellt.
Im Fazit wird abgewogen, inwiefern die Vermittlung nachhaltiger Werte in erlebnispäda-
gogischen Angeboten für junge Erwachsene im Kontext der ökonomisch-ökologischen
Doppelkrise ein sinnvolles und wirksames Instrument und Handlungsfeld Sozialer Arbeit
ist. Es stellt sich heraus, dass der erlebnispädagogische Ansatz ein wichtiges Puzzlestück
darstellt, jedoch auch weitere Forschung und alternative Ansätze benötigt werden.
In dieser Bachelorarbeit wird die Fragestellung erörtert, wie sich die Identität bei
Jugendlichen mit Migrationshintergrund entwickelt und wie sie durch ein Konzept mit
theaterpädagogischen Elementen gefördert werden kann. Dafür werden zuerst
grundlegende, entwicklungspsychologische Merkmale der Jugend und die Entwicklung der
Identität beschrieben. Im Besonderen wird das Verständnis von Identität nach Erikson und
Marcia betrachtet. Diese Erkenntnisse verdeutlichen die Bedeutung der Erkundung der
eigenen Identität. Um der Fragestellung näher zu kommen, werden im darauffolgenden Teil
diese Erkenntnisse auf Jugendlichen mit Migrationshintergrund übertragen. Im Fokus
stehen vor allem die Erkundung und Entwicklung einer kulturellen Identität als besondere
Aufgabe dieser Gruppe. Von einem trans- und interkulturellen Kulturverständnis ausgehend
werden der Entstehungsprozess, die Chancen einer transkulturellen Identität und die
Risiken durch Diskriminierung dargestellt.
Interkulturelle Kompetenzen umfassen ein breites Spektrum an Fähigkeiten und
unterstützen bei der Erkundung der kulturellen Identität. Eine kritische Betrachtung hilft die
Anwendungsmöglichkeiten für ein Konzept zu erörtern. Für den Erwerb von
interkultureller Kompetenz ist die Methode der Theaterpädagogik hilfreich. Die
ästhetischen Erfahrungsprozesse in der Theaterpädagogik sind für die Selbstfindung
förderlich, wobei ein erfahrener und kompetenter Spielleiter in der Arbeit mit Jugendlichen
Voraussetzung ist.
Aus diesen Erkenntnissen wird ein Konzept im Zusammenhang des Weihnachtsfestes mit
theaterpädagogischen Elementen entwickelt. Es kann in vielen Bereichen der Jugendhilfe
eingesetzt werden und ist für Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund angedacht.
Die kulturelle Identität wird in diesem Konzept gefördert und interkulturelle Kompetenz
erworben. In 19 Einheiten á 90 Minuten inklusive Aufführung und Nachtreffen werden
viele Spiele gespielt, ein Theaterstück entwickelt und sich mit interkulturellen
Fragestellungen auseinandergesetzt. Die Teilnehmer sollen dabei über ihre kulturelle
Identität nachdenken und neues erfahren, sowie Anregungen für ihren Alltag mitnehmen
können.
Die Grundlage einer funktionierenden Kita sollte ein wertschätzendes, einfühlsames und den Bedürfnissen des Kindes gegenüberstehendes Team sein, das die individuelle Entwicklung jedes einzelnen Kindes im Blick und Freude an der Arbeit in der Gruppe hat. In ganz Deutschland fehlen Fachkräfte für eine kindgerechte Betreuung. Doch was braucht es, um diese Grundlage zu schaffen?
Die "Reckahner Reflexionen" formulieren Leitlinien im pädagogischen Handeln, die Fachkräfte in der Analyse konkreter Situationen unterstützen. Es wird zwischen unzulässigen und zulässigen ethischen Handlungen unterschieden, die aus den jeweiligen Beobachtungen abgeleitet wurden.
Folgender Artikel möchte den Fokus auf das Verhalten von Fachkräften im Umgang mit einem kleinen Jungen legen, wie es in der Praxis oft unreflektiert geschehen kann. Nach einem einführenden Fallbeispiel, wird anhand der "Reckahner Reflexionen" die pädagogische Beziehung analysiert, seelische Verletzungen und Kinderrechte betrachtet und auf Präventionsmaßnahmen eingegangen.