Evangelische Hochschule Nürnberg
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Diese Arbeit geht der Frage nach, wie Vertragslösungen bei Mittelschülern der 9. Klasse präventiv vermieden werden können. Das entlang dieser Fragestellung entwickelte Gruppenangebot richtet sich an Jugendliche dieser Zielgruppe. Insbesondere werden dabei diejenigen angesprochen, die schon einen Ausbildungsvertrag mit einem Betrieb abgeschlossen haben, und die im Bewerbungsverlauf Unterstützung der Koordinierungsstelle SCHLAU in Nürnberg erhielten. Für diese Einrichtung ist das Angebot auch konzipiert worden. Der Bedarf einer solchen Maßnahme ergibt sich aus dem theoretischen Teil der Arbeit.
Die Jugendlichen stehen vor Herausforderungen, die sich sowohl aus der Pubertät als auch dem Übergang von der Schule in die Ausbildung ergeben. Die Bedingungen des Ausbildungsmarktes erschweren diesen Übertritt gerade für Mittelschüler zusätzlich. Um ein situationsgerechtes Angebot entwickeln zu können, wird nach Gründen gefragt, die zu einer Vertragslösung führen können. Dabei stellt sich heraus, dass gerade Konflikte im Betrieb ursächlich für Abbrüche in der betrieblichen Ausbildung sind. Der Berufsorientierung kommt die Aufgabe zu, unter anderem an dieser Erkenntnis anzusetzen.
Ein Training von Konfliktfähigkeit und Fähigkeiten zur Stressbewältigung kann helfen, Konflikte nicht zu Abbruchgründen werden zu lassen, weshalb das Angebot diese beiden Aspekte in den Blick nimmt.
Aufgrund der erarbeiteten theoretischen Grundlagen werden im konzeptionellen Teil Ziele entwickelt, die für die Planung und Durchführung des Angebotes leitend sind.
Das Konzept ist als konkrete Anregung zu verstehen, das die angehenden Auszubildenden dahingehend unterstützen kann, bei Konflikten im Betrieb nicht zu verzweifeln.
In dieser Bachelorarbeit wird die Fragestellung erörtert, wie sich die Identität bei
Jugendlichen mit Migrationshintergrund entwickelt und wie sie durch ein Konzept mit
theaterpädagogischen Elementen gefördert werden kann. Dafür werden zuerst
grundlegende, entwicklungspsychologische Merkmale der Jugend und die Entwicklung der
Identität beschrieben. Im Besonderen wird das Verständnis von Identität nach Erikson und
Marcia betrachtet. Diese Erkenntnisse verdeutlichen die Bedeutung der Erkundung der
eigenen Identität. Um der Fragestellung näher zu kommen, werden im darauffolgenden Teil
diese Erkenntnisse auf Jugendlichen mit Migrationshintergrund übertragen. Im Fokus
stehen vor allem die Erkundung und Entwicklung einer kulturellen Identität als besondere
Aufgabe dieser Gruppe. Von einem trans- und interkulturellen Kulturverständnis ausgehend
werden der Entstehungsprozess, die Chancen einer transkulturellen Identität und die
Risiken durch Diskriminierung dargestellt.
Interkulturelle Kompetenzen umfassen ein breites Spektrum an Fähigkeiten und
unterstützen bei der Erkundung der kulturellen Identität. Eine kritische Betrachtung hilft die
Anwendungsmöglichkeiten für ein Konzept zu erörtern. Für den Erwerb von
interkultureller Kompetenz ist die Methode der Theaterpädagogik hilfreich. Die
ästhetischen Erfahrungsprozesse in der Theaterpädagogik sind für die Selbstfindung
förderlich, wobei ein erfahrener und kompetenter Spielleiter in der Arbeit mit Jugendlichen
Voraussetzung ist.
Aus diesen Erkenntnissen wird ein Konzept im Zusammenhang des Weihnachtsfestes mit
theaterpädagogischen Elementen entwickelt. Es kann in vielen Bereichen der Jugendhilfe
eingesetzt werden und ist für Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund angedacht.
Die kulturelle Identität wird in diesem Konzept gefördert und interkulturelle Kompetenz
erworben. In 19 Einheiten á 90 Minuten inklusive Aufführung und Nachtreffen werden
viele Spiele gespielt, ein Theaterstück entwickelt und sich mit interkulturellen
Fragestellungen auseinandergesetzt. Die Teilnehmer sollen dabei über ihre kulturelle
Identität nachdenken und neues erfahren, sowie Anregungen für ihren Alltag mitnehmen
können.
Überblick über die Arbeit:
Damit die Forschungsfrage bearbeitet werden kann, ist die vorliegende Arbeit in zwei Teile gegliedert. Hierbei wird sich im hieran anschließenden Teil mit den theoretischen
Hintergründen auseinandergesetzt.
Dies beginnt mit Grundlagen über die Jugendphase. So lässt sich dort ein soziologischer Einblick in das Jugendalter finden, welchem ein Überblick über entwicklungspsychologische Veränderungen während der Adoleszenz folgt.
Anschließend wird sich mit dem Bereich des Traumas auseinandergesetzt. Hier folgen
zuerst allgemeine Informationen zur Entstehung und Kategorisierung von Traumata.
Diese münden im Prozess der Traumaverarbeitung. Schließlich lassen sich noch die Auswirkungen von kindlichen Traumata auf die Gesamtentwicklung finden.
Anschließend stehen die digitalen Medien im Fokus der Betrachtung.
Dort finden sich Definitionen zu dem Thema, eine Studie zur Nutzung digitaler Medien im Jugendalter und eine Aufstellung notwendiger Kompetenzen anhand von zwei medienpädagogischen Kompetenzmodellen. Ein Zwischenfazit über positive Aspekte und Hindernisse der medialen Förderung von traumatisierten Jugendlichen schließt den ersten Teil ab.
Im zweiten Teil folgt die Erstellung eines Konzeptes zur praktischen Nutzung digitaler
Medien im stationären Setting. Einleitende Gedanken und eine Schilderung von Grundhaltungen markieren den Beginn der Konzepterstellung. Danach wird sich mit vorherrschenden rechtlichen Rahmenbedingungen in den vollzeitbetreuten Wohngruppen Deutschlands befasst. Hierfür folgt erst eine Beschreibung des Weges in die Jugendhilfe, gefolgt von den Aufgaben der Wohngruppen. Anschließend lassen sich Konsequenzen dieser Rahmenbedingungen für das Konzept finden. Es folgen eine Differenzierung der Zielgruppe sowie Gedanken über die notwendige Ausstattung mit digitalen Medien in den Einrichtungen. Die Zielformulierung und Darstellung von entwicklungsfördernden Methoden mithilfe digitaler Medien runden das Konzept ab. Die Arbeit schließt mit einem Gesamtfazit.
Zusammengefasst verfolgt diese Arbeit folgende Ziele:
• Die Entwicklungsaufgabe der Identität wird erklärt und ihre Bedeutung für die Entwicklung des Menschen verdeutlicht.
• Unterschiedliche Identitätsmodelle werden skizziert und in Bezug zur Entwickung des eigenen Glaubens gesetzt.
• Die Biographiearbeit wird erklärt und ihre Besonderheiten und Bedürfnisse erläutert.
• Der Einfluss des Glaubens auf die eigene Entwicklung wird theoretisch betrachtet und Einflussfaktoren genannt.
• Die theoretischen Überlegungen werden in konzeptionellen Gedanken praktisch umgesetzt.
Beginnend wird die Entwicklungspsychologie allgemein und die damit einhergehenden wichtigsten Theorien für diese Arbeit vorgestellt. Hierbei liegt ein Augenmerk auf der Zielgruppe und ihrer Identitätsentwicklung.
Anschließend wird die Biographiearbeit als Methode zur Arbeit an der eigenen Identität beschrieben. Die theoretischen Überlegungen gipfeln in der spezifizierten Betrachtung eines Einflusses auf die Identität, nämlich des Einflusses des eigenen Glaubens und der eigenen Religiosität. Der Bezug zur Praxis wird durch das letzte Kapitel dargestellt.
Konzeptionelle Überlegungen zu einem Angebot für Jugendliche verbinden die theoretischen Gedanken mit ihrem praktischen Nutzen.
In den einzelnen Kapiteln werden immer wieder Verbindungen zueinander aufgebaut, um die Fragestellung im Ganzen im Blick zu behalten.
ÜfF statt Uff
(2022)
Arbeit gewinnt in vielerlei Hinsicht an Bedeutung, indem sie beispielsweise nicht mehr nur Mittel zum Gelderwerb und Sicherung des Lebensunterhalts ist. Menschen können sich durch ihren Beruf selbstverwirklichen und andere individuelle Bedürfnisse befriedigen. Daher ist es notwendig, junge Menschen bei dieser wichtigen Entscheidung, welche ihre berufliche Zukunft betrifft, zu unterstützen. Dies erfordert zunächst eine Auseinandersetzung mit den Faktoren, die beim Übergang von der Schule zum Beruf beeinflussen und mitwirken können. Dabei fällt auf, dass bereits viele Anlaufstellen, welche Jugendliche bezüglich deren beruflicher Zukunft unterstützen, vorhanden sind. Häufig fehlt jedoch der Austausch zwischen den involvierten Akteur*innen. Die Lösung hierfür könnte ein Übergangsmanagement, dessen Basis aus der Gemeindejugendpflege bestünde, sein. Da diese, unter anderem, sowohl über ein umfang-reiches Netzwerk und zahlreiche Kontakte verfügt als auch aufgrund ihrer Angebotsstruktur die Möglichkeit eines niederschwelligen Zugangs zu den Jugendlichen bietet, könnte diese hier ergänzend eingreifen und vermittelnd tätig sein. Dies würde die Arbeit der Anlaufstellen deutlich erleichtern, Unternehmen unterstützen und vor allem den Jugendlichen zugutekommen. Ihnen soll dadurch der Gedanke an ihre berufliche Zukunft kein „Uff“ mehr entlocken. Stattdessen soll ihnen mit dem ÜfF ein Fahrplan an die Hand gegeben werden, der ihnen einen Überblick über die bestehenden beruflichen Möglichkeiten verschafft und sie zu den wichtigsten Haltestellen navigiert. Wie dies gelingen könnte, wird anhand einer Konzeption für die Stadt Feuchtwangen dargestellt.