Evangelische Hochschule Nürnberg
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Wie wird jemand resilient oder wie kann Resilienz gefördert werden? Dies sind Fragen welche in dieser Arbeit näher beleuchtet werden. Die Hauptfrage welcher nachgegangen wird ist, führt Collagenarbeit im Rahmen der Biografiearbeit zu erhöhter Resilienz bei Personen mit einer chronifizierten psychischen Erkrankung. Diese Frage wird durch theoretische und konzep- tionelle Überlegungen beleuchtet. Neben begrifflichen Definitionen werden Bezüge zwischen der Resilienz an sich, der Biografiearbeit, der Collagenarbeit sowie der Sozialen Arbeit hergestellt.
Der letzte Teil beschäftigt sich mit konzeptionellen Überlegungen, ob Resilienz bei chronisch psychisch erkrankten Erwachsenen durch Methoden der Biografiearbeit wie in diesem Falle das Erstellen einer Collage gefördert werden kann. Diese konzeptionellen Überlegungen sind auf eine Tagesstätte für die genannte Zielgruppe ausgelegt. Sowohl der Bereich der Resilienz- förderung, also wie kann diese Widerstandskraft unterstützt werden, wie auch der Bereich Biografiearbeit ist in der Sozialen Arbeit von großer Bedeutung, da jede Person, jeder Klient*in eine eigene Biografie mitbringt. Der Aspekt, dass auch Personen in einer professionellen Funktion eine Biografie mitbringen und diese in eine Situation hineinwirkt sollte mitbedacht und mitberücksichtigt werden. Den Umgang mit den individuellen Brüchen des Lebens gilt es in der Sozialen Arbeit professionell zu begleiten und in jedem Setting mit zu berücksichtigen, was Biografiearbeit innerhalb der Sozialen Arbeit so bedeutsam macht.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Hoffnung als Resilienzfaktor einen Beitrag
zur Resilienz leistet, weshalb Hoffnungsarbeit auch Resilienz fördert. Grundlegend ist
dabei, sich bewusst zu machen, welches Verständnis man von Hoffnung hat.
Es zeigte sich in der Betrachtung der verschiedenen Förderansätze, dass vieles, was jetzt schon als pädagogische Grundwerte und -haltungen etabliert ist, dazu beiträgt, dass Kinder und Jugendliche Resilienz entwickeln. Analog gilt das auch im Blick auf
Hoffnungsarbeit. Auch in der Schule und in der Gemeinde sind viele Methoden, die im
Blick auf Förderung von Hoffnungskompetenz benannt wurden, schon bekannt und
werden umgesetzt. Es geht jedoch darum, sich bewusst zu machen, dass dieses Handeln auch Hoffnungskompetenz und Resilienz fördert.
Hoffnung ist ein – oder sogar das – Grundthema des christlichen Glaubens und für den Menschen elementar. Gerade deshalb sollte man sich der Bedeutung der Hoffnungsarbeit bewusst werden.
Es ist allgemein – aber angesichts des Zeitgeschehens noch dringender – erforderlich,
Kinder und Jugendliche für die Krisen und Entwicklungsgefahren dieser Zeit zu stärken
und ihnen Hoffnung mitzugeben. Hoffnungsförderung sollte deshalb bewusst als Haltung religions- und gemeindepädagogischer Tätigkeit eingenommen und Ziele, Inhalte und Methoden auch in Bezug darauf abgestimmt und ausgewählt werden.
Im Blick auf das Bild von Kirche in der Gesellschaft könnte diese wichtige Arbeit der
Stärkung und Förderung von Kindern und Jugendlichen noch hervorgehoben und damit
das Bild von Kirche profiliert werden: Kirche und Gemeinden sind Orte, an denen
Menschen einander begegnen, Hoffnung gewinnen, Hoffnungsperspektiven entwickeln
und Hoffnungskompetenz vertiefen. Hier geschieht Bildung, die für das Leben stärkt.
Hoffnung ist nicht frommes Abwarten auf eine bessere Zukunft, sondern hat Relevanz
für die Gegenwart und das Leben der Menschen. Der Blick auf diesen Wesenszug des
Menschen sollte gerade angesichts von Krisen wieder stärker öffentlich hervorgehoben
werden.
[Zusammenfassung und Ausblick, S. 44]
Die inflationär verwendeten Begriffe Resilienz und Partizipation umfassen wichtige Erkenntnisse über die Stärke von Menschen und wie diese optimal unterstützt werden kann. Wichtig dabei ist, dass Kinder nicht nur Akteure dieser Pädagogik sind, sondern eine zentrale und maßgebende Rolle innehaben.
Die Jugend bildet die zukünftige Gesellschaft und verdient für ihre Entwicklung das beste Umfeld, hochwertige Begleitung und entwicklungsgerechte Bestimmungsfreiheit. Die oft ambivalenten Ansprüche an Heranwachsenden müssen reflektiert werden. Es benötigt eine innere Haltung, die der jungen Generation starke Kompetenzentwicklung ermöglicht und ein wohlwollendes Verhalten vorlebt.
Durch die unkonventionelle Vorgehensweise in dieser Arbeit ist es einerseits das Ziel gefestigte Gedankengänge leichter in Frage zu stellen und andererseits zu überprüfen, inwiefern sich Kinder ihrer Schutzfaktoren bewusst sind.
In einem dialogischen Interview mit fünfjährigen Zwillingen wurde deutlich, dass bereits ein Bewusstsein für eigene Schutzfaktoren vorliegt. Die Vorschulkinder benennen ihre Möglich-keiten, Kompetenzen und Handlungsstrategien. Es zeigt sich, dass vielseitige Schutzfaktoren von den Mädchen erkannt und angewandt wurden. In den erhobenen Daten wird ersichtlich, dass Kinder kompetent und autonom sind, sowie das vorgelebte Verhalten selbst zu Teilen übernehmen.
Schlüsselwörter: Resilienz, Partizipation, Dialogisches Interview, Pädagogische Haltung, Bild vom Kind, Pilotprojekt, Augenhöhe
Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit Maßnahmen, welche Resilienz in Familien mit psychisch kranken Eltern fördern. Das Thema wird hierfür in drei große Kapitel unterteilt: psychische Erkrankungen, das Konzept der Resilienz und konkrete Maßnahmen zur Förderung von Resilienz.
Anschließend werden Beispiele aus der Praxis der Sozialen Arbeit dargestellt und mit dem
vorher dargelegten theoretischen Wissen verknüpft. Die Auseinandersetzung mit dem
Thema hat gezeigt, dass psychische Krankheiten in Deutschland weit verbreitet sind und
nicht nur die*den Erkrankte*n betreffen, sondern auch auf deren*dessen Angehörige
erhebliche negative Auswirkungen haben kann.
Die gezielte Förderung von Resilienz in der Zielgruppe, ist eine Möglichkeit den negativen Auswirkungen einer psychischen Erkrankung entgegenzuwirken oder diesen vorzubeugen.
In Deutschland existieren seit über 20 Jahren Ansätze, welche sich mit der Förderung von Resilienz in Familien mit psychisch kranken Eltern beschäftigen. Ausgewählte Ansätze werden
in dieser Arbeit vorgestellt. Zur Verdeutlichung der Praxisbeispiele wurden Materialien bei-gefügt, welche in der praktischen Umsetzung der Angebote unterstützend eingesetzt werden.
[Auszug aus dem Schlusskapitel, S. 42]
Es gibt auf Jahrzehnte hin betrachtet ausreichend englische Literatur und Forschung zum Thema Gaslighting. Nicht nur wurde die psychologische Ebene dieses Phänomens beschrieben, auch beschäftigten sich Soziologen und die Politikwissenschaft damit. Im Deutschen sieht die Lage etwas kahler aus, der Begriff ist noch unbekannt. Es gibt keine deutschsprachige Forschung oder Studien darüber.
Als Sozialarbeiter über Gaslighting Bescheid zu wissen ist enorm wichtig, da es eine akute Manipulationstaktik beschreibt, die nicht nur Missbraucher verwenden, sondern die auch professionelle Instanzen einsetzen können. Ihre professionelle Macht so auszunutzen ist auch Sozialarbeitern möglich. Es gilt, dies zu unterbinden und genügend Interventions- und Reflexionsmöglichkeiten in der Praxis zur Verfügung zu haben. Das Thema dieser Bachelorarbeit war jedoch nicht, Machtunverhältnisse in der Praxis zu beschreiben. Eine Masterarbeit könnte eventuell die Problematik weiter erforschen.
Es ist schlussendlich definitiv zu sagen, dass sich Sozialpädagogen in Deutschland mit dem Phänomen beschäftigen müssen.
Die Bachelorarbeit beschäftigt sich mit den Voraussetzungen und Auswirkungen von
Mitarbeitermotivation in Sozialunternehmen. Die Unternehmenskultur und die
Führungskräfte eines Unternehmens sowie die eigentliche Arbeit an sich, stellen die
wichtigsten Größen beim Entstehen von hoher Mitarbeitermotivation dar.
Aufgrund der besonders herausfordernden Rahmenbedingungen, denen sich die Soziale Arbeit
ausgesetzt sieht, müssen Sozialunternehmen ein hohes Interesse an einer motivierten
Belegschaft haben. Motivierte Mitarbeiter leisten qualitativ hochwertigere Arbeit im
Vergleich zu Mitarbeitern, welche gar nicht oder nur wenig motiviert sind und tragen
somit zur Produktivitäts- und Leistungssteigerung innerhalb einer Organisation bei.
Außerdem nimmt die Fluktuation und die Anzahl der Fehlzeiten deutlich ab, was daran
liegt, dass hoch motivierte Mitarbeiter in der Regel einen besseren allgemeinen
Gesundheitszustand haben und somit „besser“ auf psychische und physische
Belastungen reagieren, da sie eine größere Resilienz aufweisen. Darüber hinaus sind
Mitarbeiter, die eine hohe Bindung zu ihrem Arbeitgeber haben, offener für
Veränderungen innerhalb des Unternehmens, was speziell in der heutigen Zeit, in der
Wandel immer schneller, häufiger und intensiver stattfindet, von enormer Bedeutung ist.
In dieser wissenschaftlichen Arbeit geht es insbesondere darum, welche Auswirkungen das Miterleben häuslicher Gewalt auf Kinder hat und wie die soziale Gruppenarbeit als Methode der Sozialen Arbeit diese in ihrer Entwicklung und der Verarbeitung der Erlebnisse unterstützen kann.
Dabei soll ebenfalls ein Bewusstsein für die Existenz der ausgewählten Zielgruppe geschaffen werden. Durch die Auswertung von Literatur wurde die theoretische Basis für die konzeptionellen Überlegungen geschaffen. Dabei wurden die Themenbereiche „Gewalt /häusliche Gewalt“, „Betroffenheit“, „Aufwachsen in gewaltvoller Atmosphäre“, „Auswirkungen auf die Kinder“ und „soziale Gruppenarbeit“ bearbeitet.
Im Anschluss wurde versucht diese und weitere theoretische Erkenntnisse mit einem Angebot sozialer Gruppenarbeit für solch betroffene Kinder zu verbinden.
Die Arbeit zeigt durch die theoretische Fundierung, dass Kinder zweifellos durch das „bloße“ Miterleben häuslicher Gewalt zu Betroffenen werden. Vielmehr kann sich dies auf verschiedene Entwicklungsebenen auswirken. Es werden interessante Einblicke in die soziale Gruppenarbeit als wirksame Methode gegeben. Des Weiteren wird die Besonderheit der Sozialen Arbeit in dieser Niederschrift deutlich, und zwar durch die Überschneidung von Disziplinen wie bspw. Pädagogik, Psychologie, Sozialmedizin und Soziologie.
Die theoretische Vorarbeit soll als wichtiges Hintergrundwissen wahrgenommen werden. Die konzeptionellen Überlegungen können von Student*innen Sozialer Arbeit, Sozialarbeiter*innen und weiteren pädagogischen Fachkräften als Inspiration für ein solches sozialpädagogisches Gruppenangebot genutzt werden.
Mit(-)Gefühl: Compassion Fatigue und Resilienzförderung bei Pflegefachkräften in der Onkologie
(2020)
Durch die alltägliche Pflege schwerstkranker und sterbender Menschen sind Pflegefachkräfte in der Onkologie außerordentlich hohen psychischen Belastungen ausgesetzt. Pflegende auf Akutstationen sind gegenüber einer psychischen Erkrankung durch eine über den Pflegezeitraum emotionale Bindung zu den oftmals bekannten und jungen Patienten äußerst vulnerabel. Dies unterstreicht auch die vergleichsweise hohe Fallzahl von psychisch bedingter Arbeitsunfähigkeit in dieser Berufsgruppe. Eines der aus oben beschriebener Symptomatik ableitbaren Krankheitsbilder ist die sogenannte emotionale Erschöpfung (engl. Compassion Fatigue). Deren Ursachenforschung, Prophylaxe und Resilienzförderung durch persönliche und organisatorische Maßnahmen sind Gegenstand der vorliegenden Arbeit.
Nach eingehender Begriffsklärung im theoretischen Teil folgt die Vorstellung von vier leitfadengestützten Experteninterviews zum Thema und werden als Datengrundlage hinsichtlich folgender Schwerpunkte qualitativ ausgewertet und analysiert:
• • Herausforderungen für die onkologisch Pflegenden
• • Umgang mit der eigenen Betroffenheit
• • Persönliche Ressourcen und Coping Strategien
• • Unterstützungsmaßnahmen durch den Arbeitgeber sowie
• • Veränderung des psycho-sozialen Belastungserlebens
Anschließend folgt die kritische Auseinandersetzung mit den gegenwärtig eingesetzten Forschungsmethoden als auch mit den beschriebenen Ergebnissen. Diese zeigt auf, inwieweit sich die ausgewählten Methoden hinsichtlich ihrer Umsetzung zur Beschreibung des Forschungsgegenstands anhand der Gütekriterien qualitativer Forschung eignen und diese Vorgehensweise damit Mittel zur Resilienzförderung darstellen.
Pflege ist eine Dienstleistung an unterstützungsbedürftigen Menschen aller Altersgruppen sowie in verschiedenen Lebenssituationen. In diesem komplexen Tätigkeitsfeld stoßen die Auszubildenden an verschiedene psychische Belastungsfelder. Die beruflichen Herausforderungen können bei anhaltender Überforderung zum Abbruch der Ausbildung oder einer beruflichen Neuorientierung führen. Um dem entgegenzuwirken muss Förderung professionellen Handelns in Krisensituationen sowie die Ausbildung der persönlichen und beruflichen Identität ein wichtiger Bestand der Pflegeausbildung sein. In dieser Arbeit werden ein Reflexionsmodell und ein Reflexionsbogen entwickelt, deren Grundlage die Forschungserkenntnisse zur Resilienz sind. Diese positive Herangehensweise an die Verarbeitung von belastenden Situationen in Verbindung mit einem Reflexionsprozess, der ebenfalls der positiven Psychologie zugeordnet wird, ermöglicht ein effektives Arbeiten an der persönlichen Kompetenz. Die Implementierung und regelmäßige Anwendung dieser Reflexionstechnik fördert die Lern- und Entwicklungsprozesse nachhaltig. Diese Reflexionsart bietet eine Option für den Umgang mit Krisen, die auch nach der Ausbildung angewendet werden kann und die Professionalisierung einer Pflegekraft unterstützt.
Die Autorin untersucht in dieser Arbeit, unter welchen Bedingungen und mit welchen sozialpädagogischen Unterstützungsmaßnahmen eine Vereinbarkeit von Alkoholabhängigkeit
mindestens eines Elternteils und Kindererziehung möglich ist.
Sie beschäftigt sich mit der Frage, ob durch die Suchterkrankung ein Risiko für die kindliche Entwicklung besteht und welche Einschränkungen ein Kind erfahren kann – sowohl während
der Schwangerschaft, als auch im Lauf der kindlichen Entwicklung.
Es soll geklärt werden, welche sozialpädagogischen Unterstützungsmöglichkeiten für Kinder
und ihre Eltern greifen können, um das Kindeswohl trotz der Suchtbelastung sicherzustellen.
Die Arbeit ist nach einer logischen Argumentationslinie aufgebaut. Die Basis stellen die suchtmedi-zinischen Grundlagen dar. Nach Kenntnissen über Definition, Ursachen und Epidemiologie von Alkoholabhängigkeit, sowie über das Fetale Alkoholsyndrom wird zum nächsten Themenblock, der Bindungstheorie, übergegangen. Nachdem bindungstheoretische Grundzüge geklärt werden, kann die Einordnung einer alkoholbelasteten Beziehung in die Determinanten der Bindungsmuster erfolgen.
Da aus den Konsequenzen des Bindungsverhaltens auch einige Schutz- und Risikofaktoren für die kindliche Entwicklung resultieren, stellen die Grundzüge der Resilienz bei Kindern und Jugendlichen den folgenden Schwerpunkt der Arbeit dar, bevor Kriterien der Resilienzförderung von Kindern aus alkoholbelasteten Familien erläutert werden. Nach dem medizinischen, psychologischen und sozialpädagogischen Input stellen sich die rechtlichen Fragen des Kindeswohls. Unter Berücksichtigung der vorhergehenden Punkte soll schließlich das Vorgehen einer Risikoeinschätzung bei möglicher Kindeswohlgefährdung aufgrund elterlicher Alkoholabhängigkeit beschrieben werden. Abschließend zu den Kapiteln drei bis fünf wird jeweils eine spezifisch sozialarbeiterische Beurteilung herausgearbeitet, die aus den Bezugsdisziplinen resultiert und dennoch über eigenständige Handlungsprinzipien der Sozialen Arbeit, wie Ressourcenorientierung, verfügt.
Um den praxisnahen Bezug herzustellen, finden sich zuletzt methodische Unterstützungsangebote für alkoholsüchtige Eltern und ihre Kinder unter Beleuchtung ihrer jeweiligen Chancen und Grenzen. Den Schlussteil stellt ein Fazit der Autorin dar.
Die Schwierigkeiten und Herausforderungen, mit denen Kinder schon im frühen Alter in ihrem Alltag konfrontiert werden, sind beachtlich: Erwartungen an die eigene Person aus verschiedensten Richtungen, Auseinandersetzungen mit Familie und Peergroup sowie Leistungsdruck in der Schule. Zudem zahlreiche technische Möglichkeiten, die jedoch durch permanente Präsenz zur Reizüberflutung sowie ständiger psychischer und emotionaler Anspannung führen können.
Dennoch verläuft die Entwicklung der Kinder in den meisten Fällen erstaunlich stabil. Das Schlagwort hier lautet ‚Resilienz‘: Die Widerstandsfähigkeit, die es Kindern ermöglicht, auf Ressourcen ihrer Person oder Umwelt zurückzugreifen und so nahezu stressresistent zu werden. Die Förderung der Resilienz gehört für Wustmann Seiler „zu den grundlegenden präventiven Aufgaben von Kindertageseinrichtungen“ (2015, 15). Sie betont zudem, dass „in einer postmodernen Gesellschaft […] Resilienz eine wichtige Voraussetzung dafür [ist], dass sich Kinder zu selbstsicheren, gesunden und kompetenten Persönlichkeiten entwickeln können“ (ebd.).
Der Titel dieser Arbeit deutet bereits darauf hin, dass die Überlegungen zur Resilienzförderung konkret für Kinder einer Heilpädagogischen Tagesstätte angestellt werden. Neben den oben genannten Herausforderungen und Belastungen beim Heranwachsen, kommen bei diesen Kindern Behinderungen – bzw. die Bedrohung hiervon – sowie Lernschwierigkeiten und damit verbundene Probleme in der Schule hinzu. Zudem ist das familiäre Umfeld nicht selten angespannt und von unterschiedlichen Anforderungen belastet. Diese Umstände erfordern in besonderem Maße eine Stärkung der Ressourcen und der Resilienz dieser Kinder.
Die konzeptionellen Überlegungen im zweiten Teil der Bachelorarbeit sind also für das Setting einer Heilpädagogischen Tagesstätte ausgearbeitet. Eine weitere Besonderheit ist, dass das Konzept die Natur als Raum für Übungen und Erfahrungen nutzt. Zunehmend belegen Studien (z.B. Kaplan&Kaplan, Hartig et. al., Li et. al.) die positive Wirkung der Natur auf die physische und psychische Gesundheit: Das Herz schlägt ruhiger, der Blutdruck sinkt, Muskeln entspannen sich und gleichzeitig wird Stress abgebaut. Diesen Effekt – allein durch die Umgebung – will das Angebot nutzen: Durch Naturerfahrungs- und Wahrnehmungsübungen, Aktivitäten und Spiele in Wald und Wiese sowie gemeinsames Lösen von Aufgaben, werden Resilienzfaktoren gefördert. Noch mehr innere Stärke draußen in der Natur erlangen – das ist das Ziel dieser konzeptionellen Überlegungen.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Trümmerfrauen nach Ende des zweiten Weltkrieges,
deren Umgang mit der damals bestehenden existentiellen Not in deutschen Großstädten und
deren Bearbeitungs- und Handlungsstrukturen.
Hintergrund hierfür bildet die Tatsache, dass Zeitzeugen aus dieser Zeit immer weniger werden. Erfahrungen und Erlebnisse werden deshalb für nachfolgende Generationen erfahrbar gemacht.
Auf Grundlage der Theorie von Resilienz bzw. der Resilienzfaktoren, als auch des
geschichtlichen Kontextes der Trümmerfrauen, wurden fünf qualitative Interviews mit den Kindern der Trümmerfrauen durchgeführt.
Die Auswertung der Interviews zeigt, dass Trümmerfrauen wesentliche Aspekte der Wider-
standsfähigkeit und somit resilientes Verhalten aufweisen.