Evangelische Hochschule Nürnberg
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Der vorliegende Artikel stellt Ergebnisse einer qualitativen Längsschnittstudie zur Lebenssituation von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten dar. Rekonstruiert werden Anlässe für wiederkehrende emotionale Wendepunkte im lebensgeschichtlichen Verlauf des Ankommens in Deutschland. Überdies stehen Erkenntnisse aus der methodischen Reflexion der eingesetzten Untersuchungsmethoden der „biografischen Entwicklungskurve“ und der „Netzwerkkarte“ im Mittelpunkt dieses Beitrags. Die Methoden werden im Hinblick auf ihre Praxistauglichkeit für Prozesse der biografischen Arbeit in den Wohngruppen diskutiert und damit in Verbindung stehende Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt.
In dieser Arbeit wird ein Überblick über das Phänomen des Rechtsextremismus gegeben, indem diverse Facetten der Thematik beleuchtet werden.
Darauf aufbauend folgt eine differenzierte Auseinandersetzung mit zwei Theorien, welche die Entstehung des Rechtsextremismus erklären zu versuchen. Dies dient als Basis für den zweiten Teil der Arbeit, in welchem der Bezug der Profession der Sozialen Arbeit zum Rechtsextremismus hergestellt wird. Hier werden daraus schlussfolgernd Konsequenzen für die konkrete Praxis der Sozialen Arbeit erläutert. Dafür wird die Konzeption des Projektes ‚CROSSROADS‘ von ‚Violence Prevention Network‘ herangezogen und analysiert.
Demut
(2021)
Demut gewinnt seit einiger Zeit an positiver Bedeutung. Barack Obama begann im Januar 2009 seine Antrittsrede als Präsident der USA mit den Worten: „Ich stehe heute hier, demütig angesichts der Aufgabe, die vor uns liegt.“ Er erinnerte „mit demütiger Dankbarkeit“ an Vorbilder, die „den Geist des Dienens“ verkörpern. In dieser Zeit „ist es genau dieser Geist, der in uns allen sein muss.“
Die Bilanz der Zukunft?
(2019)
Der Neoliberalismus ist eine wirtschaftliche Strategie, die in unserer Gesellschaft immer mehr Raum einnimmt. Diese Theorie hat nicht nur die Wirtschaft einschlägig verändert, sondern sie übernimmt auch eine große Rolle in der Politik und unserer Gesellschaft. Auch in der Sozialen Arbeit lassen sich die Folgen der Neoliberalisierung in Form von Ökonomisierungstendenzen finden. Die zwangsläufige Konsequenz dieser Maßnahme ist die Qualitätsminderung Sozialer Arbeit. Klienten und Mitarbeiter leiden besonders unter den Folgen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, braucht es mögliche Alternativen zum Neoliberalismus. Die von Christian Felber entworfene „Gemeinwohlökonomie“ möchte eine solche Alternative sein. Kern dieser bildet die sogenannte „Gemeinwohlbilanz“ die misst, wie in einem Unternehmen die fünf zentralen Werte Menschenwürde, Solidarität, Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und demokratische Mitentscheidung/ Transparenz gelebt werden.
Diese Arbeit untersucht den Neoliberalismus und dessen Auswirkungen auf die Soziale Arbeit und möchte eruieren, ob die Gemeinwohlökonomie eine mögliche Alternative für diese sein kann. Dazu wird folgende Forschungsfrage gestellt: Welche Chancen ergeben sich für die Soziale Arbeit durch gemeinwohlorientiertes Wirtschaften im Sinne der Gemeinwohlökonomie? Um diese Frage zu beantworten werden, ergänzend zu einer theoretischen Untersuchung, Experteninterviews mit Mitarbeitern der sozialen Einrichtung „Herzogsägmühle“ geführt. Diese arbeitet seit 2017 nach dem Konzept der Gemeinwohlökonomie. Die Interviews wurden anhand der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich in Herzogsägmühle sowohl bei Mitarbeitern, als auch bei Hilfeberechtigten einiges geändert hat. Das Fazit von Herzogsägmühle zur Gemeinwohlbilanz fällt positiv aus. Insgesamt zeigt sich, dass die Gemeinwohlökonomie eine Chance für die Soziale Arbeit sein könnte, um gegen die anhaltende Neoliberalisierung zu wirken. Zwar finden sich bei der Umsetzung der Gemeinwohlökonomie noch einige Systemgrenzen, dennoch scheint sie ein erster Schritt in die richtige Richtung zu sein, um Soziale Arbeit für neue Themen zu öffnen, Arbeitsbedingungen zu verbessern, das Selbstbewusstsein der Klienten zu stärken, das Image sozialer Einrichtungen zu verbessern, den Kosten-, Konkurrenz- und Wettbewerbsdruck zu senken und letztlich die Anerkennung der Sozialen Arbeit zu verbessern. Daher ist es empfehlenswert, sich im Rahmen der Sozialen Arbeit mit dem Thema der Gemeinwohlökonomie intensiver auseinanderzusetzen.
[Einleitung]
In ihrer theoretischen Auseinandersetzung mit Macht in der Sozialen Arbeit bietet Silvia Staub-Bernasconi Bewertungs- und Handlungswissen an, mit deren Hilfe Voraussetzungen und Bedingungen von Machtstrukturen kritisch reflektiert werden können. Offen verweist sie dabei auf Bourdieu, Popitz, Focault und Marx u.a. Bei näherer Betrachtung sind in Staub-Bernasconis Betrachtungen allerdings Parallelen zu Gedanken von Norbert Elias zu erkennen. Am augenscheinlichsten wird das bei dem Thema Machtquellen. Sie verweist hier auf Klaus Wolf, der für seine Analyse von Machtprozessen in der Heimerziehung Norbert Elias Ansatz als Fundament nutzt. Beide Theorien sehen in Macht einen zentralen Bestandteil von sozialen Beziehungen.
Macht eröffnet und verschließt Handlungsspielräume. Häufig wird ihre Wirkung gar nicht als Macht wahrgenommen, sondern als viel eher als Sicherheit oder Schutz. Im Alltag sind es vielmehr die negativen Seiten, die dann als Macht bezeichnet werden.
In dieser Arbeit werden beide Seiten betrachtet. Dabei geht es um die Reflexion der eigenen Handlungsspielräume. Macht, wird gezeigt, kann auch die Chance sein, zu einem humaneren Miteinander beizutragen. Sozialarbeiter*innen als auch Adressat*innen der Sozialen Arbeit wird gängigerweise eher Ohnmacht als Macht zugerechnet. Das Bild krassen Ungenügens und sozialer Unterlegenheit haben beide Gruppen in ihr Selbstbild aufgenommen. Ein Muster, das als ‚erlernten Hilflosigkeit‘ bekannt ist.
Eine Auseinandersetzung mit dem Thema zeigt: Das Bild ist sozio-strukturell erzeugt. Wolfs Studie zeigt auf, dass Klient*innen und Sozialarbeiter*innen sehr wohl über Machtquellen verfügen und diese ihre Wirkung im Negativen wie im Positiven entfalten. Es wird beleuchtet, welche Quellen das im speziellen sind. In der Folge wird eine ethische Legitimationspflicht für den Einsatz von Macht begründet.
Inwiefern kann die Soziale Arbeit von Norbert Elias macht-theoretischen Ansatz profitieren? Das ist die Frage mit der sich diese Arbeit beschäftigt. Als gedankliche Leiter der Arbeit dient der transformative Dreischritt nach Silvia Staub-Bernasconi. Eine Methode, mit der Theoriewissen in Handlungswissen umgewandelt werden kann. Für einen Einblick in die theoretischen Erkenntnisse von Staub-Bernasconi und Elias, werden diese zuerst als Grundlagen erklärt.
[Aus der Einleitung]
Zu Beginn soll ein umfassender Überblick über die gesellschaftliche Entwicklung in Bezug auf das berufliche Selbstverständnis und die Identität der Sozialen Arbeit gegeben werden. Hierzu wird als „Startpunkt“ der gesellschaftlich relevante Zeitpunkt gewählt, in dem ersichtlich wird, dass sich die Soziale Arbeit professionell als Beruf zu etablieren beginnt. Auch eine Erklärung, wieso genau dieser Zeitpunkt der Richtige ist, soll gegeben werden, angesichts der langen Geschichte des Helfens.
Es sollen hierbei die Begebenheiten der vorherrschenden Gesellschaftslage beleuchtet werden, die zur Professionalisierung geführt haben. Gleichzeitig wird nach ersten identitätsbildenden Faktoren für die Soziale Arbeit gesucht. Es soll dann weiterhin eine Hinführung zur heutigen Gesellschaft der Singularitäten erfolgen, immer im Kontext des Selbstverständnisses und der Identität der Sozialen Arbeit. Auch hier werden die verschiedenen gesellschaftlichen Begebenheiten, die sich auf das Tätigkeitsfeld der Sozialarbeit auswirken, genau beleuchtet.
Mit Reckwitz (2017) soll dann ein Gesellschaftsmodell der Singularitäten angerissen werden, in welchem heutzutage gelebt wird. Dieses soll, in seiner für das Thema vorliegenden Relevanz, beschrieben werden und einen Ist-Stand wiedergeben. Es bilden sich zwei Stränge heraus: Strang Nummer eins verfolgt die gesellschaftliche Entwicklung ab Etablierung der Sozialen Arbeit als Beruf bis zur heutigen Gesellschaft der Singularitäten. Gleichzeitig verfolgt Strang Nummer zwei die Auswirkungen dieser Veränderungen ab Zeitpunkt der Etablierung auf das Selbstverständnis und die Identität der Sozialen Arbeit bis heute. Diese beiden Stränge gipfeln zusammen dann in der Gegenwart. Die Fragestellung, wie sich die Soziale Arbeit mit ihrer Identität in der postmodernen Gesellschaft weiterhin fest etablieren kann, soll nach der Hinführung zum aktuellen Stand beider Stränge untersucht werden. Als Lösung wird versucht, einen Ausblick auf ein Selbstverständnis der Sozialen Arbeit zu geben, welches Professionalität und Identität wahrt und mit den gesellschaftlichen Begebenheiten der Singularitäten zusammenarbeiten und –wirken kann.
Elterliche Trennungen
(2019)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Themenfeld Berufsanfang in der Sozia-
len Arbeit und den spezifischen Herausforderungen, mit denen sich Fachkräfte in die-
sem Arbeitsfeld konfrontiert sehen. Junge Sozialarbeiter erwerben in den ersten
Berufsjahren zentrale Fähigkeiten und Kompetenzen, welche sie für einen gelingenden
Umgang mit den Anforderungen der Tätigkeit benötigen. Gemeinsam mit einer
tragfähigen beruflichen Identität bilden sie die Grundausstattung für das fachliche Han-
deln einer Fachkraft. Diese Überlegungen sind Inhalt des ersten theoretischen Teils der
Arbeit und bilden, zusammen mit einem theoretischen Überblick über das Themenfeld
der Supervision, die Grundlage für den dritten Teil.
Ausgehend von den grundlegenden Ausführungen wird ein Unterstützungsbedarf der
jungen Fachkräfte in den ersten Berufsjahren erkennbar, dem mit einem passenden
Angebot begegnet werden soll. Als Anregung dafür können die im dritten Teil der Ar-
beit vorgestellten konzeptionellen Überlegungen zu einem Supervisionsangebot für
Berufsanfänger verstanden werden. Das Modellangebot soll junge Sozialarbeiter von
Anfang an auf fachlicher sowie gesundheitlicher (psychischer und körperlicher) Ebene
stärken, indem es sie in ihrer Professionalisierung unterstützt.
Familie
(2021)
Die Bibel ist voll von Familiengeschichten. Es findet sich aber in ihr keine Theologie der Familie, und die heutige auf die Kernfamilie konzentrierte Vorstellung von Familie ist ihr eher fremd. Gerade diese Fremdheit eröffnet Perspektiven, die für das Verständnis und die Gestaltung gegenwärtiger familiärer Formen des Zusammenlebens hilfreich sind.
Soziale Dienstleistungen werden zunehmend nachgefragt – vor dem Hintergrund steigender Frauenerwerbstätigkeit in einer alternden und mit sozialen Problemen konfrontierten Gesellschaft. Der wachsende Bedarf an Beschäftigten kann jedoch vielerorts nicht gedeckt werden – Stichwort Fachkräftemangel. Mit der fortschreitenden digitalen Entwicklung verändern sich nicht nur digitale Produkte oder Formen des Wirtschaftens, sondern beispielsweise kulturelle Kommunikationsgewohnheiten der Klientinnen und Klienten sowie Rahmenbedingungen der Arbeit in der Sozialwirtschaft.
Angesichts der Erderhitzung steht die Soziale Arbeit in Deutschland vor großen gesell-
schaftlichen Herausforderungen. Anhand der Analyse von Ursache und Wirkung der Klimakrise wird der Frage nachgegangen, wie sich die Profession der Sozialen Arbeit ausrichten kann, um mit diesen umzugehen.
Mittels Literaturrecherche über die treibenden Kräfte der Erderhitzung und den mannigfaltigen gesellschaftlichen Auswirkungen der Klimakrise wird die Notwendigkeit einer umfassenden Neuorientierung unserer Lebens- und Wirtschaftsweise identifiziert und Anknüpfungspunkte für sozialarbeiterisches Handeln aufgezeigt. Dabei steht die Förderung von Klimaresilienz im Zentrum der Ausrichtung Sozialer Arbeit, die durch vielerlei Ansätze vorangetrieben werden sollte. Alternative Wirtschaftsmodelle und Denkschulen werden hierfür zurate gezogen und kritisch diskutiert.
Als Ergebnis lässt sich zusammenfassend sagen, dass es für mehr Klimaresilienz eine Stärkung der politischen Sozialen Arbeit benötigt, die auf bildungspolitischem Wege Konzepte entwirft und hegemoniale ökonomische Paradigmen in Frage stellt. Die Profession der Sozialen Arbeit kann und sollte dazu beizutragen, die Wirtschafts- und Lebensweisen demokratisch so zu gestalten, dass klimaresiliente Strukturen gestärkt werden.
[Aus der Einleitung]
Folgende Abschlussarbeit widmet sich dem Thema, in wie weit ein gezielter pädagogischer Einsatz eines Hundes, im Kontext der Lernstubenarbeit, eine Ergänzung oder sogar eine Alternative zu einer medikamentösen Behandlung bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS darstellen kann.
Die Ergebnisse aus einem Leitfadeninterview mit einer pädagogischen Fachkraft bilden die Basis der Arbeit und werden in Bezug auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse überprüft.
Ist da jemand?
(2022)
Diese Arbeit setzt sich mit dem Umgang von Suizidalität in der Sozialen Arbeit auseinander. Dafür wird die Gestalttherapie als passende Methode anhand einer qualitativen Einzelfallanalyse geprüft. Die Forschungsfrage dabei lautet: Wie kann die Suizidalität mit gestalttherapeutischen Mitteln in der Sozialen Arbeit bearbeitet werden?
Zunächst findet eine theoretische Bearbeitung von psychosozialen Krisen am Beispiel der Suizidalität statt. Anschließend werden Ziele formuliert, wie Suizidalität in der Sozialen Arbeit bewältigt werden kann. Darauf folgt eine Einführung in die Gestalttherapie.
Die drei genannten Themen werden danach durch ein leitfadengestütztes, narratives Experteninterview auf ihre praktische Umsetzbarkeit geprüft. Dafür wird eine Sozialarbeiterin befragt, die eine Weiterbildung zur Gestalttherapeutin hat und mit psychisch Erkrankten zusammenarbeitet. Die gewonnenen Ergebnisse werden mit der theoretischen Ausarbeitung verknüpft und reflektiert. Abschließend wird ein Ausblick formuliert.
Das Ziel dieser Arbeit ist die Überprüfung der Anwendbarkeit der Gestalttherapie in der Sozialen Arbeit bezogen auf die Suizidalität.
Schlüsselwörter: Suizidalität – psychosoziale Krise – Soziale Arbeit – sozialarbeiterisches Handeln – Gestalttherapie
Ziel der vorliegenden Arbeit war es herauszufinden, mit welchen Maßnahmen der Sozialen Arbeit Kinder psychisch kranker Eltern und ihre Familien unterstützt werden können.
Hierzu wurde zunächst mittels Fachliteratur analysiert, unter welchen Bedingungen betroffene Kinder aufwachsen und welche Hilfen bereits angeboten werden.
Es zeigte sich, dass betroffene Jungen und Mädchen ein erhöhtes Risiko haben, selbst eine psychische Störung zu entwickeln und dass sie oftmals unter prekären Lebensbedingungen aufwachsen. Zwar gibt es bereits einige Angebote für betroffene Familien, diese werden jedoch nicht ausreichend von der Zielgruppe angenommen.
Um hier eine Änderung herbeizuführen, müssen Hilfen durch eine stärkere Vernetzung noch niederschwelliger gestaltet werden. Schlüsselaufgabe der Sozialen Arbeit ist es, sich mit Betroffenen zu solidarisieren und sie durch Förderung und Aktivierung von Ressourcen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu begleiten.
Konkurrenz und Macht
(2021)
Konkurrenz ist in der Bibel kein Tabu. Sie wird in vielen Erzählungen thematisiert. Ihre destruktiven und konstruktiven Aspekte kommen zum Ausdruck, wobei der Akzent auf den negativen Erfahrungen liegt. Kultureller Kontext war der Kampf (griech. agṓn) um Anerkennung. Der Grundsatz der antiken Ehrenethik, alle anderen zu übertreffen und der Beste zu sein, bestimmte das agonistische Konkurrenzverhalten. Dabei geht es nicht zuletzt um die Frage der Macht.
Konvivenz und Kooperation
(2021)
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Wirken der Kategorien Geschlecht und Behinderung im Leben von Frauen mit Behinderungen, da diese vermehrt Diskriminierungen und Benachteiligungen erleben. Zugrunde liegen die Forschungsfragen nach dem Einfluss der genannten Kategorien auf die individuellen Lebenssituationen und den daraus einhergehenden Schlüssen für ein diversitätssensibles berufliches Handeln in der Arbeit mit Frauen mit Behinderungen im Rahmen der Sozialen Arbeit oder Heilpädagogik. Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurde im theoretischen Teil der Arbeit auf Fachliteratur der Bereiche Behinderung und Geschlecht sowie Studienergebnisse über die Lebenssituation von Frauen mit Behinderungen zurückgegriffen. Aus den theoretisch erschlossenen Einflüssen auf Frauen mit Behinderungen wurde anschließend in Verknüpfung mit Grundlagen gendersensibler Sozialer Arbeit sowie der Pädagogik der Vielfalt nach Annedore Prengel konzeptionell ein Leitfaden für diversitätssensibles Handeln erstellt.
Die theoretische Analyse zeigte, dass Frauen mit Behinderungen besonders in den Bereichen Bildung, Arbeit und der Thematik Körper negative Einflüsse der Kategorien Geschlecht und Behinderung erleben. Aus diesem Grund gilt es im beruflichen Handeln in der Arbeit mit Frauen mit Behinderungen einen Fokus auf Diversität zu legen und Vielfalt zu fördern, wie im Leitfaden am Ende dieser Arbeit beschrieben wird. Auch wenn neben Geschlecht und Behinderung weitere Kategorien, wie Ethnizität, soziale Ungleichheiten und Diskriminierungen begünstigen können, besteht ein großes Forschungsdefizit im Bereich des Zusammenwirkens von Geschlecht und Behinderung, sowohl in Bezug auf Frauen als auch auf Männer. Dieses Defizit gilt es zu beseitigen, damit auch in der pädagogischen Praxis den Benachteiligungen, die Frauen mit Behinderung erleben, professionell entgegengewirkt werden kann.