Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar
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Sozial- und gesellschaftspolitische Anforderungen erfordern es, Pflegebedürftigkeit valide zu messen. Ein entsprechendes Messinstrument muss in der Lage sein, Pflegebedürftige aufgrund gültiger Kriterien in ihrer Pflegebedürftigkeit zu unterscheiden. In sechs Fachaufsätzen werden unterschiedliche methodologische und methodische Probleme und Herausforderungen der Messung von Pflegebedürftigkeit am Beispiel des Neuen Pflegebedürftigkeitsassessment (NBA) untersucht und die Ergebnisse verschiedener Validitätsstudien analysiert. Ein Ausblick auf die Anforderungen der Theorie- und Instrumentenentwicklung beinhaltet Vorschläge zu alternativen Herangehensweisen bei der Entwicklung von Messinstrumenten.
Ziel/Zweck: Es wird geprüft, ob die Subskalen „Bewegung“ und „Wärme“ des WAS-VOB 1.0 eindimensional und die Antwortskalen intervallskaliert sind. Dies sind die Voraussetzungen für die aktuelle Auswertungsroutine. Design und Methoden: Der Fragebogen wurde innerhalb der deskriptiven Querschnittstudie „Messung der Selbstpflege bei Ulcus cruris venosum“ entwickelt und soll krankheitsbedingte Selbstpflege messen. Der WAS-VOB 1.0 besteht aus acht Subskalen mit insgesamt 59 Items. Die Konstruktvalidität und die Skalierung der aktuellen Version wurden bisher nicht überprüft. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde der WAS-VOB 1.0 im akutstationären Setting eingesetzt (n=26; 84,6% weiblich; größte Altersgruppe: 80 bis 89 Jahre [46,2%]). Anschließend wurden die Ergebnisse deskriptiv- und inferenzstatistisch ausgewertet. Ergebnisse: Die ProbandInnen hatten Schwierigkeiten, die Items zu beantworten. Die vierstufige Antwortskala wurde lediglich bei 35 Items über die gesamte Bandbreite genutzt. Signifikante Zusammenhänge wurden für mehrere Items innerhalb bzw. zwischen den Subskalen „Bewegung“ und „Wärme“ mit Kendalls tau c festgestellt. Untersuchungen mit dem Raschmodell ergaben, dass von 18 Items der beiden Subskalen lediglich 2 Items eher ordinal skalierbar waren. Die anderen Items sollten besser dichotom skaliert werden. Die Skalen wurden auf ihre Konstruktvalidität geprüft; eine Itemheterogenität war mit der exploratorischen Faktorenanalyse nachweisbar. Die Items der extrahierten Faktoren wurden einer internen Konsistenzanalyse unterzogen (Cronbachs alpha zwischen 0,35 und 0,77). Für die Antwortstufen der Items eines Faktors wurden Regressionsgewichte bestimmt. Diese zeigten auf, dass die Items nicht intervallskaliert behandelt werden können. Schlussfolgerungen: Der WAS-VOB 1.0 ist über die Rohwerte wegen fehlender Eindimensionalität und fehlenden gleichen Gewichten der Item-Antwortstufen nicht standardisierbar. Weder Subskalenscores noch ein Gesamtsummenscore können sinnvoll gebildet werden. Der Fragebogen eignet sich besser als teilstandardisierter Leitfaden, um Informationen zum Wissens-, Willens- und Könnensstand UCV-Betroffener zu erhalten. Derartig erhobene Ergebnisse können sehr wichtig für die weiteren Schritte des systematischen Pflegeprozesses sein.
PiSaar - Pflegebedarf im Saarland wurde als Studie zur empirischen Personalbedarfsermittlung für die stationäre Altenpflege durch die Saarländische Pflegegesellschaft e.V. (SPG) initiiert und in Kooperation mit der Philosophisch Theologischen Hochschule in Vallendar durchgeführt. Auf der Grundlage der Pflegezeiten von 2028 Bewohnern in 61 stationären Pflegeeinrichtungen des Saarlands konnte das "PiSaar-Bewohnermodell" (PBM) entwickelt werden. Durch das PBM lassen sich 62% der Pflegezeitvarianz erklären, eine deutliche Verbesserung gegenüber den 29 % Varianzaufklärung der Pflegestufen nach SGB XI. Weitere Studien zur Entwicklung eines empirischen Personalbemessungsverfahrens für die stationäre Pflege sind erforderlich.
Die Konstitution des Pflegesubjekts wird auf der Grundlage einer Diskursanalyse nachvollzogen, indem spezifisch geronto-pflegerische Diskursfelder analysiert werden. Der pflegepraktische Diskurs, der pflege-juridische Diskurs und der pflegepädagogische Diskurs lassen sich auf der Grundlage einer poststrukturalistischen Analyse und mit dem Fokus auf eine spezifische Pflegekultur so öffnen, dass die Bedingungen einer spezifischen Konstitution des Pflegesubjekts evident werden. In einem weiteren Schritt wird der Versuch skizziert, bestimmte unterwerfende Formen pflegerischer Subjektkonstitution zu überwinden. Dieser Weg führt über die Einführung von Denkfiguren, die wesentlich von Emmanuel Levinas und Jacques Derrida geprägt sind und nach dem Entwurf der Pflegesituation als Ereignis fragen. Die bedingungslose Anerkennung des absolut Anderen in der Pflegesituation und eine damit verbundene altenpflegerische Grundhaltung, eröffnen Perspektiven auf alternative Subjektentwürfe im geronto-pflegerischen Handlungsfeld.
Hintergrund: Die Verwendung der Begriffe „Hebammenwissenschaft“ bzw. „Science of Midwifery“ in der Literatur und auch im gesellschaftlichen Rahmen zeigt auf, dass die Entstehung der Hebammenwissenschaft im internationalen wie deutschsprachigen Raum sich in der Entwicklung befindet. Die Frage bleibt zu klären, ob die Hebammenwissenschaft sich über ihre bestehende Forschungspraxis hinaus als Wissenschaft konstituiert hat. Ziel: Ziel der vorliegenden Arbeit ist die methodisch geleitete Analyse der bisher geleisteten Forschungspraxis und deren Reflexion. Damit soll ein Beitrag zur kritischen Reflexion des Entwicklungsstandes einer sich konstituieren-den Hebammenwissenschaft geleistet werden. Diese Bestandsaufnahme soll für die Forscherinnen im Konstituierungsprozess als Unterstützung zu dessen systematischer Weiterentwicklung dienen. Dabei wird die inter-nationale und deutschsprachige Perspektive genutzt. Methoden und Inhalte: Verwendet wurde ein mehrdimensionaler methodischer Ansatz. Dieser methodische Ansatz geht von einer historischen Analyse der Hauptthemen im Hebammenwesen aus, um damit die Kernfragen der Arbeit zu definieren. In der analytisch deskriptiven Perspektive findet das aus der evidenzbasierten klinischen Praxis abstammende literaturanalytische Verfahren „Review-Verfahren“ Anwendung zur Betrachtung des wissenschaftlichen Diskurses der Hebammenwissenschaft. Dieses dient hier, in Anlehnung an die Methode der Cochrane Collaboration eingesetzt, als Qualitätsstandard. In der Arbeit werden drei Themen, die in der historischen Analyse als bedeutsam identifiziert wurden, mit Hilfe der Methoden bearbeitet. Dies sind: Denkstilgemeinschaft, Paradigma und Kommunikation. Ergebnisse: Von 1289 Titeln, die im Verlauf der Recherche auf Aussagen zum Thema begutachtet wurden, konnten 341 Beiträge in die Analyse eingeschlossen werden. Ausgehend von den Beobachtungen über Herkunft und Bedingungen der Forschergruppe und ihre Gemeinschaftsstruktur, wird die Entwicklung der Hebammenwissenschaft aus der Forschungspraxis aufgezeigt. Dabei bildet sich ab, dass aus der Forschungspraxis ein hebammentypischer, wissenschaftlicher Denkstil abgeleitet werden kann. Der Übergang zu einer explizit konstituierten Wissenschaft lässt sich zurzeit nicht erkennen. Schlussfolgerung: Die Untersuchung des hebammenwissenschaftlichen Diskurses liefert keinen Hinweis auf ein konsentiertes, hebammenwissenschaftliches Paradigma, so dass darauf geschlossen werden kann, dass die Hebammenwissenschaft sich in einem vor-paradigmatischen und damit vor-wissenschaftlichen Zustand befindet und hauptsächlich über den Forschungsvollzug konstituiert wird.
Die folgende Arbeit beschreibt die Beteiligung des ambulanten professionellen Pflegepersonals an der Entstehung der Pflegeversicherung in dem Zeitabschnitt zwischen 1993-1996. Mit der Methode der Diskursanalyse nach Michel Foucault (2003), die nicht nach dem Ursache-Wirkungs-Prinzip fragt, sondern nach dem Entdeckungsmoment des kritischen Hinterfragens von scheinbaren Wahrheiten, wurde das Zusammenspiel der politischen Diskurse, in denen sich die ambulante professionelle Pflege befand, untersucht und analysiert. Die Aufdeckung des Bedingungsgefüges für die Entstehung und Entwicklung des Diskurses erlaubt Rückschlüsse auf die Inhalte und Formen des gegenwärtigen Diskurses zu ziehen.
KURZFASSUNG HINTERGRUND UND ZIEL In deutschen Kliniken wird gegenwärtig verstärkt darüber diskutiert, wie medizinische Leistungen kosteneffizient und ohne Qualitätseinschränkungen angeboten werden können. Ziel der Studie war es, die Forschungsfrage zu beantworten, ob gut ausgebildete und erfahrene Pflegepersonen vergleichbar gut die PillCam Colon Kapselendoskopie auswerten können. Darüber hinaus richtet sich das Forschungsinteresse auch auf mögliche Veränderungen der beruflichen Identität durch die Übernahme einer ärztlichen Tätigkeit. METHODE In einer randomisierten kontrollierten multizentrischen, einfach verblindeten klinischen Vergleichsstudie interpretierten 18 Ärzte und Pflegepersonen je 30 PillCam Colon Kapselendoskopiefilme zur Überprüfung der Übereinstimmung der Polypendetektion. Die Ergebnisse wurden mit den Auswertungsergebnissen von 14 Experten (Referenz) verglichen. Aus der Vorstudie zur Fallzahlkalkulation ergab sich eine notwendige Filmanzahl von 270 Filmen. Mögliche Veränderungen der beruflichen Identität wurden mittels Gruppendiskussion und Fragebogen untersucht. ERGEBNISSE Die Sensitivität bei der Polypendetektion der Pflegepersonen im Vergleich zur Expertengruppe betrug 80,3% und die Spezifität 43,7%. Sensitivität und Spezifität der Diagnose von Polypen ≧ 10mm bei Pflegepersonen betrugen im Vergleich zur Referenzgruppe 72,4% bzw. 72,6%. In 73,5% stimmte die Polypendiagnostik mit den vorhergesagten Referenzwerten überein (OR Pflegepersonen: 1,54; OR Ärzte: 1,89). Bei der Größenbestimmung >10mm waren es 93,8% (OR Pflegepersonen: 6,4; OR Ärzte: 9,7). Die Anzahl der Berufsjahre und die Auswertungszeit sowie die Anzahl durchgeführter bzw. assistierter Koloskopien hatte keinen Einfluss auf die Eintrittswahrscheinlichkeit des Referenzwertes der Experten. Es ist kein wirtschaftlicher Mehrwert bei der Vorauswertung der Kolonkapselendoskopie durch geschulte Pflegepersonen ersichtlich. 90% der befragten Pflegepersonen (106/118) sind davon überzeugt, dass die Vorauswertung der Kapselendoskopie erlernbar ist. 65,4% der befragten Assistenzpersonen mit Fachweiterbildung hätten keine Sorge, einen relevanten Befund zu übersehen. 72% sind davon überzeugt, dass sich die Vorauswertung der Kapselendoskopie positiv auf die berufliche Identität und das Berufsbild auswirken würde. ZUSAMMENFASSUNG Die Vordetektion der Kapselendoskopie kann an gut geschulte und erfahrene Endoskopieassistenzpersonen mit Fachweiterbildung delegiert werden. Erfahrung in der Assistenz bei der Koloskopie und gute visuelle Interpretationsfähigkeit sind Voraussetzungen für eine vergleichbar gute Auswertungsqualität. Zwei Drittel der befragten Assistenzpersonen hätte keine Bedenken, die Verantwortung zu übernehmen und ca. 70% glauben, dass sich das neue Tätigkeitsfeld positiv auf das berufliche Selbstbild auswirken würde.
Während über die Situation von Pflegelehrern im Vergleich zu Lehrern aus dem allgemeinbildenden und berufsbildenden öffentlichen Schulwesen nur geringe empirische Kenntnisse vorliegen, ist über den Pflegelehrer in der Phase seiner Berufseinmündung bislang kein wissenschaftlich abgesichertes Wissen vorhanden. Den Kern der Arbeit bildet deshalb die Beschreibung einer empirischen Untersuchung zur Situation und zum Erleben von Pflegehrenden an Pflegebildungseinrichtungen. Zunächst werden die Rahmenbedingungen der Lehrerausbildung und –tätigkeit thematisiert, wobei insbesondere auf die Unterschiede von Lehrenden aus dem öffentlichen Schulwesen und dem Pflegebildungsbereich eingegangen wird. Einer Auseinandersetzung mit sozialisationstheoretischen Ausgangspunkten zur theoretischen Verortung des „Lehrer-Werdens“ folgen Ausführungen zu empirischen Befunden, die sich mit der Situation berufseinmündender Lehrer befassen. Konzepte zur Berufseinmündung werden in diesem Zusammenhang ebenfalls zusammengetragen und analysiert. Im empirischen Teil der Arbeit erfolgt die Darstellung der Forschungskonzeption, die einem qualitativen Forschungsparadigma folgt und der Frage nachgeht, wodurch die Situation von Pflegelehrern in der Phase der Berufseinmündung an Pflegebildungseinrichtungen geprägt ist. Die Untersuchung beinhaltet zwei Phasen. In der ersten Phase erfolgte eine Sekundäranalyse von Interviews unter Anwendung der Methodologie der qualitativen Heuristik nach Gerhard Kleining. Die in dieser Phase identifizierten Gemeinsamkeiten („Identitäten“) wurden in der zweiten Forschungsphase einer Überprüfung unterzogen mittels einer standardisierten Befragung von Pflegelehrern. Die Ergebnisse beider Phasen wurden triangulativ zusammengeführt. Auf diese Weise werfen die Untersuchungsergebnisse ein Licht auf das Gepräge der Berufseinmündungsphase von Pflegelehrern. Sie werden dargelegt und diskutiert. Konzeptuelle Überlegungen für eine systematische Unterstützung von Pflegelehrern in der Berufseinmündung werden schlussfolgernd vorgestellt.
This scientific work reflects experiences in school pastoral in South India using categories of relationships. The practice oriented background is the starting point of the reflection and its target is to provide a relational paradigm as an orientation for the practical work.
The work proceeds in three steps. First, the theological and anthropological foundations are laid for a relationship-oriented education. From there the requirements towards the qualification of "pastoral care-giver" are described.
God has revealed Himself as a relationship-willing God. In the Old Testament God chose a people to enter into a covenant with him and to guide it in a covenantal relationship through history. In Jesus Christ, he takes the initiative to remain as a fatherly covenant partner in dialogue with the individual and the people. Last reason is the Trinitarian God who is loving relationship in itself. The author works out the relatedness of the Holy Spirit to the people and shows its relevance for Pastoral care.
Man, created in the image of God endowed the capacity of and the desire for relationships, is placed on a way of life, with the task and inner longing to gradually unfold and shape the variety of relationships for which he has been created. This route is risky, dangerous, obstaculized and often unsuccessful, but also much gratifying when it succeeds. The development of dialogue and bounding is multidimensional: it entails the relationship with yourself (identity) with fellow human beings, with God and with the creation and the environment.
To help develop the diversified bonding network makes high demands on the "pastoral care-giver". His expertise grows out of his own being and reflected experience; it arises from his ability to work on his own relationship skills. Intellectual training is indispensible; it may complement, but never can replace the inner competence.
The author invites to rethink one´s own experiences of diverse relationships in the light of theology, anthropology and psychology. He encourages to blaze new trails by making new experiences in today's context.
Christliche Grundüberzeugung ist: Gott ist die Liebe und er hat nie aufgehört, seine Liebe den Menschen zu offenbaren. Er schuf die Menschen nach seinem Abbild und gab ihnen ein Herz, damit sie in einem Zustand kompletter Freiheit lieben können. Trotz all der rasanten Fortschritte und Entwicklungen auf dem Gebiet der Wissenschaft und Technologie haben sich die Menschen immer wieder bemüht, den Schöpfer zu suchen, um seiner ewigen Liebe anzugehören. Dies ist der Grund zu sagen: „Wir sind geboren zu lieben und unsere Berufung ist, Gott zu lieben“. Diese einzigartige „göttlich-menschliche“ Beziehung der Liebe ist von Gott selbst durch Bundesschlüsse bestätigt worden. Der Mensch hat die privilegierte Position, Partner und Partnerin Gottes zu sein. Der Höhepunkt dieser Liebeskommunikation ist Jesus Christus. Dieser wiederum vertraute dieses Geschenk der Liebe Gottes der Menschheit durch seine Mutter Maria an. Durch ihre Gemeinschaft mit ihrem Sohn und durch ihre Zusammenarbeit mit ihm von der Verkündigung an bis zu ihrer Aufnahme in den Himmel, spielt Maria eine entscheidende Rolle, die Menschen mit der göttlichen Liebe zu vereinigen. Nachdem die gläubigen Christen erfasst hatten, dass Gott sie der mütterlichen Fürsorge Mariens anvertraut hat, begannen sie, alles, was ihnen gehörte, ihr anzuvertrauen. Sie glaubten an ihre mächtige Fürsprache und fingen an, durch verschiedene Formen der populären Frömmigkeit sich an Maria zu verschenken. Eine solche Form der totalen Hingabe an Maria war die Form einer Weihehandlung zu ihr und zu ihrem Unbefleckten Herzen.
Die Schönstatt-Bewegung, eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandene religiöse Familie, ist stark marianisch geprägt. Die Marienweihe in Form der Spiritualität des Liebesbündnisses ist für sie zentral. Durch das Liebesbündnis stellt man alles, was zum menschlichen und christlichen Leben gehört, Maria zur Verfügung und wird dadurch zum Partner Marias für die Durchführung ihrer Sendung in dieser Welt. Dieser Bündnisschluss mit Maria basiert grundsätzlich auf den biblischen Modellen des Gottesbundes. Deshalb zeichnet die Marienweihe in Schönstatt, nämlich das Liebesbündnis, der „gegenseitige“ Charakter der Marienweihe aus und unterscheidet sich dadurch von dem „einseitigen“ Charakter der Marienweihe in der traditionellen Praxis der katholischen Kirche.
Der Autor beginnt mit Konzept und Bedeutung von Weihe in den Weltreligionen. Anschließend bietet er einen historischen Überblick über Marienverehrung im Allgemeinen mit dem Schwerpunkt auf dem 20. Jahrhundert. Die historische Analyse der Marienweihen zählt eine Fülle von Heiligen und Theologen auf, die ihre Zuneigung zur Muttergottes durch eine besondere Form der Hingabe oder ein Gebet zum Ausdruck brachten. Schwerpunkte sind dabei Louis Marie Grignion de Montfort und die Erscheinungen in Fatima. Die Theologische Begründung von Marienweihe muss die kultische Verwendung von Konsekration berücksichtigen, wird aber im Blick auf Maria als Weihe an Christus und als Vertiefung des Taufbündnisses verstanden. Exemplarisch wird die kirchliche Tradition an der Weihe an das Herz Marias erläutert und anhand mehrerer in der Mariologie gebrauchter Titel für die Gottesmutter vertieft: Maria als Mittlerin der bzw. aller Gnaden in ihrer Beziehung zur alleinigen Mittlerschaft Jesu Christi; Maria als Miterlöserin; Maria als Ausspenderin aller Gnaden; Maria als allmächtige Fürsprecherin.
Im Hauptteil der Dissertation werden Originalität und Einzigartigkeit der Spiritualtät des Liebesbündnisses in der Schönstatt-Bewegung analysiert. Dabei geht der Autor von der Lebensgeschichte des Gründers P. Joseph Kentenich (1885-1968) aus, dessen Beziehung zu Maria zum Paradigma für die Schönstatt-Bewegung wurde. Aus den mariologischen Diskussionen der Zwischenkriegszeit um den Personalcharakter Marias kam Kentenich zur Antwort, Maria sei die „amtliche Dauergefährtin und Dauerhelferin Christi beim gesamten Erlösungswerk“. Das Liebesbündnis mit Maria sieht der Autor in der Heilsgeschichte grundgelegt und deutet es als Erneuerung des Taufbündnisses. Seine Originalität bekommt das Liebesbündnis durch die historische Verbindung mit dem Kapellchen in Schönstatt (Urheiligtum) sowie dessen Multiplizierung in den so genannten Filial-, Haus- und Herzensheiligtümern. Der bereits 1915 aufgetauchte Begriff des „Gnadenkapitals“ macht auf den gegenseitigen Charakter des Liebesbündnisses aufmerksam. Liebesbündnis ist, so die weitere Analyse des Autors aus den Schriften Kentenichs, trinitarisch und universell. Mit letzterer Dimension greift Kentenich wesentlich auf die Inspirationen Vinzenz Pallottis zurück.
„In Ruhe krank sein dürfen“. Ausgangspunkt der hier vorliegenden Untersuchung war die Frage nach der Bewältigung von Krankheit und Kranksein durch obdachlose, von illegalen Drogen abhängigen Frauen und Männern in einer KrWo. Die Untersuchung verfolgte auf der Basis einer offenen, explorativen Fragestellung zu ergründen, was, wie und wann hilfreich und nützlich für die Kranken ist. Das Ziel, unter Anwendung der qualitativen, hypothesengenerierenden GTM und qualitativen Feldforschung einen Beitrag zur Theoriebildung zu leisten und Empfehlungen für die Praxis im Umgang mit den Kranken abzuleiten, wurde verfolgt. Anhand von Untersuchungsdaten aus der KrWo konnte eine erste erklärende Beschreibung der Nutzer erarbeitet werden. Die entwickelten theoretischen Konzepte bzw. Hypothesen sind auf den Kontext der untersuchten KrWo begrenzt, die Untersuchung verfolgt keinen Anspruch auf Repräsentativität. Es wurde gegenstandsgegründet so-wohl ein heuristisches Instrument zur Einschätzung von Desaffiliationen in der Lebenslage des Sujets erarbeitet, zudem zwei durch die Kranken und im Vergleich mit der Literatur validierte Straßendrogenkreisläufe erklärend beschrieben. Als zentrales Phänomen evolvierte in der Krankenwohnung das Ergebnis als Endpunkt dieser Arbeit „In Ruhe krank sein dürfen“. Entsprechend der Herangehensweise der GTM wurden einige Ursachen, Bedingungen, Strategien und Konsequenzen sowie prozessbezogenen Aspekte herausgearbeitet und in hypothetischen Modellteilen dargestellt. Aus den Handlungserfahrungen konnten Empfehlungen für die Praxis im Umgang mit kranken, obdachlosen Abhängigen illegaler Drogen abgeleitet werden.
Die Pflegewissenschaft steht bei der Messung nicht direkt beobachtbarer Phänomene, wie z.B. Pflegebedürftigkeit oder Pflegequalität vor schwierigen methodischen Herausforderungen. Bei der Entwicklung eines Messinstruments wird die Definition oder Theorie über das zu messende Konstrukt durch das Instrument operationalisiert. Anhand des "Familie Sense of Coherence" (FSOC, Antonovsky) wird die Verwendung eines facettentheoretischen Entwicklungsdesigns zur Umsetzung theoretischer Definitionen in ein Messinstrument demonstriert. Die damit verbundene Validierung des FSOC (deutsche Version) basiert auf den Einschätzungen von 299 pflegenden Angehörigen zu ihrem Familien-Kohärenzgefühl. Die Datenanalyse mittels Multidimensionaler Skalierung (constraint MDS) mit dem Package Smacof in R zeigt, dass sich die dreidimensionale Struktur des SOC auch mit den FSOC-Daten abbilden lässt und die Facetten der SOC-Definition auch die FSOC-Daten strukturieren. Ob und wie sich die Theorie über ein individuelles von einem familienbezogenen Kohärenzgefühl unterscheidet muss mit weiteren Studien untersucht werden. Für die Pflegewissenschaft stellt die Facettentheorie eine geeignete Methodologie zur Instrumentenentwicklung dar, die die Methoden der klassischen noch probabilistischen Testtheorie notwendigerweise ergänzt, jedoch nicht ersetzt.
Palliative Haltung
(2012)
Gegenstand meiner theoretischen Betrachtungen ist das Phänomen einer “Palliativen Haltung”. Diesem war ich im Rahmen eines Forschungspraktikums im Palliativen Feld begegnet. Die Akteure betonen ihre Palliative Haltung und geben ihr einen zentralen Sinn, ohne sie selbst zu explizieren. Anhand von Interviews konnte ich Aspekte einer solchen Haltung explizieren. Diese betrachtete ich in Anlehnung an Eva Feder Kittays Care Theorie, an Christine Pfeffers ethnographische Studie, an Pierre Bourdieus Sozialraumanalyse und an Hartmut Rosas Akzelerationstheorie näher. Eine Palliative Haltung ist weder voraussetzungslos noch wirkungsfrei. Eva Feder Kittays Care Theorie verdeutlicht dies mit ihrem Verständnis von Care als einer Sorge für jemanden in drei Dimensionen: Tugend von Care, Haltung von Care und Care-Arbeit. Die Voraussetzungen von Care werden über Haltung zur Praxis. Da der Mensch als Mensch schon immer ein auf andere Menschen Angewiesener und Verwiesener ist, bestimmt Kittay Care-Beziehungen als die Grundformen des Beisammenseins von abhängig verfassten Menschen. Als Räume der Begegnung von Care-Gebenden und Care-Empfangenden sind sie getragen von einer gemeinsamen Haltung. Das Palliative dieser Haltung wirkt in dieses Aufeinander-Bezogensein hinein als verantwortliches mitmenschliches Solidarisch-Sein. Im Rahmen von Care-Beziehungen vermittelt die Palliative Haltung den Anspruch von Care mit der Wirklichkeit von Pflege und stiftet damit Sinn am Lebensende. Christine Pfeffer legt in ihrer ethnographischen Studie zur stationären Hospizarbeit die normativen Voraussetzungen des Palliativen Feldes offen. Sie manifestieren sich in der Norm des guten Sterbens (friedliche Akzeptanz der Sterbendenrolle – Individualisierung des Sterbens – Im Kontext einer Gemeinschaft). Meine eigene Palliative Haltung verfestigt sich in ihrer dialektischen Bezogenheit auf diese Norm des guten Sterbens. Der Befund der dialektischen Bezogenheit von palliativem Akteur und Normen des palliativen Feldes bestätigt sich durch die Annahmen der Sozialraumanalyse von Pierre Bourdieu. Es wird deutlich, dass sich Haltung in der dialektischen Begegnung von sozialem Akteur und sozialem Feld entwickelt. Palliative Haltung ist die habituell im Feld erworbene und habituell im Feld wirksame Haltung des sozialen Akteurs. Palliative Haltung ist Distinktionsmerkmal, das durch bestimmte Spielregeln, Konflikte, Strategien, Kapitalformen sowie Klassen und Geschmäcker des Palliativen Feldes und seiner Akteure gekennzeichnet ist. Eine Wertekollision kündigt sich gegenwärtig an angesichts der Bedrohung des Werts der Caritas – von außen durch das Hereindrängen von Kriterien der Ökonomie, von innen durch die habituelle Einverleibung dieser Kriterien auf eine effiziente Praxis hin, die dann nicht mehr anspruchs-, sondern verrichtungsorientiert ist. Mit Hartmut Rosas Akzelerationstheorie zeige ich: Palliative Haltung als Haltung des Zeithabens ist ein Anachronismus in der beschleunigten Moderne. Als Haltung des Zeithabens verändert Palliative Haltung die Handlungsgeschwindigkeit. Sie dient der Entschleunigung des Menschen im palliativen Feld im Rahmen einer Care-Beziehung. Als Ort der Entschleunigung wurde das Palliative Feld aus dem Feld des Gesundheitswesens ausdifferenziert. Das durch eine optionen-optimierte Medizin bedingte langsamere und längere Sterben und der Tod als Vernichter von Optionen in einem optionenverdichteten Gesundheitswesen mussten notwendigerweise ausdifferenziert werden, um ein beschleunigtes Gesundheitswesen überhaupt funktionsfähig zu halten. Fazit: Nach Palliativer Haltung kann ich nur fragen, indem ich zugleich nach ihren Voraussetzungen frage (die Tugend, die mich befähigt - die Norm des guten Sterbens - die Dialektik von Habitus und Feld - der modern beschleunigte Mensch), die in meiner Haltung vermittelt zur Praxis werden. Mit der Annäherung an eine sogenannte Palliative Haltung gelingt zugleich eine verstehende Annäherung an gegenwärtig stattfindende, gesellschaftlich verantwortete Transformationsprozesse eines ökonomisierten und beschleunigten Gesundheitswesens. In der Palliativen Haltung überlebt die Anspruchs-Haltung von Pflegenden und Ärzten an das eigene sorgende Handeln, das als solches in dialektischer Verwobenheit mit dem Feld des Gesundheitswesens in dieses hineinwirken kann.
Hintergrund In Deutschland werden bis jetzt (2013) nur wenige randomisierte klinische Studien (RCT) im Bereich der klinischen Pflegeforschung durchgeführt. Darüber hinaus lassen sich nur vereinzelt Hinweise darauf finden, inwiefern international übliche Qualitätsstandards berücksichtigt wer-den. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob klinische Studien im Bereich der Pflegeforschung unter Berücksichtigung der Good Clinical Practice (GCP) Guidelines bereits durchgeführt wurden bzw. inwiefern sich diese Leitlinien erfolgreich anwenden lassen. Zur Bearbeitung dieser Fragestellung wird exemplarisch eine klinische Studie mit dem Titel: „Effekte eines pflegerischen Beratungs- und Anleitungs¬programms zur Prophylaxe von oraler Mukositis bei der Therapie mit 5-FU-hal¬tigen Chemotherapeutika bei Patienten mit soliden Tumoren“ durchgeführt. Ziel Ziel dieser Arbeit ist es, für das Feld der Pflegeforschung einen Beitrag zur Entwicklung von qualitativ hochwertigen klinischen Studien im Bereich der Pflegeforschung und deren professionelle Publikation zu leisten. Das hier fokussierte Forschungsinteresse bezieht sich auf zwei Dimensionen. Einerseits geht es darum zu prüfen, inwieweit bestehende Guidelines aus der medizinischen klinischen Forschung im Bereich der klinischen Pflegeforschung sinnvoll eingesetzt werden können. Andererseits erfolgt ganz konkret die Prüfung der Wirksamkeit des pflegerischen Beratungs- und Anleitungspro¬gramms „Mund-Protect“ bei Chemotherapiepatienten. Beide Dimensionen der Arbeit sind mit einem umfangreichen, aus der evidenzbasierten klinischen Praxis stammenden Review-Verfahren gestützt. Methoden und Inhalte In dieser Arbeit wird ein mehrdimensionaler methodischer Ansatz in Anlehnung an den Complex Intervention Guidance des Medical Reseach Council verwendet. Zunächst erfolgt eine Literaturrecherche zu RCTs in der Pflegeforschung mit anschließender Standort¬bestimmung der klinischen Pflegeforschung in Deutschland. Darauf aufbauend werden die Grundlagen für die GCP-konforme Durchführung klinischer Studien in der Pflege beschrieben und einer ersten Beurteilung unterzogen. Im zweiten Teil der Arbeit wird eine pflegewissenschaftliche Fragestellung zur Prävention von oraler Mukositis bei Chemotherapie in Form einer RCT unter möglichst weitgehender Orientierung an der GCP-Guide¬line E6 durchgeführt. Darüber hinaus erfolgt eine ergänzende qualitative Nachdeutung der Endpunkte unter Einsatz eines Methodenmix. Abschließend erfolgt eine Analyse und Auswertung des gesamten Prozesses, einerseits bezogen auf die Studieninhalte und andererseits bezogen auf die Binnenprozesse der durchgeführten Studie. Ergebnisse Als zentrales Ergebnis der klinischen Studie steht fest, dass keine signifikanten Effekte des Interventionsprogramms im Zusammenhang mit dem Auftreten einer oralen Mukositis aufgezeigt werden können (p = 0.766). Die subjektiv erlebte mundgesundheitsbezogene Lebensqualität verschlechtert sich sowohl in der Kontrollgruppe als auch in der Interventionsgruppe deutlich. Die Intensität der Mundpflegemaßnahmen hat sich zwischen der Baseline und dem letzten Erhebungszeitpunkt in der Kontrollgruppe moderat und in der Interventionsgruppe deutlich erhöht. Somit bewirkt das „Mund-Protect“-Programm offensichtlich eine stärkere Steigerung der Mundpflegemaßnahmen im Vergleich zur Kon-trollgruppe. Anhand der Interviewdaten kann festgehalten werden, dass die betroffenen Patienten die Begleitung durch die Studienmitarbeiter, die frühzeitigen Informationen und die Beratung in Krisensituationen als sehr hilfreich empfunden haben. Darüber hinaus erfolgen eine detaillierte Darstellung der Forschungsbinnenprozesse und eine ausführliche Diskussion zur Methodenwahl. Abschließend sind sämtliche Erkenntnisse zur Planung und Durchführung zukünftiger klinischer Pflegeforschungsstudien unter Anwendung von GCP in einer Handlungsempfehlung zusammengefasst. Schlussfolgerung Bei der Diskussion zur Methodenreichweite zeigt sich, dass RCTs und GCP-Guidelines unver-zichtbare Instrumente zum Nachweis von Effekten bei klinischen Studien darstellen. Dennoch muss bei jedem Projekt zu Beginn kritisch geprüft werden, inwiefern diese Methode zum Gegenstand der Untersuchung passt. Mit den GCP-Guidelines steht nicht nur ein Rahmenkonzept für klinische Studien zur Verfügung, sondern auch ein internationales Bewertungssystem für deren Ergebnisse. Damit die deutsche Pflegewissenschaft sich in der Scientific Community besser etablieren kann, ist es unerlässlich, vermehrt Studien mit hoher Qualität unter Berücksichtigung von GCP durchzuführen. Werden pflegerische RCTs qualitativ hochwertig und ethisch untermauert durchgeführt, so können sie Eingang in die systematischen Übersichtsarbeiten der Cochrane Collaboration finden und so zur Publikation der aktuellen Forschungserkenntnisse international beitragen.
Die Promotionsschrift stellt empirische Forschungen und Ergebnisse zum Ausbildungserfolg in der Pflege vor. Bearbeitet wurde das Forschungsvorhaben mithilfe von Untersuchungsbefunden der Pflegewissenschaft sowie der Pflegepädagogik und mittels des Zugangs der Arbeits- und Organisationspsychologie. Ziel der Arbeit war es, Merkmale des Ausbildungserfolgs empirisch zu prüfen und Prädiktoren für die Ausbildung zu erfassen, um zu einer Optimierung der Bewerberauswahl und zur Erhöhung des Ausbildungserfolgs in den Ausbildungsstätten beizutragen. Hierzu wurde die Ist-Situation in der Pflegeausbildung aus einer psychologischen Perspektive umfassend evaluiert. Darüber hinaus wurden unter Anwendung der Anforderungsanalyse und unterstützt durch die Critical Incident Technique (Schuler, 2002) Potenziell erfolgskritische Anforderungen ermittelt und validiert. Im Evaluationsdesign, das auch den Korrelationsforschungsansatz enthielt, wurden im Querschnittdesign die Daten von 115 Schülern und Schülerinnen der pflegerischen Fachausbildungen Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und Gesundheits- und Krankenpflege erhoben. Die Befragung erfolgte zu drei Zeitpunkten während der Ausbildung. Ergänzend nahmen sechs Personen an der Befragung teil, die ihre Ausbildung während der Evaluationsphase abbrachen. Anhand einer Datenanalyse wurden die Abschlussquoten weiterer Jahrgänge evaluiert. Die Auswertung ergab, dass alle aus Betriebssicht formulierten Evaluationskriterien zum Ausbildungserfolg und der Bewerberauswahl nur unzureichend erfüllt waren. Sie betrafen sowohl die Ausbildungsabschlussquote und den voraussichtlichen Verbleib im Berufsfeld als auch die Zufriedenheit der Auszubildenden mit der Ausbildung, ihre Vorbereitung auf die Anforderungen des Pflegeberufs sowie deren Bewältigung. Dabei lassen die Analysen den Schluss zu, dass speziell die Zufriedenheit mit der Ausbildung eine Schlüsselrolle für den Ausbildungserfolg einnimmt. Insgesamt bestätigte die Untersuchung die Definition des Ausbildungserfolgs in der Pflege als multidimensionales Konstrukt. Hinsichtlich des Ausbildungsabbruchs erwies sich in der Untersuchung eine Konstellation als wesentlich, die aus weniger guten praktischen Ausbildungsleistungen und tendenziell sehr guten theoretischen Leistungen besteht. Die Interpretation der Befunde und weitere sie stützende Analyseergebnisse ließen die Schlussfolgerung zu, für die Auszubildenden sei – überspitzt formuliert ‒ das Funktionieren im System das primäre Ausbildungsziel. Aufgrund der unzureichenden Datenlage bleibt diese brisante Annahme im Rahmen der Untersuchung jedoch hypothetisch. Zur Prädiktion des Gesamtergebnisses der Abschlussprüfungen trugen zwei Vorauswahlkriterien bei. Das Modell klärte 37.6 % an Varianz der Kriteriumsvariable auf. Bezüglich der Potenziell erfolgskritischen Anforderungen bestätigte sich anhand einer Hauptkomponentenanalyse die zugrunde liegende Anforderungsstruktur der Potenziell erfolgskritischen Verhaltensweisen. Die weiteren Analysen belegten die Validität der gebildeten Skalen für alle in die Definition des Ausbildungserfolgs aufgenommenen Kriterien. Zur Erhöhung der externen Validität der Skalen wurden Außenkriterien ermittelt.
Hintergrund Luxemburgs Tarif-System für ambulante Pflege basiert auf einem 15 Jahre alten Katalog der sich aus 40 verschiedenen Einzelleistungen zusammensetzt. Jede einzelne Leistung wird mit einer korrespondierenden Standardnormzeit gewichtet. Das System basiert auf der Annahme, dass das Gesamtarbeitsvolumen pro Klient sich aus der Summe der Standardeinzelzeitleistungen ergibt, die pro Klient erbracht werden. Aufgrund sich verändernder soziodemographischer und kultureller Rahmenbedingungen sowie dem Forstschritt in der Pflegewissenschaft wird es notwendig, den bestehenden Katalog einer Prüfung zu unterziehen. Ziel Vorschläge für eine Veränderung des Leistungskatalogs und den zugehörigen Standardzeiten lagen von Seiten der Tarifkommission der nationalen Krankenversicherung sowie gleichzeitig vom Verband der Pflegekräfte und der Pflegeanbieter vor. Die Cellule d’expertise médicale (CEM) war mit einer vergleichenden Analyse der bestehenden Vorschläge beauftragt worden und hat den Lehrstuhl für Statistik und standardisierte Verfahren der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar mit einer Studie beauftragt, die die vorliegenden Vorschläge empirisch prüfen sollte. Methoden In der Studie wurden in Übereinstimmung mit Repräsentanten der Leistungsanbieter und Vertretern der öffentlichen Verwaltung sechs der 40 Einzelleistungen aus dem bestehenden Katalog und vier neue Einzelleistungen ausgesucht, um deren Zeitbedarfe empirisch zu untersuchen. Zeit wurde sowohl für die Einzelleistungen als auch die Gesamt-Dauer des Hausbesuchs erfasst. Die Studie umfasst eine Zufallsauswahl von 20 ambulanten Pflegediensten aus den beiden größten Anbietern ambulanter Pflege in Luxemburg (Stëftung Hëllef Doheem und HELP) und enthält die Daten von 313 ambulant gepflegten Klienten. Um die Zeitunterschiede erklären zu können, wurden insgesamt 300 Variablen erhoben, die Klienten- und Organisationsmerkmale erfassen. Zur Analyse der Daten haben wir 1) inferenzstatistische Methoden zur Prüfung der Normalverteilung der Zeitwerte als Voraussetzung für Standardzeitwerte pro Einzelleistung, 2) qualitative Datenanalysen zur Erklärung des Rahmens innerhalb dessen die Einzelleistungen erbracht wurden und 3) die explorative Technik der Multivarianten Adaptiven Regression Splines (MARS) genutzt, um relevante Klienten- und Organisationsvariablen zu identifizieren. Ergebnisse Hauptergebnis der Studie ist, dass es keinen Beleg dafür gibt, dass Einzelleistungszeitwerte empirisch stabilisiert werden können. Die Zeit für eine Einzelleistung variiert so stark in Abhängigkeit vom Gesamtleistungsprofil und von Setting-Variablen, dass wissenschaftlich keine stabilen Einzelleistungszeitwerte identifiziert werden können. Die Studie zeigt, wie stark die Zeitbedarfe abhängig sind von der sozialen Situation, in der die Leistungen erbracht werden. Diese erfordert sehr oft eine Vielzahl von Leistungen, die im Leistungskatalog nicht enthalten, aber für eine autonome Lebensführung zu Hause unverzichtbar sind. Hierbei handelt es sich um Leistungen, die sich jenseits eines offiziellen Auftrags sozialpflegerische Inhalte enthalten und einen großen Nutzen für die Öffentlichkeit produzieren, in dem sie ambulante Pflege erst dauerhaft ermöglichen. Schlussfolgerungen Ein empirisch valides System der Vergütung würde anstatt Einzelleistungen zu vergüten, versuchen müssen, den Gesamtaufwand zu erklären, der bei Haubesuchen entsteht. Hierfür müsste eine Übergangsphase geplant werden, in der mit einer Gesamtpauschale gearbeitet wird. In dieser Übergangsphase müsste der aktuell große Einfluss von Organisationsvariablen zugunsten des Einflusses von Klientenvariablen reduziert werden. Diese Schlussfolgerungen schließen nicht aus, dass der Gesetzgeber die Arbeit mit einem Katalog von Einzelleistungszeitwerten fortsetzt. Es muss nur klar sein, dass jede wissenschaftliche Grundlage für solche Kataloge fehlt und ihre Fortentwicklung einen rein normativen Prozess der Aushandlung von Ressourcen darstellt, der keinen Bezug zu einer wissenschaftlich fundierten Entwicklungsperspektive aufweist.
Hintergrund Klinische Studien sind ein wichtiger Teil der klinischen Forschung im universitären Umfeld und schaffen Voraussetzungen für die Weiterentwicklung therapeutischer Optionen. Die Planung, Durchführung und Veröffentlichung klinischer Studien basierend auf den Vorgaben von (inter-) nationalen Gesetzen der „Guten Klinischen Praxis“ (Good Clinical Practice - GCP) erfordert im klinischen Alltag einen hohen personellen, zeitlichen und materiellen Aufwand. Trotz dieses umfangreichen verbindlichen Regelwerkes für klinische Studien kann beobachtet werden, dass die Umsetzung im klinischen Alltag nur unzulänglich zum Erfolg führt. Das Forschungsinteresse dieser Arbeit richtet sichauf den Verwirklichungs- und umsetzungsgrad von GCP im Bereich der patientenorientierten klinischen Forschung innerhalb eines Universitätsklinikums. Methoden Eine umfangreiche Literaturrecherche und eine empirische Untersuchung sollten zur Exploration von Wissen beitragen, die wesentliche organisationale Bestandteile, wie z. B. Regelabläufe, Entscheidungsvorgänge und Kompetenzenabbilden und weiterhin über Prozess-, Projektwissen und Erfahrungen im Bereich der patientenorientierten klinischen Forschung durch beteiligte Akteure im medizinisch universitären Umfeld Auskunft gibt. Zur Datengenerierung wurden sechzehn Experteninterviews mit Studienleitern, Prüfern, Study Nurses und Studienteilnehmern an einem exemplarischen Universitätsklinikum durchgeführt. Ergebnisse Insgesamt sind die Aussagen der interviewten Akteure weitestgehend konsistent. Die Betriebsroutinen der Patientenversorgung und die Übernahme weiterer akademischer Aufgaben lassen klinischen Forschern wenig Raum die umfangreichen und als komplex und kompliziert wahrgenommenen Regularien für klinische Studien entsprechend der geforderten Maßnahmen umzusetzen. Vielfach wird der Wunsch nach besseren strukturellen und organisatorischen Voraussetzungen und Bedingungen zur Bearbeitung klinischer Studien geäußert. Auch sind die interviewten Akteure der Auffassung, dass Kommunikations-, Kooperations- und Teamaspekte von wesentlicher Bedeutung für die erfolgreiche Bearbeitung von klinischen Studien als Projekte sind. Allerdings bestehen häufig nur fragmentarische Kenntnisse und Erfahrungen über managerielle, organisatorische und projektbezogene Abläufe. Schlussfolgerungen Es besteht ein Spannungsfeld zwischen regulatorischen Anforderungen für klinische Studien, klinischen Forschern und Universitätskliniken als Organisation. Als Konsequenz aus den Ergebnissen ergibt sich somit, dass klinische Studien ein funktionierendes Management benötigen, das innerhalb der Gesamtorganisation eines Universitätsklinikum zusammen mit den beteiligten Akteuren gestaltet werden muss, um die vorgegebenen regulatorischen Anforderungen erfolgreich umzusetzen.
Die Pflege-Transparenzvereinbarung ambulant (PTVA) - ein Instrument zum Erfassen von Pflegequalität?
(2015)
Seit dem Jahr 2009 werden in deutschen ambulanten Pflegediensten Qualitätsprüfungen vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) durchgeführt. Die darin berechneten Noten sind im Internet öffentlich einsehbar. Grundlage dieser Prüfungen ist die Pflege-Transparenzvereinbarung Ambulant (PTVA). Zu Beginn dieser Prüfungen gab es häufiger die Note „mangelhaft“ für ambulante Pflegedienste in Rheinland-Pfalz, mittlerweile erhalten die meisten Pflegedienste die Note „sehr gut“. Es stellt sich die Frage, ob mit der PTVA Pflegequalität valide gemessen werden kann. In der durchgeführten Untersuchung wurden 989 Datensätze von MDK-Prüfergebnissen aus 144 ambulanten Pflegediensten von den drei Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg (2010 - 2011) untersucht. Mit Hilfe der Probabilistischen Testtheorie wurde geprüft, ob das Rasch Modell für die dichotomen Daten gilt, welche mit der PTVA erhoben werden. Zudem wurde überprüft, ob die validen Summenwerte aus den dichotomen Daten der PTVA verlässlich in Noten überführt werden dürfen. Der aktuellen Version der PTVA fehlt eine theoretische Fundierung. Bei der Entwicklung dieses Instrumentes wurde die Wissenschaft nicht ausreichend eingebunden, daraus entstehen gravierende methodische Probleme und somit sind die Ergebnisse der Qualitätsprüfungen ambulanter Pflegedienste in Deutschland nicht haltbar. Es konnte nachgewiesen werden, dass das 1 PL Rasch - Modell nicht für die mit der PTVA erhobenen Daten gilt und deshalb die anhand der PTVA erstellten Noten zur Pflegequalität von ambulanten Pflegediensten nicht haltbar sondern abzulehnen sind. Bevor ein neues Instrument für die Qualitätsmessung in der ambulanten Pflege entwickelt werden kann, sind vorher der Qualitätsbegriff und die dazu gehörenden Dimensionen empirisch zu untersuchen. Danach kann erst der wissenschaftliche Prozess der Instrumentenentwicklung beginnen, um ein zuverlässiges und gültiges Instrument für Qualitätsmessungen in ambulanten Pflegediensten zu erhalten.
Promotionsordnung der Theologischen Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar
(2015)
Die katholische Kirche in Deutschland ist mit über 1000 Einrichtungen ein wichtiger Akteur im Bereich der stationären Altenhilfe. Die dort tätigen Leitungskräfte tragen Verantwortung für die Umsetzung des kirchlichen Auftrags gegenüber den älteren Menschen. Deshalb ist es nicht unerheblich, wie ihre berufliche Rolle theologisch und innerkirchlich definiert wird. Auffallend ist, dass die Leitungen katholischer Altenheime nicht als „kirchlicher Beruf“ bezeichnet werden. Die theologische Aufmerksamkeit richtet sich fast ausschließlich auf die kirchlichen Ämter und Berufungen. In der Praxis der kirchlichen Personalarbeit wird unterschieden zwischen „kirchlichen Berufen“ und „sozialen Berufen in der Kirche“. Diese Unterscheidung bezeichnet nicht nur eine Zweiteilung der kirchlichen Berufswelt sondern entspricht auch der oft beklagte Trennlinie zwischen der Kirche und ihrer Caritas. Es ist deshalb zu fragen, ob die Kirche die Realität der Leitungsverantwortung in der stationären Altenhilfe der Caritas ausreichend wahrnimmt. Eine unzureichende Anerkennungskultur, so die These, beeinträchtigt die Identifikation der Leitungskräfte in der Altenhilfe mit der Kirche und die Chancen der Kirche, ihre Altenhilfeeinrichtungen als Orte der Evangelisierung zu gestalten. Sie unterminiert auch die Glaubwürdigkeit der Kirche, die die Gleichwertigkeit ihrer Grundfunktionen Diakonie, Liturgie und Verkündigung betont. Als Ursache der vorgefundenen Dichotomie wird eine unklare und doppelte Zielstellung der Kirche identifiziert. In kirchlichen Verlautbarungen zeigt sich häufig eine doppelte Zielformulierung, die zum einen auf die Ehre Gottes verweist und zum anderen auf das Heil der Menschen. In der Frage, ob es sich um zwei divergierende Ziele handelt oder ob ein einziges Ziel mit unterschiedlichen Begriffen ausgesagt wird, wird die theologische Grundlegung der Berufe in der Kirche verhandelt, denn Berufe sind aufgrund ihres instrumentellen Charakters auf eine deutliche Zielstellung angewiesen. Die Untersuchung zeigt, dass die kirchliche Zielstellung schwankt zwischen einer der ständischen „Logik der Ehre“ verhafteten Semantik und Praxis der Ehre einerseits und einer durch die jüdisch-christliche „Vision des Schalom (des Heils, des guten Lebens für alle, u.ä.)“ geprägten Verkündigung und Arbeit andererseits. Dies hat auch damit zu tun, dass die „Logik der Ehre“ nicht durch die Auflösung archaischer und ständischer Gesellschaftsformen erledigt ist, sondern als besondere Form von Anerkennungsverhältnissen auch in modernen Gesellschaften weiter existiert. Um zu einer eindeutigen und biblisch fundierten gemeinsamen Zielstellung der Berufe in der Kirche zu kommen, wird ausgehend vom Kern des jüdischen Glaubens, dem monotheistischen Gottesbild, gezeigt, wie in der nachexilischen Theologie die allein Gott zukommende Ehre und Verehrung zu einer wachsenden Kritik an der archaischen und ständischen „Logik der Ehre“ führt. Sie gipfelt in der Verkündigung Jesu und der Apostel, in der die „Vision des Schalom“ als zentrale Handlungssteuerung die „Logik der Ehre“ ablöst. Die Arbeit der Leitungen katholischer Altenheime wird daran anschließend als Mitarbeit am Schalom-Auftrag der Kirche beschrieben. Ob in der Emotionsarbeit der Pflegenden angesichts von ekeleregenden Situationen, ob im Umgang mit Macht und Geld, in der Bewertung von Handarbeit oder von Frauenberufen in der Einrichtung, in der Wahl von Konzepten für den Umgang mit Demenzkranken oder mit Verfahren ethischer Entscheidungsfindung, schließlich in der Verantwortung für Sterbeprozesse in der Einrichtung und für die Gemeinschaft der Heimbewohner und Pflegenden – in all diesen Verantwortungsbereichen wird die Entscheidung zwischen der „Logik der Ehre“ und der „Vision des Schalom“ alltäglich neu herausgefordert. In der Mitarbeit der Heimleitungen am kirchlichen Auftrag geht es in dieser Perspektive nicht um die Frage, wie das Evangelium in die Organisation kommt, sondern darum aufzudecken, wo die Anfragen des Evangeliums im Organisationsalltag begegnen und bewusst oder unbewusst bearbeitet werden. Dabei geht es nicht um randständige, sondern um zentrale Fragen der Evangelisierung. Deshalb wird dafür plädiert, die Leitung eines katholischen Altenheims als kirchlichen Beruf zu verstehen. Dieser neue Blick auf den Begriff des kirchlichen Berufs führt zu verschiedenen Konsequenzen, die im abschließenden Kapitel unter den Stichworten Kompetenzorientierung, gemeinsames modulares Lernen, Berufsdurchlässigkeit, Auswahlverfahren und Berufseinführung behandelt werden. Auch die gerade im Bereich der Pflege wahrzunehmenden Professionalisierungsdynamiken geraten unter der Perspektive der Sorge um Schalom unter einen kritischen Blickwinkel. Konsequenzen ergeben sich auch für die gemeinsame Verantwortung aller kirchlichen Berufe für den Sozialraum. Nicht zuletzt die Formulierung kirchlicher Loyalitätsobliegenheiten und einer eigenen christlichen Unternehmensphilosophie können durch die Ausrichtung auf den Schalom-Auftrag neu inspiriert werden. Anforderungen ergeben sich auch an die Organisation und Vertretung von kirchlichen Berufsgruppen und die künftige Begrifflichkeit für die Berufe in der Kirche.
Hintergrund: Die Identifikation von unabhänigen Dimensionen in der Pflegebedürftigkeit von BewohnerInnen der Langzeitpflege ist ein grundlegender Schritt zur Entwicklung eines Messinstruments zur Pflegebedürftigkeit.
Ziele: Im Zentrum der Untersuchung steht die Wahrnehmung der Pflegebedürftigkeit von BewohnerInnen in der stationären Langzeitpflege durch qualifiziert Pflegende. Ziel ist die ist die Identifizierung unabhängiger (grundständiger) Dimensionen, die sich zur Beschreibung von unterschiedlichen Formen und Ausprägungen der Pflegebedürftigkeit eignen.
Methode: Die Dimensionen der Pflegebedürftigkeit werden durch statistische Verfahren der Datenreduktion aufdeckt. Eingesetzt wird die Multidimensionale Skalierung (MDS) als IndDiff (Individual Difference Scaling) Verfahrensweise über das SMACOF (Scaling by MAjorizing a Complicated Function) Package im Statistikprogramm R. Das Inddiff-Verfahren ist ein explorativer methodischer Ansatz, um Dimensionen der Pflegebedürftigkeit aus der Perspektive von qualifizierten Pflegenden aufzudecken.
Ergebnisse: Für die Auswertungen der Daten in den zwei Pflegeeinrichtungen wird jeweils eine MDS-InDiff Analyse durchgeführt. Ähnlichkeitsbewertungen von 5 Pflegenden zu jeweils 16 BewohnerInnen werden in 3D-Scatterplots abgebildet. Zur Interpretation der Raumdimensionen werden die personenbezogenen Merkmale der BewohnerInnen verglichen. Als Hauptdimension wird in beiden Einrichtungen eine sehr komplexe Dimension identifiziert, in der kognitive und soziale Facetten innerhalb einer Dimension skaliert werden.
Schlussfolgerung: Es wurden inhaltliche Erkenntnisse zu messbaren Dimensionen der Pflegebedürftigkeit gesammelt, die durch die räumliche Gegenüberstellung der pflegebedürftigen BewohnerInnen mit ihren verschiedenen Pflegebedarfen in der MDS ersichtlich wurden.
Promotionsordnung der Theologischen Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar zur Erlangung des akademischen Grades eines Doctor of Philosophy (Ph.D.)
Prüfungsordnung für den Studiengang Bachelor of Science „Pflegeexpertise“ - Aufbaustudiengang für Pflegefachpersonal mit dem Abschluss „Bachelor of Science“
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Studienordnung für den Studiengang Bachelor of Science „Pflegeexpertise“ - Aufbaustudiengang für Pflegefachpersonal mit dem Abschluss „Bachelor of Science“
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Seit Jahren nimmt die Arbeitsverdichtung in der Krankenhauspflege zu. Immer mehr Patientinnen und Patienten müssen in immer kürzerer Zeit von weniger Pflegefachpersonal versorgt und gepflegt werden. Zugleich nimmt die Zahl der beschäftigten Krankenhausärztinnen und -ärzte zu und damit auch die Quantität an medizinischer Diagnostik und Therapie, in die zu einem Gutteil auch Pflegefachpersonen einbezogen sind. Die Arbeitsverdichtung führt auf der einen Seite aufgrund von Rationierungs- und Priorisierungsprozessen zu Problemen in der Versorgungsqualität bei Krankenhauspatientinnen und -patienten, auf der anderen Seite zu verhältnismäßig höheren Krankenständen und Frühverrentungen bei in der Pflege Beschäftigten im Vergleich zu allen anderen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Zugleich wird ein allgemeiner Fachkräftemangel in den Pflegeberufen beklagt, der sich u.a. aufgrund dieser bekannten Belastungen in den vergangenen Jahren verschärft hat und sich allen Prognosen zufolge weiter verschärfen wird. Diese Entwicklungen gewinnen vor dem Hintergrund der allgemeinen demografischen Entwicklungen, aber auch der kollektiven Alterung der Belegschaften im Krankenhaus noch an Dramatik, da längere, krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeiten und Frühverrentungen eher bei älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pflege aufkommen, als bei jüngeren.
Leistungen der medizinischen und beruflichen Rehabilitation stellen einen sozialrechtlichen Tatbestand dar, der u.a. einem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Erwerbsleben entgegenwirken und gegebenenfalls neue berufliche Orientierungen ermöglichen soll. Zugleich ist davon auszugehen, dass auch im Kontext des betrieblichen Gesundheitsmanagements frühzeitig und präventiv Konzepte entwickelt und implementiert werden müssen, mit denen Prozesse eines vorzeitigen Ausscheidens aus dem Erwerbsleben gerade für die stark belasteten Pflegeberufe rechtzeitig erkannt und entsprechende Gegenstrategien veranlasst werden können.
In der Literatur werden eine ganze Anzahl von Faktoren und Aspekten untersucht und diskutiert, die Einfluss nehmen können auf die Arbeitszufriedenheit, die Gesundheit von Beschäftigten gerade in sozialen Berufen sowie deren Verbleib im Beruf. Die wesentlichen Aspekte sind hierbei die folgenden drei Handlungsfelder:
1., eine ausreichende personelle und materielle Ausstattung und damit verbunden ein zu bewältigendes Arbeitspensum. Dazu gehört grundsätzlich auch eine angemessene Entlohnung. 2., funktionierende, soziale Beziehungen im Team, zu den Vorgesetzten sowie den Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen,
3., ein gewisser Handlungs- und Gestaltungsspielraum in Verbindung mit der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Dies spielt im Kontext des Wohlbefindens und der Gesunderhaltung von Beschäftigten in Pflegeberufen eine bedeutende Rolle.
4., die persönliche Bestätigung durch den Beruf und entsprechende Systeme der Wertschätzung und Anerkennung. Diese Aspekte sind jeweils eingebettet in die Erwartungshaltung gegenüber der organisationalen Kultur sowie den Interaktionen, Kommunikationen und den Beziehungen zwischen Vorgesetzten und nachgeordneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, zwischen den Teammit-gliedern untereinander sowie zwischen den Teams, den Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen.
Im Kontext des Wandels der Arbeitswelt innerhalb der Pflegeberufe wird zudem insbesondere auf die besonderen Risiken für ältere Beschäftigte, aber auch auf ihre besonderen Ressourcen verwiesen.
Hier setzt das Pilotprojekt „Reha-Biograf“ an. Ziel ist es, die Wege von Pflegefachpersonen in die Rehabilitation rückblickend zu untersuchen, um Hinweise über generalisierbare Aussagen zu den Verläufen, zu den Risiken und (ggf. verpassten) Chancen zu erhalten. Dazu wurden in Zusammenarbeit mit dem Berufsförderungswerk Koblenz insgesamt 21 Pflegefachpersonen interviewt, die ausführliche Einblicke in ihren jeweiligen, beruflichen Werdegang bis in die medizinische respektive berufliche Rehabilitation gaben. Die Interviews sind qualitativ angelegt und nutzten eine kombinierte Erhebungsmethodik aus problemzentrierten und episodischen Interviews. Alle Interviews wurden qualitativ-interpretativ analysiert.
Es lassen sich, wie erwartet, homogene und heterogene Anteile in den Interviews beschreiben, die sich gleichwohl auf inhaltliche wie auch formale Informationen beziehen. So gibt es eine hohe Übereinstimmung in den Aussagen bezüglich der problematischen Arbeitsbedingungen, die von den befragten Pflegefachpersonen als besonders belastend und ursächlich für ihre Situation beschrieben werden. Weiterhin wird weitgehend die fehlende bzw. unzureichende Unterstützung durch die Arbeitgeber genannt. Ebenfalls nimmt das Thema der fehlenden Wertschätzung breiten Raum ein und findet seine drastische Aussage in der Formulierung, sich wie „gebraucht und weggeschmissen“ zu fühlen. Recht unterschiedliche Angaben werden hingegen erwartungsgemäß zum Verlauf der individuell verschiedenen Krankheiten gemacht. Generell sind die Hinweise zu Unterstützungs- oder Interventionsformen etwa im Betrieb, durch Behörden oder auch Familie und Freunde recht unterschiedlich. Ebenfalls gibt es ganz unterschiedliche Bewältigungsmechanismen der Selbsthilfe, über die die Befragten berichten.
Als wesentliche Kernthemen der Betroffenen im Zusammenhang mit der Fragestellung der Untersuchung wurden fünf Kategorien synthetisiert und näher beschrieben. Diese sind:
- Rahmen- und Arbeitsbedingungen
- Personen- und einstellungsbezogene Faktoren
- Rolle des Arbeitgebers und der Vorgesetzten
- Rolle des Teams und Einfluss des privaten Umfeldes
- Gesundheitsfördernde Maßnahmen und Konzepte
Letztlich handelt es sich bei den aufgeworfenen Fragen um Aspekte, die auf Prozesse und Entwicklungen verweisen, die nicht selten über Jahre und Jahrzehnte verlaufen. Daher wurde nach Erklärungsansätzen für typische Verläufe als eine weitere Dimension der Ergebnisebene gesucht. Auf der Grundlage der intensiven Auswertung des Datenmaterials konnte ein allgemeiner dreiphasiger Verlauf beschrieben werden, den alle Interviewten zum Teil in recht unterschiedlicher Art und Weise durchlaufen haben.
Der hier als EKK-Phasenmodell beschriebene, allgemeine Verlauf unterscheidet eine Expositions- von einer Krisen- und einer Konversionsphase. Innerhalb der Expositionsphase wird zwischen diskreten, also weitgehend verdeckt bleibenden Einflüssen und offenen Einflüssen auf das Berufs- und Krankheitsgeschehen unterschieden. Dem schließen sich mehr oder weniger akut bzw. chronifiziert verlaufende Krisenzeiten an. Letztlich münden bei den Untersuchten diese in Phasen der beruflichen Neuorientierung (Konversionsphase).
Innerhalb des EKK-Phasenmodells konnten drei Verlaufstypen voneinander unterschieden werden. Verlaufstyp I steht für eine diskrete Expositionsphase mit einer anschließenden akuten Krise. Vier Interviews wurden tendenziell diesem Typus zugeordnet. Verlaufstyp II steht für eine offene Expositionsphase mit einem Übergang in eine chronifizierte Krise. Diesem Typus wurden zwölf Interviews zugeordnet. Verlaufstyp III beschreibt den indifferenten, alternierenden Typen, bei dem keine klare Zuordnung zu einem der anderen beiden Typen gelingt, d.h. bei dem aufgrund der Komplexität und Dynamik Expositionen und Krisen durchaus mehrfach die Ausprägung ändern können.
Die Ergebnisse der Pilotstudie „Reha-Biograf“ zeigen in der Gesamtheit ein mitunter erschreckendes Bild persönlicher Berufs- und Leidenswege, bei denen sich die Betroffenen nicht selten von ihren Arbeitgebern allein gelassen fühlen. Sie geben damit tiefe Einblicke in einzelne berufsbiografische aber auch persönliche Verläufe. Mittels der Beschreibung von einzelnen, wichtigen Themenfeldern, insbesondere aber auf der Grundlage des allgemein beschriebenen EKK-Phasenmodells mit drei Typen gelingt eine erste Versprachlichung der Phänomene. Dies ist eine wichtige Voraussetzung dafür, einerseits weitere Forschungsfragen und andererseits erste Ansätze für betriebliche und überbetriebliche Maßnahmen mit präventivem Charakter zu entwickeln bzw. bestehende Konzepte zu ergänzen oder zu erweitern. Dazu werden abschließend konkrete Empfehlungen gegeben.
Slavery or what many today generally refer to as human trafficking is one of the existential problems of man that have perdured across the centuries partly because it is highly a complex phenomenon that is international, national and local and secondly because of the huge economic gains associated with it. However, it is an economic enterprise devoid of ethics and morality affecting the most vulnerable in our societies and turning them into mere objects of labour and commercialisation. This egregious human enterprise is one of the most glaring signs of ethical and moral paralyses of our time. This paper therefore makes an in-depth and an objective exposition as well as analysis of this callous and monstrous evil that has robbed human beings of their rights, freedom and dignity for many centuries. It challenges the structures that nurture and sustain this obnoxious and existential evil in our societies and also brings to the consciousness of everybody the gospel message of Jesus Christ that has redeemed the entire humanity and set them free from the bondage of slavery to live as children of God with rights and dignity.
More so, this paper also highlights the various forms this evil of slavery has taken in different epochs, tracing its history and causes and at the same time drawing moral and ethical implications of the phenomenon based on the ethical assessment and examination of this nefarious evil both in the past and present eras. Finally, this paper suggests concrete steps that should be taken in order to adequately and significantly reduce and if possible prevent the further proliferation and perpetuation of the evil in the world.
Hintergrund: Basiskompetenzen respektive Kulturtechniken, zu welchen auch das mathematische Textverständnis gehört, sind für eine erfolgreiche Gestaltung eines Ausbildungsverlaufes, insbesondere in der Altenpflegeausbildung, von großer Bedeutung. Aufgrund der Tatsache, dass nach eingehender Sichtung der Literatur und der Studienlage auf keine Vorarbeiten zurückgegriffen werden konnte, die sich primär um die Zielgruppe der Pflege beschäftigten, wurde der Test zur Erfassung des mathematischen Textverständnisses (Jordan & Stein 2011c) gewählt. Es stellt sich die Frage, ob mit den vorliegenden Testverfahren das mathematische Textverständnis von Altenpflegeschülern valide erfasst werden kann.
Methode: Für diese Untersuchung wurden insgesamt 664 Altenpflegeschüler aus 17 bundesweit angesiedelten privaten und öffentlichen Altenpflegeschulen befragt. Unter Anwendung der Probabilistischen Testtheorie wurde geprüft, ob das Rasch-Modell für die dichotomen Daten gilt, welche mit dem TeMaTex und dem CareMaTex generiert wurden. Darüber hinaus wurde überprüft, ob die Summenwerte aus den dichotomen Daten aussagekräftig in Kompetenzstufen beziehungsweise Noten transformiert werden dürfen.
Ergebnisse: 15 der ursprünglich 18 Items des TeMaTex konnten an den Kontext der Altenpflege angepasst und in Form eines neuen validen Tests zur Erfassung des mathematischen Textverständnisses (CareMaTex) dargestellt werden. Vor diesem Hintergrund ließen sich Aussagen zum Niveau der Altenpflegeschüler hinsichtlich des mathematischen Textverständnisses ableiten. Insgesamt steigen die Hauptschüler und Realschüler im Vergleich zu den Schülern mit Fachhochschulreife und Abitur mit einem geringeren Niveau in die Altenpflegeausbildung ein.
Schlussfolgerungen: Es wird nicht empfohlen, im Rahmen eines Bewerberauswahlverfahrens oder für die Einzelfalldiagnostik in der Altenpflegeausbildung den TeMaTex zu verwenden. Der in dieser Arbeit entwickelte CareMaTex stellt eine valide Alternative zum TeMaTex dar. Es sei festgehalten, dass die Diagnostik solcher Defizite in der Berufsausbildung nicht allein zur Lösung der Problematik beiträgt. Es müssen daran anschließend Fördermaßnahmen entwickelt werden, die dieser Problematik entgegenwirken können. Dies konnte in der vorliegenden Arbeit nicht bewerkstelligt werden und wird daher als weiterer Forschungsbedarf festgestellt.