Evangelische Hochschule Freiburg
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Der Kompetenzbegriff floriert derzeit nicht nur in der Frühpädagogik, sondern steht disziplinübergreifend für einen Paradigmenwechsel in der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften. Auch auf der fach- und bildungspolitischen Ebene werden aktuelle Entwicklungen in Bezug auf anschlussfähige Bildungswege und die Vergleichbarkeit von Lernergebnissen im Kontext von lebenslangen Bildungsprozessen durch den Diskurs der Kompetenzorientierung strukturiert. Die vorliegende Expertise „Kompetenzorientierung in der Qualifizierung frühpädagogischer Fachkräfte“ gibt den aktuellen Stand des Kompetenzdiskurses im Rahmen frühpädagogischer Aus und Weiterbildungen wieder. Daraus werden Schlussfolgerungen für eine kompetenzorientierte Gestaltung frühpädagogischer Aus- und Weiterbildungsangebote gezogen. Neben Qualitätskriterien für kompetenzbasierte Weiterbildungen werden Anregungen für kompetenzorientierte Prüfungs- und Anrechnungsverfahren gegeben. Erstellt wurde die Expertise im Auftrag der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF). Die Verantwortung für die fachliche Aufbereitung der Inhalte liegt bei den Autorinnen und Autoren. Die Ergebnisse der Expertise sollen den fachlichen und fachpolitischen Diskurs anregen und fließen auch in die weiteren Projektarbeiten ein. [Angelika Diller – Projektleitung WiFF – und Bernhard Kalicki –Wissenschaftliche Leitung WiFF]
Kinder und Jugendliche, die in Familien mit psychisch kranken oder suchtkranken Eltern aufwachsen, haben meist erschwerte Startbedingungen – insbesondere im Hinblick auf eine gesunde psychosoziale Entwicklung. Sie sind in erhöhtem Maße gefährdet, selbst eine psychische Erkrankung oder Suchterkrankung zu entwickeln. Dieser Zusammenhang ist empirisch belegt. Die Zahl der Betroffenen ist hoch: Schätzungen zufolge wachsen bundesweit über fünf Millionen Kinder und Jugendliche in einer suchtbelasteten Familie auf. Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, deren familiäre Situation durch die psychische Erkrankung eines oder beider Elternteile geprägt ist, liegt bei etwa drei Millionen. Oft sind die Kinder von psychisch kranken oder suchtkranken Eltern auf sich allein gestellt. Sie können das Verhalten der Eltern nicht verstehen und sind mit der Situation meist völlig überfordert. Scham- und Schuldgefühle, Desorientierung, Einsamkeit und die Angst, selbst zu erkranken, begleitet die Kinder im täglichen Leben. Den betroffenen Kindern fehlen oft positive Vorbilder und die notwendige fürsorgliche Unterstützung, um Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, Beziehungs- und Entscheidungsfähigkeit entwickeln zu können. Die Beziehung ihrer Eltern ist oft von Spannungen geprägt. Die Kinder und Jugendlichen erfahren zu viel Unsicherheit und sind einem Wechselbad von Enttäuschung und Hoffnung ausgesetzt. Verhaltensauffälligkeiten in der Schule, Konzentrations- und Leistungsschwäche, Aggressivität oder Depressivität sind nicht selten Ausdruck ihrer problematischen Lebenssituation. Genau hier setzte das Programm „Unterstützungsangebote für Kinder von psychisch kranken oder suchtkranken Eltern“ der Stiftung Kinderland Ba den-Württemberg an. Ziel des Programms war es, die positive Entwicklung der Kinder von psychisch kranken und suchtkranken Eltern zu unterstützen. Durch ausgewählte Modellprojekte sollten das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit der Kinder gestärkt werden. In diesem Zusammenhang war es auch wichtig, praktikable Wege zu finden, wie betroffene Kinder gut erreicht werden können. Die Projekte sollten einen Rahmen schaffen, in dem sich Betroffene austauschen können und in dem die Persönlichkeit der Kinder – und nicht die jeweilige Krankheit ihrer Eltern – im Mittelpunkt stand. Liebe Leserinnen, liebe Leser, Christoph Dahl Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung Birgit Pfitzenmaier Abteilungsleiterin Gesellschaftlicher Wandel & Kultur, Soziale Verantwortung der Baden-Württemberg Stiftung Christoph Dahl Birgit Pfitzenmaier Insgesamt 16 Modellprojekte aus ganz Baden-Württemberg wurden für die Teilnahme am Programm ausgewählt und haben auf ganz unterschiedliche Weise versucht, geeignete Maßnahmen zu entwickeln und anzuwenden. Allen Projektbeteiligten spricht die Stiftung Kinderland an dieser Stelle Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit aus. Die Projekte wurden über einen Zeitraum von knapp vier Jahren wissenschaftlich begleitet und im Hinblick auf ihre Wirksamkeit untersucht. Unser Dank geht an die Wissenschaftlerinnen Professor Dr. Tanja Hoff und Stefanie Pietsch, deren Arbeit durch hohe fachliche Kompetenz und großes Engagement gekennzeichnet war. Im ersten Teil dieser Publikation stellen wir Ihnen die Ergebnisse und Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Begleitung ausführlich vor. Im zweiten Teil erhalten Sie einen Überblick über die 16 Modellprojekte. Mit dieser Publikation erhalten Sie hilfreiche Informationen, wie sich zielgerichtet Maßnahmen für Kinder mit psychisch kranken oder suchtkranken Eltern entwickeln und umsetzen lassen. Uns ist es ein großes Anliegen, dass auch nach dem Abschluss des Programms Kinder und Jugendliche psychisch kranker oder suchtkranker Eltern unterstützt werden können. [Christoph Dahl – Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung – und Birgit Pfitzenmaier –Abteilungsleiterin Gesellschaftlicher Wandel & Kultur, Soziale Verantwortung der Baden-Württemberg Stiftung]
In dem vorliegenden Abschlussbericht des Programms „Ferienzeit – Gestaltungszeit. Innovative pädagogische Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche während der Ferienzeit“ der Stiftung Kinderland des Landes Baden Württemberg werden die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitevaluation dargestellt und Schlussfolgerungen für die Gestaltung zukünftiger Ferien-Freizeitmaßnahmen gezogen. Nach einer finanziellen Förderung von 38 Ferienmaßnahmen innerhalb des Programms „Zeit nutzen“ (2006– 2008) hat sich die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg erneut dieser Thematik angenommen und schrieb 2008 ein Programm zur Unterstützung innovativer Ferienmaßnahmen mit den Schwerpunktthemen „Soziales Engagement für benachteiligte Menschen“, „Kunst & Kultur“, „Tier-, Natur- & Klimaschutz“ sowie „Wissenschaft & Technik“ aus. Die wissenschaftliche Begleitung der heterogen gestalteten Ferien-Freizeitmaßnahmen lag in der ersten und zweiten Programmphase in den Händen des Zentrums für Kinder- und Jugendforschung. Auf Basis der Ergebnisse der Vorläuferstudie wurde das Spektrum der eingesetzten qualitativen als auch quantitativen Forschungsmethoden erweitert und der Schwerpunkt der Untersuchung auf spezifische Fragestellungen gerichtet. In diesem Abschlussbericht werden nach der Darstellung der Ausgangslagen und theoretischen Bezüge zur Thematik, das Evaluationsdesign und die Umsetzung der Studie präsentiert, die Ergebnisse der Evaluation referiert sowie die Erkenntnisse inhaltlich als auch im Hinblick auf die eingesetzten Erhebungsmethoden diskutiert. Die Ergebnisse regen zu weiterführenden Fragestellungen als auch Schlussfolgerungen an, welche bei der Konzipierung und Umsetzung weiterer Ferien-Freizeitmaßnahmen dienlich sein können. Aus der Analyse der Zwischenberichte und dem Abgleich mit theoretischen Literaturquellen zur Umsetzung von Ferien-Freizeitmaßnahmen wurde eine Checkliste zur Durchführung von Ferienprogrammen konzipiert. Ferner bekamen alle umgesetzten Ferien-Freizeitmaßnahmen die Möglichkeit, sich selbst zu präsentieren.
The primary focus for professional dancers is usually to create and perform work for the stage – years of dance training and studio hours guided towards performance. But many dance artists have increasingly begun to ask: What else is this knowledge good for? Can a dance practice lead to outcomes other than a piece of art? Can choreographic logics be applied to other fields? How does one’s thinking change through movement and how does one’s research change when the body is actively involved? These were just a few of the questions instigating two interdisciplinary projects, which put dance and a physical thinking practice at the center of research on the topics of movement and movement disorder, specifically Parkinson’s. The following article will be in four parts: (1) a brief history and structure of the two projects (BrainDance, 2014 and Störung/Hafra’ah, 2015), (2) the research process as developed and experienced by Monica Gillette, a dance artist and co-artistic director of the projects, (3) the reflective questioning process by Stefanie Pietsch, a young researcher and project participant, and (4) a brief conclusion.
Als Konsequenz der geforderten Kompetenzorientierung im Hochschulkontext sowie der Ausrichtung an Outcomes, Performanzen und dem praktischen Anwendungstransfer könnte geschlussfolgert werden, dass in akademisch organisierten Lehr-Lern-Arrangements vermehrt der Fokus auf praktisches, performatives und interaktives Tun gelegt wird und der Körper der AkteurInnen selbst aktiv in Erscheinung tritt. Jedoch lässt sich nach wie vor eine »Tendenz zur Kognitivierung« in der Hochschullehre konstatieren; und ferner ist die methodisch-didaktische Umsetzung noch weit von einem »body turn« entfernt. Diese »Körpervergessenheit« betrifft im Speziellen ebenso die kindheitspädagogische Praxis- und Ausbildungssituation: So konnte u.a. in der BiK Studie (BiK – Bewegung in der frühen Kindheit) nachgewiesen werden, dass Bewegung im Praxisfeld nur marginal verankert ist und sich Fachkräfte nicht ausreichend qualifiziert sehen, jenen Bildungsbereich kompetent zu vermitteln. Diese Ergebnisse geben zu bedenken, da der Körper explizit als eigenständiges Themenfeld im Bereich Bewegung in den Bildungs- und Orientierungsplänen der Länder ausgewiesen ist und insofern eine konstitutive Grundlage für die pädagogische Praxis sowie für die Aus- und Weiterbildung bildet (Fischer, 2016, S. 9f.; Stahl-von-Zabern et al., 2016, S. 105f.). Dass der Körper in der Kindheitspädagogik lediglich am Rande behandelt wird, verwundert, wird ihm doch eine fundamentale Rolle für alle Entwicklungsdomänen zugeschrieben: In kognitiven als auch sozialen Lernprozessen sowie in der Bildung von Emotionen kommt ihm eine zentrale Bedeutung zu. Die Praxis hinkt demzufolge den Forschungserkenntnissen hinterher. Die Trennung zwischen psychologischer und physiologischer Wirklichkeit, dem denkenden Geist und dem fühlenden Körper bleibt ein bis in die Gegenwartskultur hineinwirkender Gemeinplatz und prägt das dualistische Allgemeinverständnis. Aktuelle Erkenntnisse der Neurowissenschaft und Psychologie haben jedoch eindrücklich aufgezeigt, dass Kognitionen, Emotionen und Volitionen (Willensimpulse) verkörpert sind und »Embodiment« ohne sozialen und ökologischen Kontext, sprich ohne »embeddedness«, nicht möglich ist. Demnach ist auch Kompetenzentwicklung »embodied« und diese körperlichen Aspekte bzw. Erkenntnisse sollten curriculare Würdigung finden. Dabei steht es weniger im Fokus, Körperlichkeit und Bewegung als einen isolierten Gegenstands- und Bildungsbereich im kindheitspädagogischen Studium zu behandeln, vielmehr geht es darum, körperbezogene Entwicklungsthemen in bildungsbereichsübergreifender Perspektive zu betrachten und auszuarbeiten Aufzuzeigen, inwiefern Tanz (hier speziell kreative/zeitgenössische Ansätze) als ästhetisches Medium mit all seinen verschiedenen Facetten hierzu einen Beitrag – sowohl für die Kinder als auch die Studierenden und werdenden pädagogischen Fachkräfte – leisten könnte, ist Ziel dieses Artikels. Hierfür wird zu Beginn der Körper und die Bedeutung von Tanz im Feld der Kindheitspädagogik in den Blick genommen, um daraufhin die Rolle von Bewegung und Tanz bei den pädagogischen Fachkräften zu skizzieren und schließlich zur methodischen Frage überzuleiten, wie ein systematischer Einbezug des Körpers am Beispiel Tanz im Hochschulkontext zu realisieren ist. Diese körperliche und leibliche Rahmung der Kompetenzorientierung geschieht zum einen vor dem Hintergrund der Anwesenheit des Körpers in allen pädagogischen Prozessen sowie der praktischen Notwendigkeit, Lernprozesse durch und über den Körper mittels Bewegung/Tanz in der frühen Kindheit anzubahnen und professionell zu begleiten
Purpose of review: The purpose of this overview is to analyze existing reviews on psychosocial interventions for children of parents with cancer and synthesize implications for further practice, interventions, and research in this field. The aim of this overview is therefore to generate systematic knowledge about what can be classed as evidence-based knowledge in this field.
Recent findings: The literature search in MEDLINE, CINAHL, PsycINFO, PSYNDEX, and PsycARTICLES resulted in three systematic reviews, which were evaluated by the AMSTAR-2-tool for quality assessment and the PRISMA-checklist for reporting. Results were analyzed through narrative synthesis due to the heterogeneity of the studies. The three systematic reviews were evaluated by the AMSTAR-2-tool for quality assessment and the PRISMA-checklist for reporting. AMSTAR-2 revealed critically low quality for all three reviews but taking into account the study situation of this scientific context, a more optimistic quality assessment can be suggested. The PRISMA checklist revealed good results. Positive evidence was found for the effect of psychosocial interventions concerning depressive symptoms, children’s behavior, communication within the family, and quality of life. A comparison of the interventions is not possible due to the high degree of heterogeneity of the studies.
Summary: Following the principles of evidence-based medicine, this overview, together with clinical-practical expertise and the needs of those affected, could contribute to evidence-based care and stimulate future guidelines in this important field. The valuable engagement with questions around evidence-based practice invites professionals and researchers to enter into a common discourse to ultimately contribute to an improvement of the life situation of children of parents with cancer.
Der Artikel nimmt Kinder und Jugendliche krebskranker Eltern als vulnerable, häufig vernachlässigte Gruppe im klinischen Versorgungssystem in den Blick und fragt, welches gesicherte Wissen über die Wirksamkeit psychosozialer Interventionen bislang attestiert werden kann, um hieraus Schlüsse für die Konzipierung wissenschaftsbasierter Unterstützungsangebote zu ziehen. Hierzu wurden in einem Overview die hochwertigsten systematischen Reviews zur Thematik auf ihre methodische Güte und Berichtsqualität hin analysiert und die darin zitierten Interventionsstudien betrachtet. In der Untersuchung dreier systematischer Reviews mit der PRISMA-Checkliste und dem AMSTAR-2 Instrument kann die Qualität des Berichtens als gut, die Beurteilung der Durchführung (sowie des Risk-of-Bias) als kritisch-niedrig beschrieben werden. Eine vergleichende Betrachtung der Interventionen ist aufgrund der starken Heterogenität der Studiendesigns, Interventionsdauer und Treatment-Merkmale nicht möglich. Ebenso können aus diesen Gründen keine finalen Ableitungen für
Handlungsempfehlungen getroffen werden. Dennoch bietet die am „besten“ verfügbare Evidenz für die Konzipierung von Unterstützungsangeboten und Studien wichtige Impulse. Für Forschung und Praxis bleibt es auch zukünftig von Relevanz, sich mit Fragen der Wirksamkeit psychosozialer Unterstützungsangebote in jenem spezifischen Feld komplex auseinanderzusetzen. So sollten weitere Studien, Metaanalysen und konzeptuelle Diskussionen initiiert werden.