Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Bochum
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In diesem Werkstattbericht werden die Hintergründe, die Durchführung und Ergebnisse von zwei interdisziplinären Workshops zum Thema „Lehr-Ethik – Ethik (in) der Lehre“ zum Ende des Wintersemesters 2021/22 und zum Beginn des Wintersemesters 2022/23 vorgestellt. Ur-sprünglicher Ausgangspunkt war die Fragestellung der persönlichen Haltung und Einstellung zur eigenen Lehre im Vergleich und ggf. auch Kontrast zu der Lehre von Kolleg*innen der eigenen Fachdisziplin oder auch anderer Fachdisziplinen, an der eigenen oder auch an ande-ren Hochschulen. Wie definiert sich „Gute Lehre“? Wer definiert und legt fest, was „Gute Leh-re“ ausmacht? Welche Bedeutung – neben der eigenen Haltung und Einstellung – hat der jeweilige Kontext der eigenen Hochschule und ihrer Kultur, von Leitlinien, von Erwartungen verschiedener Beteiligter? Und wie kommen individuell und kulturell geprägte Vorstellungen einer guten Hochschullehre mit einer ethisch-wissenschaftlichen Perspektive zusammen?
Das Ziel über die zwei Workshops zum Thema „Lehr-Ethik – Ethik (in) der Lehre“ war das interdisziplinäre Entwickeln und Diskutieren einer ethischen Landkarte der Hochschullehre. Tatsächlich konnten erste Schritte in diese Landkarte gemacht werden; sie ganz zu erkunden wäre Ziel weiterer Zusammenarbeit.
Unter Triage-Entscheidungen sind selektive Behandlungsentscheidungen - genauer gesagt Patienten-Entscheidungen - zu verstehen, die z. B. im Katastrophenfall getroffen werden müssen.
In diesem Aufsatz wird zunächst die historische Entwicklung von Triage-Verfahren skizziert. Anschließend wird dies auf die aktuelle Covid-19-Krise bezogen, die dazu geführt hat, dass das Dilemma der Triage nicht mehr länger nur in der Fachöffentlichkeit, sondern auch in der Allgemeinbevölkerung bekannt wurde und seitdem breit debattiert wird.
Im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen werden schwangeren Frauen zunehmend nichtinvasive pränatale Tests (NIPT), wie das Ersttrimester-Screening oder der Bluttest, angeboten, ohne dass eine spezifische Indikation hierfür vorliegt. Diese Verfahren der Pränataldiagnostik sind niedrigschwellig, werden schon im ersten Drittel der Schwangerschaft angewandt, bergen nur minimale Risiken und zielen vor allem auf Chromosomenstörungen wie das Down Syndrom ab. In den kommenden Jahren ist mit einer starken Zunahme solcher Angebote zu rechnen, die eine große Zahl von Krankheiten und Behinderungen erfassen und deutlich kostengünstiger werden dürften. In der Konsequenz werden voraussichtlich nicht nur immer weniger Kinder mit einer angeborenen Behinderung geboren, vermutlich wird auch der soziale Druck auf schwangere Frauen zunehmen, Pränataldiagnostik in Anspruch zu nehmen. Die gesetzlichen Regeln wollen Frauen durch Aufklärung und Beratung unterstützen, reflektierte und verantwortliche Entscheidungen zu treffen. Studien zeigen aber, dass dies kaum gelingt. Darüber hinaus wird befürchtet, dass Menschen mit Behinderung durch die neuen pränataldiagnostischen Verfahren diskriminiert werden. Für die Ethik stellen die NIPT deshalb eine besondere Herausforderung dar.
In der vorliegenden Studie wurde mit Hilfe von qualitativen Interviews insbesondere der Zusammenhang zwischen den NIPT, dem sozialen Druck auf schwangere Frauen und der Diskriminierung von Menschen mit Behinderung untersucht. Befragt wurden Schwangere, Eltern eines behinderten Kindes, Ärztinnen und Ärzte sowie Beraterinnen. Anschließend wurden die erhobenen Ergebnisse aus ethischer Sicht reflektiert.