Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz im Wienerwald
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P. Norbert Theuerkauf (1637-1683), Mönch von Heiligenkreuz, verfasste Theaterstücke im Auftrag von Abt Clemens Scheffer (1658-1693). Die neulateinische Barockrhetorik des P. Theuerkauf führte zu wiederholtem Erfolg bei Kaiser Leopold I., dessen Hof sich öfter im Stift aufhielt. Dieser Aufsatz streift die lateinischen Werke und setzt sie in Beziehung zu 1. dem Haus Habsburg, 2. dem Ordensdrama und seinem Hauptträger, der Gesellschaft Jesu und 3. dem Benediktinerorden im 17. Jahrhundert. Hauptreferenz ist die 1953 eingereichte Wiener Doktorarbeit von Gottlinde Schebach: "Das dramatische Werk Norbert Theuerkaufs". Die Dissertation ist die einzige bisherige Studie, die sich ausschließlich dem Werk Theuerkaufs widmet.
Although he was a major figure in the early development of the Cistercian movement, liturgical veneration for St. Stephen Harding (†1134) seldom took place in the Middle Ages. Legends rarely discuss him. But in the Early Modern Period, he was "discovered" and credited more and more with being the sole author of the Carta Caritatis, although there were certainly other authors. This article shows how Stephen's personality was assessed differently from one era to the next.
Richard Kraliks Festrede zur Veröffentlichung von P. Nivard Schlögls deutscher Bibelübersetzung
(2021)
Nivard Schlögl O.Cist. war von 1907 bis 1934 Universitätsprofessor für Altes Testament in Wien. 1922 wurde seine deutsche Bibelübersetzung vom Vatikan in das Verzeichnis der Verbotenen Bücher eingetragen und aus dem Buchhandel gezogen. Vorliegender Aufsatz schildert den Kulturphilosophen Richard Kralik in seiner Beziehung zu Schlögl; beide gehörten einem katholisch-konservativen Wiener Lager an. Auf die Einleitung folgt eine Edition der 1921 gehaltenen Festrede.
Die Anfänge der heutigen Paris Lodron Universität in Salzburg liegen in einer fürsterzbischöflichen Bildungsinitiative, die schlussendlich von Benediktinern aus dem süddeutschen Raum in die Tat umgesetzt wurde. Aus der Sicht der Ordensgeschichte ist die erste Epoche der Salzburger Universität (1622–1810) ein seltener und verhältnismäßig langanhaltender Gemeinschaftserfolg: Mehrere Konvente aus verschiedenen Kongregationen setzten sich über Generationen hinweg für eine höhere Bildungseinrichtung ein. Studenten aus dem Mönchsstand waren zwar identitätsstiftend, blieben aber eine Minderheit in der zunächst rasch wachsenden Studentenschaft.
Der Aufsatz streift die großen Epochen der Universitätsgeschichte und schließt mit einem Verzeichnis der benediktinischen Amtsinhaber an der Universität von 1617 bis 1810.
Tezelin Halusa OCist (1870–1953), Pseudonyme: A. T. Ast, Religiosus O. Cist. und Hugin und Munin (für doppelte Autorenschaft mit seinem Bruder, Josef), war ein österreichischer Zisterzienser und Schriftsteller. Seine zahlreichen Kleindrucke, Aufsätze und Zeitungsartikel befassen sich mit Zisterzienserstudien, Austriaca, Bohemica und katholischer Theologie.
Abt Eugen Schmid (1724–1744) ließ in der Gartenanlage des Klosterareals anlässlich der Waldsassener Jubiläumsfeierlichkeiten von 1733 eine Eremiten-Klause bauen. In dieser sollte nicht eine Gemeinschaft, sondern ein einziger Eremit installiert werden, um an Gerwig und die Anfänge des inzwischen prächtigen Prälatenklosters zu erinnern. Wer war dieser Eremit: Asket, Schauspieler oder Bediensteter?
Schildert in der Einführung die Entwicklung der theologischen Studien im Kloster Heiligenkreuz seit dem Mittelalter. Im Folgenden werden einige Professoren des 19. und 20. Jh.s in Lebensbildern ausführlich dargestellt. Im Anhang (S. 237–324) befindet sich ein biographisches Verzeichnis der am theologischen Lehrbetrieb im Stift Heiligenkreuz beteiligten Personen von 1802 bis 2002.
Die Münsteraner Dissertation aus dem Jahr 1984 wurde von Bruno Schüller (1925–2007) angenommen; Verfasser Lucius Iwejuru Ugorji wurde 2022 Erzbischof von Owerri und zum Vorsitzenden der Nigerianischen Bischofskonferenz ernannt. Er veröffentlichte seit seiner Promotion mehrere Werke zur Moraltheologie. Ugorjis Doktorarbeit wurde von der internationalen Fachwelt außerordentlich positiv rezipiert, zum Beispiel von James Keenan (Boston College). Dennoch ergibt eine genaue Lektüre mehrere Problemstellen in wissenschaftsethischer Hinsicht. Vorliegender Aufsatz verwendet sieben Texttabellen, um bei Ugorji nicht gekennzeichnete Textübernahme von anderen Autoren zu dokumentieren. Zahlreiche Passagen, die teilweise mehr als 50 aufeinanderfolgende Wörter betreffen, werden als Ugorjis Gedankengut präsentiert, obwohl sie Jahre zuvor von anderen Theologen veröffentlicht wurden. Auch Textstellen, die mit leicht zugänglichen Nachschlagewerken identisch sind, lassen sich belegen. Darüber hinaus enthält Ugorjis Buch zahlreiche nicht gekennzeichnete Passagen, die sich wörtlich in einer 1935 veröffentlichten amerikanischen Dissertation finden lassen.
Angesichts dieser Tatsachen stehen sowohl der Forschungswert der Münsteraner Dissertation als auch die wissenschaftliche Redlichkeit des Dissertanten zur Diskussion.
Eine englische Version dieses Aufsatzes erschien zuerst, siehe: Concerns about Archbishop Ugorji’s Dissertation on Double Effect. Forum Katholische Theologie 38 (2022) 135–148.
The Münster dissertation was accepted by Bruno Schüller (1925-2007) in 1984. The author, Lucius Iwejuru Ugorji, was appointed Archbishop of Owerri in 2022. He is the president of the Nigerian Bishops' Conference. He published several works on moral theology since receiving his doctorate. Ugorji's doctoral thesis has received extraordinarily positive reviews from international experts. Nevertheless, a close reading reveals several problems concerning scientific ethics. This essay uses seven tables to document Ugorji's unacknowledged use of texts by other authors. Several passages are identical to popular reference works. Ugorji's book also contains numerous unacknowledged passages that can be found verbatim in an American dissertation published in 1935. In view of these facts, the research value of the Münster dissertation is open to discussion, as are the academic qualifications of its author.
Dieses Interview mit einem Kirchenhistoriker und Theaterwissenschaftler konzentriert sich auf das Thema der Passion Jesu Christi in der Filmgeschichte. Die Entwicklung vom Passionsspiel zum Jesus-Film schließt große Regisseure wie Cecil B. DeMille und Pier Paolo Pasolini ein.
Bitte zitieren Sie Vatican Magazin 16.4 (April 2022), S. 26-30.
Carmody was a prominent theater and film critic for The Washington (Evening) Star ca. 1934–1964. His career spans an important period in theater and film criticism, because Carmody helped introduce a new genre of American writing to a large audience. His writing combined Hollywood and Broadway appeal with a commitment to cutting-edge European cinema. His stance as a Catholic was morally conservative, yet his writing style was basically encouraging and friendly. Carmody received several awards and served on international film juries.
The Work of Fr. Raymond Flanagan, OCSO, Author of Historical Novels, Devotional Books, and Pamphlets
(2021)
Father Mary Raymond Flanagan (1903–1990), a monk of Gethsemani Abbey, was the widely- read author of dozens of books and pamphlets particularly popular in the 1940s, 1950s, and early 1960s. Numbering in the dozens, his publications were characterized by a hard-hitting, vigorous Catholic piety that accentuated American family values, fidelity to Catholic traditions, the beauty of religious vocations, anti-Communism, and the athletic asceticism he associated with the first Cistercians. His works lost their appeal to a wide audience during the cultural shift of the late 1960s and later, but several of his writings have been reissued in recent years.
This essay includes a short biography and a bibliography of Flanagan's books and pamphlets.
Klöster sind Orte des religiösen Staunens, daher sollte es nicht überraschen, dass dort eine rege Theaterkultur herrschen kann; diese war in der Barockzeit besonders
ausgeprägt. Der Begriff „Klostertheater“ ist allerdings unscharf, weil eben im Kloster so viel gespielt wurde. In Klöstern waren viele Gattungen vorhanden, etwa Geistliches Singspiel, Grabmusik (sepolcri), Applausus, Karfreitagsspiel – um nur einige Spielgattungen zu nennen –, und diese waren zwar theatralisch, aber nicht immer szenisch. Andere Spiele waren ausdrückliche Bühneninszenierungen.
Obwohl die mittelalterliche Theatergeschichte die Unterscheidung zwischen Feier und Spiel kennt, ist diese Trennung im barocken Kontext komplizierter, weil bühnenbildnerische Bauelemente in den Altarraum reichen.
Dieser Aufsatz will im ersten Teil eine allgemeine Darstellung der Theaterkultur eines österreichischen Prälatenklösters im weitesten Sinne vorlegen, um dann
im zweiten einen konzentrierten Blick auf die Faschings- und Fastenzeit zu richten. Der Fokus soll neue Zugänge zu einem ordens- und theatergeschichtlichen Ereignis anregen.
Der Versuch des oberösterreichischen Laien Raimund Straif (Bruder Jakobus), ein ursprüngliches benediktinisches Mönchsleben im Kloster Erlach (Mühlviertel) wiederherzustellen, gelangte nicht bis zur kanonischen Anerkennung, was auch am geringen Verständnis des damaligen Ortsbischofs Franz Salesius Zauner und am Desinteresse des größten Teils der österreichischen Abteien lag. Eine Ausnahme bildete darin nur der Zisterzienserabt Karl Braunstorfer von Heiligenkreuz, der die kleine benediktinische Gemeinschaft unterstützte. Bruder Jakobus Straif erklärte 1980 nach 25 Jahren das Projekt in Österreich für gescheitert und wanderte nach Arizona in den USA aus, wo er das Kloster "New Erlach" gründete und 2005 verstarb
Pater Georg Strobl (1644-1717) war einer der wichtigsten Heiligenkreuzer Klosterhistoriographen der Frühen Neuzeit. Seine handschriftlich überlieferten Werke sind von Forschergenerationen seit dem 19. Jahrhundert häufig zitiert worden. Auch wenn kein Werk von ihm in gedruckter Form erschien, gilt er als Autorität zur Geschichte des Stiftes Heiligenkreuz und seiner Besitzungen. Wegen der turbulenten Epoche, in der er lebte, hielt er sich häufig außerhalb des Stiftes auf. Er kam nach 1683 als Flüchtling mit vielen anderen Klöstern und Bibliotheken in Kontakt. Seine Arbeitsfelder wechselten sich zwischen Forstwirtschaft, Pfarrseelsorge, Bibliotheksarbeit und Seelsorge an den eigenen Mitbrüdern als Beichtvater ab.
Das Männerkloster Waldsassen war die erste Cisterce in Altbayern und nach der Legende zugleich die einhundertste Niederlassung des Ordens. Der Aufsatz schildert die gesamte Geschichte des Männerklosters und des (ab 1864) Frauenklosters bis in das 21. Jahrhundert.
Eine der bedeutenden Frauenabteien des süddeutschen Raumes kann auf drei Leben zurückschauen: Die mittelalterliche Gründung eines Männerklosters, seine bemerkenswerte Wiederbelebung im Eifer der Katholischen Reform
und eine dritte Epoche als Frauenkloster des 20. und 21. Jahrhunderts. Diese drei Leben des Klosters Waldsassen können wir in einem kurzen Überblick nicht annähernd erschließen, aber als grobe Akzentsetzung, etwa in der Art
einer Beschlagwortung, könnte man die erste Phase im Geflecht von Land und Herrschaft verstehen, die zweite, in der gezielten konfessionellen Klosterhistoriographie
und -reform der Barockzeit, die dritte, im politischen Katholizismus des späten 19. Jahrhunderts. Dabei ist die dritte Phase wohl am schwierigsten zu kategorisieren – und das ist gut so – weil sie sich bis heute in beeindruckender Weise fortsetzt und als dynamische klösterliche Gemeinschaft
die Zeichen der Zeit verstehen will.