Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz
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In einer sich immer verändernden Gesellschaft war es das Ziel dieser Arbeit, das Thema der Bittgebete auf den schulischen, interreligiösen Dialog näher zu untersuchen. Dahingehend wurden Prophetengeschichten als Mittel zum Zweck verwendet, um mögliche didaktische Prinzipien aufzuzeigen. Die Ergebnisse der Recherche zeigten, dass ein interreligiöser Dialog von mehreren Seiten nicht nur empfohlen, sondern auch im Lehrplan für den Religionsunterricht verankert ist. Es soll damit ein Nährboden für die Zukunft gestaltet werden, auf dem die Gesellschaft ein Miteinander ohne Vorurteile, ohne Hass und mit gegenseitigem Respekt zueinander finden. Obwohl der Begriff Bittgebete ein anderes Verständnis in der islamischen und christlichen Theologie voraussetzt, gibt es dennoch verbindende Komponente, die in den Prophetengeschichten Ansprache finden: Sorgen, Prüfungen, Angst und viele weitere Emotionen und Thematiken, die in beiden Weltreligionen vorkommen. So kann, auch wenn es Differenzen in den Geschichten gibt, ein gemeinsamer Austausch stattfinden unter der Berücksichtigung von Regeln und anderen Gegebenheiten. Lehrer*innen formen überdies den Religionsunterricht und sind wichtiger Bestandteil des interreligiösen Dialogs, denn obgleich sie teils verschiedene Ansichten zu Bittgebeten haben, so verbindet sie dennoch eine Sache: die Hingabe zu Gott und ihr Vertrauen zu Ihm.
Die vorliegende Arbeit trägt den Titel „Original Play – Analyse von Chancen und Risiken in Hinblick auf körperorientiertes Spiel im pädagogischen Kontext“. Ziel der Masterthese war es, das Potenzial von körperbetontem Spiel einerseits und die sich daraus ergebenden Problemfelder andererseits, zu erforschen, um anschließend erforderliche Maßnahmen definieren zu können. Die Forschungsfrage lautet: Welche Chancen, welche Problemfelder eröffnet Original Play? Den ersten Teil zur Beantwortung der Fragestellung bildet eine allgemeine theoretische Auseinandersetzung mit den Themen Spiel, Körperarbeit und Kinderschutz. Dabei werden zuerst verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit Spiel dargestellt, wobei der besondere Schwerpunkt in der Relevanz für die kindliche Entwicklung liegt. Im Anschluss werden die Wechselwirkung von Körper und Psyche und die Bedeutung von Berührung beschrieben.
Der letzte theoretische Abschnitt befasst sich mit Kinderrechten, der Thematik der Grenzüberschreitungen und des sexuellen Missbrauchs und den sich daraus ergebenden Rahmenbedingungen für den Kinderschutz. Um die theoretischen Erkenntnisse zu intensivieren und auszubauen, wurden sechs Experteninterviews geführt, die mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurden und im letzten Teil der Arbeit dargestellt und diskutiert werden.
Als grundsätzliches Fazit lässt sich festhalten, dass körperbetontes Spiel in vielerlei Hinsicht großes Potenzial birgt. Durch die körperliche Nähe eröffnen sich jedoch Problemfelder, denen mithilfe von Schutzkonzepten und entsprechender Sensibilisierung entgegengewirkt werden kann.
Heft 5.2021,2
(2021)
Die Herausforderungen an Schulleitungspersonen werden immer umfangreicher und vielgestaltiger. Aktuelle Studien (Huber, Wolfgramm & Kilic, 2013) bescheinigen Schulleitern und Schulleiterinnen ein immer stärkeres Belastungsempfinden. Die unterschiedlichen Herausforderungen des Schulalltags werden im folgenden Artikel an ausgewählten Fallstudien aus einem laufenden Forschungsprojekt ebenso dargestellt, wie die mit dem Schulleitungshandeln verbundenen Qualitätsmerkmale, erkennbaren Führungsstrategien und Strategien zu Bewältigung der Belastungen. Die Fallstudien machen deutlich, dass der persönliche Berufseinstieg mit der damit verbundenen Systemadaptierung eine große Herausforderung darstellt und dass vor allem kooperatives Handeln, persönlicher Einsatz, der kollegiale Austausch auf Führungskräfteebene, aber auch Achtsamkeit den Weg zu einer zufriedenstellenden beruflichen und persönlichen Situation ebnen.
Das duale Ausbildungssystem in Österreich ist international anerkannt, seine nationale Reputation dagegen scheint – glaubt man auch in der wissenschaftlichen Literatur vorzufindenden Narrativen – deutlich geringer. In diesem Artikel werden Hintergründe für diese negativen Zuschreibungen diskutiert, Potenziale und Herausforderungen der Berufslehre auf individueller und gesellschaftlicher Ebene aufgezeigt und der Einfluss von Prestigevorstellungen zu Bildungsgängen wie der dualen Ausbildung auf den Berufswahlprozess reflektiert. Abschließend sollen vor dem Hintergrund grundlegender Ziele beruflicher Bildung – Sicherung der Humanressourcen einer Gesellschaft, Förderung individueller Regulationsfähigkeit sowie gesellschaftlicher Teilhabe und Chancengleichheit – perspektivisch Ansatzpunkte identifiziert werden, wie insbesondere durch empirische Berufsbildungsforschung dazu beigetragen werden könnte, die Potenziale und Herausforderungen der dualen Ausbildung auf individueller Ebene der Jugendlichen im Berufswahlprozess sowie auf gesellschaftlicher Ebene differenziert zu erfassen, die empirischen Befunde den relevanten Akteurinnen und Akteuren zugänglich zu machen und damit evidenzbasiert berufliche und berufspolitische Entscheidungen zu unterstützen.
Der Portfolioarbeit wird im Rahmen der Lehrer*innenausbildung vielfältiges Potenzial zugeschrieben. Dieses reicht von der Erwartung einer Unterstützung reflexiver Lernkulturen über den Aufbau eines forschenden Habitus bis hin zur Hilfestellung bei der Relationierung von Theorie und Praxis. Diesbezügliche Forschungen existieren, sind aber von sehr unterschiedlichen Ausgangslagen, Herangehensweisen und Ergebnissen geprägt, sodass von einer hinreichenden Evidenzbasis zur Einschätzung der Wirksamkeit der Portfolioarbeit noch nicht gesprochen werden kann. Ambivalente Ergebnisse hinsichtlich der Studierendenakzeptanz legen zudem eine stärkere Einbindung der Adressat*innen in die Prozesse der Portfoliokonzeption nahe. Das vorliegend beschriebene Projekt setzt an diesem Erfordernis an: Gruppen von Lehramtsstudierenden der Universität Wien entwickelten dabei selbstbestimmt ein Portfoliokonzept. Es verfolgte die Ansprüche, einerseits von den Studierenden akzeptiert zu werden und andererseits motivierend auf sie zu wirken. Portfolioentwicklung im Sinne eines solch radikal emanzipativ gedachten Ansatzes, der vor allem an den professionsbezogenen Zielsetzungen der Studierenden selbst ansetzt, ist bis dato kaum erforscht. Ziel des dokumentierten Forschungsprojektes, welches auf einer qualitativen Inhaltsanalyse von Interviewdaten beruht, ist die Sichtbarmachung bedeutender Aspekte im Portfolioentwicklungsprozess sowie des Lernzuwachses seitens der beteiligten Studierenden. Weiters werden die Einschätzungen der Studierenden dahingehend analysiert, inwiefern der Entwicklungsprozess dem projektinhärenten emanzipatorischen Anspruch tatsächlich gerecht wird.
In diesem Beitrag werden Forschungsberichte zu Innovative Grading dargestellt, diskutiert und mit aktuellen Forschungen von Masterthesis-Studierenden an der PHDL im Sinne eines Literature Reviews ergänzt. Damit werden die Initiativen der Projektgruppe Innovative Grading aufgegriffen, weitergeführt und daraus die Legitimation von Innovative Grading als gleichwertige Beurteilungsform neben konventioneller Ziffernnotenbeurteilung abgeleitet.
Kinder erforschen von Geburt an ihre Lebenswelt und nehmen diese mit allen Sinnen wahr. Pädagogische Fachkräfte haben dabei die Aufgabe, Kinder in ihren individuellen und einzigartigen Bildungs- und Lernprozessen zu begleiten und ihnen vielfältige Impulse zu ermöglichen. In der Beobachtung und Dokumentation des kindlichen Tuns wird dabei eine wichtige Basis dafür gesehen, pädagogische Angebote an der Individualität eines jeden Kindes orientiert zu planen und zu gestalten. Die Lebenswelt der Kinder ist durch soziokulturelle Strukturen, wie u. a. das Geschlechterverhältnis, geprägt und Kinder versuchen ihren Platz darin zu finden. Sie bringen ihre geschlechterbezogenen Vorstellungen in die elementare Bildungseinrichtung ein und beteiligen sich aktiv an der Herstellung von Geschlecht. Dieser Artikel greift die vielschichtigen und komplexen Prozesse der Beobachtung und Dokumentation auf und sensibilisiert für einen geschlechterbewussten Zugang zu diesem elementarpädagogischen Handlungsfeld.
Dieser Artikel erforscht, wie ein Forschender Lernansatz auf mehreren Ebenen als Prozess von partizipativer Aktionsforschung in der Schulentwicklung genutzt werden kann. Der Lernprozess findet im Klassenzimmer mit Schülerinnen und Schülern statt, aber auch bei den Lehrkräften selbst sowie, nicht zuletzt, beim unterstützenden außerschulischen Forschungsteam. Bei diesem Prozess sollen auf all diesen Ebenen gewisse Kriterien zur Entfaltung gebracht werden, die für forschende, partizipative Lernarrangements typisch sind. Das Ziel der Studie ist es, jene Parameter zu finden, die forschendes, partizipatives Lernen begünstigen, sowie spezifische Methoden zu identifizieren, die Lehrkräfte in ihren Unterrichtsstunden dafür tatsächlich einsetzen. Dies wird einerseits durch die quantitative Analyse von Daten untersucht, die die Lehrkräfte in ihren Klassen bei ihren Schülerinnen und Schülern sammelten, und andererseits durch die qualitative Analyse von Leitfadeninterviews des unterstützenden Forschungsteams mit acht Lehrkräften. Die Analysen der Daten zeigen, dass eine fundierte Kenntnis der Theorie zum Forschenden Lernen, die Unterstützung des Forschungsteams, die Teilnahme der Lehrkräfte an schulinternen Lerngemeinschaften und vor allem auch das Vertrauen, das Lehrkräfte in die Fähigkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler haben, eine zentrale Rolle bei der Effektivität des forschenden, partizipativen Unterrichtsansatzes spielen. Es zeigt sich, dass professionelle Refexion und Analyse der Aktivitäten im Unterricht schließlich neue, vertiefende Zyklen von Aktionsforschung auslösen, den Prozess der partizipativen Aktionsforschung dadurch vorantreiben und letztlich in einen Schulentwicklungsprozess münden.
Der Beitrag berichtet von einer Studie unter 107 Englischstudierenden in Österreich, die in der ersten Phase des COVID-19 Lockdowns von März bis Juni 2020 durchgeführt wurde. Zur Untersuchung wurden vier Arten von Online Interaktion (learner-self, learner-interfact, learner-content und learner-support) herangezogen (Ally, 2011; Boling, Hough, Krinsky, Saleem, & Stevens, 2012; Zheng, Lin, & Kwon, 2020). In einem Mixed-methods Untersuchungsdesign wurden geschlossene Fragebogenitems mithilfe quantitativer Methoden auf Verteilung und Homogenität der verwendeten Skalen untersucht, während offene Fragestellungen mittels Inhaltsanalyse verarbeitet wurden. Diese parallel durchgeführten Analysen mündeten in eine Triangulation der Daten, welche die folgenden Ergebnisse brachte: Studierende erleben regelmäßige Unterstützung durch die Lehrenden, welche ihre Lehrmaterialien in Lernmaterialien umwandeln, als ihrem Lernerfolg zuträglich. Wichtig erscheint der Einbezug von Aufgaben, welche kognitiv anspruchsvolle Denkprozesse initiieren. Darüber hinaus wurden positive Lernerlebnisse in Bezug auf Unterstützung durch die Lehrpersonen beschrieben, jedoch ein Defizit in Bezug auf kooperative und kollaborative Lernformen unter Studierenden. Der Artikel endet mit Empfehlungen betreffend die Weiterentwicklung von Online Lehre und weiterführenden Forschungsideen.