370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen
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Die an Pflegekräfte gestellten Anforderungen steigen seit Jahren. Der Pflegenotstand, die Arbeitsbedingungen, und die monetäre Entlohnung führen dazu, dass Pflegende häufig frühzeitig ihren Beruf verlassen. Auch nimmt die Zahl der Pflegeauszubildenden, die mit dem Gedanken spielt, sich nach der Ausbildung beruflich neu zu orientieren, stetig zu. Mögliche Gründe dafür sind die hohen Anforderungen in der Ausbildung sowie die als inadäquat erlebten Bedingungen der praktischen Ausbildung. Der Lernort Schule ist herausgefordert, die Ausbildung attraktiver zu gestalten, um die künftigen Pflegekräfte auf den pflegerischen Alltag kompetent vorzubereiten.
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, aufzuzeigen, welche Veränderungen am Lernort Schule etabliert werden müssen, um Auszubildende aus ihrer Rezipientenrolle herauszuführen und ihnen eine aktive Partizipation zu ermöglichen. Durch die Einführung demokratischer Strukturen mit verstärkter Partizipation erwerben die Lernenden Gestaltungskompetenzen, die sie während ihrer Ausbildung und im Beruf entscheidungs- und handlungsfähiger machen.
Im Kontext der Einführung partizipativer und demokratischer Elemente in die Ausbildung werden unter Berücksichtigung der theoretischen Rahmenbedingungen die Organisations-, Unterrichts- und Personalebenen im Rahmen der Schulentwicklung betrachtet. Als ein partizipatives Element der Ausbildung wird der „Runde Tisch“ vorgestellt. Anschließend wird die Umsetzung des „Runden Tisches“ exemplarisch mittels PDCA-Zyklus beschrieben. Weiter werden die Auswirkungen der Partizipation auf die drei Ebenen der Schulentwicklung und auf das schulleiterische Handeln beschrieben.
Nach dem aktuellen Forschungsstand scheint ein Zusammenhang zwischen Partizipation in der pflegerischen Ausbildung und der Gestaltungskompetenz im Beruf plausibel, wobei valide Belege aus Langzeitstudien noch ausstehen. Nach der kritischen Auseinandersetzung mit den Ergebnissen werden weitere Forschungsmöglichkeiten aufgezeigt, die sich aus der vorliegenden Arbeit ergeben.
Crisis der Pflegepädagogik
(2014)
Der Text stellt die Antrittsvorlesung des Autoren als Professor für Pflegepädagogik am Fachbereich Gesundheitswesen der Katholischen Hochschule NRW, Köln, dar, die er am 10.12.2014 gehalten hat. Im Sinne von Vorklärungen wird zunächst die Pflegepädagogik als Handlungsfeld und als wissenschaftliche Disziplin betrachtet. Im Hauptteil werden zwei Problembereiche benannt, die zu einer Crisis der Pflegepädagogik führen können. Zum einen wird die Problematik einer dem Vermessbarkeits- und Verwertungsgedanken folgenden Kompetenzorientierung argumentativ entfaltet. Zum anderen wird die Gefahr der Eliminierung des Pädagogischen aus der (Pflege-) Pädagogik begründet. Sie besteht durch die Konjunktur einer Bildungsforschung, die nicht auf zentralen erziehungswissenschaftlichen Begriffen gründet (Erziehung, Bildung, Didaktik), sondern auf kategorisierbare und inferenzstatistisch berechenbare Beobachtungen von Unterrichtswirklichkeit. Die Gefahr besteht darüber hinaus durch die Konjunktur einer wissenschaftlichen Betrachtung von Lehr-Lern-Prozessen, die diese als Ausdruck physisch-körperlicher Prozesse versteht. Im Fazit mahnt der Autor eine bewusste und kritische Auseinandersetzung mit diesen Problembereichen an, damit die Pflegepädagogik am Ende der Crisis nicht zur Gehilfin einer sogenannten Pflegeindustrie wird.