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Die vorliegende Masterarbeit widmet sich der Untersuchung des Stellenwertes der mündlichen Kommunikation bei DaZ- (Deutsch als Zweitsprache) Kindern im schulischen Umfeld. Das Ziel der Studie besteht darin, die Bedeutung der Kommunikationsfertigkeiten für DaZ-Schüler und Schülerinnen zu erforschen und deren Auswirkungen auf ihre Sprachentwicklung und Bildungserfolg zu analysieren. Die Forschungsfrage zielt darauf ab, den mündlichen Sprechbeitrag der Lernenden im sprachsensiblen Unterricht kritisch zu untersuchen und welche Maßnahmen von den Lehrpersonen ergriffen werden, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre sprachlichen Fertigkeiten zu entwickeln. Mithilfe einer umfangreichen Analyse bestehender Literatur, empirischer Daten und qualitativer Beobachtungen werden verschiedene Aspekte beleuchtet. Das Datenmaterial wurde anhand von dreizehn befragten Lehrpersonen schriftlich gesammelt und analysiert. Die Untersuchungsergebnisse wurden mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring sukzessive ausgewertet und in Kategorien strukturiert. Dies ermöglicht einen umfassenden Überblick über die Antworten der befragten Teilnehmenden. Zusätzlich erfolgt eine Auseinandersetzung mit didaktischen Konzepten und methodischen Ansätzen, welche die Sprechfertigkeit im Unterricht sowie im außerschulischen Kontext fördern sollen. Im Kontext dazu wird eine Vielzahl von Materialien- und Medienressourcen aufgeführt und deren Einsatzmöglichkeiten wurden eingehend erörtert. Im Zuge der hier durchgeführten Studie werden potenzielle Sprachbarrieren festgestellt und in der vorliegenden Arbeit mögliche Lösungsansätze dargelegt. Der literarische und empirische Teil der Arbeit sind Gegenstand einer umfassenden Untersuchung und Diskussion der Ursachen und Hintergründe dieser eventuellen Hindernisse. Die gewonnenen Erkenntnisse dieser Studie liefern Aufschluss über die Relevanz der mündlichen Kommunikation sowie Impulse an Pädagog:innen, 4 Eltern und Bildungsinstitutionen, um die Entwicklung und Förderung der kommunikativen Fertigkeit zu begünstigen. Diese legen eine gezielte Förderung der Sprechkompetenz mithilfe geeigneter Methoden und Hilfsmittel nahe, welche von den Forschungsteilnehmer:innen als geeignet für den Einsatz im Unterricht angeführt werden. Mithilfe dieser Methoden und der Auswahl und Strukturierung adäquater Aufgaben, welche die DaZ-Schüler:innen zum Sprechen anregen, wird eine nachhaltige Unterstützung des Zweitspracherwerbs angestrebt
Die Welt der Buchstaben - Ansätze zum Lesen- und Schreibenlernen in einer 1. Klasse Volksschule
(2023)
Diese Masterarbeit widmet sich dem Thema „Die Welt der Buchstaben -
Ansätze zum Lesen- und Schreibenlernen in einer 1. Klasse Volksschule“.
In den theoretischen Ausführungen dieser Arbeit werden zu Beginn die
geschichtlichen Faktoren rund um das Lesen- und Schreibenlernen
thematisiert. Weiters wird auf die grundlegenden Aspekte des
Schriftspracherwerbs und die dafür erforderlichen Voraussetzungen
eingegangen. Ferner erfolgt ein Exkurs zu den Leselernmethoden und
Kriterien für ein Lehrwerk im Anfangsunterricht. Drei Schulbücher werden
vorgestellt und einer Analyse unterzogen.
Im empirischen Teil werden die Vor- und Nachteile der Leselernmethoden
und die präferierten Lehrwerke erforscht. Da es zu diesem
Forschungsbereich kaum Studien gibt, werden mit einer Befragung, welche
qualitativ ausgewertet wird, die Daten erhoben.
Die Ergebnisse zeigen auf, dass die silbenanlytische Methode jene ist, die
die meisten Lehrerinnen und Lehrer anwenden, um den Schülerinnen und
Schülern das Lesen und Schreiben zu lehren. Ausschlaggebend dafür ist auf
Grund der Forschungsergebnisse, die Schülerinnen und Schüler aufgrund
des Zusammenlautens der Silben rasch einen Erfolg beim Lesen erzielen
und schnell die Technik erlernen. Für den Schriftspracherwerb wird am
häuftigsten das Lehrwerk Karibu eingesetzt.
Der österreichische Lehrplan fordert „einen kreativen Sprachgebrauch zu ermöglichen und zu fördern“ (Österreich, 2012, S. 105). Dies wird durch die traditionellen Textsorten der Volksschule aber leider nicht befähigt.
Deshalb braucht es das Konzept des kreativen Schreibens in der Volksschule. In deutschsprachigen Ländern ist dieses Konzept in der Schreibpädagogik seit den 1970er Jahren präsent (Spinner, 2017, S. 84), es hat aber leider noch kaum einen Platz in österreichischen Volksschulen gefunden.
Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Effektivität des Einsatzes des kreativen Schreibens in der Volksschule zu prüfen, indem folgende zwei Fragen geklärt werden sollen:
1. Wie kann die Motivation am Verfassen von Texten in der
Volksschule gesteigert werden?
2. Wie können sich die Schreibkompetenzen durch das kreative
Schreiben ausprägen?
Zu diesem Zweck wurde eine Forschung in einer zweiten Klasse einer niederösterreichischen Volksschule durchgeführt. Der herkömmliche Deutschunterricht und der Unterricht nach diversen kreativen Schreibworkshops wurde verglichen. Dabei wurde mit der Mixed-Methods-Forschungsmethode gearbeitet. Es wurde ein Prä- und ein Subtest (Fragebogen und Vergleich zweier Schreibdokumente) durchgeführt. Die Auswertung und der Vergleich zeigte, dass die Motivation und die Schreibkompetenzen durch das kreative Schreiben
deutlich verbessert wurden. Die Ergebnisse der Studie lassen trotz vergleichsweise kleiner Stichprobenzahlen ein großes Potential des kreativen Schreibens im Schulalltag erkennen.
Der erste Teil führt die Leserin und den Leser in die theoretische Auseinandersetzung mit dem Zweitspracherwerb und der Sprachförderkompetenz ein. Unter Bezugnahme etablierter Modelle der Sprachförderkompetenz werden Anforde-rungen vorgestellt, die sich an das sprachliche Handeln und das sprachliche Fachwissen der Sprachförderkräfte richten.
Im zweiten Teil erfolgt der empirische Bereich dieser Arbeit. Nach einer Einführung in die Vorgehensweise der Forschung werden die Leserin und der Leser über Erhebungs- und Auswertungsmethoden informiert. Mittels leitfadengestützter Interviews wurden Lehrpersonen an oberösterreichischen Volksschulen zu ihrer Sprachförderkompetenz befragt. Es zeigte sich, dass die interviewten Lehrpersonen im Bereich des Spracherwerbs und des Zweitspracherwerbs nur über ein sehr oberflächliches Wissen verfügen. Auch im Bereich der Sprachwissenschaften zeigten sich teils große Wissenslücken. Im Bereich des Handelns, dem planenden Handeln, dem durchführenden Handeln und dem nachbereitenden Handeln, verfügten die interviewten Sprachförderlehrerinnen jedoch über ein fundierteres Wissen. Die Ergebnisse über die Sprachförderkompetenz der Lehrpersonen erwiesen sich schlussfolgernd als widersprüchlich. Einerseits konnte die Sprachförderkompetenz im Bereich des sprachlichen Fachwissens nicht gut abschneiden, im Bereich des fachdidaktischen und pädagogischen Fachwissens jedoch schon.
Gelungener Zweitspracherwerb im Rahmen der Primarstufe, Deutschförderklasse - ein Erfolgsmodell?
(2023)
Das Modell der Deutschförderklassen und Deutschförderkurse wurde als kurzfristige ‚Notbremse‘ im Schuljahr 2018/19 in Österreichs Volksschulen eingeführt. Das System sollte Abhilfe schaffen, um, durch Kriegsgeschehnisse und weltpolitische Ereignisse, forcierte Fluchtbewegungen und damit einhergehende, stark gestiegene Zah-len an Schülerinnen und Schülern mit ungenügenden Deutschkennt-nissen, abzufedern. Die Sprache stellt im Leben eines Menschen und speziell auch im Schulalltag eine Schlüsselqualifikation zur Bewälti-gung dar. Wird diese ungenügend oder nur mangelhaft beherrscht, führt dies ohne adäquate Fördermaßnahmen zu einer strukturellen Benachteiligung von Schülerinnen und Schülern mit Deutsch als Zweitsprache. Das Ziel dieses Systems sollte sein, dass Kinder ande-rer Erstsprachen schneller der Bildungssprache mächtig werden, um dem Regelunterricht folgen zu können und folglich die Bildungsbe-nachteiligung auszugleichen.
Da dieses System ein Schulhaus als Ort der Separation erscheinen lässt, erweckt die Umsetzung immer wieder Empörung oder ein Gefühl der Diskriminierung unter den Eltern, wie auch unter den Lehrkräften. Sich als Lehrperson dem, von politischer Seite entworfenen System zu fügen und Unsicherheiten oder Meinungsverschiedenheiten auszu-gleichen, erfordert zahlreiche Überlegungen. Da die Lehrperson den zentralen Dreh- und Angelpunkt des Schulsystems darstellt, kann sie durch ihre Haltung und die Methodenfreiheit einen unverzichtbaren Beitrag zu einer kindzentrierten, mehrsprachigen Schule leisten.
Die vorliegende Masterarbeit soll als Unterstützung von Lehrkräften dienen. Sie veranschaulicht die aktuellen wissenschaftlichen Erkennt-nisse im Bereich des Zweitspracherwerbs und klärt auf, welche Fakto-ren dafür günstig und hilfreich wären. Diese Forschungsarbeit soll auch darauf aufmerksam machen, dass das derzeitige gesetzlich gül-tige österreichische Fördermodell sein Ziel (dem Abbau von Bildungs-benachteiligung durch das schnelle Erlernen der deutschen Sprache) nur bedingt erfüllt.
The focus of this research is on the early acquisition of English as a
foreign language in primary schools in Austria and Norway. The aim of
this study was to find out the di!erences between the two countries
in the acquisition of English as a foreign language with regard to the
two curricula and the pedagogical concepts in primary school. Within
the framework of qualitative research, five interviews were conducted
with Austrian teachers and five interviews with Norwegian teachers
who teach English in primary schools. The data were analysed with the
help of qualitative content analysis according to Mayring. The results
of the guided interviews demonstrate the importance of the topic and
the di!erence in weighting that English has in both countries. In Norwegian
primary schools, English is taught as an independent subject.
This is considered an uno"cial main subject due to the low prevalence
of the Norwegian language. In Austrian primary schools, English has
the status of a compulsory exercise subordinate to that of an independent
subject and is taught using a curriculum with content dating
from 1998. Pedagogical concepts that emphasise the importance of
stress-free, fun-filled instruction emerged as commonalities between
the two countries.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem zentralen Thema Sprachver-wendung von Lehrpersonen und ihr Einfluss auf die Schüler/-innen. Mithilfe der qualitativen Unterrichtsforschungsmethode „Lesson studys“ wird herausgefunden, ob sich die Sprache der Lehrperson direkt auf den Sprachgebrauch der Schüler/-innen auswirkt und welche Faktoren für die einzelnen Schüler/-innen zur Veränderung notwendig sind. Folgende Fragestellung steht im Zentrum des Forschungsinteresses: Inwieweit verändert sich das Sprachverhalten der Kinder in der Schulstufe 1, wenn die Lehrperson in bestimmten Unterrichtssequenzen Standardsprache als vorrangige Sprache verwendet?
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass Kinder unterschiedlich stark auf die Veränderungen in der Verwendung der Sprachvariation der Lehrperson reagieren. Diese Differenzen im Sprachverhalten treten möglicherweise aufgrund von bereits gemachten Vorerfahrungen der Kinder auf. Ein Teil der Kinder ist sehr schnell in der Lage, sich auf die vorgegebene Varietät einzustellen. Andere wiederum können bei direkter Aufforderung unmittelbar oder mit zunehmenden Übungsphasen zum Sprechen in der Standardvarietät animiert werden. Bei manchen Kindern hingegen ist gar kein Wechsel in die Standardvarietät zu beobachten.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit den Grammatikkenntnissen von Kindern mit nicht-deutscher Muttersprache und der Frage, ob diese Kenntnisse durch Viellesen verbessert werden können. Dabei wird untersucht, wie sich zwei verschiedene Arten von wöchentlicher Lesestunden auf die Leistungen der Kinder im Bereich Grammatik auswirken. Der theoretische Teil befasst sich mit den Schwierigkeiten von Kindern mit nicht-deutscher Erstsprache im Bezug auf die deutsche Grammatik, dem Erlernen dieser und beschreibt auch, wie das Lesen beim Lernen einer Sprache hilfreich sein kann. Im empirischen Teil wird herausgefunden, welche Art der Lesestunde den größten Lernzuwachs mit sich bringt. Dafür bekommen zwei Klassen über drei Monate hinweg eine wöchentliche Lesestunde, eine Klasse mit frei gewähltem Lesestoff, die andere Klasse mit ausgewählten Grammatiklesetexten inklusive Arbeitsaufträgen dazu. Der Lernzuwachs wird mit Ist-Stand-Analysen einmal im Zeitraum der Lesestunden und einmal in einem Zeitraum ohne Lesestunden erfasst und verglichen. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Lesestunden positiv zum Grammatikerwerb beitragen und ausgewählte Lesetexte mit anschließender Bearbeitung die größte Verbesserung erzielen.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema "Mehrteilige Deutsch-Schularbeiten in der vierten Schulstufe" und bringt diese in Zusammenhang mit sprachlicher Diversität und Chancengerechtigkeit. Nach einer theoretischen Auseinandersetzung mit den Begriffen "Bildungsstandards" und "Kompetenzen" wurde die Leistungsbeurteilung in der vierten Schulstufe beleuchtet und auf Schularbeiten als besondere Form der Leistungsfeststellung eingegangen.
Grundsätzliche Erkenntnisse zum Spracherwerb eines Kindes und Theorien zum Zweitspracherwerb wurden dargelegt, bevor im Speziellen Besonderheiten und Schwierigkeiten im mündlichen und schriftlichen Sprachgebrauch bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache erläutert wurden.
Im Rahmen der Arbeit wurden drei mehrteilige Deutsch-Schularbeiten von Kindern einer vierten Klasse analysiert, um den Forschungsfragen "Welche Leistungen zeigen Lernende mit Deutsch als Zweitsprache bei mehrteiligen Deutsch-Schularbeiten im Vergleich zu Kindern mit Deutsch als Erstsprache?" und "Wie ändert sich die Bewertung der Schularbeiten, wenn nur der Textteil der Schularbeit beurteilt wird?" nachgehen zu können.
Ein Fragebogen wurde erstellt, welcher von den Eltern der Schülerinnen und Schüler ausgefüllt wurde. Durch die Auswertung dieser Fragebögen konnte auf die Forschungsfragen "Welche Einstellungen und Bewertungen zeigen Eltern gegenüber mehrteiligen Deutsch-Schularbeiten?" und "Sehen Eltern das Format der mehrteiligen Deutsch-Schularbeit als Chance oder als Stressfaktor für ihre Kinder?" eingegangen werden.
Die Ergebnisse aus der Schularbeitenanalyse und der Fragebogenerhebung können in die Richtung gedeutet werden, dass mehrteilige Deutsch-Schularbeiten nicht nur für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache, sondern für den Großteil der Schülerinnen und Schüler zur Chancengerechtigkeit beitragen und bei den Kindern nicht zu einem erhöhten Stresslevel führen.
Klassenzimmer Turnsaal
(2022)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit folgender Forschungsfrage:
Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Wortschatzerwerb bei der MIKA-D Testung und dem Bewegten Unterricht in Deutschförderklassen über einen Zeitraum von einem halben Schuljahr?
Die Arbeit setzt sich aus einem Theorieteil und einer empirischen Untersuchung zusammen. Im ersten Abschnitt des Theorieteils werden die Konzepte Bewegte Schule, Bewegter Unterricht und das Bewegte Lernen näher erläutert. Im zweiten Kapitel werden entwicklungspsychologische Grundlagen für die Unterstützung der Bewegungsentwicklung angeführt. Das dritte Kapitel beschreibt den Spracherwerb, wobei der Fokus auf die Wortschatzarbeit durch Bewegung gelegt wird. Kapitel vier beinhaltet die Sprach- und Bewegungsentwicklung und deren Förderungsmöglichkeiten bei Kindern mit nicht deutscher Muttersprache und Migrationshintergrund. Im letzten Theoriekapitel werden die Bildungsstandards, die Kompetenzen und das Testinstrument MIKA D genauer beschrieben. Der zweite Teil der Arbeit beinhaltet die empirische Forschung. Jener besteht aus den allgemeinen Überlegungen, dem Evaluationsformat, den Zielen und dem Zugang der Evaluation und schlussendlich der Darstellung der Ergebnisse der Forschung. Die anschließende Diskussion und die weiterführenden Forschungsansätze runden mit dem abschließenden Resümee die Arbeit ab.
Vorlesen und Spracherwerb
(2022)
Im Vordergrund der folgenden Masterarbeit steht das Vorlesen und der Spracherwerb. Diese Thematik wurde aufgegriffen, um Eltern und Lehrpersonen aufzuzeigen, wie wichtig das Vorlesen und dessen Auswirkungen für die Entwicklung des Kindes sind. Im ersten Teil der Masterarbeit nehmen Themen wie Vorlesen, Bedeutung und Auswirkungen des Vorlesens und verschiedene Vorlesesituation ihren Platz. Anschließend folgen im zweiten Abschnitt der Arbeit unterschiedliche Ansätze der Spracherwerbstheorien, Voraussetzungen für den Spracherwerb, Phasen des Spracherwerbs sowie die Verbesserung des Spracherwerbs durch das Vorlesen. In einem weiteren Kapitel wird die intrinsische und extrinsische Motivation betrachtet. Entspringend von der theoretischen Vertiefung wird im Forschungsteil der spezifischen Fragestellung „Wie beeinflussen verschiedene Vorlesesituationen den Spracherwerb und die Motivation von Schülerinnen und Schülern?“ nachgegangen. Im Zuge dieser Forschung galt es herauszufinden, welche Vorlesesituation dem Kind die bestmögliche Wissenserrungenschaft geben kann. Dafür wurden mit 22 Schülerinnen und Schülern sechs Vorlesesituationen in einer vierten Klasse Volksschule im Raum Linz inszeniert, die anschließend mit quantitativen Fragebögen ausgewertet wurden. Die Daten der Fragebögen wurden im nächsten Schritt mit Hilfe von IBM SPSSStatistics und einem inhaltlichen-analytischen Verfahrens ausgewertet und festgehalten. Nachdem die Ergebnisse der quantitativen Untersuchung mit der Theorie in Beziehung gebracht und verbunden wurden, konnten einige Überschneidungen festgestellt werden. Zum Beispiel kann erwähnt werden, dass Kinder, welchen in der Kindheit oft vorgelesen wurde, intrinsisch motiviert sind Bücher zu lesen, um Inhalte produktiv zu erwerben. Das dialogische Vorlesen bereitet den Kindern mehr Freude als das klassische Vorlesen und hat einen verstärkten Mehrwert auf die Wissenserrungenschaft der behandelten Thematik.
In Oberösterreich aufzuwachsen bedeutet, in einer lebendigen Sprachlandschaft groß zu werden. Begegnungen mit unterschiedlichen Varietäten, vom Dialekt bis hin zur Standardsprache (Pole des Kontinuums), sind alltäglich – ein Dialekt-Standard-Kontinuum für weite Teile Österreichs ist angenommen. Offengelegt ist, dass aber hinsichtlich der Thematik des Variations- und Varietätenerwerbs bei Kindern und der Sprach(entwicklungs)diagnostik offenkundiger Forschungsbedarf besteht. Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist, die multivarietäre Sprachkompetenz von Volksschulkindern zu untersuchen. Dabei ist zu konstatieren, ob und wie die multivarietäre Sprachkompetenz von Kindern beobachtet werden kann (Erprobung sowie Evaluierung des Prototyps) und über welche multivarietären Kompetenzen sie verfügen (Erweiterung des Erkenntnisgewinns). Durchgeführt wurde dazu eine Pilotstudie an drei oberösterreichischen Volksschulen. Die Resultate zeigen, dass der Prototyp im Grunde (weitgefasst), salopp formuliert, das tut, was von ihm gewollt wird. Zudem konnten zahlreiche Erkenntnisse erzielt werden: Zum Beispiel ist mit höherem Alter eine zunehmende Diskriminationsfähigkeit und eine Steigerung bei den rezeptiven Kompetenzen zu beobachten. Darüber hinaus ist ersichtlich, dass ältere Kinder stärker akkommodieren als jüngere Kinder, der Schulstandort eine bedeutsame Rolle spielen und sich die Variable Geschlecht auch in der vorliegenden Erhebung als zentral erweisen kann. Auf Grundlage der empirischen Resultate und theoretischen Reflexionen sind u. a. Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung des Prototyps abgeleitet und die wünschenswerte Handhabung im Umgang mit Dialekt und Standard im schulischen Kontext ist prägnant dargelegt.
Die Entwicklung des Bewusstseins für Mehrsprachigkeit unter Berücksichtigung der Language Awareness
(2022)
Die Notwendigkeit, sich in Bildungsinstitutionen mit Mehrsprachigkeit zu beschäftigen, nimmt aufgrund der zunehmenden Anzahl mehrspra-chig aufwachsender Schülerinnen und Schüler zu. Eine Möglichkeit, Mehrsprachigkeit im Unterricht zu inkludieren, bietet das Konzept der Language Awareness, das durch verschiedene Domänen versucht, das sprachliche Bewusstsein zu entwickeln. Aus diesem Grund wird in dieser Masterarbeit der Frage nachgegangen, wie sich das Bewusst-sein von Schülerinnen und Schülern für Mehrsprachigkeit unter Be-rücksichtigung der Language Awareness entwickelt. Dabei werden 16 Kinder in einer Untersuchungsgruppe sowie elf Kinder in einer Kon-trollgruppe untersucht und beobachtet, indem ein Fragebogen erho-ben sowie sieben Unterrichtseinheiten unter Berücksichtigung der Language Awareness in der Untersuchungsgruppe durchgeführt wer-den. Im quantitativen Forschungsteil zeigt die vergleichende Analyse zwischen Untersuchungs- und Kontrollgruppe, dass im Hinblick auf „Mir gefällt meine Sprache/meine Sprachen, die ich spreche“ ein signi-fikanter Unterschied bei der Dimension „Leiblichkeit“ feststellbar ist. Ebenso konnte bei der Thematik der Akzeptanz aller Sprachen bei der quantitativen Untersuchung ein bedeutender Unterschied identifiziert werden. Eine praxisrelevante Implikation stellt die Berücksichtigung von Aufgabenstellungen dar, die die Lebenswelt der Kinder anspre-chen und somit eine Verknüpfung mit neuen Aufgabenstellungen her-stellen.
Der Titel dieser Masterarbeit lautet Einfluss migrationsbedingter Mehrsprachigkeit auf die Identitätsbildung und hat ihren Fokus auf Zweisprachigkeit sowie deren Einfluss auf die Entwicklung von Identitäten. Menschen, die mehr als eine Sprache als Kommunikationsmittel nutzen, erleben diese Mehrsprachigkeit als durchaus positiv und vorteilhaft. Werden mehrere Sprachen fließend gesprochen, können diese in unterschiedlichen Kontexten und angepasst an die jeweilige Situation verwendet werden. Jedoch gibt die Arbeit auch Aufschluss darüber, mit welchen Schwierigkeiten und Vorurteilen die betroffenen Personen aufgrund ihrer Mehrsprachigkeit konfrontiert werden. Überdies geben die geführten Interviews Aufschluss darüber, wie sich Zweisprachigkeit auf die Identität auswirken kann und welche Krisen und Herausforderungen mit der Identitätsbildung einhergehen. Die Forschungsfrage lautet grundsätzlich, wie sich der Sprachenerwerb auf die eigene Identitätsentwicklung auswirkt. Daraus ergeben sich weitere Subfragen, auf die in dieser Masterarbeit näher eingegangen wird. Um einen realistischen und authentischen Zugang zu den Fragestellungen zu gewährleisten, wurden Personen mit Migrationshintergrund befragt und interviewt. Die Ergebnisse veranschaulichen, wann und welche Sprache wo benutzt wird, mit welcher Sprache sich die befragte Person identifiziert, ob Code-Switching bzw. das Sprachenvermischen bewusst angewendet werden und wie sich ihre persönlichen Spracherfahrungen auf ihre Identität ausgewirkt haben.
In einer Zeit der Pandemie verändert sich die Bedeutung und Methode der Kommunikation, da persönliche Treffen entweder nicht erlaubt oder auch nicht gewünscht sind. Im Jahr 2021 ist die Digitalisierung – aus heutiger Sicht – weit fortgeschritten, und Mitmenschen sind jederzeit in den sozialen Medien ortsungebunden erreichbar. Unsere Jugend wuchs mit diesen Kommunikationskanälen auf, und es scheint, dass die Nutzung für sie so selbstverständlich ist, wie ein Face-to-Face-Gespräch.
Diese Arbeit setzt sich mit der Sprache, deren Aufbau und den Voraussetzungen für eine gelungene Interaktion auseinander. Kommunikation benötigt neben dem gesprochenen Wort den wesentlich höheren Anteil der nonverbalen Informationen. Paralinguistische Phänomene werden erläutert und deren Einfluss auf die Interpretation einer Aussage beschrieben. Mit Empathie kann das Wohlbefinden anderer wahrgenommen und ein angemessenes Verhalten gezeigt werden. Daher wird die Entwicklung der Empathie und deren Einfluss auf die Kommunikation dargestellt.
Das Wort „Bitte“ kann einladend, verzweifelt oder eine Höflichkeitsfloskel sein – für welche Verwendung entscheidet man sich, wenn der Kontext nicht bekannt ist. Ist eine korrekte Interpretation in sozialen Medien möglich und wie kommunizieren Jugendliche tatsächlich? Der Forschungsteil dieser Arbeit erhebt die Möglichkeiten einer Kommunikation ohne Missverständnisse in sozialen Medien und die Empathiefähigkeit Jugendlicher. Weiters vergleichen die Interviewten Face-to-Face-Gespräche mit digitalen Kommunikationsmethoden.
Sprache und Mathematik : die Relevanz des verbal-numerischen Kompetenzerwerbs in der Grundschule.
(2021)
Sprache hat im Mathematikunterricht der Grundschule meist nur die Funktion der Vermittlerin. Jedoch ist Sprache viel mehr. Sie ist einerseits Grundvoraussetzung und andererseits Mittel zur aktiven Auseinandersetzung und dient somit dem (mathematischen) Erkenntnisgewinn. Auf- und Ausbau der Fachsprache Mathematik sind Voraussetzung für das Kommunizieren über mathematische Sachverhalte, aber kann Sprache auch die allgemeine mathematische Kompetenz fördern? Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, inwiefern sprachliche und mathematische Kompetenz und deren Erwerb zusammenhängen. Hierfür wird die Annahme getroffen, dass eine verbal-strategische Förderung einen positiven Effekt auf mathematische Leistungen hat. Um diese Annahme zu belegen, werden die Leistungen nach der verbal-strategischen Intervention in Kontrastierung zu einer Kontrollgruppe und einer räumlich-numerischen Interventionsgruppe erhoben. Die dabei erkennbaren Effekte zeigen neben einem eindeutigen Einfluss der räumlich-numerischer Förderung auf mathematische Leistungen auch einen signifikanten Leistungszuwachs bei der sprachlich orientierten Versuchsgruppe. Die Relevanz einer verbal-strategischen Förderung in der Grundschule wird in der durchgeführten Studie belegt und es werden Aussagen zu Teilkompetenzen getätigt, welche den größten Fördereffekt verzeichnen.
Im Rahmen der vorliegenden Masterarbeit wurden Einstellung und Wissen von Logopädinnen und Logopäden in Oberösterreich zur Bedeutung und Verwendung der Neurowissenschaften in der logopädischen Kindersprachtherapie untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass in der Praxis tätige Therapeutinnen und Therapeuten zumeist großes Interesse an neurowissenschaftlich fundierten Hintergrundinformationen zu Sprach- und Sprechvorgängen, sowie Therapieansätzen und -methoden haben, im aktiven Einsatz aber der neurowissenschaftliche Hintergrund noch wenig Einfluss in die alltägliche Arbeit findet. Der Wissensvergleich von logopädisch-therapeutischem und neurowissenschaftlichem Wissen zeigt auf, dass Potenzial für Weiterbildungen auf diesem Gebiet gegeben wäre, allerdings die Möglichkeiten zur Fortbildung derzeit eher begrenzt sind. Im Zuge der Diskussion um die Evidenzbasierung in der Logopädie wäre es sinnvoll, das Interesse aufzugreifen, und auch den im Therapiealltag stehenden Logopädinnen und Logopäden mehr Wissen aus diesem Forschungsbereich zukommen zu lassen.
Schülerinnen und Schüler unterscheiden sich hinsichtlich verschiedener Lernvoraussetzungen, Kompetenzen, Merkmale und Haltungen. Die individuellen Lern- und Entwicklungsstände, Stärken und Schwächen, Lernprozesse etc. müssen von den Lehrpersonen erkannt und als Ausgangslage für Fördermaßnahmen mherangezogen werden. Es gilt, jedes Kind aufgrund ihrer/seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten gezielt zu fördern und zu fordern. Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der individuellen Förderung der Lesekompetenz auseinander. Es soll ersichtlich werden, in welchen Schritten bzw. Phasen die Schülerinnen und Schüler das Lesen erwerben und welche Voraussetzungen und Kompetenzen dafür notwendig sind. In weiterer Folge werden Diagnosemöglichkeiten vorgestellt, mit denen die Lehrperson erkennt, wo die Schülerin/der Schüler in ihrem/seinem Leseerwerb steht, welche Stärken und Schwächen und mögliche Defizite das jeweilige Kind hat. Diese Diagnose erfolgte als qualitative Untersuchung mittels der Testung „ILeA – Individuelle Lernstandsanalysen – Lesen“ (LISUM, 2010b, 2010c, 2010d). Mithilfe des Diagnosetests wurden die verschiedenen Entwicklungsstände im Lesen ersichtlich. Die Ergebnisse dienen als Ausgangslage zur gezielten und individuellen Förderung und Unterstützung aller Schülerinnen und Schüler. Aufgrund der theoretischen Informationen wurden ein exemplarischer Förderplan sowie eine tabellarische Anordnung der Lernziele der Kompetenz „Lesen“ und eine Ideensammlung mit differenzierten Methoden und Materialien erstellt. Diese sollen als Grundlage dienen, um jedes Kind aufgrund ihrer/seiner Lesestufe individuell zu fördern und zu fordern.
Ohne Hören kein Sprechen?
(2021)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Erwerb von Deutsch als Zweitsprache, den Schwerpunkt bildet hierbei das Hören. Ohne Hören ist Sprechen nicht möglich. Jeder Mensch mit einem gesunden Gehör entwickelt in den ersten Lebensjahren einen erstsprachlich geprägten Hörfilter, wodurch für die Erstsprache unwesentliche Merkmale ausgefiltert werden. Sind nun wesentliche Merkmale der deutschen Sprache für die Erstsprache des Lerners irrelevant, werden diese ausgefiltert und akustisch nicht wahrgenommen. Was der Lerner nicht hört, kann er folglich auch nicht aussprechen oder nach-sprachen. Wie dieser Hörfilter durchlässig gemacht werden kann, welche Dimensionen der Fertigkeit Hören unterschieden werden und wie diese trainiert werden können, sind zentrale Inhalte dieser Arbeit. Zudem wird geprüft, welchen Stellenwert das Hören in den Lehrwerken der ersten Schulstufe für den Unterrichtsgegenstand Deutsch und Deutsch als Zweitsprache einnimmt. Hören ist flüchtig und komplex, es kann jedoch wie jede andere Fertigkeit auch, gelernt werden.
Im Fokus der vorliegenden Masterarbeit steht nonverbale Kommunikation als Mittel zur Aufmerksamkeitsförderung der Schülerinnen und Schüler im Unterricht. Diese Thematik wurde aufgegriffen, um auf die Bedeutung und den Einfluss nonverbaler Kommunikation im schulischen Kontext hinzuweisen, da diesem Bereich im Lehramtsstudium und im pädagogischen Alltag eher wenig Beachtung geschenkt wird. Im Zuge der durchgeführten Untersuchung galt es herauszufinden, welche Vorteile sich durch nonverbale Kommunikation als Mittel zur Aufmerksamkeitsförderung im Unterricht ergeben und die Vorteile gegenüber verbalen
Anweisungen aufzuzeigen. Es soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass nonverbale Kommunikation im schulischen Alltag eine zentrale Rolle spielt und nonverbale Signale eine starke Wirkung sowohl für die Lehrperson als auch für die Schülerinnen und Schüler besitzen.
Im Rahmen einer qualitativen Forschung wurden sieben in der Praxis stehende Lehrpersonen zu diesem Thema interviewt. Ausgewertet wurden die Interviews anhand eines inhaltsanalytischen Verfahrens. Dabei zeigte die Auswertung deutlich, dass nonverbale Kommunikation einige Vorteile gegenüber verbalen Botschaften hat und sich einige der befragten Lehrpersonen nicht über den Einsatz nonverbaler Signale im eigenen Unterricht bewusst waren. Das Wissen über die in der Untersuchung hervorgebrachten Vorteile von nonverbaler Kommunikation im Unterricht kann zu einem erleichterten pädagogischen Alltag und einem wirkungsvolleren Unterricht beitragen, von dem die Lehrperson und die Schülerinnen und
Schüler profitieren.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Frage nach der Wirksamkeit der Lesemethode Lautlesetandem. Erforscht werden die Auswirkungen des Trainings auf die Leseflüssigkeit von Schülerinnen und Schülern der 2. Schulstufe und dessen vorgegebenen Rahmenbedingungen. Die Trainingsmethode wurde bereits auf anderen Schulstufen auf ihren Erfolg hin überprüft. Für die zweite Klasse der Primarstufe hingegen liegen noch keine aussagekräftigen Ergebnisse vor. Als Grundlage für die Studie dienen wesentliche theoretische Erkenntnisse über den Aufbau des basalen Leseprozesses, die verschiedenen Ebenen des Lesens, das Konzept der Leseflüssigkeit und deren Teilkomponenten und diverse Förderansätze. Basierend auf jenes Wissen wurde in einer quasiexperimentellen Studie mit Experimental- und Kontrollgruppe sowie Vorher- und Nachher-Messung die Leseflüssigkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhoben und im Zuge dessen die Wirksamkeit der Lesemethode überprüft. Um die Einhaltung der Rahmenbedingungen überprüfen zu können, wurde eine Beobachtung sowie ein Schülerfragebogen herangezogen. Die gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass die Experimentalgruppe mit der Intervention Lautlesetandems keine signifikant höheren Werte bei der Überprüfung der Leseflüssigkeit erzielt als die Kontrollgruppe. Trotz der fehlenden signifikanten Wirksamkeit und der vorgegebenen Rahmenbedingungen spricht einiges für die Implementierung der Methode in die Praxis, wie zum Beispiel: der dennoch sehr hohe Zuwachs an Leseflüssigkeit und die kooperative Komponente des Trainings.
Die frühneuzeitlichen akademischen Disputationen waren aussagekräftige wissenschaftliche und zeremonielle Ereignisse, deren Forschungswert weit über die Wissenschaftsgeschichte hinausgeht. Zwar dokumentieren Disputationen die Fragestellungen in der geschichtlichen Entwicklung einer theologischen Disziplin und sagen etwas über Kontroversen einer Zeit aus. Sie sind jedoch viel mehr als ihre Inhalte: Diese verhältnismäßig gut dokumentierten medialen Ereignisse waren „[…] nicht zuletzt Selbstdarstellung eines Institutes, seiner Gönner und Vorsitzenden.“ Sie waren multimedial in der Hinsicht, dass sie gesprochenen Text, Musikeinlagen, vorgeschriebene Kleidung und bildliche Elemente einsetzten. Dadurch reichen die rhetorischen Wettkämpfe in den Bereich des Performativen hinein. Folglich wird der Disputationstext – über seine fachtheologischen Inhalte hinaus – zum Material, das innerhalb eines ästhetischen, szenischen und schließlich soziokulturellen Kontextes darzustellen ist. Sie sind Beispiele einer inszenierten Rhetorik, die Bilder in einem paraliturgischen Kontext diskursiv einsetzen.
Sprache ist eines der wesentlichen Elemente der Pflege. Aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland wird auch die Förderung sprachlicher Kompetenzen in der Pflegeausbildung an Bedeutung gewinnen. Zu diesem Zweck muss aber zunächst die Frage beantwortet werden, welche Sprachkompetenzen für den Pflegeberuf überhaupt notwendig sind. Diese Arbeit versucht diese Frage, mit Hilfe der zu diesem Thema vorhandenen Literatur, zu beantworten. Nach der Darlegung der linguistischen Sicht auf Sprachkompetenz wird gezeigt, dass diese im engen Zusammenhang mit beruflicher Bildung steht. Mit diesem Grundverständnis wird der Kontext, in dem Pflegende Sprache verwenden, mit Hilfe der strukturellen Vorgaben des europäischen Referenzrahmens für Sprachen herausgearbeitet. Eine abschließende Beantwortung der Frage nach den notwendigen Sprachkompetenzen in der Pflege ist aufgrund der Studienlage nicht möglich. Wesentliche Sprachaktivitäten und die damit verbundenen Kompetenzen werden aber beispielhaft dargestellt und bieten einen Ausgangspunkt für die weitere Forschung.