610 Medizin, Gesundheit
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Ausgangspunkt der hier vorliegenden Untersuchung ist die Frage nach dem Zusammenwirken von Mitarbeitenden und Angehörigen in einem Altenpflegeheim. Diese Arbeit fokussiert auf die Perspektiven der Mitarbeitenden. Diese Subjektorientierung führt zu einem interpretativen Forschungsparadigma. Die Untersuchung erfolgt auf der Basis des Forschungsprogramms Subjektive Theorien und dem Ansatz der Sozialen Repräsentationen. Im empirisch-deskriptiven Teil werden kognitiven Strukturen der Mitarbeitenden über die Angehörigen geborgen und dargestellt. Das Bestreben der Studie besteht ist, mit der idiographischen Analyse einzigartige Entitäten abzubilden und einen rekonstruktiven Beitrag im Rahmen einer Fallstudie zu liefern. Eine über den Einzelfall hinausgehende Betrachtung im Sinne einer überindividuellen Generalisierung wird durch eine deskriptive Typenbildung vorgenommen.
Im Resümee zeigt sich ein erfahrungsbasierter, tätigkeitsorientierter Alltag. Dort werden die Dualität von konkreten, meist körperorientierten Tätigkeiten und der Beziehungsarbeit aufrechterhalten und zeigen die Ambivalenz der Mitarbeitenden. Erfahrbar ist die Marginalität der Angehörigen. Trotz der konzeptionell gefassten Zentralität von Angehören, bleiben die Angehörigen in einer Art Nichtzugehörigkeit und werden als von außen kommend wahrgenommen. Das Altenpflegeheim organsiert sich bis auf wenige Aspekte unabhängig von der Kompetenz, Mitwirkung und Präsenz der Angehörigen.
Kooperationsverweigerung, selektive Zusammenarbeit, Misstrauen und Kontrolle sind nur einige Beschreibungen für die Spannungen, die die Zusammenarbeit - und das ist bereits ein Diktum - mit Angehörigen charakterisieren. Die Pathologisierung von Angehörigen (belastet, sich schuldig fühlend, überfordert) und ein fürsorglich-paternalistischer Umgang mit ihnen (teilkompetent-laienhaft, Angehörige als Klienten) machen sie zu einer strukturellen Problemgruppe und erschweren partnerschaftliche Aushandlungsprozesse. Die Idee einer geteilten Sorge endet meist bei der nicht geteilten Verantwortung.
Altenpflegeheime sind stark regulierte und kontrollierte Organisationen und zeigen sich als Orte der Polyvalenz: Durch die Verschränkung der Lebenswelt von Bewohnern und ihrer Familien mit der Arbeitswelt der Mitarbeitenden benötigen alle Beteiligten eine hohe Professionalität und Zeit und Raum für triadische Aushandlungsprozesse.
Abstract:
ZIEL: Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu verstehen, welchen potentiellen Einfluss Angehörige, durch deren Einbezug in das Delirmanagement, auf den Patienten nehmen können.
HINTERGRUND: Die Entstehung eines Delirs kann für den Patienten schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen. Es kommt zu einer erhöhten Mortalität und Morbidität. Weiter kann es zu Einschränkungen der Selbständigkeit, dem Verlust von Lebensqualität bis hin zur Heimunterbringung kommen. Angehörige werden im Delirmanagement als Ressource und Intervention gesehen, um Effekte in der Prävention eines Delirs, in der Erkennung eines Delirs und in der Behandlung zu erzielen.
METHODE: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Die Recherche erfolgte in den Datenbanken CINAHL, Pubmed und PsychINFO. Eine zusätzliche Suche fand in Google-Scholar, in der Zeitschrift Pflege und per Handsuche statt.
ERGEBNISSE: Insgesamt wurden acht quantitative Studien in die Abschlussarbeit einbezogen. In allen acht Studien wurde von positiven Ergebnissen durch den Einbezug von Angehörigen im Delirmanagement berichtet: Hierbei nahmen die Angehörigen einen positiven Einfluss hinsichtlich der Inzidenz des Delirs, der Delirdauer, der Verringerung der Unruhezustände während des Delirs, der Krankenhausverweildauer, der psychischen Erholung und einer Reduzierung von Komplikationen bedingt durch das Delir.
FAZIT: Angehörige zeigen einen positiven Einfluss auf den Patienten in den drei Phasen des Delirmanagements. Das Thema Einbezug von Angehörigen in das Delirmanagement sollte durch weitere Forschungen und größer angelegte RCTs weiter untersucht werden, um eine höhere Aussagekraft erzielen zu können.
Schlüsselwörter: Delir, Angehörige, Wirkungen, Effekte, Bedeutung, Outcome, Patient, Akutkrankenhaus, Prävention, Erkennung und Behandlung
Hintergrund:
Herzinsuffizienz führt zur Einschränkung der Lebensqualität und häufigen Krankenhausaufnahmen. Dies stellt für den Patienten oder die Patientin eine nicht unerhebliche physische und psychische Belastung dar; gleichzeitig führen die hohen Krankheitskosten zu einer sozioökonomischen Herausforderung. Durch pflegerische Beratung sollen Patientinnen und Patienten befähigt werden, ihre Lebensweise positiv zu beeinflussen. Aufgrund physischer Einschränkung benötigen die Erkrankten im Alltag häufig von ihren Angehörigen Unterstützung, weshalb sich auch die pflegerische Betreuung mehr den sozialen Gegebenheiten anpassen muss.
Ziel:
Die Wirkung einer Herzinsuffizienzberatung, die Angehörige aktiv miteinbezieht und als Familien- bzw. Partnerberatung konzipiert ist, soll untersucht werden. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf den Auswirkungen auf die Rehospitalisierungsrate und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten.
Methode:
Es wurde ein systematisches Review erstellt, um den aktuellen Forschungstand abbilden und bewerten zu können. Mit Hilfe einer systematischen Literaturrecherche in den Datenbanken CINAHL, PubMed und PsychInfo nach vorab festgelegten Kriterien wurden sechs randomisiert kontrollierte Studien, die für das Forschungsziel relevant waren, identifiziert.
Ergebnisse:
Fünf der sechs Studien untersuchten die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten; dabei konnte keine signifikante Steigerung der Lebensqualität aufgrund der Intervention festgestellt werden. Zwei Studien konnten eine allgemeine Verbesserung der Lebensqualität von Kontroll- und Interventionsgruppe nachweisen. Die Rehospitalisierungsrate konnte in vier Studien durch eine pflegerische Beratung reduziert werden.
Schlussfolgerung:
Aufgrund uneinheitlicher Studienbeschreibungen und geringer Fallzahlen lassen sich die untersuchten Parameter systematisch nur erschwert beurteilen. Die aktive Einbeziehung von Angehörigen kann eine Senkung der Krankenhauswiederaufnahme jedoch nur für eine kurzzeitige Spanne bewirken.
Eine Verbesserung der Lebensqualität konnte nicht nachgewiesen werden.
Erleben von Parkinson aus der Perspektive pflegender Angehöriger: eine systematische Literaturarbeit
(2015)
In der vorliegenden Arbeit soll mit der Methode eines "Systematic Review“ eine Übersicht über die aktuelle Studienlage zum Erleben von Parkinson aus Sicht pflegender Angehöriger gegeben werden. Parkinson stellt als häufigste degenerative neurologische Erkrankung die betroffenen Personen und die Gesundheitssysteme vor große Herausforderungen. Angehörige spielen bei der Übernahme der häuslichen Pflege, die im Laufe der Erkrankung komplexer wird, eine große Rolle. Um sie bedarfsgerecht und bedürfnisorientiert emotional und strukturell unterstützen zu können, muss zunächst nach ihrem Erleben gefragt werden. Es wurde eine Recherche in den Datenbanken CINAHL und PubMed sowie auf der Homepage der European Parkinson´s Disease Association durchgeführt. Insgesamt wurden sieben Studien als methodisch passend und inhaltlich relevant eingestuft. Diese wurden bewertet und zusammengefasst. Vier wichtige Themen waren hierbei „Erleben von Verlust“, „Erleben von Belastung“, „Erleben von Entlastung“ und „Erleben von Ungewissheit“. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit aktuellen Forschungen zu chronischen Erkrankungen und Angehörigenberatung und lassen Raum für weiterführende Fragestellungen.