Die 20 zuletzt veröffentlichten Dokumente
In dieser qualitativ-rekonstruktiven Studie an der Schnittstelle von qualitativer Bildungsforschung, Familienforschung und Übergangsforschung untersucht Michael Hermes Bildungsorientierungen im Erfahrungsraum Familie. Im Fokus stehen inter- und intragenerationale Aushandlungsprozesse in der Gestaltung und Erfahrung von Übergängen im Bildungssystem. Untersucht werden Fälle am Übergang von Grundschule zum Gymnasium. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Frage, welche Rolle vorhandene Bildungsorientierungen in der Familie spielen. Es entfaltet sich ein Bild vom konjunktiven Erfahrungsraum Familie, in dem biographische Erfahrungen, grundlegende Orientierungen sowie die Familienerziehung ineinander übergehen.
Auf der Grundlage von zehn Familienfällen werden unterschiedliche Dimensionen von Bildungsorientierungen unterschieden. Es erfolgt eine detaillierte Rekonstruktion der jeweiligen Erfahrungsräume der Familien. Abseits milieuspezifischer Zuschreibungen steht das jeweilige konjunktive Wissen der Familienmitglieder im Vordergrund der Rekonstruktionen. Es lassen sich Unterschiede zwischen rekonstruierbaren Bildungsorientierungen herausarbeiten, die jedoch jeweils im konjunktiven Erfahrungsraum der Familie verwurzelt sind und kontinuierlich in diesen hinein wirken. Auch durch Übergänge im Bildungssystem wird diese Kontinuität nicht aufgebrochen. Vielmehr sind es die grundlegenden Bildungsorientierungen von Eltern, die in der Erfahrung von Diskontinuität die Art und Weise der Handlungspraxis bestimmen.
Zum 100jährigen Bestehen der Aachener Hochschule für Soziale Arbeit (1918-2018) befassen sich aktuelle und ehemalige Dozent_innen und Mitarbeiter_innen der KatHO NRW, Abteilung Aachen unter verschiedenen Perspektiven mit ihrer Hochschule. Das Ergebnis ist eine Sammlung von Aufsätzen, die die thematische und disziplinäre Vielfalt, die Schwerpunktsetzungen und Interessenlagen in Forschung, Lehre und Weiterbildung / Transfer unter den drei großen Themenfeldern „Historische Dimensionen“, „Studium – Praxis – Forschung“ und „Aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen“ abbilden.
Der Begriff der Kultur hat seinen festen Platz im Kontext der Migrationssozialarbeit, der kulturellen Bildung oder der interkulturellen Pädagogik. In jedem dieser Felder wird der Begriff unterschiedlich verstanden und inhaltlich gefüllt. Die Beiträge des Bandes beleuchten den mehrdeutigen Begriff der Kultur aus der Perspektive verschiedenster Wissenschaftsdisziplinen, stellen die differenten Verständnisse kritisch einander gegenüber und diskutieren sie. Das Buch vereint unter anderem die Perspektiven der Philosophie, Soziologie und Musikwissenschaft.
Die Schulleistungen von Jungen sind in den letzten Jahren vermehrt Gegenstand von Diskussionen geworden. Während auf der einen Seite das im Vergleich zu Mädchen qualitativ und quantitativ schlechtere Abschneiden der Jungen zum Anlass genommen wird, die Notwendigkeit von Jungenförderung zu postulieren, sehen andere dazu wenig bis gar keinen Anlass.
Der Autor zeigt im ersten Teil den Stand geschlechtstypischer Schulleistungen auf und geht auf zentrale Themen der Diskussion ein. Behandelt werden mögliche Gründe für schlechtere Schulleistungen, die Frage nach vorhandener oder nicht vorhandener Jungenproblematik, schließlich Fördermöglichkeiten allgemein sowie das Thema Monoedukation im Besonderen. Im zweiten Teil werden Ergebnisse aus der Begleitung eines Prozesses der Einrichtung von Jungenklassen in einem bisherigen Mädchengymnasium geschildert. Die Aussagen werden analysiert mit Blick auf zentrale Themen, v.a. ‚Dramatisierung von Geschlecht‘, ‚Chancen und Risiken von Monoedukation‘, ‚Passung von Jungen ins Schulsystem‘, ‚Feminisierung von Bildung‘. Abschließend werden einschlägige Positionen nicht nur der schulbezogenen Geschlechterforschung kritisch analysiert.
Die Pädagogische Kunsttherapie ist eine Therapieform, die sich mit ihrer kunstpädagogischen Ausrichtung und Arbeitsweise seit vielen Jahren in den verschiedenen Praxisfeldern der Sozialen Arbeit bewährt. Die Autor_innen beleuchten die theoretischen und konzeptionellen Korrespondenzen zwischen dieser entwicklungsfördernden und rehabilitativen Kunsttherapie einerseits und einer klinischen wie bildungsorientierten Sozialen Arbeit andererseits.
Die Beiträge befassen sich mit der konzeptionellen Positionierung Pädagogischer Kunsttherapie, der Bedeutung Ästhetischer Bildung sowie einer inklusiven Kulturarbeit als konzeptionelle Leitideen dieser ästhetischen Praxis in der Sozialen Arbeit. Ausgewählte Praxisprojekte dokumentieren die vielfältigen und variantenreichen Möglichkeiten der bildenden Kunst. Der Band wird durch aktuelle Forschungs- und Entwicklungsergebnisse abgerundet.
Neue Autorität
(2017)
In der Auseinandersetzung mit den Begriffen Gewalt und Gewaltprävention und dem Wandel des Autoritätsbegriffes liegt der Schlüssel zum Verständnis der Neuen Autorität nach Haim Omer. Dieses Konzept wird in der Folge genauer beschrieben und durch schulspezifische Ansätze ergänzt. Dabei wird klar, dass eine Etablierung des Konzeptes an Schulen vom Bekenntnis zu einer bestimmten pädagogischen Haltung abhängig ist: Beziehungsgestaltung und gewaltloser Widerstand. Die Erfassung der pädagogischen Haltung als Begriff wird in einem speziellen Teil der Thesis bearbeitet, in dem auch der Frage nach ihrer Messbarkeit und Lehrbarkeit nachgegangen wird. Im Abschluss des Theorieteils wird ein österreichischer Weg der Gewaltprävention an Schulen aufgezeigt, um darin eine mögliche Vorgangsweise einer Implementierung zu beschreiben. Der Forschungsteil der Arbeit beschäftigt sich in Expert/-innen-Interviews mit der Frage nach der möglichen Implementierung des Konzeptes der Neuen Autorität an Schulen. Die Antworten von ausgewählten Lehrer/-innen einer Schule, die Neue Autorität seit einigen Jahren praktizieren, werden auf zwei Dimensionen hin untersucht und analysiert. Die Praxisrelevanz liegt im Aufzeigen einer Möglichkeit von Gewaltprävention abseits von Zwangsmaßnahmen und Sanktionen und der Antwort auf die Frage, wie eine erfolgreiche Implementierung an Schulen ermöglicht werden kann.
Emotionales Erleben durch die Sinneswahrnehmung in forschenden Lernarrangements in der Primarstufe
(2024)
Der Fokus dieser Masterarbeit liegt auf der Erforschung des emotionalen Erlebens durch Sinneswahrnehmung in forschenden Lernarrangements der Primarstufe. Unterricht ist meist kognitiv orientiert, wobei die Sinne und Emotionen meist keine Rolle spielen. Ebenso liegt der Schwerpunkt von bisherigen Forschungen in Bezug auf Emotionen im schulischen Kontext überwiegend auf den Leistungen. Aus diesem Grund wird in dieser Studie folgende Forschungsfrage untersucht: „Wie ist das emotionale Erleben der Schülerinnen und Schüler im Sachunterricht der Primarstufe, welche das Forschende Lernen durch die Beanspruchung möglichst vieler Sinne anwenden, im Vergleich zum normalen Forschenden Lernen?“
Um die Forschungsfrage beantworten zu können, wurde eine quasi-experimentelle Studie durchgeführt. Verglichen wurde das Forschende Lernen unter Einbeziehung möglichst vieler Sinne mit dem regulären Forschenden Lernen im Sachunterricht der ersten Schulstufe. In einem Mixed-Method-Design wurden quantitative und qualitative Forschungsmethoden kombiniert. Somit erfolgte zu zwei Messzeitpunkten eine Fragebogenerhebung, welche die Lernemotionen fokussierte. Zusätzlich wurden zum zweiten Messzeitpunkt fünf Interviews durchgeführt.
Die Resultate der Studie zeigen, dass Forschendes Lernen mit Einsatz der Sinne innerhalb der Stichprobe (N=25) positive Auswirkungen auf die Lernemotionen Freude, Ärger und besonders Langeweile hat. Da auch das reguläre Forschende Lernen geringe positive Effekte auf diese drei Lernemotionen zeigt, kann für die Praxis sowohl das Forschende Lernen mit Sinneswahrnehmung als auch das herkömmliche Forschende Lernen empfohlen werden.
Bei schweren Gesundheitsbeeinträchtigungen treten häufig kritische Situationen auf, die die Betroffenen, aber auch die Angehörigen und Pflegenden vor besondere Herausforderungen stellen. Dieser Band untersucht solche Situationen in der klinischen Pflege und analysiert unterschiedliche Perspektiven der Beteiligten sowie vielfältige Methoden der professionellen Pflege.
Insbesondere Familienmitglieder – Mütter, Väter, Partnerinnen, Partner, Kinder und Geschwister – wollen Einfluss nehmen können, informiert, einbezogen und beteiligt sein. Bei ihnen variieren die Problemlagen und Wünsche je nach Nähe zu den Betroffenen, nach Lebensalter, Geschlecht oder vorherigen Erfahrungen. Daher werden in diesem Band verschiedene kritische Situationen und Anforderungen analysiert. Diese beginnen vor der Geburt, z. B. bei Risikoschwangerschaften, gehen weiter über den Bereich der Pflege Frühgeborener auf neonatologischen Intensivstationen bis hin zu Situationen in der Kinderintensivpflege und zur Intensivpflege Erwachsener. In der klinischen Pflege wurden – den unterschiedlichen Problemlagen entsprechend – neue und innovative professionelle Konzepte entwickelt. Durch die Beforschung dieser Konzepte lassen sich Schlüsse über deren Eignung oder deren Weiterentwicklung ziehen.
Ein Teil der Beiträge prüft die Forschungslage über Literaturanalysen, um Erkenntnisse aus internationalen Studien vorzustellen und für die Pflege im deutschsprachigen Raum zu reflektieren sowie spezifische Forschungsbedarfe zu formulieren. Weitere Beiträge zeigen aufgrund empirischer qualitativer Studien, wie die kritischen Situationen und neu entwickelten Pflegekonzepte durch die Beteiligten wahrgenommen werden. Eine Auswertung der Beiträge durch die Herausgeberin für eine theoretische Weiterentwicklung des Feldes schließt den Band ab.
Die vorliegende Masterarbeit behandelt die Verwendung digitaler Kom- munikationsmittel zur Förderung der Kommunikation zwischen der Schule und den Eltern. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwiefern sich die Kommunikation zwischen Lehrpersonen und Erziehungsberechtigten aufgrund digitaler Kommunikationsmittel in Volksschulen im Bezirk Vöcklabruck verändert hat.
Zunächst wird ein Überblick über ausgewählte Kommunikationsmodelle gegeben. Die Arbeit beschreibt zudem unterschiedliche Ansätze der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft und beleuchtet die Auswirkungen dieser Partnerschaften auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem Elternhaus. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf digitalen Kommunikationsmitteln, wobei verschiedene Formen der digi- talen Elternkommunikation vorgestellt werden. Abschließend werden zentrale Medienkompetenzmodelle erörtert.
Das Hauptziel dieser Arbeit besteht darin, den Wandel in der Kommunikation zwischen Schule und Elternhaus zu analysieren. Die quantitativen Forschungsergebnisse basieren auf einer Online-Umfrage, die sowohl von Lehrpersonen als auch von Eltern ausgefüllt wurde.
Das Ziel dieser Masterarbeit ist es, einen neuen Zugang aus der Kindheitsforschung, den s.g. Kinderperspektivenansatz (Nentwig-Gesemann, Walther, Bakels, & Munk, 2021) und seine Methode der Kinderzeichnungen „Kinder malen ihre KiTa“, erstmals im Zuge einer explorativen Studie in der Primarstufe anzuwenden und theoretisch vor dem Hintergrund pädagogischer Qualitätsentwicklung und -sicherung zu begründen. Anhand eines qualitativen Forschungsansatzes werden Kinderzeichnungen und anschließende Interviews von Schüler:innen der ersten Klasse Volksschule analysiert und im Hinblick einer forschenden Haltung der Lehrperson, auf zentrale Erkenntnisse für die Reflexion der Unterrichtsgestaltung untersucht. Die Einzelfallstudie zeigt, dass das untersuchte Unterrichtsfeld auf Regeln und Strukturen basiert und die Aneignung von Kompetenzen dabei im Vordergrund steht. Zudem lassen sich Aspekte einer positiven Lehrer:in-Kind-Beziehung sowie einer guten Klassengemeinschaft aufweisen, welche sich durch Wertschätzung und Anerkennung auszeichnen. Im Rahmen der Untersuchung wird ersichtlich, dass die Unterrichtsstruktur frontal orientiert und mit Fokus auf die Handlungen der Lehrperson gerichtet ist.
Demnach kann bezüglich einer forschenden Haltung in der Primarstufe gesagt werden, dass sich die erprobte Methode, im Rahmen der Forschung in der ersten Klasse Volksschule, als geeignetes (Qualitäts-)Verfahren erwiesen hat.
Nutzung der rechtlichen Möglichkeiten zur alternativen Leistungsbeurteilung im Schuleingangsbereich
(2024)
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Möglichkeit zur alternativen Leistungsbeurteilung im Schuleingangsbereich. Dabei wurden Grundlagen und Voraussetzungen für die alternative Leistungsbeurteilung beachtet sowie verschiedene Formen dieser. Es wurde untersucht, inwieweit Lehrpersonen die Möglichkeit zur alternativen Leistungsbeurteilung nutzen und wie die Umsetzung dieser im Unterrichtsalltag gelingen kann. Zudem wurden Argumente aufgezeigt, welche Lehrpersonen für ihre Entscheidung der jeweiligen Beurteilungsform angeben.
Im Zuge einer qualitativen Forschung wurden zwölf Interviews mit betroffenen Lehrerinnen durchgeführt. Die gewonnenen Daten wurden mittels computergestützter Software und der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Um einen guten Querschnitt durch die betroffene Gruppe zu gewinnen, wurden Lehrerinnen ausgewählt, welche aus drei unterschiedlichen Bundesländern Österreichs und sowohl aus Stadt- als auch aus Landschulen stammen. Die Auswertung ergab deutlich, dass wenige Lehrpersonen die Möglichkeit zur alternativen Leistungsbeurteilung nutzen. Die Entscheidungsgründe für oder gegen eine alternative Leistungsbeurteilung können Hinweise darauf geben, woran die Umsetzung der rechtlichen Möglichkeit scheitert und was es braucht, um die Ausschöpfung der rechtlichen Möglichkeit voranzutreiben.
Auch in Zeiten fortschreitender Digitalisierung kommt der Fähigkeit mit der Hand schreiben zu können immer noch eine wesentliche Bedeutung zu. Vielfach zeigen sich dabei jedoch zunehmend Schwierigkeiten in der Handhabung von Stiften, im Erlernen der Schriftzeichen, sowie in einer altersadäquaten Umsetzung des Erlernten. Deshalb ist es wichtig, die dafür erforderlichen Voraussetzungen zu kennen und mögliche, der erfolgreichen Anwendung entgegenstehende Gegebenheiten wahrzunehmen, um entsprechende Schritte setzen zu können.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Rolle der Sensorischen Integration für den Bereich der Grafomotorik und beleuchtet deren Potential im Hinblick auf den Erwerb und Einsatz grafomotorischer Fähigkeiten. Die leitende Forschungsfrage lautet: „Zu welchen Ergebnissen gelangen Ergotherapeut:innen bei der Befundung von grafomotorischen Problemen hinsichtlich des Einflusses der Sensorischen Integration?“
Um die Forschungsfrage beantworten zu können, wurden sechs Ergotherapeutinnen im Rahmen von Expertinneninterviews nach ihren Erfahrungen befragt.
Die erhobenen Daten wurden mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring bearbeitet und anschließend ausgewertet.
Es hat sich gezeigt, dass dem Einfluss der Sensorischen Integration auf die grafomotorischen Fähigkeiten ein hoher Stellenwert zugeschrieben wird, wenngleich auch noch weitere Einflussfaktoren eine Rolle spielen können.
Schlüsselwörter: Sensorische Integration, Wahrnehmung, Wahrnehmungsverarbeitung, kindliche Entwicklung, Grafomotorik, Gehirnentwicklung
Diese These beginnt mit einem Blick auf die sich wandelnde Landschaft der Kreativitätsforschung und ihrer Verbindung zur Persönlichkeitsentwicklung. Es wird zwischen subjektiver und objektiver Kreativität unterschieden, wobei Kreativität als Schaffen von Neuem in beliebigen Lebensbereichen betrachtet wird. Phantasie spielt dabei eine grundlegende Rolle, und es gibt eine Unterscheidung zwischen individuellen und gesellschaftlichen kreativen Produkten. Seitz und Seitz präsentieren ein Vier-Stufen-Modell für den kreativen Prozess, der mit der Problemphase beginnt und sich durch die Suche nach Lösungen, deren Formulierung und schließlich deren Realisierung erstreckt (Seitz & Seitz, 2012).
Historisch gesehen begann das Interesse an Kreativität bereits im 19. Jahrhundert, fand jedoch erst mit Forschern wie Joy Paul Guilford einen bedeutenden Durchbruch. Die moderne Kreativitätsforschung beruht auf der Messung kreativer Fähigkeiten durch Tests, die verschiedene Aspekte wie Flüssigkeit, Flexibilität, Originalität und mehr erfassen. Europäische Studien verwenden häufig amerikanische Kreativitätstests wie den "Torrance Test of Creative Thinking“ oder ähnliche Modelle.
In der Kunsttherapie wie auch im Kunstunterricht fungiert Kreativität als fundamentaler Baustein, der maßgeblich zum Prozess des Schaffens beiträgt. Der Kunstunterricht spielt dabei eine zentrale Rolle in der Verbindung von Kunst, Bildung und der Förderung kreativen Verhaltens bei Schülerinnen und Schülern. Kreativität wird aus evolutionärer Sicht als wertvolle menschliche Ressource betrachtet, die die Sinnhaftigkeit der Welt erkunden und darstellen kann. Die Förderung von Kreativität durch spezifische Techniken und Trainingsprogramme wird ebenfalls diskutiert.
Die Arbeitshypothesen konzentrieren sich darauf, ob Kreativität messbar und förderbar ist und ob geschlechtsspezifische Unterschiede in der Kreativität bestehen. Der „Test zum Schöpferischen Denken – Zeichnerisch (TSD-Z)“ wurde als Screening-Instrument verwendet, um kreatives Potenzial zu bewerten. Die Untersuchung ergab keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Kreativität, obwohl weibliche Schülerinnen im Durchschnitt etwas bessere Leistungen erzielten. Die Ergebnisse wurden mithilfe verschiedener statistischer Analysen wie Mittelwerten, Standardabweichungen und Prozenträngen präsentiert und interpretiert.
Insgesamt zeigt der „TSD-Z“ als Test zur Grobeinschätzung von Kreativität vielversprechende Ergebnisse im pädagogischen Kontext und bietet nützliche Einblicke in das kreative Potenzial von Schülerinnen und Schülern.
Der Ton macht die Musik. So verhält es sich auch mit den Interaktions- und Kommunikationsmustern, die in der Gruppe „Musikverein“ an den Tag gelegt werden und welche maßgeblichen Einfluss auf die Qualität des gemeinschaftlichen Miteinanders haben und für eine progressive Probenarbeit tonangebend sind. Vor allem die musikalische Leitfigur ist dabei gefordert mit „wertschätzendem“ Beispiel voranzugehen. Welche Wirkung eine wertschätzende Kommunikationsweise der Kapellmeisterin auf die Probenarbeit im Musikverein hat, wurde nach dem Konzept einer mixed-methods Studie erhoben. Ermutigendes Feedback, eine konstruktive Fehlerkultur und ein respektvoller und achtsamer Umgang in der Gruppe beeinflussen die Probenarbeit positiv. Die intrinsische Motivation der Musikantinnen und Musikanten steht in engem Zusammenhang mit dem gemeinschaftlichen Zusammenhalt, welcher sich insbesondere durch gegenseitige Unterstützung und Bedürfnisrücksichtnahme, freie Meinungsäußerung, Partizipation und nicht zuletzt gemeinsames Musizieren ausdrückt und intensiviert.
Sozialarbeiterische Interventionen am Beispiel des Projekts Querbeet im Kontext von Exklusionstendenzen im urbanen Raum: Durch das Wachsen moderner Städte erhöht sich auch der Druck auf den angespannten Wohnungsmarkt. Menschen ohne festen Wohnsitz und mit Suchterkrankungen werden im urbanen Raum als abweichend markiert und aus sozialen Bezügen exkludiert. Anhand des Projekts Querbeet wird eine pflanzengestützte sozialarbeiterische Intervention dargestellt, die auf urbane Problemlagen reagiert und die Integration marginalisierter Bevölkerungsgruppen anstrebt.
Kompetenzorientierte Beratung braucht eine neue Sicherheit in der Unterscheidung von Pflege und Beratung: Sie braucht eine gut reflektierte Sicht auf die Schnittstellen. ExpertInnen in Pflegebildung und -ausbildung benötigen Grundlagenwissen für fachliches Verstehen, Expertise und Training neuer Kompetenzen. Dazu leisten die Autorinnen mit diesem Buch einen wichtigen Beitrag.
Ungleichbewertung Geflüchteter: Interventionen und Maßnahmen für eine machtkritische Soziale Arbeit
(2023)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Ungleichbewertung von Geflüchteten und Migrant*innen. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwiefern es eine Ungleichbewertung dieses Personenkreises gibt und welchen Anteil die Profession der Sozialen Arbeit daran hat.
Um sich dieser Fragestellung anzunähern, werden zunächst Basisinformationen zu Migration und Flucht herausgearbeitet und eine Theorie zu komplexen Migrationssystemen betrachtet. Die Arbeit wirft einen analytischen Blick auf die Thematik der Ungleichbewertung und stellt dar, welche Kategorien und Exklusionsstrategien Anwendung finden. Des Weiteren werden die daraus resultierenden Folgen für Betroffene beleuchtet. Die kritische Betrachtung der Sozialen Arbeit beinhaltet deren Tätigkeitsfelder im Bereich Migration und zeigt auf, dass Soziale Arbeit als Erfüllungs- & Exklusionsgehilf*in des Staates tätig ist. Außerdem werden der Zwiespalt der Professionsangehörigen zwischen dem Doppel- und Tripelmandat sowie das politische Verständnis von Sozialer Arbeit als Menschenrechtsprofession thematisiert. Abschließend werden machtkritische Interventionen und Maßnahmen für die Soziale Arbeit herausgearbeitet.
Im Fazit wird deutlich, dass es eine Ungleichbewertung von Geflüchteten und Migrant*innen abhängig von Herkunft, Bildungsniveau und Fluchtursache gibt. Die Soziale Arbeit ist an dem ausgrenzenden System und den darin enthaltenen Mechanismen beteiligt. Damit die Profession der Sozialen Arbeit ihrer Selbstbezeichnung als Menschenrechtsprofession gerecht wird, bedarf es einer (Re)Politisierung, Solidarisierung und Organisierung der Sozialarbeiter*innen.
Ausbildungssupervision ist ein wertvoller Bestandteil der Praxisbegleitung in Studiengängen der Sozialen Arbeit und darüber hinaus. Befinden sich Supervisand und Supervisor räumlich weit voneinander entfernt, ist das Internet meist die einzige Möglichkeit, die supervisorische Begleitung sicher zu stellen. Der Autor zeigt Wege auf, wie dies mit Hilfe von E-Mail und Internettelefonie gelingen kann, evaluiert die Verfahren und gewinnt so wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung Internet basierter Supervision.
Sozialen Innovationen kommt heute – noch verstärkt durch die Corona-Pandemie – immer mehr Aufmerksamkeit zuteil. In Deutschland hat es einige Zeit gebraucht, bis das Konzept und seine Bedeutung ins politische Bewusstsein gerückt ist. Dieser Band spiegelt die interdisziplinären Perspektiven auf Soziale Innovationen wider und fragt nach deren Potenzial, die großen gesellschaftlichen Herausforderungen, etwa soziale Ungleichheit oder Klimawandel, zu bewältigen. Dabei nehmen die Beiträge auch förderpolitische Ansätze auf nationaler und internationaler Ebene und Kriterien zur Bewertung und Wirkung von Sozialen Innovationen in den Blick.