Institut für angewandte Bildungs- und Diversitätsforschung (IBuD): Working Papers
Das Institut für angewandte Bildungs- und Diversitätsforschung (IBuD) ist ein In-Institut der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen. Im Institut werden die Teilhabe an Bildung und die Anerkennung von Unterschieden in unserer durch Diversität geprägten Gesellschaft untersucht. Dabei liegt der Fokus besonders auf Chancengleichheit und sozialer Gerechtigkeit.
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In this paper we discuss, how first-generation students – i. e. students who are the first in their families to attend institutions of higher learning – influence the orientations of their parents when it comes to educational decision-making. It addresses intergenerational transmission processes – starting with the younger generation – and a generationality-specific parental perspective on the family experience. The article represents an understanding of parenting that moves away from the authoritarian influence of parents on their children and considers how children independently shape their parents. We conclude that these transmission processes do not have a "one-way character", but must also be asked to what extent the younger generation irritates the central orientations of the parents. Finally, the importance of generational relationships in the family experience for the practice of social work is emphasized.
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Eco-Anxiety kann als neuer Begriff für das Erleben emotionaler Belastung im Kontext der Klimakrise beschrieben werden. Besonders junge Menschen sind von Eco-Anxiety betroffen, die fundamentale Auswirkungen auf das Alltagserleben der Betroffenen haben kann. Neben der sogenannten „Eco-Paralysis“ kann auch das „Pro-Environmental-Behaviour“ als Folge von Eco-Anxiety auftreten.
Der Artikel kombiniert die Ergebnisse der Abschlussarbeit von Lisa Rosbach mit Erkenntnissen des Promotionsprojekts von Laura Maren Harter und ordnet diese in den Kontext Sozialer Arbeit ein. Die Zitate entstammen der Datenerhebung im Rahmen des Promotionsprojekts, welches Natur-Episteme verschiedener Akteursgruppen in der Sozialen Arbeit sowie klassistische Tendenzen innerhalb der Thematik untersucht.
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Die Gruppe der Incels ist, vor allem in feministischen Diskursen, von zunehmendem Interesse. Diese primär im digitalen Raum agierende Gruppierung ist von einem hohen Maß an Misogynie, Hass und Gewaltideen geprägt.
In der Studie werden die Vorstellungen von Geschlechtlichkeiten innerhalb der Incel-Community in den Blick genommen, und es wird analysiert, wie diese Vorstellungen konstruiert werden. Hierfür wurde die Plattform incels.is durch quantitative und qualitative Methoden hinsichtlich der Kommunikation und Argumentation untersucht. In der Analyse wurden dabei alle Beiträge von Gründung des Forums im November 2017 bis zum 01.03.2023 berücksichtigt.
Aus der Analyse ergibt sich, dass Incels über die Beschreibung und Abwertung von Frauen ihre Vorstellungen von Männlichkeit konstruieren. Während Frauen und ihr Charakter nahezu ständig Thema sind, wird nur selten explizit über Männer gesprochen. Frauen werden in der Bewegung als “das Andere” konstruiert, woraus auf das Selbstbild der Incels geschlossen werden kann. Zu betonen ist zusätzlich, dass innerhalb der Community Unterschiede bei der Beschreibung von Männern gemacht werden, die sich in einer Differenzierung zwischen Chads und Incels, zwischen Ideal und Abweichung zeigen. Insgesamt ist das Forum durchzogen von verschiedensten Formen der Diskriminierung, wie etwa Rassismus, Ableismus, Queerfeindlichkeit und Sexismus. Diese Diskriminierungsformen sind häufig intersektional verwoben und dienen der Bewegung zur Selbsterhöhung durch Abgrenzung.
1
Im Zentrum des Forschungsprojekts „Flucht – Diversität – Kulturelle Bildung. Eine rassismuskritische und diversitätssensible Diskursanalyse kultureller Bildungsangebote im Kontext von Flucht und Migration“ (FluDiKuBi), gefördert durch das BMBF im Projektzeitraum 2016–2020 (Förderkennzeichen 01JK1612), standen bewilligte Anträge der BMBF-geförderten Programme „Kultur macht stark“ und „Kultur macht stark plus“ aus den Jahren 2012 bis 2018. Sie wurden darauf befragt, wie im Diskurs der Kulturellen Bildung zu Flucht und Migration gesprochen wird, welche kollektiven Merkmale geflüchteten Menschen zugeschrieben werden, welche Funktionen künstlerisch-ästhetische Praxen in diesem Zusammenhang erhalten und welches Kunst- bzw. Kulturverständnis deutlich wird. Drei zentrale Deutungsmuster konnten so analysiert werden:
• Der Diskurs wird von paternalistischen Sprechweisen geprägt, für den ein Duktus der Viktimisierung und Klientifizierung kennzeichnend ist.
• Dominant für den Diskurs ist ein diskursives Othering in Bezug geflüchtete Menschen, die als die Anderen und die Fremden konstruiert werden. Wirksam ist hierbei ein statisches, geschlossenes und eurozentristisches Kulturverständnis.
• Ein drittes Deutungsmuster zeigt, dass das dominante Integrationsverständnis mit monodirektionalen Vorstellungen der Anpassung verbunden ist.
Kulturelle Bildung artikuliert sich im untersuchten Diskurs weitestgehend ohne ein rassismus- und machtkritisches Selbstverständnis. Der Diskurs ist geprägt von Dethematisierungen diskriminierender und benachteiligender Strukturen, und es lassen sich kulturalisierende sowie rassistische Wissensbestände aufdecken. Damit manifestiert sich ein instrumentelles Selbstverständnis Kultureller Bildung, welches die widerständigen Potentiale künstlerisch-ästhetischer Praxis weitestgehend ungenutzt lässt.