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Die fünf Säulen der Identität bei Gehörlosen – stabilisierende und destabilisierende Faktoren
(2020)
Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich im Rahmen einer Literaturrecherche mit der Identitätsentwicklung Gehörloser.
Die Bildung von Identität steht in engem Zusammenhang mit einer umfassenden, barrierefreien Kommunikation - da eine Hörschädigung in genau diesem Bereich enorme Einschränkungen mit sich bringt, kann es zu unterschiedlichen Problemen in der Identitätsentwicklung kommen.
Gehörlose erleben die Welt grundlegend anders. Um das Einfühlen in diese für Hörende unvorstellbare Welt tauber Menschen zu ermöglichen, wird zunächst den Fragen nachgegangen, was Gehörlosigkeit bedeutet, welche historischen Entwicklungen im Leben tauber Menschen stattgefunden haben und welche besondere Bedeutung die Gehörlosenkultur und Gebärden-sprache für die Identitätsentwicklung haben.
Zur intensiveren Auseinandersetzung mit der Thematik wird das Identitätsmodell der „fünf Säulen der Identität“ von Hilarion G. Petzold vorgestellt und auf die Lebenssäulen Gehörloser übertragen. Um ein möglichst umfassendes Bild über taube Menschen darzustellen, werden nicht nur Faktoren analysiert, die einen schädigenden Einfluss auf die einzelnen Säulen der Identität haben können, sondern auch mögliche Aspekte mit stabilisierender, stützender Wirkung.
Die Bachelorarbeit zeigt auf, dass der Kampf um Anerkennung, Akzeptanz und einen barrierefreien Alltag, speziell im Bereich Bildung und Berufswelt, die Identitätsentwicklung Gehörloser prägt. Aus diesem Grund ist die Arbeit interessant für all jene Menschen, die beruflich oder privat Kontakt zu Tauben haben und sie – im doppelten Sinne – besser verstehen möchten.