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Hintergrund: Die Mundgesundheit bei Menschen mit Demenz ist trotz ihrer Bedeutung für diese vulnerable Personengruppe ein bisher vernachlässigtes Thema in der Pflege.
Ziel: Dieses systematische integrative Review soll den aktuellen Stand des Wissens in Bezug auf pflegerische Interventionen für Erhalt und Förderung der Mundgesundheit bei Menschen mit Demenz darstellen.
Methode: Es wurde ein systematisches integratives Review durchgeführt, basierend auf einer umfassenden Literaturrecherche in den Fachdatenbanken CINAHL, Cochrane Library, MEDLINE via PubMed und GeroLit. Diese systematische Recherche wurde durch Handsuche, freie Websuche sowie Zitationstracking ergänzt. Eingeschlossen wurden Leitlinien, empirische Studien, systematische Reviews, Texte und Expertenmeinungen sowie graue Literatur in englischer und deutscher Sprache. Der Ein- und Ausschlussprozess sowie die Inhalts- und Methodenanalyse der eingeschlossenen Publikationen fand durch zwei Forscherinnen unabhängig voneinander statt. Konflikte wurden in jeder Phase im Konsens gelöst. Die Synthese der Ergebnisse erfolgte narrativ. Ein Methodenprotokoll wurde vor Beginn des Reviews bei PROSPERO registriert.
Ergebnisse: Die eingeschlossenen 25 Publikationen zeigten sich heterogen in Bezug auf Studiendesigns bzw. Publikationsarten. Die identifizierten Pflegeinterventionen wiesen eine große Bandbreite auf und betrafen die Bereiche allgemeiner und spezieller Mundhygiene, schnittstellen- und edukationsbezogener Interventionen, Einsatz von Mundhygienebeauftragten und pflegerischer Vorbehaltsaufgaben. Einen besonderen Schwerpunkt bildeten komplexe Interventionen, die Verhaltens- und Kommunikationsstrategien mit Mundhygienemaßnahmen und/oder dem Einsatz von Mundhygienebeauftragten kombinierten.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse geben einen Überblick zu pflegerischen Interventionen für Erhalt und Förderung der Mundgesundheit bei Menschen mit Demenz. Neben Anregungen für Pflegefachpersonen in der klinischen Praxis, werden verschiedene Forschungsdesiderate aufgezeigt. Dieses systematische integrative Review kann damit eine Grundlage für die Pflegewissenschaft zu weiterer Forschung sein.
Das Delir findet zunehmend größere Aufmerksamkeit. Aufgrund
des Paradigmenwechsels, das Delir dem Organversagen
gleichrangig zu werten, stehen heute die Prävention, die Früherkennung und die Frühbehandlung des Delirs im Fokus der
Behandelnden und der Pflegenden. Das auf einer Operativen
Intensivstation durchgeführte Delir-Management-Projekt (2009–2011) dient der Einführung von Wissen und Instrumenten zur Früherkennung und Frühbehandlung des Delirs. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Befähigung Intensivpflegender zu einer sicheren Delir-Detektion.
In Studienphase I (2009) wird in einer Prospektiven Kohortenstudie die Inzidenz des postoperativen Delirs mit dem Assessment CAM-ICU bei N = 101 Patienten (n = 12/11,9 % Delir-Positiv) und die klinische Delir-Detektion Pflegender und Ärzte (Sensitivität Pflegende 50 %/Ärzte 69,6 %; Spezifität Pflegende 91,5 %/Ärzte 92,3 %) erhoben. In Studienphase II (2010–2011) erfolgt die Implementierung eines evidenzbasierten interdisziplinären Delir-Management-Programms mit 21 multimodalen Interventionen. In sechs Monaten wurden mehr als die Hälfte der Pflegenden (N = 88 Pflegekräfte, n = 49) sowie ein Großteil der Ärzte (N = 25 Ärzte, n = 20) geschult. Die qualitative Evaluation zeigt die Akzeptanz und die Nutzung des Delir-Protokolls, die vereinheitlichte und symptomorientierte Delir-Therapie sowie die Vermeidung von Benzodiazepinen auf. Jedoch weist sie ebenfalls auf, dass das Assessment CAM-ICU nicht regelmäßig und nicht regelhaft angewendet wird. Implikation: die Notwendigkeit der Schließung der Lücken im Delir-Monitoring.
Hintergrund (Kapitel 1 und 2): Das Dissertationsprojekt befasst sich mit dem Schmerz von Frühgeborenen an der Lebensgrenze. Damit Pflegende Schmerzen in der Patientengruppe diagnostizieren können, muss bekannt sein, wie die Früh-geborenen ihre Schmerzen zeigen. Wie die Frühgeborenen Signale und Zeichen des Schmerzes senden, das Erforschen des impliziten Wissens im Forschungs-feld der NICU und von Pflegefachpersonen zum Schmerz der Frühgeborenen ist Anlass für das Projekt. Zur Einordnung des Forschungsstandes wird die Patien-tengruppe der Frühgeborenen an der Lebensgrenze definiert, die überarbeitete Schmerzdefinition der IASP (International Association for the Study of Pain) im Kontext des Schmerzes von Frühgeborenen aufgegriffen, aktuelle Theorien und Annahmen zu fetalem und neonatalem Schmerz beschrieben und Schmerzkon-zepte und Schmerzzeichen vorgestellt, die der Pflegepraxis bereits zum Diagnos-tizieren des neonatalen Schmerzes zur Verfügung stehen. Um das Phänomen Schmerz von Frühgeborenen an der Lebensgrenze zu rekonstruieren und die For-schungsfrage zu beantworten, wurde ein qualitativer, explorativ-interpretativer und zunächst induktiver Ansatz im Design einer ethnografischen Studie gewählt. Der wissenschaftstheoretische Ansatz der Beobachtungsstudie kombiniert mit Interviews ist im Kontext der lebensweltanalytischen Ethnografie Anne Honers verortet (Honer 1993).
Methodisches Vorgehen (Kapitel 3 und 4): Zunächst wurden Beobachtende Teilnahmen im Forschungsfeld einer NICU durchgeführt, dann folgten fokussierte Interviews mit Pflegeexpert:innen. Die Auswertung der Beobachtungsdaten fand in Anlehnung an die rekonstruktive hermeneutische Textanalyse von Birgit Panke-Kochinke (2004) statt. Die Auswertung der Interviewdaten erfolgte in An-lehnung an die fokussierte Interviewanalyse von Kuckartz und Rädiker (2020) im MAXQDA. Die Verwendung unterschiedlicher Datentypen dient der umfas-senderen Beschreibung des komplexen Forschungsgegenstandes (Methodentri-angulation). Begrenzt wurde der Datenkorpus (Breidenstein et al. 2020: 39) durch die Fokussierung auf das Phänomen Schmerz der Frühgeborenen an der Lebensgrenze. Das qualitative Design der Studie und die Vulnerabilität der Pro-banden erforderte im besonderen Maße eine ethische Prüfung des Forschungs-vorhabens (Kraimer 2014: 52).
Ergebnisse: In Kapitel 5 und 6 werden die empirischen Ergebnisse und der Er-kenntnisgewinn zu den Schmerzzeichen der Frühgeborenen an der Lebensgrenze beschrieben und diskutiert. Ergebnis der Analyse aus Beobachtungs- und Inter-viewdaten werden jeweils anhand der Dimensionen des Schmerzes der Frühge-borenen beschrieben. Nach den inhaltlichen Analysen wurden die Kategorien zu ‚Dimensionen des Schmerzes der Frühgeborenen‘, die jeweils aus den Beobach-tungs- und Interviewdaten entstanden, fusioniert (Synthese). Aus den Inter-viewdaten wurde zudem induktiv die Kategorie ‚spezifisch ähnlich erlebte Situa-tionen‘ entwickelt.
Diskussion und Erkenntnisse: Der Schmerz der Frühgeborenen an der Lebens-grenze wurde anhand der fusionierten Dimensionen des Schmerzes der Frühge-borene diskutiert, es wurden besondere Phänomene, Zustände und Schmerzsitua-tionen herausgearbeitet. In der Dimension ‚Physiologische Reaktionen auf Schmerzen‘ wurden kritische Situationen und vitale Bedrohungen aufgrund von Schmerzen herausgearbeitet. Als Ergebnis der Dimension ‚Verhaltenszustand und verhaltensbedingte Reaktionen‘ auf Schmerzen der Frühgeborene wurden die Zustände ‚Zustand der Reaktionslosigkeit‘, ‚Zustand des Entspanntseins und Sicherholen können‘ und ‚Zustand der Unruhe – Agitiertheit‘ für die Frühgebo-rene an der Lebensgrenze beschrieben. Folgende verhaltensbedingte Kommunikationszeichen der Frühgeborenen auf Schmerzen waren ebenfalls das Ergebnis der Analysen: Gesichtsbewegungen wie Grimassieren und Augenöffnen, motorische Stresssignale wie Fäusteln, viszerale Reaktionen wie Spucken und Erbrechen, Aufmerksamkeitssignale wie Weinen und selbstberuhigende bzw. selbstre-gulierende Verhaltensweisen wie Saugen, Hand-zu-Mund- und Hand-zu-Gesicht-Kontakte (vgl. Als 1982). Für diese Forschungsarbeit wurden hieraus die Katego-rien ‚Bewegen (Motorik) mit Muskeltonus/Bewegungsmuster‘, ‚Weinen‘ und ‚Gesichtsausdruck mit Mimik und Blickkontakt‘ entwickelt. Zuletzt werden Empfindungen, Emotionen und Haltungen zu spezifisch ähnlich erlebten Situationen zum Schmerz der Frühgeborene während einer Pflegesituation diskutiert.
Hintergrund:
Die zentralen Notaufnahmen stehen aufgrund stetig steigender Fallzahlen und der gleichzeitig chronischen Unterbesetzung mit pflegerischem und ärztlichem Personal großen Herausforderungen gegenüber. Zudem steigen unter anderem Aufgrund des demographischen Wandels die Inzidenzen von Menschen mit Demenz, welche in einer ZNA vorstellig werden. Für diese Patientengruppe ist für die pflegerische Versorgung umfangreiches pflegerisches Fachwissen zum Thema Demenz notwendig. Darüber, was dieses Fachwissen, sowohl expliziter als auch impliziter Art, beinhaltet oder beinhalten sollte bzw. umfasst, ist in der Literatur bisher wenig. Diese pflegewissenschaftliche Wissenslücke zu schließen, soll Gegenstand der vorliegenden Arbeit sein.
Methode:
Für die vorliegende Arbeit wurden fünf problemzentrierte Interviews nach Witzel geführt. Diese dienten als Grundlage für die wissenschaftlichen Auswertung. Als methodologischer Rahmen dieser Arbeit wird die Phänomenologie gewählt. Durch diese Methode eröffnet sich den Forschenden die Möglichkeit, sich mit Phänomenen aus der Perspektive interviewter Personen auseinanderzusetzten. Entscheidend ist, dass die Phänomenologie nicht zum Ziel hat, aus Daten eine Theorie abzuleiten. Vielmehr soll mit dieser Methode die subjektive Perspektive der Studienteilnehmenden dargestellt werden, um ein besseres Verständnis über ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu erhalten. Es sollen die daraus resultierenden Möglichkeiten zur Veränderung herausgearbeitet und vorgestellt werden.
Ergebnis:
Als Ergebnis dieser Arbeit werden sechs Phänomene beschrieben, welche aus dem erhobenen expliziten bzw. impliziten Wissen der Studienteilnehmenden extrahiert wurden. Ein beispielhaftes Ergebnis im Bereich des expliziten Wissens zeigt, dass die Pflegenden ein hohes Fachwissen zum Thema Demenz besitzen. Eines der aufgeführten Phänomene im Bereich des impliziten Wissens ist die Belastung. Die Kombination der beiden Wissensformen schlägt sich im Phänomen der Gewalt nieder. Die Ergebnisse zeigen, dass die Pflegenden in einer ZNA über ein vielfältiges Wissen über Menschen mit Demenz verfügen.
Fazit:
Die Ergebnisse der Forschungsarbeit können Aufschlüsse auf Veränderungspotenziale geben. Zum Beispiel haben die Pflegenden ein Bedürfnis nach veränderten pflegerischen Strukturen in der ZNA und es wird eine spezifischere Aus- und Weiterbildung benötigt, um Menschen mit Demenz gewaltfrei und pflegefachlich korrekt betreuen zu können.