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Bevor in einem ersten Schritt grundsätzliche, sodann in einem zweiten Schritt konkrete ethische Aussagen zur Situation alter Menschen getroffen werden, sind zwei Fragen zu reflektieren. Die erste bezieht sich auf die Lebenssituation alter Menschen in ihren konkreten Vollzügen: Wie ist es, im Alter zu leben? Welche anthropologischen Aussagen kennen wir über den alten Menschen? Die zweite betrifft die Notwendigkeit einer eigenen Ethik für alte Menschen. Beide Fragestellungen werden kurz erörtert, bevor dann inhaltliche ethische Aussagen und deren konkrete Konsequenzen dargestellt werden.
Evolutionäre Ethik 2.0
(2012)
Seit Beginn der sogenannten Corona-Krise diskutieren sowohl die Soziologie wie auch die Ethik sehr intensiv über Themen (gesellschaftlicher Zusammenhalt, Ungleichheit, Gerechtigkeit), die an entscheidenden Stellen nur mittelbar mit der Krise selbst zu tun haben, die jedoch in dieser, wie unter einem Brennglas, in verschärfter Form zutage treten. Aus unserer Perspektive spricht vieles dafür, diese Brennglassituation auch dahingehend zu nutzen, sich mit diesen über das Aktuelle hinausweisenden Themen intensiv auseinanderzusetzen. Gleichzeitig, und dies stellt den direktesten Anlass für das Folgende dar, haben wir diese Auseinandersetzung als ein Ge-spräch, als einen Dialog zwischen Ethik, Theologie und Soziologie angelegt, der, ausgehend von einer auf die aktuelle Situation bezogenen Diagnose, versucht, disziplinübergreifende Gemein-samkeiten wie auch disziplinspezifische Unterschiede auszuloten, um die Grenzen des eigenen Soziolekts (Zima) zu überschreiten und im Rahmen einer dialogischen Situation eine belastbare gemeinsame Perspektive zu entwickeln. Vielleicht lässt sich die Situation der Pandemie auch als eine Grenzsituation im Jasper‘schen Sinne verstehen, in der „nichts Festes da ist, kein unbe-zweifelbares Absolutes, kein Halt, der jeder Erfahrung und jedem Denken standhielte“ (Jaspers 1922, S. 229). Warum möglicherweise kein Halt da ist – und was stattdessen vorherrscht –, darauf bieten Soziologie, Theologie und Ethik sicherlich unterschiedliche aber, so denken wir, kommensurable Antworten.
Andrea Nickel-Schwäbisch widmet sich in ihrem Buch dem Thema Geld aus biblischer und soziologischer Perspektive. In einem ersten Teil beschreibt sie auf spannende und fundierte Art, wie Geld entstanden ist und heute "funktioniert". Anhand ausgewählter Bibelstellen fragt sie dann in einem zweiten Teil danach, welche Rolle Geld in der Beziehung zwischen Gott und Menschen spielt und weckt das Bewusstsein dafür, das Geld schon immer auch eine spirituelle Komponente hatte. Entstanden ist ein tiefgründiges und kluges Buch mit überraschenden Einblicken in die Wechselbeziehung von Geld, Gesellschaft und Religion.
In diesem Werkstattbericht werden die Hintergründe, die Durchführung und Ergebnisse von zwei interdisziplinären Workshops zum Thema „Lehr-Ethik – Ethik (in) der Lehre“ zum Ende des Wintersemesters 2021/22 und zum Beginn des Wintersemesters 2022/23 vorgestellt. Ur-sprünglicher Ausgangspunkt war die Fragestellung der persönlichen Haltung und Einstellung zur eigenen Lehre im Vergleich und ggf. auch Kontrast zu der Lehre von Kolleg*innen der eigenen Fachdisziplin oder auch anderer Fachdisziplinen, an der eigenen oder auch an ande-ren Hochschulen. Wie definiert sich „Gute Lehre“? Wer definiert und legt fest, was „Gute Leh-re“ ausmacht? Welche Bedeutung – neben der eigenen Haltung und Einstellung – hat der jeweilige Kontext der eigenen Hochschule und ihrer Kultur, von Leitlinien, von Erwartungen verschiedener Beteiligter? Und wie kommen individuell und kulturell geprägte Vorstellungen einer guten Hochschullehre mit einer ethisch-wissenschaftlichen Perspektive zusammen?
Das Ziel über die zwei Workshops zum Thema „Lehr-Ethik – Ethik (in) der Lehre“ war das interdisziplinäre Entwickeln und Diskutieren einer ethischen Landkarte der Hochschullehre. Tatsächlich konnten erste Schritte in diese Landkarte gemacht werden; sie ganz zu erkunden wäre Ziel weiterer Zusammenarbeit.
Unter Triage-Entscheidungen sind selektive Behandlungsentscheidungen - genauer gesagt Patienten-Entscheidungen - zu verstehen, die z. B. im Katastrophenfall getroffen werden müssen.
In diesem Aufsatz wird zunächst die historische Entwicklung von Triage-Verfahren skizziert. Anschließend wird dies auf die aktuelle Covid-19-Krise bezogen, die dazu geführt hat, dass das Dilemma der Triage nicht mehr länger nur in der Fachöffentlichkeit, sondern auch in der Allgemeinbevölkerung bekannt wurde und seitdem breit debattiert wird.
Eine der vordringlichsten Aufgaben einer Unternehmensethik für kleine und mittlere Betriebe besteht darin, den Blick zu schärfen für die unternehmerische Spezifität in kleinerem und mittlerem Maßstab. In welcher Weise lässt sich ein Profil herausarbeiten, das das aktuelle, ökonomische, soziale und ethische Format dieses Wertschöpfungsprozesses anzudeuten in der Lage ist? Der vorliegende Aufsatz verdankt sich einem Forschungsprojekt von VertreterInnen des Instituts für Katholische Theologie der RWTH Aachen, das in Zusammenarbeit mit mittlerweile sieben kleinen und mittleren Unternehmen der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien durchgeführt wurde und wird. Unter dem Kürzel „ICEF“, das für „Interessenkreis christliche Ethik für Führungskräfte“ steht, entstand ein Forum, dass es beiden PartnerInnen, der Universität einerseits und den UnternehmerInnen anderseits erlaubte, gemeinsame Erfahrungen und Ansichten auszutauschen. Inhalt: 1. Unternehmensethik und öffentliche Wahrnehmung 2. Die kleinen und mittleren Unternehmen 3. Konturen einer Ethik für kleine und mittlere Unternehmen 3.1. Die Beziehungsdimension 3.2. Die Verantwortungsdimension 3.3. Die Verletzlichkeitsdimension 3.4. Die Zeitlichkeitsdimension 4. Der fliegende Drache 5. Abschließende Analyse und Beurteilung