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Diese Arbeit beschäftigt sich damit, wie Lehrpersonen unter Zuhilfenahme alternativer Leistungsfeststellungsmethoden den Lernprozess der Kinder durch lernförderliche Rückmeldungen begleiten können. Bei der literarischen Auseinandersetzung mit bisher gewonnenen Erkenntnissen zu dieser Thematik als auch bei der Durchführung der empirischen Untersuchung steht folgende Forschungsfrage im Zentrum: Wirkt sich die regelmäßige Anwendung alternativer Leistungsfeststellungsmethoden motivationsfördernd auf das Kind aus und welche Formen von Lernbereitschaften bilden sich unter der Berücksichtigung intersubjektiver Differenzierungen aus?
Im Zuge der Literaturrecherche wird zuerst der aktuelle Stand im Hinblick auf die traditionelle als auch die alternative Leistungsbeurteilung aufgezeigt. Außerdem werden literarische Erkenntnisse, bezogen auf eine neue Lern- und Unterrichtskultur und der damit verbundenen Notwendigkeit einer angepassten Leistungsfeststellung, thematisiert. Nachdem alternative Formen der Leistungsfeststellung vorgestellt wurden, schließt der Theorieteil mit dem Thema Motivation ab. Anschließend werden die literarischen Erkenntnisse anhand einer qualitativen Forschungsmethode, nämlich der teilnehmenden Beobachtung, überprüft und hinterfragt. Die aus den Lerngesprächen und Feedbackmethoden gewonnenen Daten einer ersten Klasse Volksschule werden anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet und anschließend an der Literatur gespiegelt.
Erste Ergebnisse zeigen, dass die Lehrperson mithilfe der Feedbackmethoden fortlaufend Einblicke in die Lernprozesse und Interessen der Kinder erlangt. Daher kann sie schon während des Lernprozesses Rückmeldungen an die Kinder geben und diese dadurch beim Lernen entsprechend begleiten und unterstützen. Das Aufgreifen und Bearbeiten individueller Interessen wirkt sich motivationsfördernd auf die Lernenden aus.
In der vorliegenden Arbeit wurde per Online-Fragebogen untersucht, welche Bedeutung schriftliche Erläuterungen zum Ziffernzeugnis für oberösterreichische Volksschülerinnen und -schüler sowie deren Eltern haben. Es wird angenommen, dass schriftliche Erläuterungen für die Eltern die Transparenz des Ziffernzeugnisses erhöhen und den Kindern als förderliche Rückmeldung in ihrem Lernprozess dienen. 49 Kinder (1. bis 4. Klasse, 45 % weiblich, 84 % Landschule) und 49 Elternteile (84 % Mütter, 16 % Väter) nahmen insgesamt an der Befragung teil.
Die Ergebnisse bestätigen die Hypothesen. Mit Hilfe von Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman wird ein starker positiver Zusammenhang zwischen der Besprechung der schriftlichen Erläuterungen mit den Eltern und der Verwendung der schriftlichen Erläuterungen als Lernhilfe nachgewiesen. Die Besprechung der schriftlichen Erläuterungen mit der Lehrperson korreliert ebenfalls positiv signifikant mit der Verwendung der schriftlichen Erläuterungen als Lernhilfe. Unterschiedliche Einflussfaktoren auf die Aussagekraft und Wirkung der beiden Beurteilungsformen „schriftliche Erläuterungen“ und „Ziffernzeugnis“ werden diskutiert. Darüber hinaus werden mögliche Entwicklungen der schulischen Leistungsbeurteilung und der Einfluss der Lehrpersonen darauf aufgezeigt.