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Das Projekt „Migranten als Gesundheitslotsen - MiGeLo“ der Stadt Kornwestheim wurde vom Ministerium für Soziales und Integration im Rahmen des Förderaufrufes 2019 „Integration vor Ort – Stärkung kommunaler Strukturen“ gefördert. „MiGeLo“ hatte das Ziel, Migrant*innen über das deutsche Gesundheitssystem zu informieren und über Gesundheitsthemen, insbesondere zur Prävention und Gesundheitsförderung zu motivieren, zu sensibilisieren und aufzuklären. Hierfür bildete die Stadt Kornwestheim interessierte Migrant*innen zu Gesundheitslotsen aus, die Migrant*innen aus demselben Kulturkreis über das deutsche Gesundheitssystem sowie gesundheitsförderliche Lebensweisen und Maßnahmen informieren und als "Brückenbauer" in bestehende Systeme rund um das Thema Gesundheit in Kornwestheim und im Landkreis Ludwigsburg tätig sind. Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation zielte auf die Unterstützung des Projekts bei der im Curriculum gesetzten Zielerreichung sowie auf die Weiterentwicklung und bedarfsweisen Verbesserung ab.
Die Studie stellt die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung zur Modellphase des Projektes 'PREJOB: Sprungbrett Schulabschluss‘ vor, die von April 2018 bis Dezember 2020 durchgeführt wurde. Sie beschäftigt sich aus biographischer Perspektive mit der Frage, wie das Bildungsangebot von PREJOB von seinen Adressat_innen wahrgenommen wird.
Im Rahmen biographisch orientierter Interviews wurden vom Schulsystem entkoppelte junge Menschen darüber befragt, wie sie das Unterstützungsangebot von PREJOB wahrnehmen und inwieweit sich durch ihre Teilnahme ihre persönliche Situation mit Blick auf eine Stabilisierung ihrer Lebenslage und auf gesellschaftliche Teilhabe verändert habe.
Auf einer bildungsbezogenen Ebene befasst sich die Studie mit der Fragestellung, inwieweit durch die Projektteilnahme subjektive Entwicklungs- und Bildungsprozesse bei den Teilhehmer_innen initiiert werden können. Der Blick auf den Erwerb schulischer Qualifikationen wird somit also um die Perspektive auf (informelle) Bildungsprozesse und veränderte Handlungskompetenzen erweitert, die eben häufig erst die Voraussetzung für den Erwerb schulischer Qualifikationen darstellen.
Die Studie versteht sich damit prinzipiell als Teil einer Längsschnittstudie im Rahmen einer Langzeitbeobachtung, die über den gegenwärtigen Zeitpunkt hinaus in zwei weiteren Projektschritten den weiteren Bildungsweg der Teilnehmenden eruieren möchte, um so zu einem späteren Zeitpunkt die Frage nach der angestrebten Integration ins Berufs- und Erwerbsleben – beantworten zu können.
Entstehung und Entwicklung der Evangelischen (Fach-) Hochschu-le Rheinland-Westfalen-Lippe 1927-2021
(2021)
Am 1. August 1971 wurde die Evangelische Hochschule Rheinland-Westfahlen-Lippe aus acht verschiedenen (Höheren) Fachschulen in evangelischer Trägerschaft gegründet. Wichtigste Vorgängereinrichtung war dabei die 1927 in Bielefeld entstandene Wohlfahrtsschule des Provinzialverbands der westfälischen Frauenhilfe, die 1930 nach Gelsenkirchen und 1960 nach Bochum umzog. Der vorliegende Forschungsbericht anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Hochschule zeichnet einerseits die Entwicklung dieser Schule über die NS- und Nachkriegszeit hinweg nach, andererseits wird die weitere Geschichte der verschiedenen Studiengänge nach 1971 durch die fünf Jahrzehnte vorgestellt. Dies geschieht jeweils auch mit einem Blick auf den historischen Kontext im Bereich der Sozialen Arbeit und aus der Perspektive früherer Studierender. Im Rahmen eines Interviewprojektes wurden die ehemaligen von heutigen Studierenden befragt zu Motiven ihrer Studienwahl, zu ihren Studien- und Berufserinnerungen sowie zu Studieninhalten, welche ihnen im weiteren Berufsweg geholfen hatten. Insgesamt entsteht das Bild einer Hochschule, die (wie andere ehemalige Fachschulen des Sozialwesens auch) den Weg der Akademisierung einschlug, ohne die notwendige Praxisnähe oder ihr evangelisches Profil zu vernachlässigen.
Der vorliegende Werkstattbericht adressiert Vertreter_innen aus der Praxis der Pflegeberatung und kommunalen Altenhilfe sowie Studierende insbesondere der Sozialen Arbeit, der Pflegewissenschaft und des Gesundheits- und Pflegemanagements. Einleitend wird ein Überblick
zum derzeitigen Pflegeberatungsangebot (Kap. 2) gegeben. Daran anschließend werden die Ergebnisse der Bürger_innen- und der Expert_innenbefragungen vorgestellt (Kap. 3). Die
beteiligten Studierenden haben zudem eine Nachbetrachtung zum Seminar „Alt werden –Pflege benötigen?!“ für diesen Bericht erstellt, die die Seminarinhalte und forschungspraktische Erfahrungen reflektiert (Kap. 4). Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst
und Schlussfolgerungen für die Praxis formuliert (Kap. 5).