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Wege zu einer Kultur des Friedens mit Kindern und Jugendlichen. Ein israelisch-deutscher Vergleich.
(2015)
Formen von Gewalt – von direkter, struktureller sowie kultureller Gewalt - scheinen allgegenwärtig zu sein: im Großen, in Kriegen und Bürgerkriegen, durch Vertreibungen und Folter, in Form von Fremdenhass und Rassismus – und im Kleinen, auf dem Schulhof, im Klassenzimmer, im familiären Umfeld. Neben offener und vordergründiger Gewalt bestimmt auch versteckte Gewalt unseren Alltag: Ungleichheitsstrukturen und fehlende Gerechtigkeit sind Formen von Gewalt und führen zu mehr Gewalt. Wie können auf dem Hintergrund einer derartigen Realität „Wege zum Frieden“ mit und für Kinder und Jugendliche in Israel und in Deutschland aussehen? Wege zum Frieden haben ihren Ausgangspunkt in einer für die Soziale Arbeit entscheidenden Herangehensweise an den positiven Friedensbegriff, der zugleich als Gegensatz zu einem Dreiklang aus Gewalt, Not und Mangel an gesellschaftlicher und persönlicher Freiheit verstanden wird, und der verdeutlicht: Es kann keinen Frieden ohne Gerechtigkeit geben und keine Gerechtigkeit ohne Frieden. Ausgehend von historisch-soziologischen Analysen der beiden Vergleichsländer, die mithilfe von psychoanalytischen Methoden zu erklären versuchen, inwiefern Kinder und Jugendliche durch das Umfeld und die Gesellschaft, in der sie aufwachsen, in ihrem Leben und ihren Einstellungen geprägt und beeinflusst werden sowie auf dem Hintergrund sozialwissenschaftlicher Erhebungen und einer damit verbundenen Betrachtung der verschiedenen facettenreichen Gewaltaufkommen unter Kindern und Jugendlichen mitsamt der Ursachen und Gründe hierfür, werden verschiedene Projekte der Friedenserziehung in Israel und Deutschland beleuchtet und vergleichend gewürdigt (SOS Violence, Israel; Jugendliche werden Friedensstifter/-innen, Deutschland; ASF-Sommerlager, länderübergreifend). Die Projekte beider Länder zur Friedenserziehung zeigen dabei übereinstimmend die Wichtigkeit, Kinder und Jugendliche zu stärken und ihre positiven Eigenschaften zu fördern, um sie zu unterstützen, selbst zu FriedensstifterInnen in ihrem Umfeld zu werden und so die Menschen um sie herum empathisch wahrzunehmen und solidarisch zu unterstützen. Aufgabe der Friedenserziehung in beiden Ländern ist es, den Blick der Kinder weit zu öffnen, um ihnen zu ermöglichen, anderes kennen und schätzen zu lernen, die Vielfalt der anderen als wertvoll wahrzunehmen und dort nicht wegzuschauen, wo ihnen Unrecht und Ungerechtigkeit geschieht. Damit ist die Überzeugung verbunden, dass Kinder und Jugendliche selbst am Frieden im Kleinen, aber auch zukünftig im Großen mitarbeiten können und Veränderungen bewirken. Bilaterale deutsch-israelische Projekte verdeutlichen: Friedenserziehung ist ein Auftrag für die Internationale Soziale Arbeit. Mahatma Gandhi und M.L. Kind sind die Worte zugeschrieben: „There is no way to peace, peace is the way.“
Friede sei mit dir?
(2020)
[Aus der Einleitung]
‚Wie hat sich die Haltung zu Frieden in der evangelischen Kirche und der Gesellschaft verändert und wo stehen wir heute?‘ lautet die Forschungsfrage der vorliegenden Arbeit.
Dabei werden nach Grundlagen wie Begriffserklärungen, psychologischen und biologischen Befunden, Friedenszeichen sowie Religion und Bibel in Bezug auf Frieden verschiedene historische und gesellschaftliche Umstände sowie Äußerungen von Politik, Gesellschaft und Kirche herangezogen, um frühere Friedensvorstellungen herauszuarbeiten.
Dabei geht es um die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus, die Nachkriegszeit, die Demonstrationen in den 60er und 70er Jahren sowie die Wiedervereinigung, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind. Zurück in die Gegenwart mit Blick in die Zukunft werden noch einmal aktuelle Ereignisse beleuchtet.
Da nicht alle Faktoren weltweit berücksichtigt werden können, sind punktuelle Geschehnisse in Deutschland exemplarisch dafür ausgewählt worden. Auf evangelischer Kirchenseite dienen dafür vor allem Theologinnen und Theologen, die sich zur jeweiligen Zeit Gehör verschaffen konnten, also die Bedürfnisse der Menschen auf dem Hintergrund damaliger Zeitgeschehnisse auf- und ernstnahmen.
Die Frage, ob, und wenn ja, wie weit, die evangelische Kirche in der Gesellschaft in Friedensangelegenheit eine Rolle spielt, soll ebenfalls, soweit möglich, beantwortet werden.
Aufgrund der zunehmenden Globalisierung liegt der Blick zu Beginn des 20. Jahrhunderts innerhalb Deutschlands, wird jedoch mit voranschreitender Zeit weltweiter bedacht.