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In dieser qualitativ-rekonstruktiven Studie an der Schnittstelle von qualitativer Bildungsforschung, Familienforschung und Übergangsforschung untersucht Michael Hermes Bildungsorientierungen im Erfahrungsraum Familie. Im Fokus stehen inter- und intragenerationale Aushandlungsprozesse in der Gestaltung und Erfahrung von Übergängen im Bildungssystem. Untersucht werden Fälle am Übergang von Grundschule zum Gymnasium. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Frage, welche Rolle vorhandene Bildungsorientierungen in der Familie spielen. Es entfaltet sich ein Bild vom konjunktiven Erfahrungsraum Familie, in dem biographische Erfahrungen, grundlegende Orientierungen sowie die Familienerziehung ineinander übergehen.
Auf der Grundlage von zehn Familienfällen werden unterschiedliche Dimensionen von Bildungsorientierungen unterschieden. Es erfolgt eine detaillierte Rekonstruktion der jeweiligen Erfahrungsräume der Familien. Abseits milieuspezifischer Zuschreibungen steht das jeweilige konjunktive Wissen der Familienmitglieder im Vordergrund der Rekonstruktionen. Es lassen sich Unterschiede zwischen rekonstruierbaren Bildungsorientierungen herausarbeiten, die jedoch jeweils im konjunktiven Erfahrungsraum der Familie verwurzelt sind und kontinuierlich in diesen hinein wirken. Auch durch Übergänge im Bildungssystem wird diese Kontinuität nicht aufgebrochen. Vielmehr sind es die grundlegenden Bildungsorientierungen von Eltern, die in der Erfahrung von Diskontinuität die Art und Weise der Handlungspraxis bestimmen.
BabySong ist ein Angebot der Heilsarmee für Kleinkinder und ihre Begleitpersonen. Die Arbeit beschreibt BabySong, die Entstehung und Entwicklung und versucht Ziele und Erwartungen zu analysieren. In einem zweiten Teil wird untersucht, wieweit BabySong dem dreifachen Auftrag der Heilsarmee „save souls; grow saints; serve suffering humanity“ entspricht. Schliesslich werden auch einige Impulse formuliert. BabySong entspricht den Bedürfnissen junger Familien: Kinder werden in ihrer Entwicklung gefördert, die Begleitpersonen schätzen es, mit dem Kind einen Morgen in Gemeinschaft mit Menschen in vergleichbarer Lebenssituation zu verbringen. BabySong erreicht viele Familien, auch solche, die nur noch wenige oder gar keineKontakte zu Kirchen haben. Das Angebot entspricht postmodernen Ansprüchen. In BabySong spielen Beziehungen eine entscheidende Rolle: Die Teilnehmenden knüpfen Kontakte untereinander und zu den Leitenden. Über diese Beziehungen entstehen dann auch Brücken zu Folgeangeboten und ins Korps1 hinein. Damit Beziehungen möglich sind, braucht es genügend Mitarbeitende. Idealerweise entsteht ein Team, zusammengesetzt aus Korpsmitgliedern und (ehemaligen) Teilnehmenden. Die Brücke BabySong-Korps müsste vermehrt von beiden Seiten her gebaut und begangen werden. Es gelingt nur selten, Teilnehmende von BabySong in die Korps zu integrieren. Da stellt sich die Frage: Könnte BabySong ein eigenständiges Angebot unter dem grossen Dach des ganzen Korps sein? BabySong wäre dann eine Gemeinde „in der Gemeinde“. Das würde bedeuten, dem spirituellen Aspekt in BabySong einen grösseren Wert zu geben. Die Heilsarmee ist da durchaus offen, neue Wege zu suchen. BabySong entspricht dem dreifachen Auftrag der Heilsarmee: Menschen erfahren, dass der dreieine Gott eine persönliche Beziehung zu ihnen sucht und können sich auf den Weg machen, diesen Gott kennenzulernen. Auf diesem Weg wird auch Jüngerschaft gelernt. Nicht zuletzt ist BabySong auch Sozialdiakonie, Dienst an Familien in ihren spezifischen Bedürfnissen. BabySong ist und bleibt ein aktuelles Angebot der Heilsarmee, das viel Positives bewirkt. Manches konnte noch verbessert werden. Könnte BabySong den Auftrag noch besser erfüllen, wenn sich das Gemeindeverständnis verändern würde? Wäre BabySong näher am Auftrag der Heilsarmee, wenn vermehrt Familien in herausfordernden Situationen erreicht würden?
BeWEGt ist eines von fünf Pilotprojekten unter dem Dach des Transfernetzwerks soziale Innovation s_inn. S_inn ist ein Verbundprojekt von EvH RWL und KatHO NRW. BeWEGt ist ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt, mit dem exemplarisch gezeigt werden konnte, was alles möglich ist, wenn schnittstellenübergreifend gemeinsam und unter Einbeziehung der Familien gearbeitet wird. BeWEGt verfolgt das Ziel, die Beratung von Familien mit einem Kind mit Beeinträchtigungen so zu verbessern, dass die Familien Zugang zu all den Hilfen und Unterstützungen, die ihnen zustehen und die sie für die Bewältigung ihres Alltags brauchen, auch tatsächlich bekommen. In zwei Städten, Bielefeld und Bonn, wurde das Vorhaben umgesetzt.