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Diese Arbeit widmet sich der für den Bereich der frühkindlichen Bildung und Erziehung stark anwachsenden Zielgruppe der geflüchteten Kinder und ihren Familien. Es werden konzeptionelle Überlegungen zur Eingewöhnung und somit zur Integration von Asylbewerberkindern in Kindertagesstätten angestellt.
Die zentrale Fragestellung der Arbeit ist, wie die Eingewöhnung von Asylbewerberkindern und ihren Familien in Kindertagesstätten gelingen kann.
Als theoretischer Hintergrund zur Entwicklung der konzeptionellen Überlegungen, werden die Forschungsergebnisse zur Lebenssituation geflüchteter Familien in Deutschland herangezogen. Die Bedingungen im Herkunftsland und die der Flucht beeinflussen darüber hinaus die Situation der Asylbewerberkinder.
Um nachvollziehen zu können, welchen seelischen Belastungen Kinder mit Fluchthintergrund ausgesetzt sind und welchen Einfluss diese auf die kindliche Entwicklung sowie auf die Ein-gewöhnung in einer Kita nehmen, wird der Stand der Forschung zur seelischen Gesundheit und zum Krankheitsbild der Posttraumatischen Belastungsstörung berücksichtigt.
Theoretische Erkenntnisse für die Eingewöhnung liefern insbesondere die Transitionsforschung und die wissenschaftlich überprüften und in der pädagogischen Praxis verbreiteten Einge-wöhnungsmodelle. Die konzeptionellen Überlegungen zur Eingewöhnung von Asylbewerber-kindern knüpfen an dem Berliner und dem Münchner Eingewöhnungsmodell an, die ent-sprechend der Bedürfnisse der Zielgruppe verändert und erweitert werden. Die Eingewöhnung wird in verschiedene Phasen untergliedert, wobei die Trennungsphase als besonders sensible Phase ausführlich beschrieben wird.
Die Eingewöhnung von Kindern mit Fluchthintergrund kann gelingen, wenn die pädagogischen Fachkräfte über das beschriebene Fachwissen und über die entsprechende Methodenkompetenz in der Gestaltung von Transitionen verfügen und die Eingewöhnung flexibel und situativ auf die Bedürfnisse der Klientel abstimmen.
Seit einigen Jahren steigen auch in Deutschland die Zahlen ankommender Asylsuchender aufgrund von Krisen und Konflikten in der globalisierten Welt. Es stellt sich daher innerhalb der Bundesrepublik die Frage, wie Strukturen und Kapazitäten zur Aufnahme der ankommenden Schutzsuchenden geschaffen werden können. Im Jahr 2015 wurden durch Überforderung der innerdeutschen Behörden und einer Überlastung der vorhandenen Strukturen im Rahmen des Asylverfahrens bestehende Missstände in den Unterbringungen der Länder und Kommunen deutlich. Im Zentrum der Kritik standen immer wieder Erstaufnahmeeinrichtungen oder provisorisch eingerichtete Notunterkünfte. Die Unzufriedenheit der Aufgenommenen führte zu Konflikten innerhalb der Einrichtungen, die häufig große Polizeieinsätze verlangten und die Bevölkerung beunruhigten. Auch Mitarbeitende in den Unterbringungen stießen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Hierbei entstehen Berührungspunkte zwischen Sozialer Arbeit und Polizei.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher mit der Untersuchung möglicher Synergien und Konfliktbereiche im Flüchtlingsbereich, die durch die Zusammenarbeit der bisher konfliktbeladenen Beziehung zwischen den Professionen Soziale Arbeit und Polizei entstehen können. Dazu wird ein Best-Practice-Beispiel einer Notunterkunft untersucht, in der Polizei und Träger ein präventiv orientiertes Konzept angewandt haben.