Filtern
Dokumenttyp
- Report (Bericht) (2)
- Bachelor Thesis (1)
- Dissertation (1)
Sprache
- Deutsch (4)
Volltext vorhanden
- ja (4)
Gehört zur Bibliographie
- nein (4) (entfernen)
Schlagworte
- Wohnen (4) (entfernen)
Die Selbstständige Wohnen gem. GmbH (SeWo) als Tochtergesellschaft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) fördert 15 Wohnprojekte für je 10-15 Menschen mit vergleichsweise höherem Hilfebedarf in Kommunen in Westfalen-Lippe. Die Mieter/innen leben mit Unterstützung in ihren eigenen Wohnungen. Durch sozialraum- bzw. quartiersbezogene Arbeit und technische Unterstützung soll die Teilhabe, die Selbstständigkeit und die Sicherheit der Mieter/innen mit Beeinträchtigungen nachhaltig verbessert werden.
Die Evaluation des SeWo-LWL Programms für selbstständiges und technikunterstütztes Wohnen im Quartier umfasst die drei Themenbereiche: Bauen für das Wohnen von Menschen mit Behinderung; Sozialraumorientierung und soziale Inklusion; technikunterstütztes Wohnen. Für diese drei Themenbereiche werden abschließend aufgrund der im Projekt ausgewerteten Erfahrungen und unter Berücksichtigung der aktuellen Herausforderungen Empfehlungen ausgesprochen.
Das Evaluationsprojekt hat die sozialraum- und quartiersbezogene Arbeit der Anbieter sowie die daraus resultierenden Teilhabemöglichkeiten der Mieter/innen multiperspektivisch erhoben und bewertet. Zudem werden die Barrieren und Förderer für die Realisierung der Wohngebäude analysiert sowie haustechnische Lösungen und die Chancen für Mieter/innen dargestellt.
Die quartiers- und sozialraumbezogene Arbeit wird aus der Perspektive der Quartiers- und Teilhabgestalter/innen und aus der Perspektive der Mieter/innen mit Behinderung bewertet:
- Qualitative Inhaltsanalyse der Anbieterkonzepte
- Strukturierte Netzwerkkarte mit Kooperationsbeziehungen im Quartier
- Workshop mit den Quartiers- und Teilhabegestalter/innen aus allen Wohnprojekten
- Fokusgruppen mit den Mieter/innen in den Wohnprojekten
- Strukturierter Dokumentationsbogen mit Eco-Map zur sozialraum- und quartiersbezogenen Teilhabe für jede Mieterin/ jeden Mieter zu drei Erhebungszeitpunkte
- Qualitative Einzelinterviews mit Quartier- und Teilhabegestalter/innen
Was sind Atmosphären? Woher kommen sie, wen tangieren sie und welche Rolle spielen sie für das Wohnen im Altenheim? Um diese Fragen zu beantworten, habe ich ausgehend vom Atmosphärenbegriff nach Böhme (2001a) Wohnen im Altenheim mit Hilfe eines neoästhetischen Ansatzes beforscht. Schmitz (2007: 277), der Wohnen als „Kultur der Gefühle im umfriedeten Raum“ definiert, zeigt, dass das komplexe Vermögen des Wohnens sehr stark von den ortsräumlichen Atmosphären abhängig ist. Dies wirft einerseits die Frage auf, welche Atmosphären das Wohnen begünstigen und andererseits, ob wohnen in einem Altenheim überhaupt möglich ist. Mit dem Übersiedeln in ein Altenheim wird das Wohnen zumindest temporär unterbrochen. Nach dem Einzug konnte ich drei Phasen identifizieren, die mit jeweils verschiedenen Qualitäten gespürt werden und letztlich zum Wohnen führen können: der Übergang, das Einwohnen, das Wohnen. Die Phase des Übergangs zeigt sich darüber hinaus in drei unterschiedlichen Facetten – der Übergang als diffuser Richtungsraum, der Übergang als Gefangensein im Aufenthalt sowie der dauerhafte Übergang. Während der Übergang eine ergebnisoffene Phase der Neuorientierung darstellt, ist das Einwohnen mit der Angliederungsphase nach van Gennep (2005) vergleichbar. Der Raum, in dem man lebt, wird vertrauter. Man verwächst immer mehr mit ihm und es bilden sich mehr und mehr Ge-wohn-heiten heraus, bis man fließend zum Wohnen gelangt. Wie die Ergebnisse dieser praxisorientierten Arbeit zeigen, wird dieser Prozess nicht so linear durchlaufen, wie er hier skizziert wird. Wohnen im Altenheim ist zwar grundsätzlich möglich, stellt aber nicht die Regel dar. Die Herausforderung für die Praxis besteht darin, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Wohnen im Heim ermöglicht wird. Derzeit muss konstatiert werden, dass es sich bei der aktuellen Bezeichnung des Be-wohners oft um einen euphemistischen „Etikettenschwindel“ handelt.
Wohnen stellt einen wichtigen Aspekt menschlicher Existenz dar und gewinnt insbesondere im Alter an Bedeutung, da sich der individuelle Lebensmittelpunkt zumeist auf den privaten Wohnraum und die angrenzende Wohnumgebung zentriert.
Beide Aspekte werden dabei durch objektive Wohnbedingungen und subjektive Bedürfnisse bestimmt und können bei einem angemessenen Vorhandensein bzw. angemessener Befriedigung, Lebenszufriedenheit, -qualität und ein adäquates Altern ermöglichen.
Dies gilt gleichermaßen für Menschen im höheren Lebensalter mit einer psychischen Erkrankung und einem vorhandenen oder zukünftigen Pflegebedarf, welche gegebenenfalls Unterstützung eines professionellen Versorgungssystems in Anspruch nehmen (möchten).
Im Kontext psychische Erkrankung, Alter und Wohnen besteht in der Region Nürnberg eine Diskrepanz zwischen vorhandenen fachspezialisierten Wohnangeboten und bestehendem Bedarf. Dies macht bis zum aktuellen Zeitpunkt Umzüge in konventionelle Alten- und Altenpflegeheime notwendig. Vor allem bei älteren Menschen mit langfristig bestehender psychischer Erkrankung, ist hingegen ein (spezifischer) Versorgungsbedarf zu vermuten, welcher aus der psychischen Beeinträchtigung resultiert.
In der vorliegenden empirischen Arbeit werden Faktoren für spezialisiertes Wohnen ermittelt, welche die Wohnbedürfnisse von älteren Menschen mit psychischer Erkrankung und vorhandenem oder potenziellem Pflegebedarf in der Region Nürnberg zufriedenstellen.
In der vorliegenden empirischen Arbeit werden, mittels einer qualitativen Expertenbefragung, welche durch Adressaten und Professionelle (N = 6) repräsentiert werde, Faktoren für spezialisiertes Wohnen ermittelt, welche die Wohnbedürfnisse von älteren Menschen mit psychischer Erkrankung und vorhandenem oder potenziellem Pflegebedarf in der Region Nürnberg zufriedenstellen. Jene differenzieren sich in (umwelt-) räumliche, inhaltliche, soziale und subjektive Faktoren und erfüllen insbesondere die Bedürfnisse nach Autonomie, sozialen Kontakten und Beziehungen, Sicherheit sowie körperlichen Grundbedürfnissen.
Die Ergebnisse befürworten ein Konzept des spezialisierten Wohnens, welches ein segregatives Konzept verfolgt und zwei verschiedene Wohnsettings (ambulant betreutes/ stationäres Wohnen) miteinander kombiniert. Dennoch wird das Wohnangebot, im Hinblick auf seine segregative Struktur und den damit einhergehenden Exklusionsrisiken, kritisch reflektiert. Als Folgerungen lassen sich der Ausbau und die Stärkung von regionalen gerontopsychiatrischen Versorgungsstrukturen benennen.
Wie können und sollen teilhabeförderliche Wohnsettings und Unterstützungsstrukturen für älter werdende Menschen organisiert und gestaltet werden? Diese Frage versucht das BMBF-Forschungsprojekt MUTIG zu beantworten. Das Akronym „MUTIG“ steht für „Modelle der unterstützten Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung im Alter innovativ gestalten“.
MUTIG steht zudem für eine Haltung, die Chancen des sich verändernden Blicks auf die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen (Stichworte: UN-BRK, BTHG) gerade auch für die Unterstützung der Teilhabe in der Lebensphase Alter zu nutzen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Forschungsprogramms SILQUA-FH von Oktober 2015 bis Oktober 2018 gefördert. Prof. Dr. Friedrich Dieckmann und Prof. Dr. Sabine Schäper und ihr Team vom Institut für Teilhabeforschung der Katholischen Hochschule NRW kooperieren in dem Projekt mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Abteilung LWL-Behindertenhilfe, und dem Landesverband Lebenshilfe NRW e.V. Ziel des Projektes ist es zu formulieren, wie Wohnsettings und Unterstützungsstrukturen für ältere Menschen mit geistiger Behinderung so gestaltet werden können, dass sie ein hohes Maß an Teilhabe im Sinne der UN-BRK ermöglichen und gleichzeitig für Leistungsanbieter organisierbar und für Leistungsträger sowie Leistungsanbieter finanziell tragfähig sind. Dabei sind die sich verändernden sozialrechtlichen Bedingungen (BTHG, Pflegestärkungsgesetz 3) zu beachten.
In diesem ersten Zwischenbericht werden die Ergebnisse des Arbeitspakets 1 dargestellt, eine Ist-Stand Analyse der Wohnsituation von Erwachsenen mit geistiger Behinderung und der Umzüge älterer Menschen mit geistiger Behinderung in Westfalen-Lippe. Die geographische Eingrenzung ergibt sich daraus, dass für dieses Teil-Bundesland mit 8,2 Mio. Einwohner/innen ausreichend verlässliche Verwaltungsdaten des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), dem überörtlichen Träger der Eingliederungshilfe, analysiert werden können. Darüber hinaus wurden Primärerhebungen in diesem Gebiet durchgeführt. Es wird davon ausgegangen, dass die Ergebnisse, die die Untersuchungen in Westfalen-Lippe zeigen, in vielen Hinsichten auch die Wohnsituation und das Umzugsgeschehen von älteren Menschen mit geistiger Behinderung in anderen Teilen Deutschlands widerspiegeln, auch wenn mit regionalen und historisch bedingten Unterschieden (z.B. zwischen neuen und alten Bundesländern) zu rechnen ist.