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Die Debatte um ferngesteuerte und sogenannte "autonome" militärische Robotik hat auch zu neuen Anfragen, an das soldatische Ethos geführt: Sollen Soldatinnen und Soldaten auch Risiken tragen, die sie mit technologischen Mitteln leicht vermeiden könnten? Werden durch den Einsatz von Drohnen und autonomen Waffensystemen militärische Tugenden zugrunde gehen? Wie viel technologische Asymmetrie ist in einem Kampf noch akzeptabel? Bedarf es eines neuen Ethos der Ritterlichkeit für Soldaten? Der vorliegende Band versucht, in einer thematischen Auswahl den traditionellen Grundideen von Ritterlichkeit und militärischer Tugend, wie etwa Tapferkeit, nachzuspüren. Auch fragt er nach der ethischen Bedeutung dieser soldatischen Eigenschaften für gegenwärtige Konflikte.
The publication shows the significance of certain conflicts in international politics, considers how conflicts are dealt with in the theological and philosophical tradition as well as the approaches to a constructive conflict culture and their political institutionalization. Finally, the author explains how soldiers can be part of such a constructive conflict culture.
Die Thesis beschäftigt sich mit der Identität von drei Frauen aus der ehemaligen Sowjetunion in Bezug auf die Bedeutung des Deutschseins.
Mithilfe von Interviews zeigt sie auf wie sich die Bedeutung des Deutschseins im Laufe der Zeit als sie noch in der Sowjetunion lebten bis jetzt, mit ihrem Leben in Deutschland, entwickelt hat.
Grundlage und Fundament aller hochschulischer und universitärer Institutionen ist die Freiheit von Forschung und Lehre. Das klingt beinahe trivial und ist doch gegenwärtig alles andere als selbstverständlich. Noch keine zwei Jahre ist es her, dass hunderttausende Menschen in mehr als 500 Städten weltweit im „march for science“ auf die Straße gingen, um ein Zeichen zu setzen für die Wissenschaft, für die Freiheit von Wissenschaft und Forschung. „Science, not Silence“ war das leitende Motto. Wissenschaft und Forschung, so der Tenor der Veranstaltungen, seien die tragenden Säulen des demokratischen Systems. Der Politikwissenschaftler Anton Pelinka brachte es in Anspielung an die politische Situation in Ungarn und den USA auf den Punkt: Wenn die Freiheit der Wissenschaft gefährdet ist, ist die Freiheit der Demokratie gefährdet. In diesem Zusammenhang erinnere ich auch an die Aussagen des Psychologen Klaus Holzkamp, der einmal meinte, Wissenschaft sei ein nie abgeschlossener Prozess menschlichen Erkenntnisgewinns. Als ein dauernder Kampf gegen Borniertheit, Oberflächlichkeit und Scheinwissen sei sie ein permanentes infrage-Stellen des scheinbar Selbstverständlichen.
(Aus dem Vorwort von Rektor Franz Keplinger)
Zusammenfassung
Hintergrund: Simulationstraining ist ein elementarer Bestandteil, mit dem nachweislich Komponenten wie technische als auch nicht-technische Fähigkeiten im Rahmen von Teamtraining verbessert werden können. Durch regelmäßige Anwendung können die Zusammenarbeit im Team verbessert, mögliche Fehler vermieden und damit die Patientensicherheit erhöht werden. Ziel dieser Online-Umfrage war es, den aktuellen Stand an Zentren in der Bundesrepublik Deutschland zu ermitteln und einen Überblick über die Bereiche zu geben, in denen Simulationstraining angewandt wird. Weiter interessierte, wie die Akzeptanz seitens der Teilnehmenden ist und ob sie sich durch diese Trainings sicherer fühlen.
Methode: Mittels einer Online-Umfrage wurden 73 Kliniken zwecks Teilnahme kontaktiert. Letztendlich konnten die Daten von 42 Kliniken erfasst und ausgewertet werden. Die Darstellung der Ergebnisse erfolgte in Tabellen und Diagrammen mit entsprechender Deskription.
Ergebnisse: Die Kliniken sind allesamt sehr gut ausgestattet und bieten viele Trainingsoptionen im Feld Simulation an. Dies reicht von einfachen Skills über Patientensimulationsprogramme mit Mimen bis hin zu komplexen in-situ Szenarien. Profitieren können von den Angeboten nicht nur die Mitarbeiter in den von hoher Dynamik geprägten Arbeitsbereichen Anästhesie/Notfallmedizin sondern auch Studierende und Auszubildende. Die Aussagen der Befragten sind überwiegend positiv über den Zugewinn an Sicherheit durch den Einsatz von Simulationtraining.
Schlussfolgerung: Patienten und Mitarbeiter profitieren ganz entscheidend durch diese Trainings. Die oft interdisziplinären Schulungen bieten die Möglichkeit Kompetenzen in ganz unterschiedlichen Bereichen zu verbessern und damit die Patientensicherheit zu erhöhen. Eine feste Implementierung könnte für die Kliniken von Interesse sein, da durch den kontinuierlichen Einsatz Fehler vermieden und damit letztendlich auch Kosten eingespart werden können. Eine Curriculare Verankerung von Maßnahmen zur Erhöhung der Patientensicherheit ist vorrangig anzustreben.
Pädophilie
(2019)
Ziel dieser Arbeit ist die differenzierte Betrachtung und Aufklärung über Pädophilie als Sexualstörung und die damit einhergehende Herausforderung für die Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession.
Hierzu wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, um die Prävalenz in Deutschland zu eruieren. Anhand ausgewählter Fachliteratur aus Büchern und Zeitschriften, wird Pädophilie definiert und ihre Ursachen dargelegt. Zusätzlich werden Therapie- bzw. Präventionsmöglichkeiten vorgestellt. Ferner wird der Auftrag der Sozialen Arbeit betont, die selbst bei einem solch sensiblen und emotionalisierendem Thema ethische und moralische Professionalität wahren sollte, womit sie einen gesellschaftlichen Beitrag zu einer differenzierten und reflektierten Bewertung leistet.
(Aus der Einleitung, S. 3f.)
Der Beitrag versucht anhand von drei konkreten Kirchenkampfschriften aus der Feder von kirchlichen Persönlichkeiten aus Neuendettelsau die Gedankenprozesse im sogenannten Kirchenkampf der evangelischen Kirchen in der Zeit des Nationalsozialismus zu veranschaulichen.
Er stützt sich dabei auf Texte aus dem Projekt "Digitale Bibliothek des Kirchenkampfes" der Arbeitsgemeinschaft der Archive und Bibliotheken in der evangelischen Kirche, das zum Ziel hat, die überlieferten Kirchenkampfschriften an einer Stelle bibliographisch zu verzeichnen und in digitalisierter Form zu veröffentlichen.
[Eine gekürzte und unkommentierte Fassung des Artikels ist erschienen in: Augustana-Journal, Nr. 5(2019/20)]
Im Mittelpunkt des Projekts steht die Frage:
Wie gelingt Partizipative Gesundheitsforschung mit Menschen mit Lernschwierigkeiten?
Wir machen mit dieser Publikation unsere Erfahrungen und Erkenntnisse nachvollziehbar und hoffen, dass GESUND! als Beispiel guter Forschungspraxis andere dazu ermutigt, Partizipative Forschung zu realisieren. Partizipative Forschung ist nicht bessere Forschung, sie ist auch nicht wertvoller oder anspruchsvoller als andere Ansätze guter Forschung. Aber wir sehen in diesem Ansatz einen Mehrwert für die „traditionelle” Wissenschaft, der mit keinem anderen Forschungsansatz realisiert werden kann.
„Ich brauche dich!“
(2019)
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich zum einen mit den Grundannahmen der Bindungstheorie nach John Bowlby, wie beispielsweise dem Konzept der Feinfühligkeit, sowie häufig auftretenden Risikofaktoren von Bewohnerinnen stationärer Mutter-Kind-Einrichtungen und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Bindungsentwicklung zwischen Bezugsperson und Kind.
Diese sozialpädagogische Wohnform ist Teil der Hilfen zur Erziehung und gesetzlich verankert in §19 SGB Vlll (vgl. dejure.org). Die Mütter benötigen meist Unterstützung in der Pflege und Erziehung ihres Kindes und sollen zudem in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und ihrer Erziehungsfähigkeit gestärkt und gefördert werden. Dadurch soll das Wohl des Kindes langfristig gesichert werden und die Familie zu einer selbstbestimmten Lebensführung befähigt werden (vgl. dejure.org; Winkelmann, 2014, S. 73; Hontschik & Ott, 2017, S. 123-127).
Aufgrund möglicher Defizite in den Beziehungskompetenzen der Mütter mitunter resultierend aus den zuvor beschriebenen Risikofaktoren, scheint eine Förderung dieser Kompetenzen, wie beispielsweise der mütterlichen Feinfühligkeit, notwendig und sinnvoll.
Daher werden zum anderen zwei bindungsorientierte Interventionskonzepte vorgestellt: das Gruppenangebot SAFE – Sichere Ausbildung für Eltern nach Karl Heinz Brisch und die entwicklungspsychologische Beratung (EPB) für einzelne Elternteile oder -paare nach Ute Ziegenhain et al. Der anschließende Vergleich der Konzepte verdeutlicht, weshalb die entwicklungspsychologische Beratung für die Klientel stationärer Mutter-Kind-Einrichtungen in den meisten Fällen besser geeignet ist als das SAFE-Programm.
Im Rahmen dieser Arbeit wird die Entwicklung der Wirkungsmessung in der Sozialen Arbeit, sowie der Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) erläutert. Zudem werden verschiedene Modelle der Wirkungsmessung dargestellt, hierbei wird zwischen inhaltlichen und monetären Ansätzen unterschieden. Bei den inhaltlichen Ansätzen handelt es sich um den Capabilities Approach nach Sen / Nussbaum und um zwei Fragebögen. Die monetären Ansätze sind die Kosten-Nutzen-Analyse und der Social Return on Investment (SROI).
Zum besseren Verständnis wird nach der Beschreibung eines Modells eine Studie vorgestellt, die die Wirkung in der Jugendhilfe misst. Die Berechnung des SROIs stellt eine ganzheitliche Betrachtung der Wirkungen dar, weswegen im zweiten Teil der Arbeit Überlegungen angestellt werden, wie die Berechnung des SROIs für die SPFH aussehen könnte. Der Schwerpunkt hierbei liegt auf der Erstellung von Wirkungsketten und auf der Berechnung von Alternativkosten.
Ein wichtiges Ergebnis ist, dass die Kosten für SPFH durch diese selbst getragen werden und ein gesellschaftlicher Mehrwert entsteht.
[Aus der Einleitung, S. 6f.]
Die Studie „The Syrian Refugee Youth Study” von Florian Sichling an der University of
Missouri – St. Louis, School of Social Work beschäftigt sich mit der Thematik
unbegleiteter minderjähriger männlicher Flüchtlinge in Deutschland und Amerika. Die
Datenerhebung im Rahmen dieser Studie basiert auf narrativen Interviews. Die für
diese Arbeit relevanten Daten stammen aus Gesprächen mit männlichen Geflüchteten,
die als Minderjährige in Nürnberg in Deutschland ankamen. Insgesamt nahmen 36
junge Männer aus Nürnberg und Umland teil. Diesen wurden unter anderem Fragen zu
ihrer Kindheit in ihrem Herkunftsland, der Eltern-Kind-Beziehung, Fragen zur
Fluchtgeschichte und ihren Zukunftsplänen in Deutschland gestellt.
Im Rahmen dieser Arbeit soll ein Teil der Studie ausgewertet und interpretiert werden
und so neue Erkenntnisse für die Soziale Arbeit gewonnen werden. Mittelpunkt der
Arbeit ist die Thematik der Fluchtgeschichte. Der Autor befasst sich mit den
Auswirkungen traumatischer Fluchterfahrungen unbegleiteter syrischer Jugendliche
und die Auswirkungen auf Adaptionsperspektiven und Bedarfslagen. Es handelt sich
um eine explorative Studie zu den Fluchthintergründen und -erlebnissen männlicher
Jugendlicher aus Syrien. Da sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als auch in der
Fachliteratur – insbesondere der Traumaforschung und diverser Migrationstheorien –
ein Konsens zu bestehen scheint, dass die Erfahrungen vor und während der Flucht
direkte Auswirkungen auf die Hilfsbedarfe und Adaptionsstrategien von Flüchtlingen
hat (vgl. Faustmann, 2018, p. 57 ff), versucht die vorliegende Studie einen tieferen
Einblick in diese Erlebnisse zu gewinnen.
Zunächst wird in einem Grundlagenteil eine kurze Darstellung der politischen Lage in
Syrien dargeboten. Es werden Definitionen von Flucht, traumatischen Erfahrungen und
Adaption dargestellt. Anschließend wird in Kapitel 3 auf die Art der Methodik und den
Bezug zur Sozialen Arbeit eingegangen. Anschließend wird die Stellung der Autorin
reflektiert. In Teil 4 der Arbeit geht es um die Datenerhebung basierend auf den Interviews der Studie „The Syrian Refugee Studies“ und deren Ergebnisse und Erkenntnisse für die Soziale Arbeit. Diese Ergebnisse sollen anschließend in Vergleich mit den Ergebnissen der Adaptionstheorie nach Jean Piaget gestellt werden.
Abschließend soll ein Ausblick für die Soziale Arbeit dargeboten werden.
In den letzten sechzig Jahren hat ein enormer gesellschaftlicher Erkenntnisprozess stattgefunden, der bis heute nicht abgeschlossen ist und es wahrscheinlich in absehbarer Zeit nicht sein wird. Im Zentrum dieses Prozesses steht die Frage danach, wie es der Weltgesellschaft möglich sein wird, ihr Überleben auf der Erde dauerhaft zu sichern.
Am Anfang stand die Erkenntnis darüber, dass die natürlichen Ressourcen der Erde, welche die Grundlage alles menschlichen Lebens sind, Grenzen haben und dass es der Menschheit obliegt, diese Grenzen nicht zu überschreiten und die Ressourcen nicht zu übernutzen, wenn sie ihre Existenzfähigkeit dauerhaft sicherstellen möchte. Es entwickelte sich ein neues Umweltbewusstsein. Weil die komplexen Zusammenhänge des planetarischen Systems über von Menschen gezogenen Grenzen hinweg funktionieren, folgte die Erkenntnis, dass umweltpolitische Maßnahmen nur global wirken können und nur im Zusammenspiel von Mensch und Natur. Die UNO institutionalisierte eine internationale Umweltpolitik und entwarf das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung, welches die dauerhafte Existenzfähigkeit der Menschheit an eine intra- und intergenerationell gerechte Verteilung der natürlichen Ressourcen knüpfte. Verwirklicht werden sollte dieses Leitbild nach Maßgabe der UNO innerhalb eines kapitalistischen Weltwirtschaftssystems und mit Hilfe eines grünen globalen wirtschaftlichen Wachstums. Wirtschaftswachstum und Umweltschutz lassen sich vereinbaren, so die Idee, wenn die natürlichen Ressourcen klüger eingesetzt und der Ressourcenverbrauch vom Wachstum abgekoppelt werden würde. Weil diese Strategie bis heute nicht die gewünschten Effekte zeigt, gibt es berechtigte Zweifel an einer grundsätzlichen Vereinbarkeit von Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum. Weltweit entwerfen Wissenschaftler*innen Modelle für transkapitalistische Wirtschafts- und Gesellschaftsmodelle, die, ohne wirtschaftliches Wachstum, eine dauerhafte Existenz der Menschheit sowie intra- und intergenerationelle Gerechtigkeit sicherstellen sollen.
Die Soziale Arbeit hat sich, bisher vor allem über die Institutionen der Internationalen Sozialen Arbeit, in diesen Prozess eingeschaltet und mit der Global Agenda Ziele und Strategien entworfen, welche die Perspektive der Sozialen Arbeit in den Prozess um Nachhaltigkeit einbringen und die Idee der Nachhaltigkeit in die Praxis der Sozialen Arbeit transportieren sollen. Grundlegend dafür sind eine globale Perspektive und die Erweiterung des Umweltbegriffs in der Sozialen Arbeit um die natürliche Umwelt.
Die Integration des Nachhaltigkeitsgedankens in die Soziale Arbeit bedeutet einen nicht unbedeutenden Transformationsprozess und eine Neujustierung von Profession und Disziplin. Um diesen Prozess zu gestalten ist die Mitarbeit der Hochschulen als Ausbildungsstätten und als Forschungseinrichtungen unverzichtbar. Hochschulen der Sozialen Arbeit haben von zwei Seiten einen Auftrag zum nachhaltigen Handeln bekommen. Von Seiten der Profession und Disziplin, die sich mit der Global Agenda selbst einen Auftrag gegeben hat und von Seiten der Weltgemeinschaft, die Hochschulen ebenfalls als wichtige Akteur*innen im Nachhaltigkeitsprozess identifiziert. Die deutsche Hochschullandschaft hat diesen Auftrag angenommen und begonnen, Konzepte für die Ausrichtung von Hochschulen in Richtung Nachhaltigkeit zu entwickeln. Diese Konzepte empfehlen den Hochschulen sehr konkrete Maßnahmen in den Handlungsfeldern Nachhaltigkeitsberichterstattung, Lehre, Forschung, Transfer, Governance und Betrieb. Die enge Verknüpfung von ökologischen und sozialen Aspekten, eröffnen der Sozialen Arbeit die Chance, nicht nur die Hochschulen der Sozialen Arbeit nachhaltiger zu gestalten, sondern auch den Nachhaltigkeitsprozess sozialer zu gestalten und die soziale Dimension der Nachhaltigkeit zu stärken.
Im Laufe der letzten zehn Jahre hat der Begriff der Professionalisierung, im Kontext sozialarbeiterischer/sozialpädagogischer, therapeutischer und rehabilitativer Berufe, immer mehr an Bedeutung in der tiergestützten Arbeit gewonnen (vgl. Greiffenhagen 2019, 11). Die Einsätze von tiergestützten Interventionen (TGI) werden am häufigsten mit Hunden durchgeführt (vgl. Wohlfarth/Mutschler 2018, 186). In der Sozialen Arbeit wird das von Lothar Böhnisch entwickelte Konzept der Lebensbewältigung als ein fachlich anerkannter Ansatz geschätzt, der sich mit der Bewältigung kritischer Lebenssituationen und damit einhergehenden Erlebnissen des Verlusts von Selbstwirksamkeit, sozialer Anerkennung und Selbstwert beschäftigt (vgl. Böhnisch 2019, 20f.). Da der Professionalisierung von TGI eine bedeutsame Rolle im aktuellen Fachdiskurs zukommt, Hunde in den meisten Fällen tiergestützter Arbeit eingesetzt werden und Böhnischs Konzept der Lebensbewältigung in der Sozialen Arbeit fachlich anerkannt wird, wurde die folgende Forschungsfrage entwickelt:
Inwiefern lässt sich der praktische Einsatz von TGI mit einem professionell ausgebildeten Begleithund, im Kontext des theoretisch-praktischen Ansatzes von Lothar Böhnischs Konzept der Lebensbewältigung, in der Sozialen Arbeit begründen und dadurch als sinnvoll erachten?
Ziel der Beantwortung dieser Fragestellung war es, eine Verbindung zwischen einem exemplarischen Einsatz eines Begleithundes in einer tiergestützten Interventionsform und einer der grundlegenden Theorien der Sozialen Arbeit zu schaffen, und dadurch eine weitere Professionalisierung tiergestützter Einsätze zu ermöglichen. Die Fragestellung wurde anhand der Wirksamkeit von TGI mit einem Begleithund für die Praxis bewältigungsorientierter Sozialer Arbeit sowie der Gegenüberstellung der Chancen und Grenzen eines Begleithundeinsatzes im Kontext bewältigungsorientierter Handlungsaufforderungen und Methoden erarbeitet und diskutiert.
A longitudinal pilot study on stress-levels in the crowdsensing mHealth platform TrackYourStress
(2019)
Background: The mobile phone app, TrackYourStress (TYS), is a new crowdsensing mobile health platform for ecological momentary assessments of perceived stress levels.
Objective: In this pilot study, we aimed to investigate the time trend of stress levels while using TYS for the entire population being studied and whether the individuals’ perceived stress reactivity moderates stress level changes while using TYS.
Methods: Using TYS, stress levels were measured repeatedly with the 4-item version of the Perceived Stress Scale (PSS-4), and perceived stress reactivity was measured once with the Perceived Stress Reactivity Scale (PSRS). A total of 78 nonclinical participants, who provided 1 PSRS assessment and at least 4 repeated PSS-4 measurements, were included in this pilot study. Linear multilevel models were used to analyze the time trend of stress levels and interactions with perceived stress reactivity.
Results: Across the whole sample, stress levels did not change while using TYS (P=.83). Except for one subscale of the PSRS, interindividual differences in perceived stress reactivity did not influence the trajectories of stress levels. However, participants with higher scores on the PSRS subscale reactivity to failure showed a stronger increase of stress levels while using TYS than participants with lower scores (P=.04).
Conclusions: TYS tracks the stress levels in daily life, and most of the results showed that stress levels do not change while using TYS. Controlled trials are necessary to evaluate whether it is specifically TYS or any other influence that worsens the stress levels of participants with higher reactivity to failure.
Mobile apps are increasingly utilized to gather data for various healthcare aspects. Furthermore, mobile apps are used to administer interventions (e.g., breathing exercises)to individuals. In this context, mobile crowdsensing constitutes a technology, which is used to gather valuable medical databased on the power of the crowd and the offered computationalcapabilities of mobile devices. Notably, collecting data withmobile crowdsensing solutions has several advantages comparedto traditional assessment methods when gathering data overtime. For example, data is gathered with high ecological validity, since smartphones can be unobtrusively used in everyday life. Existing approaches have shown that based on these advantages new medical insights, for example, for the tinnitus disease, can be revealed. In the work at hand, data of a developed mHealth crowdsensing platform that assesses the stress level and fluctuations of the platform users in daily life was investigated. More specifically, data of 1797 daily measurements on GPS and stress-related data in 77 users were analyzed. Using this data source, machine learning algorithms have been applied with the goalto predict stress-related parameters based on the GPS data of the platform users. Results show that predictions become possible that (1) enable meaningful interpretations as well as (2) indicate the directions for further investigations. In essence, the findings revealed first insights into the stress situation of individuals over time in order to improve their quality of life. Altogether, the work at hand shows that mobile crowdsensing can be valuably utilized in the context of stress on one hand. On the other, machine learning algorithms are able to utilize geospatial data of stress measurements that was gathered by a crowdsensing platform with the goal to improve the quality of life of its participating crowd users.
Ziel – Die vorliegende Bachelorarbeit analysiert die Fragestellung: Welche Wirkung hat das Heilpädagogische Reiten und Voltigieren auf Kinder und Jugendliche im Autismus-Spektrum und inwieweit kann die Wirksamkeit empirisch nachgewiesen bzw. gesichert werden. Ziel ist Kostenträger zu sensibilisieren, zu motivieren und zu aktivieren, pferdegestützte Interventionen finanziell zu bezuschussen.
Methode – Zur Bearbeitung der Fragestellung wird eine literatur- und studiengestützte Analyse durchgeführt, deren Grundlage die theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema Autismus und dem Konzept des Heilpädagogischen Reitens und Voltigierens (HPV/R) bildet. Hinsichtlich Autismus wird eine verstehende Perspektive eingenommen, die im Sinne des Neurodiversitätsansatzes, Autismus als Form menschlichen Seins anerkennt (Prizant und Fields-Meyer 2015: 4; Walker 2018: 89). Zur Erläuterung des Konzepts des Heilpädagogischen Reitens und Voltigierens wird auf den Fachverband Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten (DKThR) (Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten e.V. Fachverbanda) zurückgegriffen und zur Klärung der Mensch-Tier-Beziehung auf die Biophilie-Hypothese von Edward O. Wilson, das Konzept der Du-Evidenz mit Bezug auf Karl Bühler, Theodor Geiger, Konrad Lorenz, Sylvia Greiffenhagen und die Kommunikation und Interaktion zwischen Mensch-Tier (Vernooij und Schneider 2018: 4). Anhand der gewonnenen theoretischen Erkenntnisse wird ein Leitfaden zur Analyse der, vorab aufgrund des wissenschaftlich fundiertes Studiendesign ausgewählten „Evaluationsstudie ‘TAPfer- Therapeutische Arbeit mit dem Pferd ‘“ (Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten e.V. Fachverbandb) des DKThR und der amerikanischen Studie „Randomized Controlled Trial of Therapeutic Horseback Riding in Children and Adolescents With Autism Spectrum Disorder“ (Gabriels u.a. 2015), erstellt. Im Leitfaden (s. Anhang S. 1-12) werden die Studien anhand ihres Studiendesigns (wissenschaftliche Fragestellung, Studienpopulation, den Studientyp und die Messverfahren) und im Hinblick auf die Wirkung des HPV/R, die sich auf die Besonderheiten im Bereich der Wahrneh-mung, des Lernverhaltens, der Stärken, der Motorik, der Sprache, der Emotionen sowie der Ordnung, Routine und Beständigkeit und der sozialen Kommunikation und Interaktion (Theunissen 2018: 91) bezieht, analysiert.
Ergebnisse – Mittels der Analyse konnten signifikante Verbesserungen im Bereich der Motorik, Sprache, Emotionen und der Sozialen Kommunikation und Interaktion nachgewiesen werden.
Schlüsselwörter – Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren, Menschen im Autismus-Spektrum, Mensch-Pferd-Beziehung
[Aus der Einleitung]
In der folgenden Arbeit werden zunächst theoretische Überlegungen angestellt, welche Faktoren die Lebensqualität im Alter, speziell im Seniorenheim, und die Eingewöhnung beeinflussen und in welchem Zusammenhang diese miteinander stehen.
In dem nachfolgenden empirischen Teil sollen diese theoretischen Überlegungen durch eine Forschung ergänzt und verifiziert werden. Der empirische Teil der Bachelorarbeit orientiert sich dabei an den folgenden zwei Fragestellungen: „Welche Faktoren tragen zur erfolgreichen Bewältigung der Eingewöhnungsphase bei?“ und „Welchen Einfluss hat eine gelungene Eingewöhnungsphase auf die Lebenszufriedenheit der Bewohner im Seniorenheim?“
Die Bilanz der Zukunft?
(2019)
Der Neoliberalismus ist eine wirtschaftliche Strategie, die in unserer Gesellschaft immer mehr Raum einnimmt. Diese Theorie hat nicht nur die Wirtschaft einschlägig verändert, sondern sie übernimmt auch eine große Rolle in der Politik und unserer Gesellschaft. Auch in der Sozialen Arbeit lassen sich die Folgen der Neoliberalisierung in Form von Ökonomisierungstendenzen finden. Die zwangsläufige Konsequenz dieser Maßnahme ist die Qualitätsminderung Sozialer Arbeit. Klienten und Mitarbeiter leiden besonders unter den Folgen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, braucht es mögliche Alternativen zum Neoliberalismus. Die von Christian Felber entworfene „Gemeinwohlökonomie“ möchte eine solche Alternative sein. Kern dieser bildet die sogenannte „Gemeinwohlbilanz“ die misst, wie in einem Unternehmen die fünf zentralen Werte Menschenwürde, Solidarität, Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und demokratische Mitentscheidung/ Transparenz gelebt werden.
Diese Arbeit untersucht den Neoliberalismus und dessen Auswirkungen auf die Soziale Arbeit und möchte eruieren, ob die Gemeinwohlökonomie eine mögliche Alternative für diese sein kann. Dazu wird folgende Forschungsfrage gestellt: Welche Chancen ergeben sich für die Soziale Arbeit durch gemeinwohlorientiertes Wirtschaften im Sinne der Gemeinwohlökonomie? Um diese Frage zu beantworten werden, ergänzend zu einer theoretischen Untersuchung, Experteninterviews mit Mitarbeitern der sozialen Einrichtung „Herzogsägmühle“ geführt. Diese arbeitet seit 2017 nach dem Konzept der Gemeinwohlökonomie. Die Interviews wurden anhand der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich in Herzogsägmühle sowohl bei Mitarbeitern, als auch bei Hilfeberechtigten einiges geändert hat. Das Fazit von Herzogsägmühle zur Gemeinwohlbilanz fällt positiv aus. Insgesamt zeigt sich, dass die Gemeinwohlökonomie eine Chance für die Soziale Arbeit sein könnte, um gegen die anhaltende Neoliberalisierung zu wirken. Zwar finden sich bei der Umsetzung der Gemeinwohlökonomie noch einige Systemgrenzen, dennoch scheint sie ein erster Schritt in die richtige Richtung zu sein, um Soziale Arbeit für neue Themen zu öffnen, Arbeitsbedingungen zu verbessern, das Selbstbewusstsein der Klienten zu stärken, das Image sozialer Einrichtungen zu verbessern, den Kosten-, Konkurrenz- und Wettbewerbsdruck zu senken und letztlich die Anerkennung der Sozialen Arbeit zu verbessern. Daher ist es empfehlenswert, sich im Rahmen der Sozialen Arbeit mit dem Thema der Gemeinwohlökonomie intensiver auseinanderzusetzen.
In der Bearbeitung des Themas „Demenz und geistige Behinderung als neue
Herausforderung für die Heilpädagogik“ wird klar, dass demenziell erkrankte Menschen mit
vorausgehender Trisomie 21 sich im Alter von anderen Menschen mit einer Alzheimer-Erkrankung differenzieren und Bedarf an intensiver Betreuung und Begleitung haben.
Durch ihre individuelle Vorgeschichte besteht auch hier die Nachfrage nach einer individuellen Begleitung im Lebensabend.
In der Arbeit mit Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung und der Alzheimer-Erkrankung gibt es bisher vergleichsweise wenig Begleit- und Pflegekonzepte. Vor allem in der Heilpädagogik ist diese Art der Arbeit bisher noch wenig beschrieben. Sie gewinnt jedoch zunehmend an Bedeutung und Relevanz, denn wie Eingangs beschrieben, wird die Zahl der Menschen mit demenziellen Erkrankungen allgemein und auch mit vorausgehender (sogenannter geistiger) Behinderung zunehmen.
Bereits bestehende Begleitkonzepte können für diese Arbeit umgearbeitet und angepasst werden, wie die Biographiearbeit, die basale Stimulation und sinnliche Angebote an den Menschen. Bewährte Methoden aus der Heilpädagogik finden bei Menschen im Alter, ob mit oder ohne Behinderung, Platz und Ansprache.
Die Finanzierung dieser Angebote gestaltet sich allerdings noch schwierig, da politisch gesehen nicht eindeutig geklärt ist, welche Kostenträger für das Wohnen, die Pflege und die Begleitung bei Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung im Alter zuständig ist.
[Aus dem Fazit der Arbeit, S. 39]