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Für die beiden Themen „Gewaltprävention in der Pflege“ und „Demenz“ sowie die Unterstützung von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen war das Projekt „Don’t forget!“ in Bosnien und Herzegowina ein Pilotprojekt in der gesamten Region. Mit der vorliegenden Arbeit wurden die Informationen und Resultate aus verschiedenen Projektaktivitäten ergänzt mit spezifischen Untersuchungen. zum Thema „Gewaltprävention in der Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz“.
Im ersten Abschnitt werden die komplexe politische Situation und der allgemeine sozioökonomische Hintergrund im Land sowie die demographischen Entwicklungen erläutert. 80 Prozent der alten Menschen leben in Armut – und der Mangel an entsprechenden Dienstleistungen und Angeboten für alte Menschen generell, insbesondere aber für Menschen mit Demenz werden beschrieben.
Im zweiten Abschnitt zum Themenfeld Pflege werden vor allem Ursachen für Gewalt und Faktoren erläutert, die im Rahmen der Prävention von Gewalt und Missbrauch relevant sind. Ein Überblick über neuere, praxisorientierte Modelle zur personen-zentrierten Pflege bildete den ergänzenden Teil dieses Abschnitts.
Im Abschnitt 3 zum Thema Gewalt werden nach einer Übersicht über Gewaltformen gegen alte Menschen aufgrund der mangelnden Datenlage in Bosnien und Herzegowina vor allem aktuelle Untersuchungen über Gewalt in der Pflege aus Deutschland zusammengefasst. Im letzten Abschnitt wurde gezeigt, inwieweit Stigmatisierung und soziale Exklusion Gewalt und Missbrauch begünstigen.
Abschnitt 4 geht auf die verschiedenen Demenzformen und Stadien ein. Die Wünsche und Bedürfnisse von Menschen mit Demenz werden beschrieben. Stigmatisierung und soziale Exklusion als Risikofaktoren für Gewalt und Missbrauch wurden erläutert.
Der empirische Teil umfasst eine Beschreibung der qualitativen und der quantitativen Forschungsmethoden, die angewendet wurden. Aus den Ergebnissen der Befragungen und Beobachtungen wurden auf Grundlage der aktuellen Forschungsarbeiten aus den ersten Abschnitten Handlungsempfehlungen für weitere Projekte / Programme in der Region entwickelt.
Als Schlüsselfaktoren wurden folgende Bereiche identifiziert: Wissen zum Thema Demenz, den Ursachen für herausforderndes Verhalten und den Bedürfnissen von Menschen mit Demenz, Wissen zum Thema Gewaltprävention in der Pflege und Betreuung und die Stärkung einer achtsamen, reflektierten und respektvollen Haltung, welche die Würde des Menschen und seine Integrität im Zentrum hat, und Wissen über Risiken und Ursachen von Gewalt in der Betreuung und Pflege und Strategien zu deren Minimierung. Das Wissen in den angesprochenen Bereichen umfasst theoretische Grundlagen sowie konkrete Werkzeuge und Handlungsmöglichkeiten.
Ausgangslage und Motivation dieser Arbeit sind der mediale und öffentliche Diskurs von Gewaltvorfällen im muslimischen Migrationskontext. Als zentrale Themen erweisen sich Terroranschläge und die Gewalt gegen Frauen. Der Islam wird von der Gesellschaft nicht selten als gewaltfördernde Religion wahrgenommen und gewaltfördernde Faktoren im Koran oder den Hadithen vermutet. Die Gewalttaten islamistischer Extremisten und die Vorfälle von Gewalt gegen Frauen in Österreich lösen massive Irritationen aus und führen zu medialen, privaten und politischen Diskussionen, die wiederum zu negativen Pauschalierungen der Personen mit muslimischem Migrationshintergrund führen können. In dieser Arbeit soll die Rolle des Islam und der religiösen Schriften zum Thema Gewalt analysiert, relevante soziale Faktoren sichtbar gemacht und Handlungsoptionen für die Schule und die Lehrpersonen dargelegt werden. Es wurden folgende Forschungsfragen formuliert:
„Welche Faktoren können bei Jugendlichen mit muslimischem Migrationshintergrund möglicherweise Gewaltbereitschaft begünstigen und welchen Einfluss hat dabei der Koran?“
„Was könnten das Schulsystem und die Lehrpersonen im Umgang mit muslimischen Schüler*innen verändern bzw. ergänzen, um gewaltpräventiv zu wirken?“
Die Auswertung der Daten erfolgt nach der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring und für die Erhebung der Daten fällt die Wahl auf das problemzentrierte Interview und das Experteninterview. Die Darstellung und Diskussion der Ergebnisse finden im letzten Teil der Arbeit statt. Zusammenfassend stellen sich die Auslegung der islamischen Schriften und die Teilhabemöglichkeiten in der Mehrheitsgesellschaft als zentrale Faktoren, die Einfluss auf die Gewaltbereitschaft nehmen, dar. Die Schule ist ein wichtiger Ort, in dem ein Beitrag für wirksame Gewalt- und Extremismusprävention für alle Schüler*innen geleistet werden kann.