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Dokumentation der Jahrestagung der AGTS vom 15.-17. September 2022 in Würzburg. Im Hintergrund des Themas stehen die aktuellen Debatten über Missbrauch und Machtstrukturen in der Kirche. Zwar scheinen Spiritualität und spirituelle Praxis zunächst keinen unmittelbaren Bezug zur Machtproblematik zu haben. Diese Annahme hält einer redlichen Prüfung allerdings nicht stand. Denn ‚Spiritualität‘ ist ein menschliches Tun und damit anfällig für Missbrauch. Auch geistliche Vollmacht ist: Macht. Jede geistliche Gemeinschaft hat neben den Anliegen ihrer Berufung auch Machtstrukturen zu klären und zu überprüfen. Die aktuelle Diskussion um kirchliche Hierarchien und ihre Verführbarkeit zeigt, wie tief die Verirrung sein
kann. Wie sieht hier und unter heutigen Bedingungen eine ‚Unterscheidung der Geister‘ aus, und wie kommt man zu einer redlichen Überprüfung der eigenen spirituellen Praxis und der einer geistlichen Gemeinschaft? Zerreißproben sind da unvermeidlich, es tun sich Abgründe auf, und das, was Spiritualität heißen soll, muss eingehend geklärt werden. Auch, ja, gerade, weil es schmerzhaft ist.
[Aus der Einleitung]
Was ist unter christlicher Spiritualität zu verstehen und wie kann diese gerade in der Begegnungsform des ‚Redens und Hörens‘ aussehen?
Um diese Frage zu beantworten, werde ich mich zu Beginn der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeit mit dem Zusammenhang zwischen Spiritualität und menschlichen Grundbedürfnissen beschäftigen. Es soll verdeutlicht werden, weswegen die Suche nach spirituellen Erfahrungen eine enorme Rolle im Leben des Menschen spielt und aus den Köpfen der Menschen nicht mehr wegzudenken ist. Gleichzeitig habe ich mich in verschiedenen Lexika über zentrale Begriffe wie Spiritualität, menschliches Grundbedürfnis, Gottesbegegnung und Kommunikation kundig gemacht und mich so weiter dem Thema angenähert. Ergänzend dazu werde ich mich mit dem Wesen des Glaubens als einen fundamentalen Aspekt auseinandersetzen.
Nach den grundsätzlichen Überlegungen zum Reden und Hören, folgt die systematische Auseinandersetzung mit dem ‚Hören des Wortes‘. Im gegebenen Rahmen der vorliegenden Forschungsarbeit habe ich mich dazu entschlossen vertieft den Akt des Hörens des Wortes Gottes zu untersuchen. Dieser Aspekt spielt nicht nur in der Gottesbegegnung eine enorme Rolle, sondern nimmt eine nicht unerhebliche Rolle im Gedanken reformatorischer Theologie ein.
Anschließend kommt es zu einer ausführlichen Beschäftigung mit dem Begriff ‚christliche Spiri-tualität‘. Hierbei werde ich mich mit dem allgemeinen Verständnis christlicher Spiritualität, den biblischen Bezügen, den Denkansätzen Luthers, sowie den Gedankengängen der Postmoderne beschäftigen. Anschließend dazu werden verschiedene Formen der Meditationsbewegung aufgezeigt, um nachfolgend engmaschiger auf den zweiten Teil meiner Forschungsfrage einzugehen - das Reden und Hören. Hierbei werde ich grundsätzliche Überlegungen zur Kommunikation des Redens und Hörens anstellen und mich anschließend mit vier ausgewählten Formen des spirituellen Redens und Hörens befassen - der Predigt, dem Gebet, der Musik, sowie der Bild(-sprache).
Ähnlich wie die Erfindung des Buchdrucks wird die „digitale Revolution“, das deutet sich schon im Namen an, als umfassender Paradigmenwechsel für die Gesellschaft angesehen. Dabei umfasst Digitalisierung eine Vielzahl von Prozessen, die alle Lebensbereiche erfassen: Wirtschaft und Verkehr, Landwirtschaft und Ernährung, Gesundheit und Freizeit, Politik, Kunst und Kommunikation. Digitale Medien verändern Beziehungen, Formen der Vergemeinschaftung und das Selbstverständnis von Individuen – und mit diesen nicht zuletzt das Verständnis und die Praxis von Spiritualität.
Die Arbeitsgemeinschaft Theologie der Spiritualität hat sich in ihrer Jahrestagung 2018 unter dem Titel „Spiritualität@Digitalität“ der Aufgabe gestellt, das spannungsreiche Feld zwischen Spiritualität und digitalen Medien zu beleuchten. Welche Möglichkeiten, Chancen und Inspirationen, aber auch welche Grenzen, Gefahren und Verführungen bedeuten digitale Medien für die Spiritualität? Inwiefern verändern sich in einer digitalisierten Welt geistliche Beziehungen, Prozesse und Methoden? Welche Auswirkungen hat die Bewegung im virtuellen Raum auf spirituelle Identitäten und Profile? Diese und andere Fragen wurden auf der Tagung aus den Perspektiven verschiedener theologischer Fächer verhandelt.
Einleitung:
„Spiritualität wird den Menschen, der sie lebt, nicht unverändert lassen“ - mit diesen Worten
beginne ich meine persönliche und zugleich wissenschaftlich-theologische Wegsuche
im breiten Feld der Spiritualität. In meiner bisherigen Gemeindeerfahrung bin ich
vielfältigen Formen von Spiritualität begegnet, kann aber bisher nicht von mir behaupten,
eine spirituelle „Expertin“ zu sein. Ich frage mich, wie Spiritualität den Menschen verändert.
Wie gestalten sich die menschlichen Versuche, Gott nahe zu kommen im Alltag und
in der Gemeinschaft einer Gemeinde? Wie kommt es dazu, dass Spiritualität heute wieder
zunehmend an Bedeutung gewinnt?
Angesichts von existenziellen Erfahrungen der Schönheit und der Bedrohung des eigenen
Lebens beginnen Menschen über das nachzudenken, was ihr Leben im Kern bestimmt.
Woran lohnt es sich, sein Herz zu hängen? Was gibt mir Sinn, Halt und Orientierung?
Menschen sehnen sich nach „versöhntem Leben jenseits der alltäglichen Oberflächlichkeiten“ und nach einer Kraft, die ihr Leben richtungsweisend verändert.
In einer Gesellschaft zunehmender religiöser, kultureller und weltanschaulicher Pluralität und Säkularisierung wird es immer wichtiger, einen Ankerplatz zu finden: Hier kann ich ver-trauensvoll andocken, Kraft tanken, aus dem Vollen schöpfen, zu mir selbst finden, frei werden von äußeren Bestimmtheiten, um meine persönliche Wegsuche in dem Vertrauen
fortzusetzen, dass mein Leben, fragmentarisch wie es nun einmal ist, getragen ist von
einer höheren Macht, die stets das Gute für mich will.
Dabei wird deutlich, wie aktuell das Thema Spiritualität für die Menschen ist, wie wichtig es ist, spirituelle Möglichkeiten wahrzunehmen und kritisch zu erproben und Spiritualität als eine Dimension zu erkennen, die das gesamte „menschliche Leben und Erleben durchzieht und prägt“.
Hinter dieser Erkenntnis steht zugleich die Frage, welche spirituellen Quellen im Rahmen evangelisch-lutherischer Gemeindearbeit vorhanden sind und wie diese angesichts moderner Traditionsvergessenheit wieder neu erfahrbar werden können.
Aus der religionspädagogischen Perspektive ist danach zu fragen, ob es eine sogenannte spirituelle Kompetenz gibt - im individuellen sowie gemeinschaftlichen Bereich - und was diese ausmacht.
Und so begebe ich mich auf die Suche nach wissenschaftlichen und zugleich persönlichen
Antworten auf diese Fragen. Ich vertraue darauf, dass Spiritualität Menschen nicht unverändert lässt und spirituelle Impulse aus der Gemeindearbeit zu einem versöhnten Leben in der Beziehung zu Gott, den Mitmenschen und ihrer Umwelt beitragen können.
Ziel meiner Arbeit ist es, sich grundlegend spiritueller Handlungen, Haltungen und Pro-
zesse bewusst zu werden und zugleich eine Suche nach unterschiedlichen Formen und
Ausprägungen von Spiritualität im Kontext der Gemeinde heute zu beginnen.
Diese Suche ist zugleich eine persönliche Suchbewegung. Was verstehe ich, was verstehen
Christen unter Spiritualität? Welche Formen von Spiritualität sind christlich verantwortbar?
Inwiefern können spirituelle Momente überhaupt inszeniert werden?
Der Begriff Spiritual Care ist ein Modebegriff und wird von vielen Fachdisziplinen unterschiedlich verwendet und definiert.
Aufgrund dieser Diversität können Missverständnisse entstehen. Dies ist vor allem in einem Setting, wie das eines Akutkrankenhauses, in welchem Teamarbeit sehr wichtig ist ein wirkliches Problem. Eine einheitliche Definition von Spiritual Care im Akutkrankenhaus ist deshalb sinnvoll. Als Methode wird die Begriffsanalyse nach Walker und Avant verwendet. Diese Methode bietet ein nachvollziehbares Ergebnis aufgrund des achtschrittigen Vorgehens.
Spiritual Care kann als eine konkrete Handlung, die die spirituellen Bedürfnisse sowie die Suche nach Sinn unterstützen soll, definiert werden. Sie besteht aus zwischenmenschlichen
Austausch, Interaktion, Anwesenheit, Zuhören und aus einer Teilnahme an Zeremonien.
Weitere Forschung vordergründig im deutschsprachigen Raum ist erforderlich
Religiosität bei Demenz
(2017)
Am meisten beschäftigt mich wohl die Frage „Wie kann man Menschen mit Demenz,
innerhalb der verschiedenen Phasen der Krankheit, religiös erreichen, um ihnen Halt
und Sicherheit zu geben?“.
Da mich diese Thematik sehr interessiert, werde ich ihr in der folgenden Bachelorarbeit genauer auf den Grund gehen. Dies ist mir ein Herzensanliegen, da ich zum einen häufiger damit konfrontiert werde und zum anderen, weil es mir wichtig ist, dass die Menschen Wissen im Bereich der Demenz haben, um mit Betroffenen möglichst angemessen und würdig umzugehen. Zudem ist es fast schon ein „Muss“, sich damit auseinanderzusetzen, da die Menschen durch den demografischen Wandel (Zunahme des Alters der Gesellschaft) gezwungen werden, sich zunehmend mit dem Thema Alter und Krankheit zu beschäftigen. Das liegt daran, dass in Deutschland immer weniger Kinder geboren werden, zugleich die Lebenserwartung aber steigt.
„Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten Neugeborene eine Lebenserwartung von weniger
als 50 Jahren. Für Mädchen lag sie bei etwa 48, für Jungen bei knapp 45 Jahren. Bis
heute hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung für neugeborene Mädchen auf
über 83 Jahre, für neugeborene Jungen auf fast 79 Jahre erhöht.“Das heißt, die Le-
benserwartung hat sich fast verdoppelt, was sich natürlich auf die Bevölkerungszahlen
und die Bevölkerungszusammensetzung auswirkt.
„Der demografische Wandel bringt auch für die Individuen enorme Veränderungen mit sich. Das Alter wird länger und vielfältiger, und das betrifft sowohl die guten und vitalen Jahre wie die beschwerlichen und hinfälligen. Alter lässt sich nicht mehr einfach und einlinig beschreiben.“
Aufgrund dieser enormen Veränderung des Alters, der Zunahme des Auftretens der Demenz und derNotwendigkeit der Beschäftigung mit Möglichkeiten, wie man Menschen mit Demenz
und ihren Angehörigen helfen kann, werde ich in die folgende Arbeit unter der Thematik
„Religiosität bei Demenz“ betrachten. Den Aspekt der Religiosität bei Menschen mit De-
menz rücke ich in den Mittelpunkt und beleuchte dabei wie den Betroffenen, durch die
Religiosität, Halt und Sicherheit gespendet werden kann.
[Aus der Einleitung, S. 3f.]
Ausgehend von der seelischen Not der existenziellen Krise von Krebspatienten beschäftigt sich die Masterthesis mit der speziellen Rolle von Spiritualität im Verarbeitungs- und Bewältigungsprozess (Coping-Forschung). Dabei wird Spiritualität enggeführt auf das christliche Gebet und konkretisiert mit dem Beispiel des biblischen Psalmengebets. Ausführlich wird dabei auf die praktische Arbeit der spirituellen Begleitung in einer Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle eingegangen.
Das Kloster und die Mönche von Tibhirine wurden über viele Jahre nur von der unmittelbaren, ausnahmslos muslimischen Nachbarschaft sowie von der kleinen, überschaubaren Diasporakirche Algeriens wahrgenommen. Das änderte sich mit dem Jahr 1996. Ein tragisches Geschehen machte Tibhirine bekannt: die Entführung und spätere Ermordung von sieben Mönchen des Atlasklosters. Mit einem Mal traten das Kloster und die Trappisten, allen voran sein Prior Christian de Chergé, aus der Verborgenheit ins Licht der Bekanntheit. Mittlerweile wurden die Trappisten sowie zwölf weitere algerische Märtyrer im Dezember 2018 in Oran seliggesprochen. Das Faktum der Seligsprechung beinhaltet, dass es so etwas wie eine „Botschaft von Tibhirine“ an die Christenheit von heute gibt. Doch worin besteht die Spiritualität von Tibhirine? Wie lässt sich diese erheben? Besteht genügend zeitlicher Abstand zu den tragischen Ereignissen, um aus einer gewissen Distanz Konturen einer solchen Spiritualität auszumachen?
Dies waren einige jener Fragen, mit denen sich die „Arbeitsgemeinschaft Theologie der Spiritualität“ im Rahmen ihrer Jahrestagung unter der Überschrift „Gott im Antlitz des Anderen. Die Spiritualität der Mönche von Tibhirine“ vom 12.-14. September 2019 im Exerzitienhaus Himmelspforten (Würzburg, D) beschäftigte. Die vorliegende Publikation dokumentiert die Referate dieser Tagung und verbindet damit die Hoffnung, die Rezeption der Spiritualität von Tibhirine im deutschen Sprachraum voranzubringen.
Welche Möglichkeiten der spirituellen Beheimatung gibt es für Ü30-jährige Ehrenamtliche aus dem Bereich der LUX- Junge Kirche Nürnberg?
Zunächst sollen dabei die Begriffe Jugendkirche, Spiritualität und Heimat erläutert werden, um einen genaueren Eindruck vom Themenfeld zu erhalten.
Anschließend wird mit Hilfe der Konzeption von LUX – Junge Kirche Nürnberg der Rahmen beschrieben,aus welchem die Ehrenamtlichen stammen.
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Gedanken und Emotionen diese momentan durch die Konfrontation mit der Problematik beschäftigen, wurden im Vorhinein mit vier Personen Interviews geführt.
Diese haben einen explorativen Charakter, für den möglichst offene Fragen gestellt werden, um die Interviewparter:innen zum Erzählen zu ermuntern, ähnlich einem Leitfadengespräch.
Zudem handelt es sich um deskriptive Fragestellungen, da es um die Erhebung von Daten im sozialen Feld geht. Im Vordergrund steht die Einschätzung eines bestimmten interessanten Sachverhaltes zu einem festgelegten Zeitpunkt. Ziele, welche mit dieser Befragung erreicht werden sollen, sind einerseits beispielhafte Beschreibungen der Situation, welche zu einer allgemeinen Gesetzesmäßigkeit umgewandelt werden können.
Andererseits soll das Meinungsbild der Ü30-jährigen Ehrenamtlichen zu dem gesellschaftlichen und kirchlichen Thema des Übergangs von der Jugendkirche in eine andere Form der Gemeinde dargestellt werden. Dabei soll die Meinung der vier Interviewpartner:innen repräsentativ für die der gesamten Gruppe stehen.
Das Interview bewegt sich allgemein im Bereich der qualitativen Forschung, welche im Bereich des Lebens, Geschichten und Verhalten einzelner Personen oder Organisationen, sozialer Bewegungen oder zwischenmenschlicher Beziehungen forscht.
Bei der Transkription werden die Regeln nach Kuckartz angewendet, welche sich an der inhaltlich-semantischen Transkription orientieren, sowie die Methodik des Grundtranskriptes, eines einfachen wissenschaftlichen Transkriptes.
Anschließend an die Darstellung der Erkenntnisse aus den Interviews wird erörtert,inwieweit die Parochialgemeinde zur spirituellen Beheimatung werden kann.
Abgeschlossen wird die Bachelorarbeit mit drei konkreten Möglichkeiten zur spirituellen Beheimatung der Ü30-jährigen Ehrenamtlichen aus dem Bereich der LUX – Junge Kirche Nürnberg.
[Aus der Einleitung, S. 6f.]
Im diesem September befasste sich die AGTS nun erstmals mit einem weltweit sehr bedeutenden, doch von den evangelischen wie katholischen Kirchen in deutschsprachigen Raum im allgemeinen wenig beachteten Phänomen, dem der Spiritualität pfingstlicher und charismatischer Gemeinschaften.Der vorliegende Band enthält die Vorträge,die auf der Jahrestagung 2016 in Würzburg gehalten wurden3, und die versuchten, auf eine solche Horizonterweiterung hinzuwirken,aus katholischer wie evangelischer Sicht, aus der Außen- wie aus der Innenperspektive, mit der Analyse des Gesamtphänomens und einzelner seiner Aspekte wie aus der Erfahrung, die innerhalb der Bewegung gemacht und für die Außenstehenden reflektiert beschrieben wurden.
Immer mehr Menschen verbringen die letzten Lebensjahre in einem Altenpflegeheim. Somit haben Einrichtungen, ihre Träger, z.B. die Diakonie, und das darin agierende multiprofessionelle Team die Aufgabe, einen wohlbefindlichen Lebensraum zu gestalten und zu ermöglichen.
Persönliche, soziale, altersbedingte, aber auch spirituelle und religiöse Umstände beeinflussen das Wohlbefinden und folgernd auch die Gesundheit von Alten. Die Profession der Sozialen Arbeit agiert umfassend und auf vielfältige Weise in ihrem Kompetenzbereich, um das psy-chische Wohlbefinden, welches der Gesundheitsförderung zuzuordnen ist, zu fördern und zu ermöglichen.
Der Fokus der Diakonie liegt im Lebensraum Altenpflegeheim primär auf dem spirituellen Wohlbefinden, womit sie ihren eigenen Teil zur Gesundheitsförderung und zur psychischen Gesundheit beiträgt. Die Verschränkung beider Professionen ist demnach notwendig, um den Menschen im Altenpflegeheim eine adäquate Versorgung in der letzten Lebensphase zu ermöglichen.
Demenz und Spiritualität : die Dimension der Spiritualität in der Begleitung von Menschen mit Demenz
(2018)
Bei der vorliegenden Dissertationsschrift handelt es sich um eine theoretisch ausgerichtete Literaturarbeit zu den Themen Demenz und Spiritualität. Zentrales Anliegen der Arbeit ist es, die bisher vernachlässigte Spiritualitätsperspektive in der Begleitung von Menschen mit Demenz vor dem Hintergrund anthropologischer und leibphänomenologischer Ansätze aufzuzeigen. Die Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Phänomenen Demenz, Spiritualität und Leiblichkeit wurden in ein praxisrelevantes Konzept der spirituellen Begleitung von Menschen mit Demenz überführt.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, in welcher Weise christliche Spiritualität als Ressource zu verstehen ist und weshalb sie in einen Coachingprozess thematisiert und einbezogen werden sollte. Sie leistet einen Beitrag, sich den Zusammenhängen von Spiritualität und Coaching weiter zu öffnen, als dies bisher der Fall ist. Die menschliche Spiritualität und besonders auch die christliche Spiritualität ist ein immer noch größtenteils unberücksichtigter Faktor in der medizinischen, therapeutischen und beraterischen Praxis. Nach einer zusammenfassenden Darstellung christlicher Spiritualität und eines professionellen Coaching werden zwei psychotherapeutische Ansätze in ihren anthropologische Verständnissen vorgestellt. Sie geben ein hilfreiches Beispiel für die Integration von Spiritualität in das Menschenbild und den daraus folgenden therapeutischen Prozess. Im Hauptteil der Arbeit werden drei unterschiedliche Räume (Dimensionen) vorgestellt, die inhaltlich den Einbezug christlicher Spiritualität im Coaching begründen. Zu ihnen gehören die Dimension des menschlichen Seins, die Dimension der Ethik und die gesundheitliche und präventive Dimension. Des Weiteren werden Aspekte aufgegriffen, die im Zusammenhang der Fragestellung dieser Arbeit stehen. Hierzu gehören das Verhältnis von Coaching und Psychotherapie zur Spiritualität, die Betrachtungsweisen von Spiritualität, die Frage nach der Funktionalisierung von christlicher Spiritualität und die Zielsetzungen von Spiritualität und Coaching. Den Abschluss der Arbeit bildet eine Zusammenfassung der Ergebnisse sowie deren Diskussion.