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Die wissenschaftliche Begleitung des Förderprojekts „Vielfalt in Partizipation“ (VIP) wurde im Jahr 2021 von der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg durchgeführt. Das Ziel war es, wissenschaftliche Erkenntnisse zur Umsetzung des Förderprojekts VIP III zu gewinnen und zu Empfehlungen zu gelangen, ob und in welcher Weise dieses Förderprojekt weitergeführt werden sollte. Das Förderprojekt VIP wurde vom Landesjugendring Baden-Württemberg mit Mitteln des Sozialministeriums Baden-Württemberg durchgeführt.
Insgesamt erhielten 39 Projekte eine Förderung. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte gemeinsam mit 14 Studierenden der EH Ludwigsburg. Sie umfasste neben einer quantitativen Analyse der Projektanträge insgesamt 28 Interviews mit 450 Seiten transkribiertem Text.
Die Gesamteinschätzung kommt zu 15 Empfehlungen, die im Abschlussbericht ausführlich begründet werden. Dem Abschlussbericht ist eine Zusammenfassung vorangestellt.
Im Rahmen dieser Masterarbeit werden das Verständnis von Demokratie und die Befähigung zur Partizipation im Unterricht der Primarstufe und der Sekundarstufe 1 untersucht. Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, inwiefern Lehrpersonen der Primarstufe und Sekundarstufe 1 die Demokratie- und Partizipationsförderung in den Unterricht einfließen lassen. Dafür wird die Methode des Leitfadeninterviews angewendet. Acht Lehrer*innen werden befragt, wie sie ihren Schüler*innen ein Grundinteresse und Verständnis von Demokratie und Partizipation vermitteln und welche Methoden dabei angewendet werden. Außerdem werden die Meinungen der interviewten Lehrpersonen zu einem eigenen Unterrichtsfach Politische Bildung erhoben sowie die Herausforderungen und Wünsche der Lehrkräfte im Bereich der Demokratie- und Partizipationsförderung im Unterricht beleuchtet.
Im theoretischen Teil werden die Begriffe Demokratie und Partizipation definiert, anschließend wird ein kurzer historischer Rückblick auf die Entwicklung der Demokratie gegeben. Verschiedene Formen der Demokratie und Partizipation werden erläutert und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Partizipation untersucht. Außerdem wird der aktuelle Forschungsstand zum Demokratie- und Partizipationsverhalten der Kinder und Jugendlichen analysiert. Weiters werden Umsetzungsideen im Unterricht angeführt, die Rolle der Lehrperson beleuchtet sowie die Grenzen von Partizipation aufgezeigt.
In dieser Arbeit wird ersichtlich, dass die befragten Lehrkräfte bereits gute Methoden zur Demokratieförderung der Schüler*innen anwenden. Die Lehrer*innen sind bemüht, die Partizipation der Kinder und Jugendlichen zu fördern. Vor besondere Herausforderungen sind sie nur im Einzelfall gestellt. Ein eigenes Unterrichtsfach Politische Bildung wird von der Mehrheit erst in der Sekundarstufe 1 gewünscht. Die Anliegen der Lehrpersonen zur Zukunft der Demokratie- und Partizipationsförderung in den österreichischen Schulen sind sehr unterschiedlich, jedoch wurde oft der Wunsch nach mehr Autonomie am Schulstandort geäußert.
Abschließend ist festzustellen, dass das Interesse der Kinder und Jugendlichen an der Politik zunimmt. Zu sehen ist dies beispielsweise an den derzeitigen Klimastreiks der „Fridays for future - Bewegung“. Trotzdem soll noch mehr Wert auf die Demokratie- und Partizipations-förderung in den Schulen gelegt werden.
Die inflationär verwendeten Begriffe Resilienz und Partizipation umfassen wichtige Erkenntnisse über die Stärke von Menschen und wie diese optimal unterstützt werden kann. Wichtig dabei ist, dass Kinder nicht nur Akteure dieser Pädagogik sind, sondern eine zentrale und maßgebende Rolle innehaben.
Die Jugend bildet die zukünftige Gesellschaft und verdient für ihre Entwicklung das beste Umfeld, hochwertige Begleitung und entwicklungsgerechte Bestimmungsfreiheit. Die oft ambivalenten Ansprüche an Heranwachsenden müssen reflektiert werden. Es benötigt eine innere Haltung, die der jungen Generation starke Kompetenzentwicklung ermöglicht und ein wohlwollendes Verhalten vorlebt.
Durch die unkonventionelle Vorgehensweise in dieser Arbeit ist es einerseits das Ziel gefestigte Gedankengänge leichter in Frage zu stellen und andererseits zu überprüfen, inwiefern sich Kinder ihrer Schutzfaktoren bewusst sind.
In einem dialogischen Interview mit fünfjährigen Zwillingen wurde deutlich, dass bereits ein Bewusstsein für eigene Schutzfaktoren vorliegt. Die Vorschulkinder benennen ihre Möglich-keiten, Kompetenzen und Handlungsstrategien. Es zeigt sich, dass vielseitige Schutzfaktoren von den Mädchen erkannt und angewandt wurden. In den erhobenen Daten wird ersichtlich, dass Kinder kompetent und autonom sind, sowie das vorgelebte Verhalten selbst zu Teilen übernehmen.
Schlüsselwörter: Resilienz, Partizipation, Dialogisches Interview, Pädagogische Haltung, Bild vom Kind, Pilotprojekt, Augenhöhe
Hintergrund: Motivation zu dieser Arbeit ist die Beobachtung in der Praxis, dass Fachverbände Sozialer Arbeit im Kontext Gesundheitshilfe häufig über die Adressat:innen Sozialer Arbeit sprechen, aber diese nicht partizipativ an der fachverbandlichen Arbeit beteiligen. Vor dem Hintergrund der Annahmen, dass Partizipation eigentlich ein wichtiges fachliches Maxim Sozialer Arbeit ist, Fachverbände diese Fachlichkeit stärken sollen und dass Fachverbände anderer Gesundheitsprofessionen mindestens informative Partizipation betreiben, entsteht eine Diskrepanz. Daher wird in dieser Arbeit explorativ untersucht, warum dies so ist und ob es Notwendigkeiten und Möglichkeiten gibt, diesen Umstand zu ändern. Methode: Es werden das Wesen von (Fach-)Verbänden sowie die Anforderungen aus dem Diskurs zu Partizipation literaturanalytisch aufgearbeitet. Zudem erfolgt in einer Dokumentenanalyse von n=7 Satzungen von Fachverbänden Sozialer Arbeit die Untersuchung der bisherigen Rolle von Partizipation von Adressat:innen in Fachverbänden. Ergebnisse: Es zeigt sich, dass Partizipation von Adressat:innen bisher kaum eine Rolle für die Fachverbände Sozialer Arbeit spielt, aber diverse Anknüpfungspunkte für eine Umsetzung sowie Beispiele der erfolgreichen Umsetzung existieren. Außerdem wird deutlich, welche besondere Rolle Fachverbände in der Gesellschaft spielen und dass der partizipativen Ausrichtung ihrer Inhalte und ihres Wirkens eine wichtige, zu berücksichtigen Bedeutung zukommt. Diskussion: Fachverbände sollten sich mit ihren Möglichkeiten der partizipativen Ausrichtung auseinandersetzen. Dabei ist zu beachten, dass die Umsetzung aufgrund der professionstypischen Mehrfachmandatierung von Fachverbänden Sozialer Arbeit und auf Grund der Charakteristik des Gesundheitswesens in gewissen Grenzen erfolgt. Diese können je nach spezifischem Setting des Verbandes anders ausfallen.
Die hohe Reformdynamik im Kinderschutz, umfangreiche rechtliche Neuerungen sowie gehäufte Berichte über schwere Misshandlungs- und auch Todesfälle von Kindern geben Anlass für eine verstärkte Auseinandersetzung mit der Kinderschutzpraxis. Zahlreiche Forschungsberichte belegen eine inhaltliche Verschiebung der fachlichen Tätigkeiten weg von einem fürsorglichen Verständnis Sozialer Arbeit und Empowerment von Familien und hin zu einer stärkeren Überwachungs- und Eingriffsorientierung. Das Handbuch für Kinderschutz in der Demokratie greift diese Diskurse auf und entwickelt im Dialog mit Theorie, Forschung und Praxis »Eckpfeiler« für ein demokratieorientiertes Kinderschutzsystem. Dieses ist charakterisiert durch Selbstbestimmung und Partizipation, Solidarität, eine Kultur des Respekts, eine vielseitige Hilfepraxis und die Öffnung hin zu weiteren Unterstützungssystemen.
Die an Pflegekräfte gestellten Anforderungen steigen seit Jahren. Der Pflegenotstand, die Arbeitsbedingungen, und die monetäre Entlohnung führen dazu, dass Pflegende häufig frühzeitig ihren Beruf verlassen. Auch nimmt die Zahl der Pflegeauszubildenden, die mit dem Gedanken spielt, sich nach der Ausbildung beruflich neu zu orientieren, stetig zu. Mögliche Gründe dafür sind die hohen Anforderungen in der Ausbildung sowie die als inadäquat erlebten Bedingungen der praktischen Ausbildung. Der Lernort Schule ist herausgefordert, die Ausbildung attraktiver zu gestalten, um die künftigen Pflegekräfte auf den pflegerischen Alltag kompetent vorzubereiten.
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, aufzuzeigen, welche Veränderungen am Lernort Schule etabliert werden müssen, um Auszubildende aus ihrer Rezipientenrolle herauszuführen und ihnen eine aktive Partizipation zu ermöglichen. Durch die Einführung demokratischer Strukturen mit verstärkter Partizipation erwerben die Lernenden Gestaltungskompetenzen, die sie während ihrer Ausbildung und im Beruf entscheidungs- und handlungsfähiger machen.
Im Kontext der Einführung partizipativer und demokratischer Elemente in die Ausbildung werden unter Berücksichtigung der theoretischen Rahmenbedingungen die Organisations-, Unterrichts- und Personalebenen im Rahmen der Schulentwicklung betrachtet. Als ein partizipatives Element der Ausbildung wird der „Runde Tisch“ vorgestellt. Anschließend wird die Umsetzung des „Runden Tisches“ exemplarisch mittels PDCA-Zyklus beschrieben. Weiter werden die Auswirkungen der Partizipation auf die drei Ebenen der Schulentwicklung und auf das schulleiterische Handeln beschrieben.
Nach dem aktuellen Forschungsstand scheint ein Zusammenhang zwischen Partizipation in der pflegerischen Ausbildung und der Gestaltungskompetenz im Beruf plausibel, wobei valide Belege aus Langzeitstudien noch ausstehen. Nach der kritischen Auseinandersetzung mit den Ergebnissen werden weitere Forschungsmöglichkeiten aufgezeigt, die sich aus der vorliegenden Arbeit ergeben.
Hintergrund Das Projekt „Gesunde Südstadt“ hat den Schwer-punkt Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Kommune. Es wurde im Rahmen des „Präventionsgesetzes“ (SGB V §20a) initiiert und zielt ab auf die Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit in der Stadt Nürnberg. Die Maßnahmen der kommunalen Gesundheitsförderung im Handlungsfeld Ernährung wurden durch eine externe multiperspektivische, multimethodische Prozess- und Ergebnisevaluation begleitend untersucht.
Methoden 55 Maßnahmenberichte, 8 Interviews mit Teilneh-menden sowie 3 Interviews mit Maßnahmendurchführenden wurden mit qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Eine Teilnehmendenbefragung (n = 35) mittels Fragebögen wurde quantitativ-statistisch ausgewertet.
Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen, dass die Gesundheits-
förderungsmaßnahmen durch die Teilnehmenden eine hohe
Akzeptanz erfuhren und ein ausgeprägtes Maß an Partizipation
ermöglicht wurde. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass die
Maßnahmen die interaktive sowie die funktionale Gesundheits-kompetenz förderten. Ein empirisches Pfadmodell für kommunale Gesundheitsförderungsprojekte wurde abgeleitet.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse belegen gesundheitsförderliche Effekte eines verhältnis- und verhaltensbasierten, kommunalen Ansatzes zur Gesundheitsförderung bei Teilnehmenden an Maßnahmen im Handlungsfeld Ernährung. Das Projekt „Gesunde Südstadt“ stellt einen systematischen, lebensweltrelevanten und niedrigschwelligen Ansatz der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung im kommunalen Setting dar. Methodische Einschränkungen, wie das Querschnittsdesign der Studie, werden diskutiert.
Volkshochschulen verstehen sich als Bildungsorte für alle Bevölkerungsgruppen. Es stellt sich die Frage, ob die
sogenannten sozial benachteiligten Zielgruppen tatsächlich erreicht werden können. Das von 2016 bis 2020 in der
Stadt Nürnberg durchgeführte Projekt "Gesunde Südstadt", ein Projekt zur kommunalen Gesundheitsförderung, liefert dazu einige Antworten. Im Projekt, das in einem Stadtteil mit sozial deprivierten Bevölkerungsgruppen durchgeführt wurde, konnte gezeigt werden, dass Volkshochschulen durchaus geeignete Orte sind, um diese Gruppen zu erreichen. Dazu müssen gewisse Rahmenbedingungen erfüllt und die Bereitschaft gegeben sein, bewährte Wege zu verlassen und neue Methoden in die Arbeit der Volkshochschulen zu integrieren.
Im Methodenschatz II befinden sich vom Forschungsteam entwickelte Methoden, mit denen die Perspektiven der Kinder in der KiTa erhoben, ausgewertet und dokumentiert werden können. Zwölf Methoden wie beispielsweise „KiTa-Führung“, „Kinder fotografieren ihre KiTa“ oder „Videobasierte Beobachtung“ geben Fachkräften die Möglichkeit, sich einen Zugang zu den Perspektiven der Kinder zu verschaffen. Die auf eine Erhebung folgenden Auswertungsschritte sind ausführlich beschrieben und durch Beispiele veranschaulicht. Um die Ergebnisse dem Team, den Kindern, den Eltern etc. in der KiTa transparent zu machen, stehen verschiedene Dokumentationsmöglichkeiten zur Verfügung.
Der Methodenschatz I beinhaltet die Ergebnisse eines umfangreichen Forschungs- und Praxisentwicklungsprojekts. Die Kindheitsforscherin Prof. Dr. Iris Nentwig-Gesemann und ihr Team haben Kinderperspektiven in verschiedenen KiTas Deutschlands erforscht und 23 Qualitätsdimensionen rekonstruiert, die Kindern in KiTas wichtig sind. Anregende Fragen zum Reflektieren der 23 Qualitätsdimensionen im KiTa-Team, mit den Kindern oder den Eltern befinden sich in diesem Ordner und können bei Qualitätsentwicklungsprozessen eingesetzt werden.
Die Wohnsituation für Menschen mit Behinderung ist ein vielfältiges Spektrum im Bereich der Behindertenarbeit. Leben Betroffene Zuhause, in Wohnstätten oder in ambulant unterstützten Wohnformen, so sollte das Ziel sein, allen Menschen ein Gefühl von Heimat und Geborgenheit zu geben.
In der Annahme, dass dieses Gefühl durch eine inklusive Wohngruppe herbeigeführt werden kann, ist es der Autorin ein Anliegen, die Bedingungen hierfür durch eine konzeptionelle Herangehensweise zu schaffen. Durch organisatorische, methodische sowie finanzielle Aspekte werden sämtliche Bereiche der Gründung einer inklusiven WG vorgegeben.
Menschen mit Behinderung sollen nicht nur durch eine räumlich veränderte Wohnsituation ihre Lebensqualität verbessern, sondern auch durch die sozialräumlichen Strukturen, welche maßgeblich für das Wohlbefinden der Menschen sind.
Mit diesem Bestreben wird eine Konzeption verfasst, welche nicht nur dem Wunsch- und Wahlrecht der Menschen mit Behinderung entsprechen soll, sondern auch den organisatorischen Anforderungen, welche solch ein Vorhaben mit sich bringt.
Die Ausarbeitung wird hierbei begleitet von verschiedenen inklusiven Ansätzen aus dem Wohnbereich, sowie den rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen. Ein zusätzlicher Fokus dieser Arbeit soll zudem auf der Auswirkung für Menschen mit Behinderung liegen, denn es ist sowohl der Autorin als auch der Initiatorin der zu entstehenden Wohngruppe ein Anliegen, nicht nur formale Anforderungen zu erfüllen, sondern auch den Betroffenen eine innovative Idee zur Gestaltung ihrer Wohnsituation zu geben. Indem sie nicht nur per Definition innerhalb der Wohngemeinschaft Inklusion erfahren, soll vielmehr auch im subjektiven Empfinden eine Verbesserung ihrer Lebensqualität erzielt werden.
Diese Arbeit untersucht auf Anfrage des Netzwerks von Menschen mit Armutserfahrung NRW „Experten in eigener Sache“ die Verbreitung von Sozialpässen in Nordrhein-Westfalen (vermittelt durch den Sozial-Wissenschaftsladen). Während in einem ersten Schritt theoretische Grundfragen rund um Armut und Teilhabe geklärt und unterschiedliche Typen von Sozialpässen theoretisch hergeleitet werden, wird anschließend auf Grundlage dieser Typologie in einer strukturierten Recherche die empirische Verbreitung von Sozial-pässen in Nordrhein-Westfalen erhoben. Die Ergebnisse dieser Recherche werden übersichtlich tabellarisch dargestellt und mithilfe eines Mapping-Verfahrens visualisiert. Die daraus folgenden Schlüsse wurden dem Netzwerk „Experten in eigener Sache“ vorgestellt und mit diesem diskutiert. Die Ergebnisse dieser Studie sollen in Zusammenarbeit mit den „Experten in eigener Sache“ in einer Broschüre gebündelt und zur politischen Arbeit genutzt werden. Die hier vorliegende Untersuchung von Sozialpässen und ihrer typischen Ausprägungen in Nordrhein-Westfalen stellt die erste ihrer Art dar und mit der empirischen Erhe-bung von Sozialpasstypen hat sie die Grundlage für eine weitere Erforschung von kommunaler Teilhabeförderung gelegt.
Die folgende Arbeit soll mittels eines Leitfadens Möglichkeiten aufzeigen, Kinder mit Selektivem Mutismus in den Alltag einer Kita einzubinden.
Zu diesem Zweck wird die Erkrankung Selektiver Mutismus und die damit einhergehenden Schwierigkeiten, die das Kind in der Kindertagesstätte erwarten, näher beleuchtet.
Der Leitfaden ist auf Basis der Unterstützten Kommunikation erstellt. Verschiedene Mittel aus der körpereigenen, der nicht- digitalen und der digitalen Unterstützten Kommunikation werden herangezogen und konkrete Möglichkeiten zur Einbindung von Kindern mit Selektivem Mutismus im Kita- Alltag, insbesondere in wichtigen Situationen, wie dem Morgenkreis oder der Essenszeit, aufgezeigt.
Das Ergebnis der Arbeit ist ein detaillierter Leitfaden mit genauen Beschreibungen von Einsatzmöglichkeiten der Unterstützten Kommunikation in der Arbeit mit Kindern mit Selektiven Mutismus, die auch für die anderen Kinder der Kindergruppe positive
Auswirkungen haben.
Der Beitrag stellt ein multimethodisches und modulares Instrument zur Befragung von Kindern zur Wahrnehmung ihrer Kita vor: Kinder bewerten ihren Kindergarten, KbiK (Sommer-Himmel, Titze & Imhof, 2016). Die theoretische Konzeption und Entwicklung des Instrumentes sowie ausgewählte Ergebnisse werden dargestellt. Der KbiK fokussiert die Partizipationsmöglichkeiten, der Bewertung der pädagogischen Angebote, das allgemeine Wohlbefinden sowie die Qualität der sozialen Kontakte in der Kita aus Sicht der Kinder und orientiert sich dabei an deren Alltagserfahrungen. Befragt wurden 53 randomisiert ausgewählte Mädchen und Jungen im Alter von fünf bis sechs Jahren aus 13 Einrichtungen. 83% der Kinder bewerteten die pädagogischen Angebote gut oder sehr gut, jedoch fanden nur 47%, dass sie eigene Ideen zu den Projekten beitragen dürfen. Die dargestellten Ergebnisse zeigen zudem exemplarisch, dass die Antworten der Kinder einen differenzierten Blick auf die Bewertung ihrer Aktivitäten und erfahrenen Möglichkeiten zur Partizipation in der Kita ermöglichen. Das zusammenfassende Bewertungsrating zeigte, dass der weit überwiegenden Mehrheit der Kinder die pädagogischen Angebote gut oder sehr gut gefielen. Die anschließende offene Frage eruierte, was sie an den Projekten gut fanden: Etwas selbst machen/mitbestimmen (n=10), Spaß & Freude (n=5); Bewegung (n=4) und kognitive Herausforderung (n=2). Ein Drittel der Kinder (34%) nannte Ideen für weitere Projekte; insbesondere zu den Themen Tiere und Kreativprojekte. Insgesamt erscheint der KbiK eine vielversprechende, praxistaugliche und kindgemäße Methode, um die Prozessqualität von Kindertagesstätten durch den evaluativen Einbezug der Kindperspektive zu verbessern.
Die Arbeit geht der Frage nach, ob und wie Partizipationsmöglichkeiten in Kindertagseinrichtungen die Entwicklung sozial-emotionaler Kompetenzen beeinflussen. Hierzu bedarf mehrerer Teilschritte, aus denen sich der Aufbau der vorliegenden Arbeit ergibt. Weil Partizipationsprozesse und die Entwicklung
Da sozial-emotionaler Kompetenzen als Bildungsziele und Bildungsprozesse des Kindes zu verstehen sind, soll zuerst der Bildungsbegriff und die Rolle des Kindes darin erarbeitet und definiert werden. Dieses Verständnis bildet die Grundlage für die folgenden Themenfelder und die Bearbeitung der Fragestellung.
Daran anschließend wird der Text das Themenfeld der sozial-emotionalen Kompetenz bearbeiten. Hierzu beschäftigt sich vorliegende Arbeit zunächst mit dem Kompetenzbegriff im Allgemeinen, um daran anschließend die soziale und die emotionale Kompetenz im Besonderen zu betrachten. Nach einer ersten Bestimmung des Begriffs soziale Kompetenz sollen anerkannte Konzepte erläutert, miteinander verglichen und hinsichtlich des definierten Bildes vom Kind in seinen Bildungsprozessen betrachtet werden. Dieselbe Vorgehensweise soll daran anknüpfend auf den Terminus der emotionalen Kompetenz angewandt werden. Zum Abschluss dieses Themenfeldes werden Zusammenhänge zwischen sozialer und emotionaler Kompetenz und deren Bedeutung für das Kind aufgezeigt.
Im Anschluss widmet sich die Arbeit dem Themenfeld Partizipation in Kindertageseinrichtungen. Hier wird zunächst eine Annäherung an den Begriff Partizipation vorgenommen, um anschließend auf Beteiligungsformen in Kindertageseinrichtungen einzugehen. Darauf folgend soll der Frage nachgegangen werden, welche Bedeutung Partizipationsprozesse in den Bildungsprozessen des Kindes in der Kindertagesein-richtung haben können.
Auf Grundlage dieser Überlegungen und Teilergebnisse soll herausgearbeitet wer-den, ob und auf welche Art und Weise Partizipationsmöglichkeiten tatsächlich Einfluss auf die Entwicklung der sozial-emotionalen Kompetenz des Kindes nehmen können. Weil die Entwicklung sozial-emotionaler Kompetenzen und Partizipation zu zentralen Bildungszielen in Kindertageseinrichtungen geworden sind, ist es nach Beantwortung dieser Frage für tätige Pädagoginnen und Pädagogen außerdem interessant dem Gedanken nachzugehen, ob und wie sie diese Zusammenhänge unterstützen und somit zu einer positiven Entwicklung des Kindes beitragen können.
Abschluss der Arbeit bildet ein persönliches Fazit der Verfasserin. Da vorliegende Arbeit im Rahmen des Studiengangs Inklusive Pädagogik und Heilpädagogik absol-viert wurde, sollen hier noch einmal einige Bezüge zum Arbeitsfeld der Heilpädagoginnen und Heilpädagogen aufgezeigt werden.
Als Teil des Projektes „Kinder kommen zu Wort“ beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit dem Aspekt der Partizipation in Kindertageseinrichtungen. Das Projekt „Kinder kommen zu Wort“ ist eine Zusammenarbeit des Trägerverbundes DIE KITA aus Kulmbach und der Evangelischen Hochschule Nürnberg, vertreten durch die Professoren Frau Dr. Sommer-Himmel und Herrn Dr. Titze. Die Evangelische Hochschule wurde vom Träger-verbund dazu beauftragt, ein Instrument zu entwickeln, mit dem Kinder im Vorschulalter zur Qualität von Kitas auch von pädagogischen Fachkräften des Trägers befragt werden können. Die mit diesem Instrument durchgeführte Kinderbefragung wird in der vorliegenden Arbeit hinsichtlich der Einschätzung der Kinder ihrer Partizipationsmöglichkeiten ausgewertet. Außerdem wird der Partizipation in Kitas theoretisch unter den Aspekten der Qualität, der Rolle der Erwachsenen und des Bildungsauftrages betrachtet. In der Kinderbefragung wurden 53 Kinder zwischen 5 und 6 Jahren aus 13 Einrichtungen des Trägerverbundes DIE KITA zu ihrer Sicht auf den Kindergarten interviewt. Die Fragen zu den Partizipationsmöglichkeiten und deren Einschätzung durch die Kinder stehen im Mittelpunkt dieser Arbeit. Es wird davon ausgegangen, dass Bildungsauftrag und Kindersicht sich unterscheiden. Angenommen wird außerdem, dass die Partizipations-möglichkeiten von Kindern in Kitas weniger umfangreich sind als vom Bildungsauftrag gefordert. Die Ergebnisse der Befragung können einen Eindruck von Partizipationsmöglichkeiten aus Kindersicht und Anregung zu pädagogischer Reflexion und Weiterentwicklung pädagogischen Handelns geben.