Ohne Klient*innen wäre Soziale Arbeit nicht möglich. Die Bezeichnung „Klient*in“ wirft jedoch die Frage auf, wer oder was genau damit gemeint ist und in welchem Verhältnis Soziale Arbeit zu Klient*innen steht. Dies ist im Handlungsfeld der stationären Sozialen Altenarbeit besonders relevant, in dem ältere Menschen in erster Linie als Bewohner*innen leben und lediglich kontextspezifisch zu Klient*innen werden. Diese fehlende Eindeutigkeit in der Zuschreibung des Klient*innenstatus hat auch zur Folge, dass der Auftrag der Sozialen Arbeit in diesem Handlungsfeld bisher nicht eindeutig definiert ist und die Einrichtung eines Sozialen Dienstes in Seniorenheimen keine Selbstverständlichkeit darstellt. Dieser Beitrag zielt auf eine Präzisierung des Klient*innenstatus in diesem Feld ab. Mit Hilfe der Heuristik des un/doing clientification soll bestimmt werden, wie der Klient*innenstatus konstruiert und dekonstruiert wird und welche Aufgaben der Mitarbeitenden des Sozialen Dienstes damit einhergehen. Dies wird mit Hilfe der Ergebnisse eines ethnographischen Forschungsprojektes veranschaulicht. Es werden all jene sozialen Praktiken dargestellt, in denen der Klient*innenstatus im praktischen Tun hervorgebracht, aufrechterhalten, in Frage gestellt oder irrelevant gemacht wird. Die Ergebnisse ermöglichen neue Impulse für das Verständnis des Klient*innenstatus in der stationären Sozialen Altenarbeit und verdeutlichen die Bedeutung des Sozialen Dienstes in Seniorenheimen.
Following Michael Lipsky's well‐known argument that policy is made in the daily encounters between street‐level bureaucracy and citizens, a growing body of research emphasizes that actors and organizations delivering social and labor‐market policy play a crucial role in welfare‐state politics. Using qualitative data collected at three local employment agencies in Germany, this article explores worker‐client relations as a crucial mechanism through which activation policies are translated into practice. The analysis investigates how caseworkers define their role and their relationships with clients. The findings show that it is essential for caseworkers to achieve client compliance. In such a context, building relationships of trust is a strategic instrument in overcoming possible barriers to co‐operation in the caseworker‐client interaction. Caseworkers develop strategies to create the impression of trustworthiness and to motivate both unemployed clients and employers to become trust‐givers in the caseworker‐client relation. While research has often stressed the dichotomy between disciplining and enabling elements of activation policies, our explorative study shows that persuasion and trust‐building are a further important dimension of the frontline delivery of activation policies. These strategies reflect the importance of emotional aspects of frontline work.