Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin
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In diesem Beitrag wird ein Lehrgeschehen skizziert, das im besten Sinne als eine didaktische Gestaltungsaufgabe verstanden werden kann, und damit eine gewisse Kontingenz der fokussierten Themen und hier vor allem der Medien, im rekonstruktiven Darübernachdenken sowie in der konkreten Ausgestaltung und dem
Damithantieren, abbildet. Modulorientierte Moodle-Kursräume oder TPL in ePortfolios als mögliche, das Studium strukturierende Elemente können aus der hier angezeigten Sicht als veränderte Formen der fachlichen Verständigung und somit im Sinne von Professionalisierung genutzt werden.
Kursübergreifende Studierendenbefragungen gehören inzwischen zum Standardrepertoire institutionalisierter Verfahren der Qualitätssicherung an Hochschulen. Während auf Kursebene eine Reihe bildungswissenschaftlich fundierter Befragungsinstrumente vorliegt, steht die Entwicklung bei Studierendenbefragungen, zumindest was deren pädagogisch konzipierte Einbettung in Verfahren der Qualitätssicherung betrifft, am Anfang. Die in dem Beitrag skizzierten Fluchtpunkte und Perspektiven pädagogisch begründeter Studierendenbefragungen fassen zentrale Ergebnisse des Projektes „Entwicklung und Erprobung von Instrumenten zur Beobachtung der Lehr- und Lernkultur“ zusammen. Die in dem Beitrag entfaltete Perspektive steht im Horizont von Konzepten, die eine engere Verschränkung von fachkulturell orientieren Ansätzen der Hochschuldidaktik mit dem institutionalisierten Qualitätsmanagement anstreben. Das darin zum Ausdruck kommende Interesse an wissenschaftsdidaktisch konturierten Handlungsproblemen von Studierenden und Lehrenden sieht sich eher pädagogischen Denktraditionen verpflichtet und schöpft Anregungspotential aus kritischen Analysen der aktuellen Dynamiken und Entwicklungen des europäischen Hochschulraumes. Statt Befragungen im Hinblick auf deren Nutzbarkeit zur ständigen Verbesserung und Anpassung von Studiengangskonzepten zu begründen, orientiert sich solch ein Ansatz an der Unterstützung der akademischen Lehr- und Lerngemeinschaft an genuin pädagogischen Anforderungen.
Im Wintersemester 15/16 wurde zum ersten Mal an der KHSB eine Studienverlaufsbefragung in den 5. Semestern der Bachelorstudiengänge Soziale Arbeit, Heilpädagogik & Bildung und Erziehung durchgeführt.
An der Befragung beteiligten sich insgesamt 82 Studierende, dies entspricht einem Rücklauf von 42 %.
Wissenschaftliche Propädeutik kann in verschiedenen Fächern synergetisch und systematisch gelehrt und erworben werden. Vier paradigmatische Problemfelder werden geschildert, die verdeutlichen, wie notwendig eine Erweiterung der Propädeutik aus Sicht vieler Studierenden ist. Anhand dieser vier Problemfelder werden dann vier (heuristisch getrennte) Lösungsansätze beschrieben, die am Beispiel der Lehre im Modul „Fremdsprachenkenntnisse“ exemplarisch ausgeführt werden, prinzipiell aber in jeder Lehr- und Lernsituation angewendet werden können. Dabei liegt der Fokus auf (1) Übung mit Zeichen rhetorischer Dialogizität; (2) Einführung von und Übung mit Begrifflichkeit des wissenschaftlichen Geschäfts; (3) Übung mit einer begünstigenden (wissenschaftlichen) Hermeneutik; (4) Hinweise zur Entwicklung einer rezeptionsästhetisch oder sprachhermeneutisch fundierten Toleranz für das Idiosynkratische. Damit werden nicht nur Hinweise zur Erweiterung der wissenschaftlichen Propädeutik skizziert, sondern zugleich Hinweise zur Vermeidung von Defizitorientierung in der Lehre.
Wenn es in Gesprächen um best practice für Diversity geht, wenn ExpertInnen für Migration und interkulturelle Arbeit in Deutschland über erfolgreiche Gestaltung von Einwanderung, über Öffnung gesellschaftlicher Strukturen und gelungene Partizipation von Zuwanderern reden, fällt häufiger der Hinweis auf: Kanada. Viele der im Feld Aktiven wissen ‚irgendwie‘, dass Kanada das Musterland für ein Zusammenleben in ethnisch-kultureller Vielfalt ist, dass das Konzept des Multikulturalismus hier erfunden wurde. Vor allem aber wird Kanadas Bildungserfolg seit den PISA-Vergleichstests Anfang der 2000er Jahre zitiert – ein überdurchschnittliches gutes Abschneiden der SchülerInnen, unabhängig von sozioökonomischen Benachteiligungen und ethnischer Differenz. Trotz dieser oberflächlichen Popularität gibt es nicht allzu zahlreiche, bis auf wenige Ausnahmen nur verstreute deutschsprachige Quellen, aus denen man sich genauer über das ‚Geheimnis‘ Kanadas bei der Eingliederung, und insbesondere beim Bildungserfolg von Zuwanderern informieren könnte. Aber auch in Kanada selbst steckt die Forschung über Erklärungsmuster für den Bildungserfolg von Immigrantenkindern in den Kinderschuhen.
Der Band bietet ausgewählte Ergebnisse einer Sozialraumanalyse zur Kinder- und Jugendarbeit
in Berlin-Lichtenrade ab, die die in den Jahren 2019 und 2020 von Studierenden
der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin durchgeführt wurde. Neben
theoretischen und grundlegenden Perspektiven zur Sozialraumorientierung und
Kinder- und Jugendarbeit wird eine strukturierte Sammlung an empirischen Beiträgen
geliefert. Sowohl Studierenden und Lehrenden als auch Praktiker*innen der Kinderund
Jugendarbeit erhalten durch die gesammelten Artikel einen exemplarischen Abriss
an forschenden Perspektiven und sozialraumanalytischen Herangehensweisen im Feld
der Kinder- und Jugendarbeit.
Seit es die Disziplin und die Profession Sozialer Arbeit gibt, gibt es auch immer wieder Lehrende, die Soziale Arbeit nutzende Menschen in der Lehre einbinden. In den letzten Jahren wird dies international unter dem Stichwort „Service User Involvement“ (SUI)diskutiert. Damit einher geht der Versuch, diese Einbeziehung systematischer als bisher in der Hochschullehre und -organisation zu verankern und qualitativ zu validieren. Dabei umfasst „Service User Involvement […] alle Aktivitäten der Beteiligung von Adressat*innen und Zielgruppenvertreter*innen an der Arbeit im Studiengang.“ (Rieger 2020) Judith Rieger gibt als Ziele dieser Aktivitäten folgende an: „1. die Verbesserung des Studiums, 2. die partizipative Ausrichtung der Lehrkultur und 3. der individuelle Empowermenteffekt für die beteiligten Akteur*innen.“(Rieger 2020) Aus der praktischen Erfahrung heraus gehen Lehrende, die Erfahrungsexpert*innen einbeziehen,teilweise recht selbstverständlich davon aus, dass diese Ziele auch erreicht werden. In Zeiten, in denen Verschwörungstheorien wieder en Vogue sind und gefühltes Wissen Einzelner rechtsextreme und rechte Tendenzen stärkt, ist es jedoch notwendiger denn je, hier genauer zu argumentieren, warum das subjektive Wissen einzelner Personen in die Lehre einbezogen werden soll und nicht nur das Wissen Lehrender – die für eine Weitergabe wissenschaftlichen Wissen stehen. Da wissenschaftliches Arbeiten, Forschen wie Lehren aus meiner Perspektive immer in erster Linie bedeutet, das eigene Handeln transparent zu machen, stellt dieser Artikel einen solchen Versuch der Transparenz dar. Anhand eines Lehrforschungsprojektes soll geschaut werden, wo und wie sich weitgehend konsensuale Wissensbestände Sozialer Arbeit durch die Einbeziehung von Erfahrungsexpert*innen vermitteln. Dabei soll auch überlegt werden, wie und ob diese Art des Lehrens die Qualität der Lehre beeinflusst. Hieraus lassen sich nicht automatisch Schlüsse darüber ziehen, inwieweit dies besser funktioniert als ohne Erfahrungsexpert*innen, sondern lediglich darüber Auskunft geben, ob und wie die Ziele der Lehrveranstaltung
unter diesen Bedingungen erreicht werden konnten. Grundlegend benötigt es vorab, um eine solche Aussage treffen zu können, Antworten auf die Frage, was überhaupt der Wissensbestand Sozialer Arbeit ist und wie das Verhältnis zwischen Erfahrung und Wissen zu fassen bzw. zu vermitteln ist. Diese Fragen sollen, soweit es in dieser Kürze geht, zunächst geklärt und die Antworten auf ein ausgewähltes Seminar übertagen werden. Im Ergebnis erhoffe ich mir, dadurch für zukünftige Diskussionen mehr und klarere Kriterien für oder gegen den Einsatz von Erfahrungsexpert*innen zu an der Hand zu haben.
Der Studiengang „Religionspädagogik in Schule und Pastoralen Räumen“ ist unter dem Leitmotiv „Religion gibt zu denken – Die Zeichen der Zeit wahrnehmen und deuten“ im Wintersemester 2017/2018 gestartet. Zu den neu entwickelten Rahmenbedingungen zählen sowohl die Erweiterung der angezielten Berufsfelder für die Absolvent*innen als auch eine den Studienbedingungen angepasste Curriculumsstruktur. Vor allem letztgenannter Aspekt soll im Folgenden konkretisiert und in Hinblick auf die Nutzung vielfältiger medialer Formate beschrieben werden, denn der Studiengang sieht im Rahmen des tätigkeitsbegleitenden Lehrformats curricular verankert Blended‐Learning Anteile im Umfang von 17 SWS vor.
In der partizipativen Forschung sind empirische und normative Fragen oft so eng miteinander verknüpft, dass ein adäquater Umgang mit ihnen nur gelingt, wenn partizipativ forschende Wissenschaftler*innen eine kritisch-reflexive und ethische Haltung entwickeln. Angesichts des hohen Handlungsdrucks in der Forschungspraxis ist es entscheidend, sich intensiv mit herausfordernden und dilemmatischen Situationen auseinanderzusetzen. Die Arbeit an Fallbeispielen in einem geschützten Rahmen, wie von Banks und Brydon Miller (2019) empfohlen, erweist sich dabei als hilfreich und erkenntnisfördernd. Die PartGroup, bestehend aus wissenschaftlichen Forschenden im Rahmen des Netzwerks für partizipative Gesundheitsforschung (PartNet), hat sich in den vergangenen zwei Jahren dem Schwerpunkt der individuellen und kollegialen ethische Fallreflexionen gewidmet. Diese Initiative wurde theoretisch inspiriert von Erkenntnissen der empirischen Ethik (Leget et al. 2009), des dialogischen Prinzips (Freire 1996, 2000) und der Methodik des Action Learnings (McGill & Brockbank 2004). Infolgedessen hat die Arbeitsgruppe einen Leitfaden zur Reflexion ethisch herausfordernder Situationen entwickelt. Dieser Leitfaden soll Forschende mit unterschiedlichen Hintergründen methodisch unterstützen, ein tieferes Verständnis ethischer Dilemmata oder Spannungsfelder, mit denen sie in ihrer Arbeit konfrontiert werden, zu erlangen. Wie auch Guillemin und Gillam (2004) feststellen, rücken solche Reflexionsprozesse die Auseinandersetzung mit vielfältigen Erfahrungen und Perspektiven in den Mittelpunkt. Die Arbeitshilfe ist bewusst so gestaltet, dass sie nicht auf die Suche nach einer ‚richtigen Lösung‘ abzielt, sondern Handlungsalternativen aufzeigt und zur Anregung eines Perspektivwechsels ermutigen sollte. Die vorliegende Handreichung bietet zunächst eine Darlegung theoretischer Überlegungen zu ethischen Herausforderungen und Dilemmata in der partizipativen Forschung. Anschließend wird der Fokus auf den entwickelten Leitfaden zur kollegialen Fallreflexion und den dafür relevanten methodologischen Überlegungen gelegt. Dafür werden die sieben Schritte des Leitfadens detailliert und praxisnah erläutert und die Erstellung von Fallbeispielen diskutiert. Im abschließenden Kapitel wird auf die Möglichkeiten und Grenzen der Handreichung eingegangen.