Evangelische Hochschule Ludwigsburg
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Durch die Bachelorthesis soll zum Ausdruck gebracht werden, dass Sprache mehr umfasst als den Vollzug des Sprechens und das der Aufbau des Dialogs nicht an die Fähigkeit zu sprechen gebunden ist. Der in der Gesellschaft vorherrschende defizitorientierte Blick auf das ‚Nicht-Sprechen‘ von Menschen soll zu einem kompetenzorientierten Blick geleitet werden, in welchem das ‚Nicht-Sprechen’ nicht als Barriere für den Dialogaufbau wahrgenommen wird. In der Bachelorarbeit werden relevante Begriffe wie Dialog, Sprache und Sprechen erarbeitet und die Sprachraumtheorie nach Peter Rödler dargelegt, die als wichtige Grundlage für den Dialogaufbau mit nicht sprechenden Menschen angesehen wird. Außerdem erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Dialog in der Mutter-Kind-Dyade, hierdurch wird aufgezeigt, dass es auch ohne Sprache gelingt einen wechelseitigen Dialog aufzubauen, bei dem beide DialogpartnerInnen partizipieren. Die Thesis setzt zu dem einen speziellen Akzent auf die Zusammenarbeit mit Menschen, mit der Diagnose selektiver Mutismus, da hier eine außerordentlich sensible Dialogfähigkeit auf Seiten der pädagogisch Tätigen gefordert ist.
Diese Arbeit analysiert, inwieweit in der Fachliteratur die Wirkung von Berührungen in Form von Massagen
bei sozial-emotional belasteten Kindern im Alter von null bis sechs beschrieben ist.
Ziel ist es, herauszufinden, ob für Massagen und ihre Anwendung in der Heilpädagogik eine positive Wirkung auf die
Emotionalität von sozial-emotional belasteten Kindern beschrieben ist und dadurch eine Reduzierung der
sozial-emotionalen Belastung ermöglicht werden kann.
Da sich die Ausarbeitung an HeilpädagogInnen richtet, wird zudem untersucht, unter welchen Bedingungen eine
Massageanwendung mit sozial-emotional belasteten Kindern in der Heilpädagogik legitimiert werden kann und
welche Anwendungsempfehlungen in diesem Zusammenhang nützlich sein könnten. Hierzu wird die Wahrung des
Nähe-Distanz-Verhältnisses als Ausgangspunkt herangezogen.
Die Arbeit stellt als Ergebnis eine Reihe literaturbasierter Hypothesen auf, die starke Indizien dafür liefern, dass die
aufgeführten Massagewirkungen auf sozial-emotional belastete Kinder übertragen werden können und dass
Fachkräfte Massagen unter bestimmen Voraussetzungen auch im heilpädagogischen Bereich einsetzen können.
Das Projekt „Migranten als Gesundheitslotsen - MiGeLo“ der Stadt Kornwestheim wurde vom Ministerium für Soziales und Integration im Rahmen des Förderaufrufes 2019 „Integration vor Ort – Stärkung kommunaler Strukturen“ gefördert. „MiGeLo“ hatte das Ziel, Migrant*innen über das deutsche Gesundheitssystem zu informieren und über Gesundheitsthemen, insbesondere zur Prävention und Gesundheitsförderung zu motivieren, zu sensibilisieren und aufzuklären. Hierfür bildete die Stadt Kornwestheim interessierte Migrant*innen zu Gesundheitslotsen aus, die Migrant*innen aus demselben Kulturkreis über das deutsche Gesundheitssystem sowie gesundheitsförderliche Lebensweisen und Maßnahmen informieren und als "Brückenbauer" in bestehende Systeme rund um das Thema Gesundheit in Kornwestheim und im Landkreis Ludwigsburg tätig sind. Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation zielte auf die Unterstützung des Projekts bei der im Curriculum gesetzten Zielerreichung sowie auf die Weiterentwicklung und bedarfsweisen Verbesserung ab.
Engagement bieten - Engagement finden. Eine Handreichung für entwicklungsbezogene Organisationen
(2021)
Viele entwicklungsbezogene Organisationen stützen ihre Arbeit auf ehrenamtlich engagierte Menschen. Dadurch bewegen die Organisationen und die Engagierten über Grenzen hinweg viel, sie setzen sich für andere ein und arbeiten gemeinsam mit Partnerorganisationen im Ausland an ihrer Vision einer gerechteren Welt. Dabei stehen größere wie kleinere entwicklungsbezogene Organisationen immer wieder vor der Herausforderung, Rückkehrende aus einem internationalen Freiwilligendienst in dieses Engagement einbinden zu wollen. Die vorliegende Handreichung nimmt diese Herausforderung zum Ausgangspunkt, um Möglichkeiten auszuloten, ehrenamtlich Engagierte, die aus einem internationalen Freiwilligendienst zurückgekehrt sind, zu gewinnen.
Unterversorgung, Ausgrenzung und Stigmatisierung im Kontext Wohnungslosigkeit sind ein Beleg für fehlende Selbstbestimmung der Betroffenen, die jedoch ein zentrales Grund- und Menschenrecht darstellt. Unter anderem dies zu gewährleisten, ist Aufgabe des Ambulant Betreuten Wohnens (ABW). Vor diesem Hintergrund untersucht diese Arbeit, welche Faktoren notwendig sind, damit Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten nach §§ 67 ff SGB XII selbstbestimmt in Zufriedenheit leben können und welche Rolle dabei das ABW in Stuttgart sowie die Profession der Sozialen Arbeit einnehmen. Aufgrund der sehr dünnen Literaturdichte wird sich zusätzlich des Sonderwissens zweier Expert*innen der Sozialen Arbeit bedient, deren Ausführungen mithilfe von Expert*inneninterviews nach Meuser und Nagel und der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring erhoben und ausgewertet werden. Ein Auszug an zentralen Ergebnissen ist hierbei, (1) dass ein Betreuungsschlüssel von 1/14 im ABW nicht ausreichend ist und (2) sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller am Hilfeprozess Beteiligter erheblich verbessern muss, was auch das Vertrauen in die Qualität der Arbeit von Sozialarbeitenden mit einschließt. (3) Vonseiten der Sozialen Arbeit ist es allem voran die Qualität an funktionaler Partizipation und Empowerment, die maßgeblich zum Grad der Selbstbestimmung der Adressat*innen beiträgt; (4) Selbstbeobachtung, Selbstreflexion und Ambiguitätstoleranz stellen in diesem Zusammenhang drei wichtige Werkzeuge für Sozialarbeitende dar, damit aus professioneller Distanz heraus Veränderung stattfinden kann.
Diese Bachelorarbeit richtet sich mit ihrem multiperspektivischen Blick sowohl an Studierende und Dozierende der Sozialen Arbeit als auch an Sozialarbeiter*innen und alle interdisziplinär Zusammenarbeitenden im Hilfesystem der Wohnungslosenhilfe Stuttgart sowie Interessierten in Hilfesystemen anderer Städte.
Zunehmend vielfältige Geschlechtsidentitäten und demgegenüber die Reproduktion normativer Geschlechterrollen (doing gender) sind nicht nur ein allgemeingesell-schaftliches Phänomen, sondern durch die Bildungsziele der Identitätsbildung und der Bildung zur Toleranz von Akzeptanz von Vielfalt wird die Genderthematik auch zum integralen Bestandteil des Religionsunterrichts. Die Parallelität von Identität und Geschlecht sowie die Rolle des Religionsunterrichts im Identitätsbildungsprozess werden literaturbasiert erörtert, ebenso wie mögliche Geschlechterverständnis-Posi-tionen. Es wird die Notwendigkeit für einen Ansatz herausgearbeitet, der – im Gegen-satz zu Bestehenden – auf einem vielfältigen Geschlechterverständnis basiert. Dass dieser auch theologisch haltbar ist, wird dargestellt. Die Entwicklung dieses Ansatzes legt den Fokus daher insbesondere auf die beiden Leitperspektiven „Genderstereo-type vermeiden“ und „Vielfalt abbilden“. Unter diesen werden Kriterien für gender-gerechte Schulbücher entwickelt. Der Abgleich dieser mit der Realität anhand einer Schulbuchanalyse zeigt, wie viel Aufholbedarf Religionsschulbücher haben.
Der Entwicklungsprozess von Jugendlichen in Bezug auf Einverständnis- und Verhandlungsfähigkeit im Kontext von Sexualität ist wenig erforscht. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklungsaufgabe Sexualität und zeigt die Prämissen einer gelingenden Sexualität auf, sowie die Herausforderungen, denen Jugendliche bei einer Umsetzung davon begegnen. Es wird aufgezeigt, dass diese Herausforderungen geschlechterdifferente Ausprägungen aufzeigen und stark von normativen Kulturkonventionen und hegemonial männlichen Sexualitätskonstruktionen beeinflusst sind. Zusätzliche wird die Bedeutung von individuellen Leitsätzen und dem Umfeld der Jugendlichen für den Lernprozess dargestellt. Auch konkrete Fähigkeiten und Kompetenzen die Jugendliche auf individueller Ebene benötigen, um eine gelingende Sexualität umzusetzen, werden dargelegt. Perspektivisch stellen eine konkrete Auseinandersetzung mit eben diesen Leitsätzen, Sexualitätskonstruktionen und Kulturkonventionen Ansatzpunkte für sexualpädagogisches Handeln in Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit dar.
Deutsch-israelische Jugendbegegnungen sind im Feld der internationalen Jugendarbeit wenig erforscht.
Diese Arbeit zeigt auf, welche Besonderheiten sich aus den politischen und interreligiösen Herausforderungen deutsch-israelischer Jugendbegegnungen ergeben und entwirft schließlich 3 Items für deren quantitative Auswertung.
So konnte gezeigt werden, dass politische Dimensionen internationaler Jugendbegegnungen auf unterschiedlichen Ebenen vorliegen, beispielsweise in der politischen Bildung von Individuen oder in direkten außenpolitischen Wirkungen. Dabei zeichnet sich die Beziehung beider Staaten durch die gemeinsame Historie, sowie die Konfliktlage in der südlichen Levante aus. Die Bedeutung von Religionen im deutsch-israelischen Kontext kann durch interreligiöse Ansätze genutzt werden. Weitere Perspektiven für die internationale Jugendarbeit bietet die Förderung von Diversität, um vielfältige Lebensentwürfe und Weltanschauungen zu unterstützen und Jugendliche in ihrer Identitätsentwicklung zu stärken. Sowohl für die Diversität als auch den interreligiösen Dialog spricht, Fremdheitserfahrung zuzulassen, die zur Identitätsbildung beiträgt und einen Perspektivenwechsel einfordert. Darüber hinaus bleibt die Gedenk- und Erinnerungskultur eine Herausforderung, um der historischen Verantwortung gerecht zu werden.
Weiterführende Forschungsvorhaben zu deutsch-israelischen Jugendbegegnungen könnten explizit auf die inhaltliche und methodische Auseinandersetzung mit Religionen und Weltanschauungen eingehen.
Geschwister beeinflussen das Leben. Die jeweilige Geschwisterposition kann das Selbstbild eines Menschen stark prägen. Klischees wie „Erstgeborene sind konservativ, Sandwichkinder rebellisch, Nesthäkchen verwöhnt und Einzelkinder egoistisch“ prägen häufig das Denken und verstärken dadurch ähnliche Entwicklungen. Verhaltens-, Rollen- und Persönlichkeitstendenzen sowie Selbstbilder werden durch eine gemeinsame Kindheit und verschiedene Geschwisterkonstellationen geprägt. Faktoren wie Altersabstand, Geschlechterzusammensetzung und Anzahl der Kinder begünstigen dabei verschiedene Rollen. Die Mädchenarbeit in Form von geschlechtshomogenen Angeboten für weibliche Jugendliche hat es sich zur Aufgabe gemacht, Mädchen in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken und Explorationsräume für vielfältige Rollen zu schaffen. Die Frage nach dem Einfluss von Geschwisterpositionen auf das Selbstbild von Mädchen und die Konsequenzen für die Mädchenpädagogik wurde in der vorliegenden Arbeit untersucht. Die Erkenntnisse zeigen, dass die Reflexion des Einflusses von Geschwisterpositionen auf das Selbstbild von jugendlichen Mädchen dabei helfen kann, familiär geprägte Rollenmuster aufzubrechen und individuelle Entfaltung in der Mädchenarbeit zu fördern.
Die Ergebnisse der Freiburger Studie prognostizieren den beiden großen Kirchen in Deutschland einen Verlust von etwa der Hälfte der aktuellen Kirchenmitglieder bis zum Jahr 2060. Die Wahrscheinlichkeit eines Kirchenaustritts ist dabei im Alter zwischen 25 und 35 Jahren, also im jungen Erwachsenenalter, am höchsten.
Für die Zielgruppe der jungen Erwachsenen gibt es innerhalb der Kirche nur wenige bis keine zielgruppenspezifische Angebote, was auch dazu führt dass diese nur schwer von der Kirche erreicht werden.
Wie kann diese junge Generation erreicht werden? Wie können kirchliche Angebote für diese Zielgruppe gestaltet werden? Und welche Potenziale finden sich in dieser Arbeit? Die Fragen, die sich aus dieser Beobachtung ergeben, möchte diese Arbeit versuchen zu klären.
Hierzu wird zunächst die Zielgruppe der jungen Erwachsenen umrissen. Insbesondere wird auch deren Verhältnis zu Glaube und Kirche dargestellt. Anschließend wird die Kirche beziehungsweise Gemeinde anhand ihrer Kennzeichen dargestellt sowie deren zu erwartende Entwicklung anhand der Projektion 2060 dargestellt. Aufbauend auf diese theoretische Annäherung, wurden ebenso Erkenntnisse anhand zweier Expert*inneninterviews generiert.
Als Ergebnis der Arbeit wurden 10 Anforderungen aufgestellt, die mögliche Handlungsoptionen für die kirchliche Arbeit mit jungen Erwachsenen aufzeigen.
Videospiele sind längst kein Hobby einer Randgruppe mehr. Die JIM-Studie zeigt, dass Videospiele für mehr als zwei Drittel der Jugendlichen ganz selbstverständlich zum Alltag gehören.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich deshalb mit der Frage, ob und wie die evangelische Jugendarbeit dieser Lebenswelt Jugendlicher gerecht werden kann. Wo gibt es Bedenken und Stolpersteine in der Arbeit mit Videospielen? Wo eröffnen sich auch neue Potenziale und (Entwicklungs-)Chancen für die Jugendarbeiten und die Jugendlichen selbst?
Die Arbeit beschäftigt sich zunächst mit den Teilbereichen Gaming und Jugendarbeit. Im weiteren Verlauf wurden die beiden Bereiche dann zusammengeführt und es konnten praktische und konkrete Erkenntnisse gewonnen werden.
Die vorliegende Arbeit entwickelt auf der Grundlage von Joh, 2,13–22 eine Position Öffentlicher Theologie gegen die QAnon-Bewegung und ihre antisemitisch- dualistischen Verschwörungsvorstellungen und extremistischen Weltbilder. Evangelische Theologie und die Diakonie als zivilgesellschaftliche Organisation werden von den Vorstellung QAnons insbesondere herausgefordert, da die Entstehung und Rezeption QAnons stark in bestimmten protestantischen bzw. evangelikalen Milieus zu verorten ist. Die unheilvolle Tradition des Antisemitismus selbst gründet u.a. in der Auslegungsgeschichte des Johannesevangeliums. Es greift in seinen Texten scharf „die Juden“ an. Besonders die Perikope der sog. Tempelreinigung scheint wesentliche Elemente und Motive zu beinhalten, die sich nahtlos in QAnon geprägte Verschwörungserzählungen integrieren lassen. Mit exegetischen Betrachtungen auf Joh, 2,13–22 wird geklärt ob anhand biblischer Überlieferung aus dem Evangelium nach Johannes, eine öffentliche theologische Positionierung gegen das antisemitische Verschwörungsdenken QAnons authentisch und glaubwürdig sein kann.
Familienbildung ist ein wesentliches Merkmale evangelischer Kirche und muss daher verstärkt in den Blick genommen werden. Die Relevanz evangelischer Familienbildung wird in der Auseinandersetzung mit den Grundvollzügen von Kirche verdeutlicht. Bildung gehört hierbei neben den klassischen vier Grundvollzügen als fünfte Dimension dazu. Sie bildet zum einen eine eigene Handlungsdimension, zum anderen lässt sich (Familien-)Bildung auch in den weiteren Dimensionen kirchlichen Handelns finden. Diese Erkenntnis wird mit der Aussage des Landesbischofs Dr. h. c. Frank Otfried July, dass Bildung zur "DNA der Kirche" gehöre, in Bezug gesetzt, woraus sich das Bild der Familienbildung als Grundgerüst der DNA der evangelischen Kirche ergibt und deren Relevanz verdeutlicht. Aufbauend auf den theoretischen Grundlagen werden eine Datenanalyse des Evangelischen Kreisbildungswerks Ludwigsburg sowie qualitative Expert*innen-Interviews durchgeführt und ausgewertet. Hieraus ergeben sich Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der evangelischen Familienbildung im Landkreis Ludwigsburg. Diese gliedern sich in inhaltliche, organisatorische, politische und analytische Empfehlungen. Darüber hinaus kann diese Arbeit als Grundlage für die Analyse weiterer Landkreise der Evangelischen Landeskirche in Württemberg hinsichtlich der evangelischen Familienbildung dienen.
Die Evangelische Landeskirche in Württemberg möchte zukünftig Familien mittels einer App und Internetseite niederschwellig und passgenau Informationen zu kirchlichen Themen und Angeboten geben. Ziel ist es, eine digitale, familienunterstützende Infrastruktur zur Stärkung der Erziehungs- und Alltagskompetenz zu schaffen.
Welche Themen und Angebote für welche Zielgruppen interessant sind, wird von der technischen Umsetzung vom Institut für Angewandte Forschung (IAF) der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg durch eine Bedarfsanalyse herausgearbeitet. Hierfür wird von der württembergischen Landeskirche gemeinsam mit der EKD in unterschiedlichen Kirchengemeinden im Großraum Stuttgart eine Befragung zu den konkreten Bedarfen, Bedürfnissen und Interessen von Familien durchgeführt.
Die zentrale Fragestellung des Forschungsvorhabens lautet: "Welche Bedürfnisse und Interessen haben Familien an Informationen und Angeboten im kirchlichen Kontext?"
Die Bedarfserhebung wird als Online-Befragung in verschiedenen Kirchengemeinden im urbanen, mittelstädtischen und ländlichen Raum durchgeführt. Die Einladung zur Teilnahme an der Befragung erfolgt durch Multiplikator-/innen. Die Ergebnisse sollen Hinweise darauf liefern, ob verschiedene Nutzer-/innengruppen sich im Bedarf an Informationen bzw. im Interesse an Angeboten unterscheiden.
Der Stadtteil Bietigheim-Buch wandelt sich stark, für die kommenden Jahre sind weitere Entwicklungsschritte geplant. Die Sozialraumanalyse liefert Grundlagen für diese Planung. Sie berücksichtigt individuelle Perspektiven der Menschen am Ort ebenso wie Perspektiven der Stadtentwicklung und der Sozialen Arbeit.
Im Mittelpunkt steht das Interesse an Aufenthalts- und Begegnungsräumen im Stadtteil, an sozialen Bedarfen und Belastungen, an Themen des Wohnens/des Wohnbedarfs sowie der räumlichen Gliederung des Stadtteils, an Fragen der Infrastruktur und Versorgung sowie der Akteur*innen und Ressourcen im Stadtteil mit seinen Entwicklungschancen.
Das methodische Vorgehen umfasst eine Analyse der relevanten statistischen Daten, außerdem verschiedene explorative Erhebungsschritte: Begehungen, Befragungen und ein Workshop mit Akteur*innen. Auf diesem Weg kommen Menschen aus dem Stadtteil zu Wort und bestimmen die Schwerpunkte der Studie. Ihr Lebensgefühl und ihre Potentiale stehen im Vordergrund. Zugleich ist so eine Kooperation mit der Stadt, den diakonischen und kirchlichen Trägern und Fachkräften sowie mit Vereinen und Initiativen möglich, die die kommunikative Basis für die Weiterarbeit stärken.
Bindung und Beziehungsgestaltung in der frühen Kindheit bei Kindern mit begrenzter Lebenserwartung
(2020)
Die Bachelorarbeit setzt sich mit der Gestaltung von Bindungen und Beziehungen in der frühen Kindheit bei Kindern mit einer begrenzten Lebenserwartung auseinander. Bindungen und Beziehung werden einerseits getrennt voneinander, andererseits auch gemeinsam betrachtet. Darüber hinaus entsteht ein Zusammenhang der begrenzten Lebenserwartung und der Bindungs- und Beziehungsgestaltung. Abschließend sollen professionelle Unterstützungsmöglichkeiten und Chancen der Heilpädagogik aufgezeigt werden.
Der Grundgedanke der vorliegenden Arbeit war es, den Einfluss eines Unterkunftslebens auf die psychosoziale Entwicklung der Kinder von wohnungslosen Familien auf wissenschaftlicher Basis zu analysieren. Das Ziel war dabei, die Lebensumstände zu präsentieren, die Bedürfnisse zu identifizieren und die möglichen Auswirkungen theoretisch zu definieren, um bedarfsorientierte Handlungsstrategien für die KiwoFa abzuleiten. Dieses Ziel wurde anhand des qualitativen Forschungsstils der GTM verfolgt, um ein wissenschaftsbasiertes Ergebnis konstituieren zu können. Mithilfe der gesammelten Daten konnten die kontextabhängigen Ursachen und Bedingungen für die Lage der Kinder erklärt und die Handlungsstrategien sowie Konsequenzen beschrieben werden. Dazu wurden sowohl die Interviewdaten als auch von der Autorin protokollierte Beratungsdokumentationen erarbeitet. Anhand der gegenstandsbegründeten Ergebnisse und des theoretischen Überblicks konnten Handlungsstrategien für die Praxis induziert werden.
Nicht zuletzt beruhen die Untersuchungsergebnisse lediglich auf dem Lebenskontext der KiwoFa (Kinder von wohnungslosen Familien) in einer Ludwigsburger Wohnungslosenunterkunft, sodass sie keinen Anspruch auf Signifikanz erheben können.
Menschen im Wachkoma als Mitbürger*innen. Teilhabemöglichkeiten durch das Prinzip der Dialogizität
(2020)
In der vorliegenden Arbeit werden die zwei Bestandteile ‚Menschen im Wachkoma‘ und ‚das Prinzip der Dialogizität‘ miteinander verbunden. Menschen im Wachkoma gelten zum Teil als nicht kommunikationsfähig. Es wird der Frage nachgegangen, ob es möglicherweise gerade der Dialog ist, der Menschen im Wachkoma bei der Partizipation an den persönlichen Lebenskontexten unterstützt. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher mit folgender Forschungsfrage: ‚Inwieweit unterstützt der Dialogaufbau erwachsene Menschen im Wachkoma bei der Partizipation?‘ Betrachtet wird die Bedeutung des Dialogs, um herauszufinden, inwieweit der Dialogaufbau die Partizipationsmöglichkeiten von erwachsenen Menschen im Wachkoma, die mindestens 18 Jahre alt sind, verbessert. Um einen Bezugsrahmen festzulegen, innerhalb dessen die Partizipationsmöglichkeiten von Menschen im Wachkoma betrachtet werden, wird das Mesosystem des ökosystemischen Entwicklungsmodells von Urie Bronfenbrenner verwendet. Gleichzeitig liegt der Fokus auf der Phase der Frührehabilitation. Ziel der Arbeit ist es, aus den theoretischen Erkenntnissen Konsequenzen zu ziehen, die möglicherweise die Bedeutung des Dialogs in der Begleitung von Menschen im Wachkoma darstellen und daraus folgend dialogische Handlungen herauszuarbeiten, die Menschen im Wachkoma bei der Partizipation unterstützten.
Die vorliegende Masterthesis beschäftigt sich mit der zentralen Forschungsfrage, ob erlebnisgeragogische Angebote für Bewohner*innen stationärer Pflegeeinrichtungen im vierten Lebensalter, unter dem Fokus der Gemeinschaftsförderung und Gemeinschaftspflege, sinnhaft sind. Dieser Gegenstand wird unter der rahmengebenden Methodologie der Grounded Theory, im Forschungsstil der Grounded Theory nach Strauss und Corbin 1996, untersucht. Nach den theoretischen Grundlagen und der Darstellung des methodologischen Gerüsts, sowie der damit einhergehenden Auswahl und Beschreibung der Methoden der Untersuchung, widmet sich diese Arbeit explorativ, der konzeptuell und wissenschaftlich kaum belegten Erlebnisgeragogik. Der dargestellte Konzeptentwurf verbindet die Geragogik und die Erlebnispädagogik und wird im Weiteren mit theoretischen Erkenntnissen zur Zielgruppe der Bewohner*innen stationärer Pflegeeinrichtungen im vierten Lebensalter und unter der Zielsetzung der Gemeinschaftsförderung und Gemeinschaftspflege auf eine Sinnhaftigkeit hin analysiert und als sinnhaft eingestuft. Des Weiteren wird durch die Auswertung vier ero-epischer Gespräche (Girtler 2004: 66; Girtler 2001: 147ff.) und Feldbegehungen in zwei stationären Pflegeeinrichtungen, die subjektive Perspektive der Bewohner*innen auf den Alltag, die Gemeinschaft, das Alter, schlicht weg das subjektive Erleben geprüft. So wird dargestellt, ob auch aus emischer Betrachtungsweise der Zielgruppe, ein erlebnisgeragogisches Angebot sinnhaft ist. Als zentrales Phänomen kristallisiert sich die „Annahme der gegenwärtigen Lebenssituation“ heraus, wonach keine Veränderung des Alltags und somit auch keine Veränderungen durch erlebnisgeragogische Angebote zur Gemeinschaftsförderung für die Bewohner*innen von Belang sind. Im letzten Teil der Arbeit münden beide Teile der Untersuchung in einer Zusammenführung, in Anknüpfungspunkten für künftige Forschungsgegenstände im Themenfeld und in reflektierenden Gedanken zur Untersuchung dieser Arbeit.
Zeitgenössische Lobpreismusik ist ein internationales Phänomen, das auch in der evangelischen Jugendarbeit in Deutschland von großer Bedeutung ist. Die Musik wird in Gemeinden oft zum Konfliktherd zwischen Jung und Alt. Jugendliche bevorzugen häufig die popmusikalische Lobpreismusik und können mit klassischer Kirchenmusik wenig anfangen. Kritiker werfen der Lobpreismusik vor, inhaltslos, stimmungsmanipulierend und weltvergessen zu sein. Sie steht auf dem Prüfstand. Verstehen die Jugendlichen eigentlich, was sie da singen? Vor diesem Hintergrund werden in der vorliegenden Arbeit Einsatz und Wirkung von Lobpreismusik in der evangelischen Jugendarbeit untersucht. Dazu wird die Entwicklung der Lobpreismusik von ihren biblischen Ursprüngen her betrachtet. Theologische Prägung und inhaltliche beziehungsweise musikalische Form der Lobpreismusik sowie ihre Verbindung zu Angeboten der Jugendarbeit und zur Spiritualität Jugendlicher werden analysiert. Der Beschäftigung mit Funktion und Wirkung folgt die Darstellung der Ergebnisse einer Befragung von Verantwortlichen. Die Befunde sprechen für eine wachsende Präsenz und nötige Reflexion von Lobpreismusik in der Jugendarbeit. Ziel der Arbeit ist es, einen reflektierten Umgang mit Lobpreismusik in der Jugendarbeit zu fördern.