Evangelische Hochschule Ludwigsburg
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Der Grundgedanke der vorliegenden Arbeit war es, den Einfluss eines Unterkunftslebens auf die psychosoziale Entwicklung der Kinder von wohnungslosen Familien auf wissenschaftlicher Basis zu analysieren. Das Ziel war dabei, die Lebensumstände zu präsentieren, die Bedürfnisse zu identifizieren und die möglichen Auswirkungen theoretisch zu definieren, um bedarfsorientierte Handlungsstrategien für die KiwoFa abzuleiten. Dieses Ziel wurde anhand des qualitativen Forschungsstils der GTM verfolgt, um ein wissenschaftsbasiertes Ergebnis konstituieren zu können. Mithilfe der gesammelten Daten konnten die kontextabhängigen Ursachen und Bedingungen für die Lage der Kinder erklärt und die Handlungsstrategien sowie Konsequenzen beschrieben werden. Dazu wurden sowohl die Interviewdaten als auch von der Autorin protokollierte Beratungsdokumentationen erarbeitet. Anhand der gegenstandsbegründeten Ergebnisse und des theoretischen Überblicks konnten Handlungsstrategien für die Praxis induziert werden.
Nicht zuletzt beruhen die Untersuchungsergebnisse lediglich auf dem Lebenskontext der KiwoFa (Kinder von wohnungslosen Familien) in einer Ludwigsburger Wohnungslosenunterkunft, sodass sie keinen Anspruch auf Signifikanz erheben können.
Die vorliegende Masterthesis beschäftigt sich mit der zentralen Forschungsfrage, ob erlebnisgeragogische Angebote für Bewohner*innen stationärer Pflegeeinrichtungen im vierten Lebensalter, unter dem Fokus der Gemeinschaftsförderung und Gemeinschaftspflege, sinnhaft sind. Dieser Gegenstand wird unter der rahmengebenden Methodologie der Grounded Theory, im Forschungsstil der Grounded Theory nach Strauss und Corbin 1996, untersucht. Nach den theoretischen Grundlagen und der Darstellung des methodologischen Gerüsts, sowie der damit einhergehenden Auswahl und Beschreibung der Methoden der Untersuchung, widmet sich diese Arbeit explorativ, der konzeptuell und wissenschaftlich kaum belegten Erlebnisgeragogik. Der dargestellte Konzeptentwurf verbindet die Geragogik und die Erlebnispädagogik und wird im Weiteren mit theoretischen Erkenntnissen zur Zielgruppe der Bewohner*innen stationärer Pflegeeinrichtungen im vierten Lebensalter und unter der Zielsetzung der Gemeinschaftsförderung und Gemeinschaftspflege auf eine Sinnhaftigkeit hin analysiert und als sinnhaft eingestuft. Des Weiteren wird durch die Auswertung vier ero-epischer Gespräche (Girtler 2004: 66; Girtler 2001: 147ff.) und Feldbegehungen in zwei stationären Pflegeeinrichtungen, die subjektive Perspektive der Bewohner*innen auf den Alltag, die Gemeinschaft, das Alter, schlicht weg das subjektive Erleben geprüft. So wird dargestellt, ob auch aus emischer Betrachtungsweise der Zielgruppe, ein erlebnisgeragogisches Angebot sinnhaft ist. Als zentrales Phänomen kristallisiert sich die „Annahme der gegenwärtigen Lebenssituation“ heraus, wonach keine Veränderung des Alltags und somit auch keine Veränderungen durch erlebnisgeragogische Angebote zur Gemeinschaftsförderung für die Bewohner*innen von Belang sind. Im letzten Teil der Arbeit münden beide Teile der Untersuchung in einer Zusammenführung, in Anknüpfungspunkten für künftige Forschungsgegenstände im Themenfeld und in reflektierenden Gedanken zur Untersuchung dieser Arbeit.
Die Evangelische Jugendverbandsarbeit in Württemberg befindet sich durch gesellschaftliche Faktoren, wie beispielsweise veränderte schulische Rahmenbedingungen, Pandemie, Resignation von Ehrenamtlichen in einem fragilen Zustand. Dazu kommt, dass Jugendliche mit dem „klassischen“ Angebot der konfessionellen Jugendarbeit nicht mehr erreicht werden, sodass sich Verantwortliche immer öfter der Situation gegenüber sehen, innovative Angebote konzipieren zu müssen. Diese Arbeit möchte zur aktuellen Situation einen Beitrag leisten, indem sie das Fachkonzept Sozialraumorientierung theoretisch aufgreift und im Verlauf aufzeigt, wie sozialraumorientierte evangelische Jugendverbandsarbeit konkret aussehen kann. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob die Sozialraumorientierung die klassische kirchliche Jugendarbeit in Württemberg weiterentwickelt – hin zu einer sozialdiakonischen Jugendarbeit.
Die theoretische Grundlage bildet zum einen die Jugendverbandsarbeit in Württemberg mit ihren sozialpädagogischen Handlungsleitlinien sowie die Sozialraumorientierung, welche sich auf das relationale und konkrete Raumverständnis fokussiert. In diesem Zusammenhang wird die Aneignungstheorie, welche Ulrich Deinet stark geprägt hat dargestellt, da der Aneignungsprozess im Sozialraum für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zentral ist. Der Stand der Umsetzung von Sozialraumorientierung und Aneignungstheorie in der Praxis der Jugendverbandsarbeit wurde anhand von Expert*inneninterviews überprüft. Dabei stellte sich heraus, dass die befragten Jugendverbände ihren Blick bislang noch zu wenig „aufs Quartier richten“. Die abschließend konzeptionelle Überlegungen bündelt die Arbeit, welche mit einem abschließenden Fazit und Ausblick für weiterführende Themen beendet wird.